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Augsburg. (MS) Für die Fans der gastgebenden Panther war klar. Trotz der Verstärkung durch den NHL-Star Christian Erhoff müssen die Krefeld Pinguine geschlagen und...

Krefelds Boris Blank (links) wird von Brian Roloff verfolgt – © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburg. (MS) Für die Fans der gastgebenden Panther war klar. Trotz der Verstärkung durch den NHL-Star Christian Erhoff müssen die Krefeld Pinguine geschlagen und die Siegesserie (seit Saisonstart) ausgebaut werden. Wunsch und Wirklichkeit sind jedoch zu selten echte Freunde. Das resümierte die Anhängerschaft nach den folgenden 65 Minuten im erneut mit 4.277 Zuschauern gut gefüllten Curt-Frenzel-Stadion. Die Gäste, mit stark verjüngtem Kader angetreten, spielten meist sehr passiv, kämpften von der ersten Minute an um jeden Puck und blieben in einer eher mittelmässigen Partie  ein stets unangenehmer Gegner. Das Spiel stand lange auf Messers Schneide und wurde kurz vor Ende mit dem späten Ausgleich der Gäste nahezu dramatisch. Die Pinguine entführten beim 1:2 (0:0/1:0/0:1/0:0/0:1) glücklich zwei Punkte aus Bayern.

Zurückhaltender Beginn

Bis auf die Gelegenheiten von Pavlikovsky (1. Spielminute, Krefeld) und MacArthur (2., Augsburg) bot das Spiel lange keine nennenswerten Höhepunkte. Erst sechs Minuten später bemerkten die Anwesenden etwas mehr Esprit in den Aktionen der Akteure und ab der 12. Minute konnten die Panther in Überzahl erstmals spürbaren Druck auf das von Langkow gehütete Tor der Krefelder ausüben. Sein Gegenüber Ehelechner verbrachte bis dahin einen Abend der ruhigeren Art – zu passiv agierten die Gäste. Erst Blank und Pietta  (14.) zwangen ihn zu einer tollen Parade und kurz darauf stand der nächste Krefelder in Person von Driendl (15.) einschussbereit vor ihm. Wieder parierte der Neuzugang der Lechstädter. Nachdem die Rheinländer eine Strafzeit überstanden hatten, konnten sie erneut in der Offensive einige gute bis sehr gute Gelegenheiten verbuchen. Pietta und Vasiljevs scheiterten und es ging torlos zurück in die Kabinen.

Die Panther gehen durch Flaches Nachschuss in Führung

Krefelds Voakes setzte seinen Schlagschuss (22.) knapp neben das Tor der Panther und verpasste so einen bitter nötigen Weckruf zum Start des Mitteldrittels. Auch Ehrhoff (25.),  erneut Voakes (26., Pfosten)  und  Ostwald (26.) scheiterten in der nachfolgenden Überzahl. Wenn der Gast nicht möchte, macht es eben der Gastgeber selbst. Aus kurzer Distanz schob Peter Flache (Vorarbeit Forrest), der in bereits in der Vorbereitung das Tore schießen entdeckt zu haben schien, einen Abpraller zur 1:0-Führung (27.) für die Panther ein. Jetzt waren endlich Emotionen zu spüren. Diese durften dann auch gleich richtig überkochen,  als Langkow aus seinem Tor stürmte, Somma nach dem Puck hechtete (28.) und die beiden unglücklich kollidierten. Während beide Spieler zunächst benommen liegen blieben, versuchten sich die Rheinländer in Selbstjustiz und bezahlten das anschließende Gerangel mit einer Unterzahl-Situation. Diese blieb ungesühnt, aber das Spiel wogte nun hin und her. Beide Teams mit schneller als bisher vorgetragenen Offensivaktionen. Wieder war dem auffälligen Voakes (34.) eine gute Gelegenheit vorbehalten, die er nach einem schönen Move jedoch über das Tor der Panther abschloss. Da alle Spieler weiter intensiv arbeiteten, grätschten und rutschten, passierte nichts mehr und die Führung der Gastgeber hatte bis zur Pause bestand.

Augsburgs MacArthur kämpft um die Scheine gegen Dusan Milo – © by Eishockey-Magazin (RS)

 

