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Paul Lemke, Tjark Kölsch und Chris Kirschenbauer sind drei hoffnungsvolle Eishockeytalente, die im Nachwuchs des EC Bad Nauheim ihre Eishockeykarriere begonnen haben und aktuell... Drei Talente, die noch sehr hoch hinaus wollen, aber auch ihre Wurzeln in Bad Nauheim nicht vergessen haben: Paul Lemke, Tjark Kölsch und Chris Kirschenbauer

Paul Bennet Lemke (EC RBS). – © GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

Paul Lemke, Tjark Kölsch und Chris Kirschenbauer sind drei hoffnungsvolle Eishockeytalente, die im Nachwuchs des EC Bad Nauheim ihre Eishockeykarriere begonnen haben und aktuell in Salzburg bzw. Mannheim aktiv sind. 

Wir haben diesen drei Nachwuchsspielern des Jahrgangs 2005 ein paar Fragen zu Ihrer Entwicklung und zu Ihrer Zukunft gestellt.

Eishockey-Magazin (EM) / Jörg Reich (JR): Hallo Paul, hallo Tjark, hallo Chris, vielen Dank, dass wir euch ein paar Fragen stellen dürfen!
Die Saison 2022/2023 geht in die Endphase. Wie verlief für euch bisher die laufende Spielzeit und wie zufrieden seid ihr damit?

Paul Lemke: Ich denke, für mich ist die Saison nicht bestens verlaufen, da ich von mehreren Verletzungen geplagt war und daher oft ausgefallen bin. Zurzeit befinde ich mich bereits schon wieder im Aufbautraining, weil ich mir das Schlüsselbein gebrochen habe und anschließend auch operiert werden musste.

Tjark Kölsch: Ich bin mit der Teilnahme am Hlinka Gretzky Cup und der Saisonvorbereitung mit den Jungadlern in Toronto gleich mit Vollgas in die Saison gestartet. Im Laufe der Saison konnte ich meine Leistung kontinuierlich steigern, so dass ich meine Eiszeiten mit regelmäßigen Doppelwechseln und Einsätzen im Powerplay deutlich erhöhen konnte. Jetzt freue ich mich auf die Playoffs, die ich natürlich mit dem Finale abschließen möchte.

Chris Kirschenbauer: Für mich persönlich war es leider nicht die beste Saison. Eine längere Pause aufgrund einer Verletzung hat mir keine so gute Zeit beschert. Irgendwie kann das aber im Eishockey jedem einmal unverschuldet passieren, da musste ich durch, jetzt geht es wieder richtig aufwärts.

 

E-M-J. R.: Seid ihr persönlich zufrieden mit eurer sportlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren, nach dem Wechsel aus Bad Nauheim nach Salzburg bzw. Mannheim? Worin konntet ihr euch am meisten verbessern?

Paul Lemke: Ich bin definitiv mit meiner sportlichen, aber auch mit meiner persönlichen Entwicklung zufrieden, was den Wechsel nach Mannheim, sowie Salzburg anbelangt. Durch den Wechsel wurden für mich die Weichen zum professionellen Eishockey schon recht früh gestellt und ich bin im Nachhinein sehr froh darüber. In den letzten sieben Jahren, seit meinem Wechsel nach Mannheim und Salzburg, habe ich mich kontinuierlich weiterentwickeln können. Gerade was das Skating anbelangt, sehe ich die größten Fortschritte, worauf wir hier in Salzburg vor allem im ersten Jahr sehr viel Wert gelegt haben.

Tjark Kölsch: Ich bin mit elf Jahren mit einer soliden Grundausbildung nach Mannheim gekommen und habe in den letzten sieben Jahren mit den Jungadlern an vielen sportlichen Highlights, wie Ligen-Betrieb in Tschechien und gut besetzten internationalen Turnieren teilgenommen, die mich in meiner sportlichen und persönlichen Entwicklung immer weiter vorangebracht haben.

Chris Kirschenbauer: Sowohl die drei Spielzeiten bei den Jungadlern in Mannheim, als auch die eine Saison bei den Eisbären Juniors in Berlin, und natürlich die letzten fast vier Jahre bei den Red Bulls in Salzburg haben mich sportlich enorm weitergebracht. Überall habe ich viel gelernt und mich verbessert.

 

E-M-J. R.: Weg vom Sportlichen. Wie leicht oder schwer ist es euch gefallen von zu Hause auszuziehen und in einem neuen Umfeld auf sich allein gestellt zu sein?

Paul Lemke: Anfangs war es sicherlich nicht einfach, von zu Hause auszuziehen, aber ich wollte den Schritt gehen und war mir dessen, was auf mich zukommen würde, durchaus bewusst. Meine Eltern haben mich in meinen Entscheidungen immer unterstützt und mich in meinem Vorhaben bestärkt, obwohl sie wegen meines Auszuges als 14jähriger von zuhause sehr gelitten haben.

