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Iserlohn. (MK) Die Iserlohn Roosters haben ihr letztes Heimspiel im Jahr 2022 mit 3:2 nach Verlängerung gegen die Adler Mannheim gewonnen. In der mit... 3:2 Sieg nach Verlängerung! Geschwächte Roosters behalten gegen Mannheim kühlen Kopf – Vertragsgespräche mit Greg Poss für Januar geplant

Torjubel bei den Roosters – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Die Iserlohn Roosters haben ihr letztes Heimspiel im Jahr 2022 mit 3:2 nach Verlängerung gegen die Adler Mannheim gewonnen.

In der mit 4967 Zuschauern restlos ausverkauften Eissporthalle am Seilersee gingen beide Teams von Beginn an engagiert zu Werke. Zunächst aber wurden die ganz großen Torchancen noch nicht kreiert. Bis zur 12. Minute wurden eher die „Kampflinien“ abgesteckt und die beiden Goalies Jenike (Iserlohn) und Brückmann (Adler) mit für sie lösbaren Aufgaben bedacht. Dann aber stellten die Gäste ihre individuelle Klasse unter Beweis. Szwarz bediente Donovan, der über den linken Flügel Richtung Tor lief und Jenike gekonnt zum 0:1 überlistete. Iserlohn versuchte schnellstmöglich eine Antwort zu finden. O´Connor scheiterte noch, aber dann war es der sehr agile Ziegler, der nur 55 Sekunden nach dem Mannheimer Führungstreffer zum 1:1 ausgleichen konnte. Bedient von O´Connor lief Ziegler völlig frei in Richtung Mannheimer Tor, fackelte gar nicht lange und vollendete ins rechte Eck zum Ausgleich. Der für sein Team immer wertvoller werdende Daugavins (13.) hatte einen Moment später sogar die erstmalige Iserlohner Führung auf dem Schläger. Strafzeiten gegen die Roosters Brown und Jenike kurz vor der Pause bescherten sahen die Adler zu Beginn des Mitteldrittels für noch 26 Sekunden in doppelter Überzahl. Mit dem Pausenpfiff kassierte Mannheims Eisenschmid noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe.

Roosters überstehen doppelte Überzahl der Adler

Die beiden Strafen überstanden die Roosters ohne Gegentreffer, konnten im weiteren Verlauf aber auch eine Strafe gegen Mannheims Wolf nicht nutzen. Die Roosters hatten sich zu diesem Zeitpunkt längst, ganz nach dem Geschmack ihrer Fans, so richtig knietief ins Spiel gekämpft, waren bissig in den Zweikämpfen und kreierten immer wieder eigene Konterchancen. So auch in der 29. Minute, als der wieder im Sturm eingesetzte Acolatse die Scheibe ins Mannheimer Drittel brachte, weiter auf Labrie spielte, der dann Routinier Daugavins am linken Pfosten lauernd als Abnehmer zum 2:1 fand. Die Hausherren waren bis zur zweiten Pause druckvoller als die Kurpfälzer. O´Connor (33.) und Poirier (36.) verpassten aber den dritten Treffer für Iserlohn.

Rendulic´ Fackel bringt den Mannheimer Ausgleich

Mannheim kam mit Schaum vor dem Mund aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Wolf (41.) scheiterte aber am starken Jenike, für den in der 44. Minute nach einem Schuss von Loibl der Pfosten ein willkommener Helfer war. Als Iserlohns Alanov dann in der 48. Minute auf die Strafbank musste ging es aber blitzschnell. Nach 18 Sekunden jubelten die Adler über den 2:2 Ausgleich. Klasse, wie Donovan Rendulic bedient hatte, der dann mit einem Direktschuss aus halblinker Position traf. Mannheim nun gegen sichtlich auf dem Zahnfleisch gehende Roosters mit deutlichem Übergewicht. Die Roosters wankten, fielen aber auch Dank der Unterstützung ihrer frenetischen Fans nicht. Raedeke (58.) verpasste mit einem Konter sogar den Iserlohner Siegtreffer. Wegen Eisenschmids Strafe (Hoher Stock, 59:21) gingen die Gastgeber in Überzahl in die Overtime.

