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Iserlohn. (MK) So ganz ist die Enttäuschung über die 4:3 Niederlage nach Penaltyschießen am Dienstag in Köln bei den Iserlohn Roosters noch nicht verflogen.... Iserlohn: Nach der Enttäuschung in Köln heißt die nächste Herausforderung Bremerhaven – Greg Poss lässt seine Zukunft am Seilersee offen

© Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) So ganz ist die Enttäuschung über die 4:3 Niederlage nach Penaltyschießen am Dienstag in Köln bei den Iserlohn Roosters noch nicht verflogen.

Innerhalb von nicht einmal zwei Wochen konnten die Roosters zum zweiten Mal einen Drei-Tore-Vorsprung nicht ins Ziel retten. Daheim gegen Nürnberg blieb man punktlos, in Köln konnten die Sauerländer immerhin einen Punkt auf die Heimreise mitnehmen.

Fehler der erfahrenen Spieler ärgern Greg Poss

Ungeachtet dessen müssen die Iserlohner zwangsläufig den Blick auf die kommenden Aufgaben richten. Viel Zeit zur Aufarbeitung lässt der straffe DEL-Spielplan nicht zu, was dann ja auch manchmal ein Vorteil sein kann. Bereits am Donnerstagmittag brach der Tross der Blau-Weißen in Richtung Bremerhaven auf, wo am Freitagabend (19:30 Uhr) die nächste hohe Hürde wartet.
In bester Erinnerung dürfte vielen Eishockeyfands noch das letzte Aufeinandertreffen beider Teams in Iserlohn vom 6. Januar sein, als die Roosters begünstigt durch das fälschlicherweise anerkannte „Phantomtor“ eine Aufholjagd starten und am Ende mit 5:4 gewinnen konnten.

„Wir haben in Köln ja 53 Minuten lang gut gespielt, wir müssen jetzt einen Weg finden, dass sowas nicht mehr vorkommt“, blickt Verteidiger Colin Ugbekile zurück. „Ich hoffe, dass uns das in dieser Saison nicht nochmal passiert und wir daraus gelernt haben“, will auch Stürmer Sven Ziegler nun nach vorne schauen. Headcoach Greg Poss haben besonders die Fehler seiner erfahrenen Spieler in der Overtime geärgert. Er stellte nochmals klar, dass für ihn das Defensivverhalten auch bei den Stürmern in der Angriffszone beginnen muss.

Personell kann das Iserlohner Trainerteam um Greg Poss wieder auf Andreas Jenike im Tor setzen und auch Verteidiger Ryan O´Connor ist spielfähig. Beide standen auch am Donnerstagvormittag auf dem Eis.

Training vor der Abfahrt nach Fischtown: Toto Rech auf der Bande – © Sportfoto-Sale (MK)


Erst Klassenerhalt, dann möglichst Playoffs

Trainer Greg Poss gibt sich weiterhin vorsichtig bei der Formulierung des Saisonziels. Er möchte zuallererst den Klassenerhalt gesichert wissen und hat natürlich das Ziel Playoff-Teilnahme im Visier. Klar ist, dass man sich in den verbleibenden 13 Spielen keine unnötigen Punktverluste mehr erlauben kann, da die Tabelle gerade in der Region um Platz zehn extrem dicht zusammenliegt. Colin Ugbekile formuliert dagegen das Ziel Playoff schon deutlicher. „Unser Ziel sind ganz klar die Playoffs und wir haben auch das Team und die Einstellung dazu. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel auch erreichen werden.“.

Iserlohns Headcoach trägt Helm und ist damit voll im Trend

Greg Poss trägt beim Training Helm und erläutert an der Taktiktafel seinen Spielern Spielzüge – © Sportfoto-Sale (MK)


Apropos Vorsicht: Iserlohns Headcoach Greg Poss trägt seit einigen Wochen bei den Trainingseinheiten auf dem Eis einen Helm. Der US-Amerikaner erklärt, dass er vor einigen Wochen beim Abschlusstraining in Augsburg fast von einem Puck getroffen worden wäre. „Natürlich kann man sich nie ganz schützen. Man kann sich ein Bein brechen, aber der Kopf ist besonders empfindlich“, erläutert Greg Poss. Der Trend zum Helm setzt sich somit in der DEL unter den Trainern weiter durch. Frankfurts Gerry Fleming und Düsseldorfs Roger Hansson gehören ebenfalls zu den Helmträgern. Im Iserlohner Trainerteam hat sich der Trend allerdings noch nicht völlig durchgesetzt. Greg Poss´ Assistenten Pierre Beaulieu, Cam MacDonald und Axel Müffeler sind noch „oben ohne“ unterwegs.

Trainerfrage für die Saison 23/24 wird wohl nicht so schnell geklärt

Im Pressegespräch nach dem Training gab Greg Poss auch ein wenig Einblick, wie seine nähere Zukunftsplanung aussieht. Vertraglich ist er bis zum Ende der Saison an die Roosters gebunden. Die eigentlich für Januar angekündigten Gespräche über seine Zukunft am Seilersee scheinen zumindest noch zu keinem Ergebnis geführt zu haben. Der Headcoach erklärte sehr entschlossen, dass er seine Entscheidung erst einige Wochen nach der Saison treffen will. „Nach der Saison fliege ich nach Florida und ich werde dann in Ruhe entscheiden. Alles, was im Moment zählt, ist diese Saison. Erstens nicht absteigen und dann irgendwie in die Playoffs kommen. Ich habe das immer gesagt, dass ich mich erst nach der Saison entscheiden werde. Erst einmal zählt diese Saison. Wir haben eine gute Mannschaft und wir müssen für dieses Jahr die volle Leistung aus ihr herausholen. Alles andere interessiert mich nicht.“ Und weiter: „Ein Trainer sollte die Spieler nicht auswählen. Das sollte der Verein machen und dann sollte der Klub einen passenden Trainer dazu nehmen“, so der US-Amerikaner, der seit Oktober als Nachfolger des geschassten Kurt Kleienndorst am Seilersee zurück ist. Unter seiner Regie haben sich die Sauerländer deutlich stabilisiert und den Fehlstart fast wettgemacht. Mit nur sechs Punkten rangierten die Roosters nach neun Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Aktuell hat man 60 Zähler nach 43 Spielen gesammelt und ist punktgleich mit dem Zehnten aus Schwenningen. Zudem hat das Team unter Poss sein Defensivverhalten stabilisiert und auch die typischen Tugenden eines Hockeyteams wieder mehr verinnerlicht. Bereits von 1997 bis 2003 war Poss als Headcoach am Seilersee hinter er Bande.

Der Wunsch vieler Anhänger ist es, dass er seine Arbeit in Iserlohn fortsetzt, wenngleich die heutigen Aussagen rein spekulativ eher auch durchaus auf einen Abschied schließen lassen können. Es ist wohl in jedem Fall noch viel Geduld gefragt, bis die Trainerfrage für die Spielzeit 23/24 gelöst ist. Es sei denn die Roosters planen längst anders.






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