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Bietigheim. (JR) Max Renner spielt seit der Saison 2020/2021 bei den Bietigheim Steelers in der DEL2. Der 29jährige Verteidiger stammt aus dem Nachwuchs der... Bietigheims Max Renner: „Hätte es eine Möglichkeit gegeben weiter in der DEL zu spielen, hätte ich diese selbstverständlich ergriffen“

Max Renner – © Sportfoto-Sale (SD)

Bietigheim. (JR) Max Renner spielt seit der Saison 2020/2021 bei den Bietigheim Steelers in der DEL2.

Der 29jährige Verteidiger stammt aus dem Nachwuchs der Starbulls Rosenheim. Vor dieser Saison kam er von den Straubing Tigers aus der DEL nach Bietigheim. Wir haben ihm ein paar Fragen zu den Steelers und zu den Gründen für seinen Wechsel aus der DEL in die DEL 2 gestellt.

Eishockey-Magazin (EM) / Jörg Reich (JR): Hallo Herr Renner, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Die Saison 2020/2021 ist eine außergewöhnliche und auf Grund der Umstände schwierige Saison für alle. Sie sind vor dieser Saison von den Straubing Tigers aus der DEL zu den Bietigheim Steelers in die DEL 2 gewechselt. Wie ist die Saison aus ihrer Sicht gelaufen? Können Sie mit ihrer persönlichen Leistung zufrieden sein?
Max Renner: Natürlich macht es uns die aktuelle Situation nicht gerade leicht, jedoch können wir durchaus mit dem Ergebnis der Hauptrunde zufrieden sein. Mein persönliches Ziel war es defensiv konstant zu bleiben und mich mehr offensiv einzuschalten. Dies ist mir in erster Linie gut gelungen, allerdings ist da noch Luft nach oben.

E-M / JR: Die Steelers haben diese Saison die Vorrunde auf Platz vier abgeschlossen. Auf Grund des dicht gedrängten Spielplans und durch Corona bedingten Spielverlegungen ist die Tabelle sicherlich nicht ganz so aussagekräftig. Verletzungen und Ausfälle haben die Mannschaften unterschiedlich stark getroffen. Mit Platz vier kann man unter diesen Umständen sicherlich ganz gut leben bei den Steelers, oder wie sehen Sie das?
Max Renner: Unser Ziel war es unter die ersten vier zu kommen. Auch wenn die Tabelle nicht ganz aussagekräftig ist, haben wir unser Ziel erreicht.

E-M / JR: Sie sind ja von der DEL aus Straubing nach Bietigheim in die DEL 2 gewechselt und sind sehr stark in die Saison gestartet. Es scheint so, als hätte Ihnen die Umstellung von DEL auf DEL 2 und das Annehmen einer neuen Rolle in Liga zwei keine allzu großen Probleme bereitet? Können Sie uns das bestätigen?
Max Renner: Ich glaube, ich habe mich sehr schnell in die DEL 2 eingefunden. Das lag natürlich auch an der guten Vorbereitung, durch die ich etwas länger Zeit hatte, um mich auf meine neue Rolle einzustellen.

Brett Breitkreuz, Max Renner – © Sportfoto-Sale (SD)

E-M / JR: Da Sie letzte Saison noch in der DEL gespielt haben, können Sie uns sicherlich kurz beschreiben, was die größten Unterschiede zwischen DEL und DEL 2 sind. Wie hoch würden Sie den Unterschied des Niveaus zwischen diesen beiden Ligen einschätzen?
Max Renner: Meiner Meinung nach ist ein wesentlicher Unterschied die Geschwindigkeit des Spiels. Des Weiteren ist ein Unterschied der finanzielle Aspekt, der es der DEL ermöglicht, Spieler mit hoher Qualität zu verpflichten. Die DEL 2 hat sich in den letzten Jahren sehr gut weiterentwickelt. Natürlich ist ein Unterschied zu erkennen, jedoch weitaus geringer als vor ein paar Jahren.