Tjark Kölsch: In den ersten Jahren sind wir täglich von Zuhause zum Training gependelt. Das mit Schule und Hausaufgaben zu koordinieren hatte schon einen langen Tag zur Folge. Zum Glück wollte meine Schwester dann in Mannheim studieren und seit dem leben wir in einer WG, was den Alltag mit Training und Schule wesentlich einfacher macht.

Chris Kirschenbauer: Es war schon ein sehr großer Schritt, den ich aber bewusst gegangen bin, um Profi-Eishockeyspieler zu werden. Besonders, dass ich mit gerade zwölf Jahren aus der Provinz in die große Hauptstadt wegen Eishockey gezogen bin, hat mich auch persönlich bzw. charakterlich gestärkt. Klar bin ich selbstverständlich auch gerne zuhause in meiner Heimat.

Chris Kirschenbauer – © GEPA pictures/ Mathias Mandl


E-M-J. R.: Habt ihr eure sportlichen, persönlichen Ziele für die laufende Saison erreicht bzw. welche Ziele stehen in dieser Saison noch an?

Paul Lemke: Wie schon erwähnt, ist die Saison durch die Verletzungen nicht perfekt verlaufen. Ich denke, mein Ziel für diese Saison ist es, noch rechtzeitig fit zu sein, um einige Spiele in den Playoffs absolvieren zu können. Auch hoffe ich, dass ich noch an der U18 WM teilnehmen kann.

Tjark Kölsch: Ich konnte diese Saison mein Spiel kontinuierlich verbessern und arbeite auch weiterhin hart. Einige Trainingseinheiten bei den Adlern haben mir einen guten ersten Einblick in Tempo und Technik im Herrenbereich verschafft. Nach der U17 Meisterschaft letzte Saison möchte ich auch diese Saison mit der U20 Mannschaft die Meisterschaft gewinnen.

Chris Kirschenbauer: Leider war ich in der nun auslaufenden Saison länger verletzt und konnte daher weniger trainieren bzw. spielen. Spätestens in der nächsten Saison werde ich aber wieder voll angreifen und möchte viel wichtige Spielpraxis sammeln.

 

E-M-J. R.: Ihr seid alle im Jahr 2005 geboren und steht kurz vor dem Sprung in den Herrenbereich. Was ist euer Ziel im Eishockey langfristig? In welcher Liga seht ihr euch in fünf, in welcher Liga in zehn Jahren? Ziel Eishockeyprofi?

Paul Lemke: Das Ziel Eishockeyprofi zu werden, ist natürlich selbstverständlich. Es ist immer schwer zu sagen, wo man sich in fünf oder zehn Jahren sieht. Letztendlich ist mein Ziel, so hoch wie möglich zu spielen.

Tjark Kölsch: Klar, ist das Ziel immer Eishockeyprofi zu werden, in der höchstmöglichen Liga. Aber jetzt muss man erst mal den ersten Schritt in den Herrenbereich schaffen.

Chris Kirschenbauer: In den letzten Weihnachtsferien habe ich (mit Paul) bei den DEL2-Profis beim EC Bad Nauheim mittrainiert. Wir konnten das hohe Tempo gut mithalten und uns bestens in die Übungen integrieren. Es war eine große Erfahrung und hat viel Spaß gemacht. Natürlich möchte ich zukünftig so hoch wie möglich als Profi Eishockey spielen.

 

E-M-J. R.: Habt Ihr schon einen Plan für die kommende Saison? Werdet ihr in Salzburg bzw. Mannheim bleiben oder strebt ihr eventuell schon einen Wechsel in den Profibereich an? Wann seht ihr für euch den richtigen Zeitpunkt, in den Profi- bzw. Herrenbereich zu gehen?

Paul Lemke: Ich werde nächste Saison noch in Salzburg spielen.

Tjark Kölsch: Da ich nächstes Jahr mein Abitur mache, werde ich weiterhin in Mannheim bleiben und versuchen so viel Eiszeit wie möglich in der DNL zu sammeln. Ich hoffe, dass ich auch schon erste Eiszeiten im Herrenbereich erhalten kann.

Chris Kirschenbauer: Aktuell ist noch keine Entscheidung gefallen. Wichtig ist mir, möglichst viel Spielpraxis zu sammeln.

 

E-M-J. R.: Wie würdet ihr euch als Spieler beschreiben? Wo sind eure Stärken und in welchen Bereichen könnt ihr euch noch am meisten verbessern?

Paul Lemke: Ich denke im Bereich Skating liegt eine meiner größten Stärken, auch glaube ich, Übersicht im Spiel zu besitzen. Man kann sich in allen Bereichen immer verbessern, egal ob es z.B. Ausdauer oder Kraft ist, überall ist Potential dafür und Luft nach oben.