Perfekte Vorarbeit von Daugavins für Matchwinner Poirier

Emile Poirier jubelt über das 3:2 – © Sportfoto-Sale (JB)


Mit Kaspars Daugavins (34) haben die Roosters einen absoluten „Spezialisten“ in Punkto Overtime in ihren Reihen. Gegen Frankfurt und Berlin war er bereits der Matchwinner für die Roosters. Und auch gegen die Adler war er maßgeblich am Iserlohner Siegtreffer beteiligt. Mit all seiner Routine und einem guten Auge für den Pass im perfekten Moment, spielte er Poirier vor dem Mannheimer Tor an, der die Scheibe zum 3:2 über die Linie brachte. Danach kollektiver Jubel auf dem Eis und auf den Rängen. Ein für sie sicherlich schwieriges Jahr 2022 schließen die Roosters somit etwas versöhnlich ab.

Die Adler bleiben auf Rang drei in der Tabelle. Iserlohn bleibt auf Platz elf in „Playoff-Lauerstellung“. Für das vorrangige Ziel Klassenerhalt lief der Spieltag für die Roosters insgesamt positiv. Durch die Niederlagen von Augsburg und Berlin, haben die Iserlohner aktuell ein Polster von 16 Punkten auf Rang 14.

Adler-Coach Stewart gefiel die Playoff-Atmosphäre, Lob für Iserlohns Brigas

Mannheims Coach sprach nach dem Match von einer Playoff-Atmosphäre in der Halle und hofft, dass sein Team gesund bleibt. Iserlohns Verteidiger Chris Brigas, den er seit Jahren kennt und beobachtet, lobte er explizit. Der Defender war erst vor wenigen Wochen zu den Roosters gestoßen und scheint immer mehr seine Rolle im Team zu finden.
Die Kurpfälzer schließen am Freitag das Jahr 2022 mit dem Heimspiel gegen Bietigheim ab.

Die Roosters sind am Freitag spielfrei und können bis zum kommenden Montag etwas durchatmen. Dann gastieren die Löwen Frankfurt in der Waldstadt. Trainer Greg Poss hat seinem Team zwei freie Tage verordnet und hofft, dass seine Spieler sich daheim etwas von der in der Kabine grassierenden Erkältungswelle erholen können.

Stimmen zum Spiel





Matchwinner Emile Poirier bei MagentaSport: „Das war gut. Wir haben uns nach Weihnachten zusammengesetzt und hatten eine ehrliche Diskussion mit allen, dass wir die letzten beiden Spiele in diesem Jahr gewinnen wollen. Wir sind ein gutes Team und wir müssen es weitermachen.“

David Wolf von den Adlern bei MagentaSport: „Wir haben sehr gut begonnen heute… Nach dem 1. Tor von Iserlohn sind wir ein bisschen abgekommen von unserem Spiel. Am Ende vom Tag sind wir dann ganz gut wieder zurückgekommen. Wir hatten viele Chancen und bringen einfach nichts rein.“


Bleibt Greg Poss über die Saison hinaus am Seilersee?

Greg Poss, der im Oktober das Traineramt vom glücklosen Kurt Kleinendorst übernommen hatte, hat in den vergangenen Wochen die Iserlohner Defensive etwas stabilisieren können. Nun hofft er darauf, dass sein Team die letzten Leistungen wie in Straubing und gegen Mannheim bestätigen und konstanter abrufen kann.
Ob der 57- jährige US-Amerikaner auch über die Saison hinaus eine Zukunft am Seilersee hat, soll sich im Januar entscheiden. Dann wollen sich Coach und Verantwortliche verabredungsgemäß zusammensetzen und besprechen. Poss machte nach der Pressekonferenz keinen Hehl daraus, dass es ihm in Iserlohn, seiner ersten DEL-Trainerstation (1997 – 2003), wieder gefällt. „Es war überall sehr schön, aber hier ist es etwas Besonderes“, so der Headcoach im Rückblick auf seine bisherigen Trainerstationen. Bleibt abzuwarten, ob man sich einigen kann und die wirtschaftlichen und sportlichen Perspektiven für alle Seiten passen können. Kontinuität auf dem Cheftrainerposten täte den Roosters nach den letzten Jahren zweifelsfrei gut.

Fotostrecke zum Spiel

Iserlohn Roosters - Adler Mannheim
© Sportfoto-Sale (Jan Brüggemann)

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