E-M / JR: Sie sind mit 24 Jahren von ihrem Heimatverein den Starbulls Rosenheim aus der DEL 2 in die DEL nach Straubing gewechselt. Mit 28 Jahren gingen Sie von den Straubing Tigers wieder in die DEL 2 zurück nach Bietigheim. Was waren die Gründe dafür, warum Sie mit 28 Jahren die DEL schon wieder verlassen haben? Gab es keine Möglichkeit für Sie weiterhin in der DEL zu spielen?
Max Renner: Hätte es eine Möglichkeit gegeben weiter in der DEL zu spielen, hätte ich diese selbstverständlich ergriffen. Jedoch bin ich mit dem Verlauf wieder in die DEL 2 gewechselt zu haben, sehr zufrieden.

E-M / JR: Sie haben bei den Straubing Tigers eigentlich gezeigt, dass Sie ein guter stabiler DEL-Verteidiger sein können. Und Sie hatten sich eigentlich auch festgespielt im Lineup der Tigers. In der letzten Saison kamen Sie dann aber weniger zum Einsatz und waren ab und an auch überzählig. Hatten die Tigers ein Überangebot an Verteidigern oder woran lag das?
Max Renner: Die letzte Saison bei den Tigers zählte nicht gerade zu meinen Besten. Die U23-Regelung sowie das Überangebot an Verteidigern spielten mir dabei auch nicht in die Karten.

E-M / JR: Werden Sie auch in der Saison 2021/2022 in Bietigheim in der DEL2 (sofern der Aufstieg nicht gelingt) spielen oder können Sie sich einen Wechsel zurück in die DEL zur nächsten Saison vorstellen?
Max Renner: Da die Vertragsverhandlungen der nächsten Saison noch laufen, kann ich dazu leider noch keine Auskunft geben.

Maximilian Renner im Tigers-Trikot – © Sportfoto-Sale (DR)

E-M / JR: Die Clubs in der DEL haben neun plus zwei Kontingentstellen zur Verfügung. Diese Saison waren zusätzlich zwei Plätze für U23-Spieler reserviert, nächste Saison sogar drei. Bleiben noch zehn Plätze, bzw. nächste Saison neun Plätze je Club für Deutsche Spieler über 23 Jahren. Viele Clubs haben nordamerikanische Sportliche Leiter und Trainer, die gerne auf Nordamerikaner setzen. Würden die Clubs weniger Kontingentspieler einsetzen, würden Spieler wie Sie sicherlich weiterhin in der DEL spielen. Sehen Sie das ähnlich?
Max Renner: Durch die U 23-Regelung bekommen mehr junge deutsche Spieler die Chance, sich in der DEL zu beweisen. Andererseits ist es für die deutschen Spieler in meinem Alter dadurch deutlich schwieriger geworden. Um diesen Nachteil zu verhindern, wäre es sinnvoll, die Anzahl der Kontingentspieler zu verringern.

E-M / JR: Können Sie es verstehen, warum die Clubs der DEL bisher nicht bereit sind, die Kontingentstellen zu reduzieren und warum sie anscheinend kein Interesse haben, dass mehr Deutsche Spieler in ihren Mannschaften spielen? Welche Erklärung haben Sie dafür?
Max Renner: Ich glaube nicht, dass die Clubs daran kein Interesse haben. Was genau die Gründe für diese Entscheidung sind weiß ich leider nicht. Ich würde eine Reduzierung der Kontingentstellen jedoch befürworten.

E-M / JR: In der Schweiz soll die Anzahl der Kontingentspieler auf sieben je Club erhöht werden. Der Schweizer Eishockeyverband, die Spieler und die Fanszene wehren sich massiv dagegen und haben dies zu einem großen Thema gemacht. Mit der Gründung der Spielervereinigung SVE gibt es inzwischen einen Zusammenschluss der Spieler in Deutschland. Sollte sich die SVE nicht auch dafür einsetzen, mit den Clubs bezüglich dieses Themas ins Gespräch zu kommen?
Max Renner: Aus meiner Sicht würde es definitiv Sinn machen, wenn die Spielervereinigung SVE an die Clubs herantreten würde um dieses Thema zu besprechen.

E-M / JR: Herr Renner, vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet haben!

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