Tjark Kölsch: Als Verteidiger sehe ich meine Stärken sowohl im körperlichen, defensiven, aber auch im Umschaltspiel. Grundsätzlich muss man immer an sich arbeiten, denn es gibt immer noch genügend Verbesserungspotenzial.

Chris Kirschenbauer: Ich sehe mich als Zwei-Wege-Stürmer, eine meiner Stärken ist das Umschaltspiel und die gute Spielübersicht. Ich möchte zukünftig viel Eiszeit bekommen und nicht irgendwo auf der Bank hocken, um eine Quote zu erfüllen.

 

E-M-J. R.: Ihr habt auch schon in den U-Auswahlmannschaften des DEB gespielt. Aktuell zählt ihr nicht zum engsten Kreis für den Kader der U 18-Auswahl. Welche Gründe seht ihr dafür?

Paul Lemke: Meine verletzungsbedingten Ausfälle und somit die mangelnde Spielpraxis, sind der Grund, dass ich zurzeit leider nicht nominiert bin.

Tjark Kölsch: Der U18 Kader ist relativ groß und der Bundestrainer will auch andere Spieler sehen. Ich habe diese Saison schon am Hlinka Gretzky Cup und dem Ländervergleich in Füssen teilgenommen.

Chris Kirschenbauer: Meine Verletzung war natürlich ein wesentlicher Grund. Selbstverständlich wäre ich gerne wieder dabei. Es ist immer eine große Ehre für den DEB international spielen zu dürfen.

 

E-M-J. R.: Seht ihr noch Chancen, eventuell bei der U 18-WM in der Schweiz dabei zu sein?

Paul Lemke: Natürlich sehe ich noch eine Chance teilnehmen zu können, wenn mit meiner Genesung alles nach Plan verläuft, aber das habe ich nicht alleine zu entscheiden. Für alle Spieler ist es eine große Ehre für Deutschland spielen zu dürfen und Teil der Nationalmannschaft zu sein.

Tjark Kölsch: Ich denke die Chance besteht immer und mein Ziel ist es mich über meine Leistung zu empfehlen.

Chris Kirschenbauer: Das kann ich nicht entscheiden, aber selbstverständlich würde ich mich über jede Chance sehr freuen.

 

E-M-J. R.: Wenn das nicht klappen sollte, ist das Ziel U 20-Nationalmannschaft und dann die kommenden Weltmeisterschaften 2023 und 2024 sicherlich ein Thema für euch?

Paul Lemke: Ja natürlich, bis dahin ist es noch Zeit. Meine Ziele diesbezüglich sind klar gesteckt und selbstverständlich wäre ich gerne Teil des Nationalkaders.

Tjark Kölsch: Für Deutschland spielen zu dürfen ist immer ein Thema.

Chris Kirschenbauer: Wie gesagt, ich wäre immer gerne dabei und würde mich über eine Einladung riesig freuen.

 

E-M-J. R.: Besteht noch Kontakt zum Heimatverein EC Bad Nauheim bzw. könnt ihr euch vorstellen in naher Zukunft in der DEL2 für den EC Bad Nauheim zu spielen?

Paul Lemke: Ja, schon immer besteht ein sehr guter Kontakt zu meinem Heimatverein, den Roten Teufeln. Immerhin bin ich hier zuhause und habe in diesem Verein als 4- jähriger das Schlittschuhlaufen erlernt. Da bin ich schon etwas sentimental. Zum Jahreswechsel bot sich mir (und Chris) die Möglichkeit, bei der 1. Mannschaft unter Harry Lange mit zu trainieren, was eine weitere gute Erfahrung war. Vielleicht ergibt es sich ja in der Zukunft für den EC Bad Nauheim aufzulaufen. Mal schauen ….

Tjark Kölsch: Hin und wieder schaue ich mir ein Spiel des EC im Stadion an, wenn es die Zeit zulässt. In Bad Nauheim sind meine Eishockey-Wurzeln, also warum sollte man nicht irgendwann zu seinen Wurzeln zurückkehren.

Chris Kirschenbauer: Es besteht nach wie vor ein guter Kontakt zum EC Bad Nauheim (z.B. Training letzte Weihnachtszeit, siehe oben) aber auch zu anderen Profivereinen. Mein gesetztes Ziel ist es, zukünftig so hoch wie möglich den schönsten Sport der Welt zu spielen. Sicher wäre es besonders toll wieder im heimischen, altehrwürdigen Colonel-Knight-Stadion aufzulaufen, da wo alles begann oder evtl. dann schon im geplanten, neuen Stadion, dem in Bad Nauheim schon viele entgegenfiebern.

 

E-M-J. R.: Vielen Dank dass ihr euch Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet habt!




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