Dramatisches Ende
War man wohlwollend eingestellt, notierte man Ehrhoffs Schlenzer (45.) von der blauen Linie als erste Torchance des Schlussabschnitts. Alle zuvor abgefeuerten Pucks waren schlicht nicht der Rede wert. Dann stand plötzlich Krefelds Hanusch frei, brachte jedoch den Puck aus kurzer Distanz, trotz zweier Versuche, nicht am hellwachen Ehelechner vorbei. Dann endlich auch die erste Großchance für die Panther. Zeiler hämmert die Hartgummischeibe an den Pfosten (48.) und kann anschließend nur regelwidrig gestoppt werden. Augsburg konnte diese und zwei weitere Überzahlgelegenheiten nicht nutzen und musste weiter um den Nimbus der Unbesiegbarkeit, in der noch jungen DEL-Saison, zittern. Die beste Chance um das Zittern zu beenden hatte Valery-Trabucco, als ihm ein Bandenabpraller (58.) glücklich auf den Schläger hüpfte. Aber Langkow war aus der Nahdistanz nicht zu überwinden. Dann nahm das Drama seinen Lauf. Helms, Schnitzer und Thang brachten den Puck nicht im leeren Krefelder Tor unter und im Gegenzug erzielte Blank 13 Sekunden vor Spielende, nach Zentimeter genauer Hereingabe von Vasiljevs, den Ausgleich für die Rheinländer. Verlängerung!

Obwohl beide Teams sich um den entscheidenden Treffer bemühten (60., Vasiljevs; 65., Somma) blieb das Spiel torarm, jedoch nicht ereignislos. „The Body“ Zeiler nahm sich sein Gegenüber Pietta (auch nicht gerade klein gewachsen) ordentlich zur Brust (65.). Das war jedoch immer noch nicht das Ende. Das Schiedsrichtergespann verhängte noch eine Bankstrafe (2 Minuten) gegen Panther Coach Mitchell. Dieser beschwerte sich offensichtlich über den Ausführungsort des letzten Anspiel, dass die Referees 10 Sekunden vor Spielende. Was wohl passiert wäre, wenn diese Entscheidung den Sieg für Krefeld begünstigt hätte.

So übernahm der Shoot-Out die Entscheidung.  Während Voakes und Methot für Krefeld vergaben (Vasiljevs zweifach und Blank erfolgreich waren), trafen nur  Helms und Somma (Valery-Trabucco, erneut Helms und MacArthur scheiterten) für den Gastgeber. Vasiljevs sicherte somit den zweiten Punkt für seine Farben.


Stimmen zum Spiel:
Rick Adduono (Krefeld): Wir sind natürlich glücklich. Wir hatten grosse Chancen im ersten Drittel und später dann ein sehr gutes Penalty-Killng gespielt. Das Glück war am Ende auf unserer Seite, weil wir uns nie aufgegeben haben. Augsburg hat auch heute gezeigt, wie stark diese Mannschaft ist.

Larry Mitchell (Augsburg): Wir haben heute eigentlich gut genug gespielt um zu gewinnen. Wenn man jedoch am Ende den Puck zwei Mal nicht ins leere Tor bringt…! Zwei der besten Spieler der Liga bestrafen dies natürlich. Wir lassen die Köpfe nicht hängen und gehen optimistisch in die beiden, sicher schweren, Auswärtsspiele. Heute habe ich erstmalig eine Strafe bekommen, als ich mit meinem eigenen Spieler geredet habe. Weitere Kommentare möchte ich dazu nicht mehr geben.

Christian Erhoff (Krefeld): Ehelechner hat super gehalten. Wir sind natürlich mit zwei Punkten super zufrieden. Es sah ja am Ende nicht gut aus, aber wir haben versucht uns selbst bei einem leeren Tor in jeden Schuss zu werfen. Ja, der Unterschied DEL/NHL ist natürlich schon sehr gross. Acht Stunden per Bus an zu reisen, gibt es dort nicht

Patrick Ehelechner (Augsburg): Das ist eine wirklich unglückliche Niederlage. Daraus müssen wir lernen. Wir müssen allein in Überzahl den Sack früher zu machen, aber die Saison ist noch jung. Wir wollen am Sonntag in Wolfsburg sofort wieder drei Punkte holen.

Statistik

Augsburger Panther – Krefeld Pinguine 1:2 (0:0/1:0/0:1/0:0/0:1) n.P.
Tore: 1:0 (26:39) Flache (Forrest), 1:1 (59:47) Blank (Vasiljevs), 1:2 (65:00) Vasiljevs – Penalty

Strafen: Panther 20 + 10 Zeiler  – Pinguine 24 + 10 Pietta
Zuschauer: 4.277
Schiedsrichter: Aumüller / Haupt

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Ehelechner  (Conti) – Boyle, Forrest; Bakos, Tölzer; Brown, Draxinger; Seifert – Trabucco, Roloff, Somma; Thang, Zeiler, Flache; MacArthur, Werner, Trevelyan; Schnitzer, Helms, Bassen.

Krefeld Pinguine: Langkow – Meyers, Sonnenburg; Milo, Pavlikovsky, Erhoff, Robar; Akdag – Verwey, Voakes, Methot,; Blank, Pietta, Vasiljevs; Schymainski, Driendl, Ostwald; Orendorz, Kretschmann, Hanusch

Three Stars:
***  Ehelechner (Augsburg)
**  Vasiljevs(Krefeld)
*  Langkow (Krefeld)

 

 

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