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Lindau. (PM EVL) Die EV Lindau Islanders werden mit einem neuen Trainer in die Oberliga Saison 2020/2021 gehen. Zu diesem Ergebnis kamen die Verantwortlichen... EV Lindau Islanders und Franz Sturm gehen ab Saisonende getrennte Wege

Franz Sturm – © privat

Lindau. (PM EVL) Die EV Lindau Islanders werden mit einem neuen Trainer in die Oberliga Saison 2020/2021 gehen.

Zu diesem Ergebnis kamen die Verantwortlichen der Islanders gemeinsam mit dem aktuellen Coach Franz Sturm, der sich aus persönlichen Gründen verändern möchte.

„Wir sind Franz sehr dankbar für seinen Einsatz in dieser Saison“, sagt der erste Vorsitzende Bernd Wucher. „Er hat die Mannschaft in einer sehr schwierigen Phase übernommen und aus einem Abstiegskandidaten im Oktober ein Team mit Chancen auf die Play- Offs gemacht.“ Der Nichtabstieg mit dem Erreichen der Meisterrunde war das vorrangige Ziel bei der Verpflichtung von Franz Sturm, der nur einen gültigen Vertrag bis Saisonende innehatte.

„Ich habe mich sehr über die Chance gefreut, die mir die Islanders gegeben haben und die Zusammenarbeit hat mir sehr viel Freude gemacht. Die Mannschaft habe ich in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Mit viel Energie und großer Überzeugung haben wir zurück auf die Siegerstraße gefunden und das erklärte Saisonziel kurz vor dem Jahreswechsel recht früh und deutlich erreicht“, sagt Sturm. „Als Trainer möchte ich aber nochmal eine neue Herausforderung finden und sehe meine Zukunft deshalb woanders.“

Für die Lindauer hat die Suche nach einem Nachfolger für den 57-jährigen bereits begonnen. Das Anforderungsprofil für den neuen Mann an der Bande ist klar: Er muss mit einer Mannschaft arbeiten können und wollen, die überwiegend nicht aus Profis, sondern aus Spielern aus der Region besteht, die einem Beruf oder einer Ausbildung nachgehen. Er soll aus diesen Spielern, zahlreichen Perspektivspielern aus dem U20- Team, sowie Talenten, die nach Lindau kommen um den nächsten Karriereschritt zu machen, eine schlagkräftige Einheit bilden.

„Wir haben die große Chance, eine Mannschaft aufzubauen, deren Kern langfristig zusammenbleibt, ergänzt durch gezielt gescoutete Leistungsträger. Denn auch das muss ein Trainer wissen, der nach Lindau kommt: Hier geht man nicht einfach auf Einkaufstour und kauft nach Namen und Statistiken ein“, sagt der zweite Vorsitzende Michael Meßmer.

Für die restlichen Spiele der Saison wünschen sich die Islanders und Franz Sturm, dass die Mannschaft noch einmal alle Kräfte mobilisiert, um einen optimalen Saisonabschluss zu erreichen, den Lindauer Eishockey- Fans möglichst viel Spektakel zu bieten und doch noch die Überraschung Playoff Teilnahme zu schaffen.

Derby zum Spezltag gegen EV Füssen
Sonntag zu Gast bei den Selber Wölfen

Noch ist die Play-Off-Teilnahme für die EV Lindau Islanders möglich. Und für diesen Traum wollen die Lindauer am kommenden Wochenende im Kampf um Platz acht wieder punkten. Dies gilt nicht nur für das Derby am Freitag, 21. Februar, um 19.30 Uhr in der Eissportarena Lindau gegen den EV Füssen, sondern ebenso für das Auswärtsspiel am Sonntag, 23. Februar, um 16.00 Uhr bei den Selber Wölfen. Schließlich sind die Oberfranken als aktueller Achter der direkte Konkurrent der Islanders – sollten sie es schaffen, am Freitag mit einem Sieg den Anschluss zu halten.

Zunächst empfangen die EV Lindau Islanders am kommenden Freitag, 21. Februar, um 19:30 Uhr die Ostallgäuer vom EV Füssen am Bodensee. Mit Blick auf die Spiele in dieser Saison kann man sagen, dass sich beide Teams keinen Zentimeter Eis schenken. Die Begegnungen waren stets von Kampf und Leidenschaft geprägt, das eine oder andere Mal wurde es auch hitzig. Kurz vor dem Jahreswechsel gab es einen Doppelspieltag mit Hin- und Rückspiel innerhalb von 48 Stunden. Die EV Lindau Islanders gewannen in Füssen nach einem absoluten Eishockeyfight mit 5:3 und sicherten sich mit diesem Sieg zugleich den vorzeitigen Klassenerhalt. Zwei Tage später in Lindau lagen die Ostallgäuer nach zwei Dritteln verdient mit 3:0 in Front. Die Islanders aber gaben nicht und kämpften sich nochmal heran. Das Spiel ging knapp mit 3:4 verloren, war aber dennoch Werbung für den Eishockeysport. Beim ersten Aufeinandertreffen in der Meisterrunde musste sich die Islanders, nach einem Spiel mit vielen Strafen und Unterbrechungen, klar mit 6:1 geschlagen geben. Diese Schmach will die Mannschaft von EVL-Headcoach Franz Sturm am Heimspiel unbedingt wettmachen.

In der Meisterrunde stehen bei den Füssenern bisher vier Siege und acht Niederlagen zu Buche. Durch ihre in der Hauptrunde gesammelten Punkte stehen sie jedoch fast sicher in den Playoffs. Topscorer der Ostallgäuer ist der kanadische Importspieler Samuel Payeur, der aktuell das interne Ranking vor Dejan Vogl und Lubos Velebny anführt. Die EV Lindau Islanders müssen hier in der Verteidigung kompakt stehen, um es dem Gegner so schwer wie nur möglich zu machen. Anders als in den Spielen zuvor, müssen nach vorne vor allem die sich bietenden Chancen viel konsequenter genutzt werden. Es steht ein hoch spannendes und interessantes Derby an, bei dem die Tagesform und die zu vermeidenden Strafzeiten das Spiel entscheiden könnten. Etwas Zählbares ist aus Sicht der Lindauer zwingend notwendig: Im Kampf um Platz 8 in der Tabelle, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt, ist jeder gewonnene Punkt momentan goldwert.

Besonders Highlight am Freitagabend ist der Spezltag der EV Lindau Islanders. Hier will der Verein die treuesten Fans und Unterstützer belohnen. Alle Dauerkartenbesitzer können zu diesem Spiel einen Freund oder eine Freundin, also sozusagen einen „Spezl“ mitbringen. „Mit dieser Aktion wollen wir unseren teils langjährigen Dauerkartenbesitzern einfach ,Danke‘ sagen. Es sind diejenigen, welche mit uns durch dick und dünn gehen und jede Woche hinter dem Team stehen“, sagt Michael Meßmer, zweiter Vorsitzender der EV Lindau Islanders. Die Dauerkartenbesitzer gehen mit ihrer Begleitung direkt zum Stadioneingang und zeigen dort die Karte vor. Im Anschluss wird beiden Personen der Eintritt gewährt wird.

Nachdem die Islanders am Freitagabend zu Hause gegen den EV Füssen hoffentlich gepunktet haben, geht es am Sonntag, 23. Februar, um 16:00 Uhr zum wohl vorentscheidenden Spiel um Platz 8 nach Oberfranken. Die Selber Wölfe sind hier der direkte Konkurrent um den begehrten Play-off-Platz in der Tabelle. Sollten die Islanders am Freitag gegen Füssen nichts Zählbares geholt haben, wird es wohl im restlichen Verlauf der Meisterrunde sehr schwer werden, Tabellenrang acht noch zu erreichen.

Wie gut die spielstarken Wölfe agieren, konnte man bereits im ersten Aufeinandertreffen in Lindau schon sehen. Hier hielten die Islanders zwar bis zum letzten Drittel recht passabel mit, dann aber spielten die Wölfe ihre ganze Klasse aus und gewannen verdient mit 4:1. Beim Aufeinandertreffen der Hauptrunde in Oberfranken nahmen die Islanders beim 5:3-Auswärtssieg die Punkte mit an den Bodensee. Dorthin sollen am besten die Punkte auch am Sonntagabend, will man im Kampf um Platz 8 am direkten Konkurrenten dranbleiben. Zu Hause in der Meisterrunde gewann man gegen die Oberfranken mit 3:2 nach Overtime.

Der momentane Topscorer der Wölfe ist der Kanadier Ian McDonald, ihm folgen in der Scorerliste Lanny Gare und Richard Gelke. Zu den drei Topscorern gesellt sich auch noch Christoph Kabitzky. Bis auf Kabitzky verbuchen alle genannten Spieler schon mehr als 50 Scorerpunkte auf ihrem Konto, was die Offensivqualität der Mannschaft aus Oberfranken deutlich aufzeigt. Hier wird die Devise für die Verteidigung der Islanders sein, diese Spieler nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.

Recht turbulent gestalteten sich die Dezemberwochen bei den Selber Wölfen. Für die Oberfranken setzte es eine Negativserie mit dem Absturz in der Tabelle, die in einer heftigen 0:7-Niederlage gegen die Eisbären Regensburg gipfelte. Der damalige Trainer der Selber Wölfe, Henry Thom, stand in dieser Zeit schon schwer in der Kritik, konnte seine Mannschaft aus dieser schwierigen Phase jedoch Punkt für Punkt an die Islanders heranführen und schließlich einholen. Als in der Meisterrunde bei den Wölfen eine ähnliche Negativserie und der Verlust von Platz 8 drohte, zogen die Verantwortlichen die Konsequenzen und entbanden Thom von seinen Aufgaben. Im Spiel gegen Deggendorf stand dann Interimscoach Marc Thumm an der Bande und sah einen furiosen 7:3-Sieg über den Topfavoriten aus Niederbayern. Nur tags darauf übernahm der Österreicher Herbert Hohenberger die Mannschaft der Wölfe. Zum Debüt von Hohenberger mussten man sich dem Ligaprimus Memmingen nur knapp mit 2:3 nach Overtime geschlagen geben. Die Islanders sind somit vorgewarnt und wissen also, was für eine spielstarke Mannschaft am Sonntag auf sie wartet.

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