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Berlin. (TWL) / PM Eisbären / Magentasport) Showdown in Berlin. Das dritte und entscheidende Spiel im DEL-Viertelfinale zwischen den Eisbären Berlin und den Iserlohn... Serge Aubin: „Respekt an die Iserlohn Roosters“ – Eisbären mit 5:3 Sieg im Halbfinale

(L-R) Mark Zengerle, Matt White und Kris Foucault von den Eisbären feiern das Tor zum 1:2 – © Marco Leipold/City-Press

Berlin. (TWL) / PM Eisbären / Magentasport) Showdown in Berlin. Das dritte und entscheidende Spiel im DEL-Viertelfinale zwischen den Eisbären Berlin und den Iserlohn Roosters stand am Samstag in der Hauptstadt an.

Nach dem deutlichen 6:0 der Berliner in Iserlohn ging es für den Favoriten um nichts anderes als weiter im Meisterschaftskonzert mitzuspielen. Iserlohn wollte die Sensation schaffen, doch daraus wurde nichts.

Schon vor dem Spiel schallte es beim Warmmachen aus der Musikanlage. „This is the end for you my friend“. Die amerikanische Punkband Anti-Flag sang das Abschiedslied für die Iserlohn Roosters. Nach einem spannenden Spiel gewannen die Eisbären Berlin zu Hause 5:3 und schickten die Iserlohner im entscheidenden best-of-three-game nach Hause und in den Urlaub.

Dabei begann das erste Drittel für die Iserlohner spektakulär und mit viel Jubel. Rooster-Stürmer Marko Friedrich verpasste den Berlinern mit seinen Treffern zum 0:1 (02:28) und 0:2 (08:03) sofort eine eiskalte Dusche. „Gibt´s doch gar nicht“, tönte zweimal das Gegentor-Lied vom Dortmunder Rapper „Der Wolf“ aus der Musikbox. Das waren Wirkungstreffer für die Berliner. Die Eisbären wirkten unkonzentriert, kamen nicht richtig in die Zweikämpfe. Teufelskerl Andy Jenike, der Goalie der Roosters, hielt alles, was auf sein Tor kam. Auch ohne Kapitän Torsten Ankert ein tolles Drittel der Iserlohner.

Eisbären drehen das Spiel

Der Eisbären-Trainer schien in der Drittelpause dann aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Besonders der 31jährige Stürmer Matt White hörte anscheinend gut zu. Er und seine Reihe mit Mark Zengerle und Kris Foucault drehten dann das komplette Spiel. Vier Treffer für die Berliner innerhalb von 12 Minuten. Dreimal netzte White (20:49, 29:18, 31:01) zum Hattrick selbst ein, einmal Foucault (32:47). Wenn die eine Reihe (Noebels, Reichel, Boychuk) nicht traf, dann halt eine andere Reihe. Nach 0:2, jetzt ein 4:2 für die Berliner. Das ging flott. Sechs Sekunden vor Drittelende verkürzte dann der Iserlohner Casey Bailey im Powerplay auf 4:3 (39:54).

Die Entscheidung fiel dann im letzten Drittel durch den stürmenden Eisbären-Verteidiger Ryan McKiernan (viertes Tor in den Playoffs), der zum Endstand von 5:3 traf (51:39). Spannend wurde es noch einmal kurz vor Schluss bei einem 5 gegen 3 Powerplay der Roosters. Auch Jenike wurde aus dem Tor genommen. Aber Eisbären-Goalie Mathias Niederberger hielt das Halbfinale fest.
Die Eisbären gewannen verdient. Mit 44 zu 25 Torschüssen waren sie deutlich überlegen. Iserlohn diesmal mit weniger Strafzeiten (8 Minuten, Berlin 16 Minuten), aber es fehlten dann am Schluss die Körner und wohl auch die Tiefe im Kader. Trotzdem eine tolle Saison für die Jungs vom Seilersee und ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Eisbären spielen im Halbfinale am Montag um 18.30 Uhr gegen Ingolstadt. In der Hauptrunde verloren die Berliner bei den Schanzern 3:4, zu Hause gewann man 1:0. Es wird also eine knappes Serie. Eisbär-Coach Serge Aubin machte in der anschließenden Pressekonferenz auf unsere Frage deutlich: „die Intensität wird jetzt noch höher und ich erwarte auch ein enges Spiel.“

Das ist vielleicht „der Moment“

Die Toten Hosen sangen einst „Denn das ist unser Tag, das ist unsere Zeit. Und sie fliegen nicht mehr an uns vorbei. Das ist der Moment. An dem du einmal hängst, wenn du irgendwann zurückdenkst.“ München ist raus. Wenn die Eisbären jetzt Ingolstadt schlagen, hätten sie gegen Mannheim im Finale gute Chancen. Das ist vielleicht „der Moment“.

Und hier wieder die best of three:
1. Matt White rettete gestern mit seiner Reihe die Berliner. Schon vier Tore in den Play-offs.
2. Die Spannung in den Play-offs. Ruhig sitzen bleiben ging nicht. Overtime-Dramen in Bremerhaven und Mannheim, pure Spannung in Berlin. Alles nichts für schwache Nerven.
3. Iserlohn mit einer tollen Saison. Wenn der Kader zusammengehalten wird, kann es nächste Saison weit(er) gehen.

(Thomas Wisniewski-Lüke)

Bobby Raymond von den Iserlohn Roosters – © Marco Leipold/City-Press

Stimmen zum Spiel

Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin): „Respekt an die Iserlohn Roosters, das war eine harte und schwere Serie. Unser Start in die Partie heute war natürlich alles andere als gut. Wir haben Iserlohn zu viel Platz gelassen und wurden direkt mit den beiden Gegentoren bestraft. Ab dem Mitteldrittel wurde unser Spiel besser. Wir haben ihnen nicht mehr so viel Raum gelassen, haben härter gespielt und hatten gute Spielzüge. Durch die Strafe kurz vor Ende des Drittels kam Iserlohn noch einmal zurück. Das 5:3 hat uns dann die nötige Ruhe gegeben. Die Reihe um Matt White war heute natürlich sehr stark, aber wir gewinnen zusammen als Team.“

Iserlohns Trainer Christian Hommel war nach dem Ausscheiden bei MagentaSport den Tränen nahe: „Erstmal möchte ich mich bedanken bei allen, die das möglich gemacht haben. Das war eine verdammte scheiß krasse Reise, die wir gemacht haben seit einem Jahr mit dem ganzen Zip-Zap, was so lief mit Corona. Unsere Gesellschafter haben uns da kräftig unterstützt. Und auch der komplette Support unserer Anhänger. Ich hoffe, wir konnten ein Stück weit was wiedergeben. Zu guter Letzt muss ich meiner Familie danken. Meiner Frau eigentlich, die, mehr oder minder alleinerziehend war. Ich kann da jetzt wenig analysieren. Ich kann mich da nur bedanken. Die Jungs haben einen Mega-Job gemacht. Ich bin auch gar nicht traurig. Eigentlich habe ich mehr Freudentränen in der Birne. Diese Organisation steht auf guten Beinen. Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht… Wir werden uns sehr viel Mühe geben, die meisten Leute zu halten und wir werden nächste Saison stärker wiederkommen… Hier ist etwas Brutales zusammengewachsen und die Leute bekommen das außen leider nicht so mit und das tut mir in der Seele weh, dass man das am Seilersee nicht hautnah miterleben konnte.“

Ryan McKiernan (Verteidiger Eisbären Berlin): „Die Mannschaft hat Charakter bewiesen. Ab dem zweiten Drittel haben wir physischer gespielt und die Iserlohner Verteidiger früh attackiert. Matt Whites Breakaway-Tor zum 1:2 hat uns zurück ins Spiel gebracht und Mathias Niederberger hat sehr gut gehalten. Wir haben in der Verteidigung alles gegeben und viele Schüsse geblockt. Gegen Ingolstadt werden es, wie schon in der Hauptrunde, sehr enge Spiele. Die Partien werden wieder sehr hart und körperbetont. Wir starten direkt mit der Vorbereitung und sind bereit für Montag.“

Matt White (Stürmer Eisbären Berlin): „Den Start haben wir uns natürlich anders vorgestellt. Im zweiten Spielabschnitt haben wir dann alles gegeben, das war ein sehr starkes Drittel von uns. Alle Spieler haben super gespielt und so hatten wir dann das Momentum im Schlussdrittel auf unserer Seite. Das Zusammenspiel mit Kris Foucault und Mark Zengerle funktioniert gut und das Timing für meinen Hattrick war natürlich optimal. Während der sechs gegen drei Unterzahl hatte Mathias Niederberger eine sehr wichtige Parade. Gegen Ingolstadt wird es eine enge Serie.“

Endergebnis:
Eisbären Berlin – Iserlohn Roosters 5:3 (0:2, 4:1, 1:0)
Aufstellungen:
Eisbären Berlin:
Niederberger (Ancicka) – Hördler (C), Wissmann (A); Després, McKiernan; Müller, Ramage (A); Mik – Noebels, Boychuk, Reichel; White, Zengerle, Foucault; Fiore, Olver, Tuomie; Labrie, Streu, Dietz –
Trainer: Serge Aubin
Iserlohn Roosters: Jenike (Schwendener) – Reinhart, Baxmann; Raymond, Riefers; Buschmann, O’Connor – Friedrich, Grenier, Bailey; J. Whitney, Raedeke, Lowry; S. Whitney, Weidner, Jentzsch; B. Aubin, Fleischer, Lautenschlager –
Trainer: Brad Tapper

Tore:
0:1 – 02:28 – Friedrich (Raymond, Riefers) – EQ
0:2 – 08:03 – Friedrich (Grenier, O’Connor) – EQ
1:2 – 20:49 – White (Zengerle) – EQ
2:2 – 29:18 – White (Ramage, Foucault) – EQ
3:2 – 31:01 – White (Müller, Zengerle) – EQ
4:2 – 32:47 – Foucault (White, Hördler) – EQ
4:3 – 39:54 – Bailey (O’Connor, Grenier) – PP1
5:3 – 51:39 – McKiernan – EQ
Strafen: Eisbären Berlin: 16 (0, 2, 14) Minuten – Iserlohn Roosters: 8 (2, 4, 2) Minuten
Schiedsrichter: Andre Schrader, Gordon Schukies (Maksim Cepik, Nikolaj Ponomarjow)

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