Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Nürnberg (STM) Eine empfindliche 2-6 Niederlage mussten die Nürnberg Ice Tigers heute Abend gegen die Eisbären Berlin hinnehmen. Nach ausgeglichenem ersten Drittel zogen die... Eisbären zeigen Nürnberg deutlich die Grenzen auf – Nürnbergs Trainersuche vor dem Abschluss

NürnbergsBlake Parlett (re.) und Berlins Kai Wissmann (li.). – © ISPFD

Nürnberg (STM) Eine empfindliche 2-6 Niederlage mussten die Nürnberg Ice Tigers heute Abend gegen die Eisbären Berlin hinnehmen. Nach ausgeglichenem ersten Drittel zogen die Gäste mit fünf Tore in Folge unaufhaltsam davon und demonstrierten nachhaltig ihre Klasse. Die beiden Treffer für Nürnberg erzielte Gregor MacLeod.

Gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Berlin konnten die Ice Tigers wieder auf Verteidiger Nicholas Welsh nach seiner Gehirnerschütterung zurückgreifen, auch Jake Ustorf war nach Verletzung wieder zurück, dafür musste der erkrankte Charlie Jahnke kurzfristig passen. Den Start zwischen den Pfosten bekam erneut Niklas Treutle.

Die letzten der 3011 Zuschauer hatten gerade ihren Platz in der Arena eingenommen, da gingen die Eisbären schon in Führung. Gerade einmal 36 Sekunden waren gespielt, da nutzte Blaine Byron eine kurze Orientierungslosigkeit von Treutle und drückte den freiliegenden Puck aus kurzer Distanz zum 0-1 über die Linie (1.).

Der perfekte Start in ein Heimspiel sieht sicher anders aus, aber die Ice Tigers schüttelten den Rückstand aus den Klamotten. Mitte des ersten Drittels hatten die Nürnberger Fahrt aufgenommen, konnten sich länger im Drittel der Gäste festsetzen und kamen zu ersten Torchancen. Tyler Sheehy verzog knapp (9.), Dane Fox scheiterte am sehr guten Mathias Niederberger (10.). Auf der Gegenseite entschärfte Treutle einen Alleingang von Boychuk (13.).

Kurz vor Drittelende kamen die Ice Tigers zum verdienten Ausgleich, den sich Gregor MacLeod mit seinem ersten Treffer im Nürnberger Trikot sprichwörtlich erarbeitete. Zweimal hatte MacLeod den Puck im Slot verloren, zweimal setzte MacLeod entschieden nach und traf zielgenau aus der Drehung (17.).

Im zweiten Drittel zunächst unverändertes Bild. Die Ice Tigers konnten das Tempo der Gäste jederzeit mitgehen, hatten durchaus die Möglichkeit, in Führung zu gehen, ehe die Eisbären im Stile einer Spitzenmannschaft mit drei Toren innerhalb von drei Minuten für eine Vorentscheidung sorgten. Es war beeindruckend, wie effizient sich Berlin vor dem Tor präsentierte.

Zuerst stelle Kai Wissmann mit einem abgefälschten Schuss von der blauen Linie auf 1-2 (33.), ehe Marcel Noebels einen Abpraller von Treutle mühelos zum 1-3 verwertete (34.). Auch das 1-4 war fast eine Kopie der beiden vorangegangenen Tore. Wieder ein Schuss von der blauen Linie, dieses Mal war es Boychuk, der gekonnt abgefälschte (36.).

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Ice Tigers ihre Struktur verloren, die sie noch in den ersten 30 Minuten ausgezeichnet hatte. Berlin wirkte nicht nur gedanklich schneller, auch hatten die Gäste in den wichtigen Zweikämpfen das bessere Ende für sich. Ehe sich die Ice Tigers zu Wehr setzen konnten, hatten die Gäste das Spiel auf ihre Seite gezogen.

„Die Art und Weise, wie wir die drei Gegentore immer nach dem gleichen Muster bekommen haben, hat mir überhaupt nicht gefallen. Wir dürfen die Schussbahnen nicht so leicht hergeben, müssen Schüsse blocken, den Preis bezahlen und vor allem auch die Schläger der Eisbären vor dem Tor kontrollieren. Es geht für uns nur mit harter Arbeit, das war gerade im zweiten Drittel nicht gut genug“, so die klaren Worte von Stefan Ustorf.

Nürnbergs Trainer Stefan Ustorf. – © ISPFD

Der Trainer der Ice Tigers hatte genug gesehen, und versuchte mit einer Auszeit das Geschehen auf dem Eis wieder zu beruhigen. Bis zum Ende des Drittels sollte das auch gelingen, ehe die Gäste in den letzten zwanzig Minuten erneut ihre Kaltschnäuzigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellten. Leo Pföderl traf aus spitzem Winkel zielgenau unter die Latte zum 1-5 (45.), ehe kurz darauf Matt White alleine vor Treutle das halbe Dutzend vollmachte (49.).

Auch wenn sich die Ice Tigers in der Folgezeit nicht aufgaben, bekamen sie heute Abend deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Dennoch wurden die Ice Tigers für ihre Moral und ihren Einsatz exakt eine Sekunde vor dem Ende doch noch belohnt. In doppelter Unterzahl schnappte sich Gregor MacLeod den Puck, zog auf und davon und konnte das Duell mit Niederberger ein zweites Mal für sich entscheiden. Am deutlichen Sieg der Gäste änderte das aber nichts mehr.

Sichtlich zufrieden zeigt sich Serge Aubin auf der Pressekonferenz. „Heute ist das Spiel für uns gelaufen, wir sind in Führung gegangen und haben das Spiel im zweiten Drittel entschieden. Unsere Chancenverwertung war heute herausragend und in den engen Phasen hat Mathias Niederberger stark gehalten. Nach der deutlichen Führung haben wir das Spiel gut kontrolliert. Auch wenn das Ergebnis am Ende recht deutlich war, war das Spiel über weite Strecken eng umkämpft“.

Stefan Ustorf hingegen war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht einverstanden. „Gegen so einen Gegner dürfen wir uns nicht so offen präsentieren, dürfen nicht meinen, dass wir gegen die Eisbären in einen offenen Schlagabtausch gehen können. Wir müssen viel kompakter agieren, enger in der Defensive stehen. Wir sind in der Offensive zu wenig im Slot präsent gewesen, haben kaum Nachschüsse bekommen. Die bekommst du aber nur, wenn du härter arbeitest als dein Gegner und dorthin gehst, wo es auch wehtut“.

Auch in Sachen neuer Trainer gab Ustorf eine Wasserstandsmeldung ab.“ Ich bin mit einem Kandidaten in den finalen Gesprächen. Am Wochenende wird es vermutlich noch nicht klappen, aber ich hoffe, dass ich zu Beginn der neuen Woche einen neuen Trainer präsentieren kann“.

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert