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Nürnberg. (StM) Es ist müßig und vergeblich, die abgelaufene Saison der Thomas Sabo Ice Tigers in aller Ausführlichkeit zu beleuchten. Ein Team, das diesen...

Jeff Tomlinson soll die Ice Tigers wieder in die Erfolgsspur bringen – © by Eishockey-Magazin (DR)

Nürnberg. (StM) Es ist müßig und vergeblich, die abgelaufene Saison der Thomas Sabo Ice Tigers in aller Ausführlichkeit zu beleuchten. Ein Team, das diesen Namen aufgrund innerer Querelen kaum verdiente, eine längst überfällige Trainerentlassung am zweiten Spieltag gefolgt von einer sportlichen Talfahrt und Spieler, die sich im Laufe der Spielzeit mehr mit den eigenen Zuschauern als den Gegnern auf dem Eis anlegten.

Daraus resultierten mit dem vorletzten Tabellenplatz die schlechteste Platzierung in der Nürnberger DEL-Historie und eine Saison, die spätestens ab dem Jahreswechsel sportlich völlig bedeutungslos verlief. Doch nun soll alles anders und besser werden. Mit Unterstützung neuer Sponsoren soll mit einer erneuerten und verbesserten Mannschaft wieder der Sprung in die Spitzengruppe der DEL gelingen.

Schon frühzeitig hatte Manager Funk die nötige Zeit, sich um neues spielendes Personal zu kümmern. Mit einem gefüllten Geldbeutel gestaltete sich dies auch deutlich angenehmer als in den letzten Jahren. Mit Trainer Jeff Tomlinson und seinem Co-Trainer Tray Tuomie sorgte Funk für frischen Wind hinter der Bande. Aber auch auf dem Eis wurde der Kader der Ice Tigers qualitativ mächtig aufgefrischt.

Im Tor sicherten sich die Franken die Dienste von Tyler Weiman. In seiner ersten Saison in Europa überzeugte Weiman im Dress der Augsburger Panther und weckte somit das Interesse der Ice Tigers. Als Back-up fungiert der junge Andreas Jenike, der in den letzten Jahren im Tor der Tölzer Löwen zu einem der besten Torhüter der Oberliga avancierte. Bereits in der abgelaufenen Saison stellte Jenike sein Talent bei seinen Einsätzen für die Ice Tigers unter Beweis. Als dritter Neuzugang verstärkt Jimmy Hertel die Ice Tigers. Nötige Spielpraxis soll Hertel vor allem in Bad Tölz erhalten.

Auch in der Verteidigung wurde kräftig nachgebessert. Mit Casey Borer und Brett Festerling verpflichteten die Ice Tigers zwei namhafte Abwehrspieler. Während Festerling, der in Kürze einen deutschen Pass erhalten soll, in den letzten Jahren zwischen NHL und AHL pendelte, sammelte Borer bereits Erfahrungen in Europa. Gleich in seinem ersten Jahr feierte er die Meisterschaft mit dem HC Pardubice. Beide gelten als körperlich robust und sehr solide in der eigenen Zone und sollen für Ordnung vor dem Tor der Franken sorgen.

Tyler Weiman tritt in Nürnberg die Nachfolge von Patrick Ehelechner an – © by Eishockey-Magazin

Mit Marco Nowak sicherten sich die Ice Tigers die Dienste eines hoffnungsvollen Verteidigers, der in Düsseldorf unter Tomlinson eine erstaunliche Entwicklung zu einem absolut vollwertigen DEL-Verteidiger hinter sich hat. Dazu gehört Peter Lindlbauer nun fest zum Kader der Ice Tigers, nachdem er vergangene Saison die meiste Zeit noch in Bad Tölz verbrachte. Bereits in der Vorbereitung gehörte Lindlbauer zu den verlässlichsten Verteidigern. Einfach und zumeist fehlerfrei verrichtete Lindlbauer seine Arbeit und konnte dabei auch offensiv Akzente setzen.

Mit Rob Leask und Sven Butenschön erhielten zwei erfahrene Akteure einen neuen Vertrag bei den Ice Tigers, ebenso wie Jame Pollock und Tim Schüle. Während Pollock vor allem ein Faktor im Powerplay sein soll, steht Schüle vermutlich vor einer wegweisenden Saison. Obwohl mit reichlich Talent und läuferischer Klasse bedacht, konnte Schüle im Dress der Ice Tigers noch nicht restlos überzeugen und die Konkurrenz um einen der begehrten Plätze im Kader ist dieses Jahr ungleich härter geworden.

Ähnlich verhält es sich im Angriff der Ice Tigers. Gerade in den ersten drei Sturmreihen findet man eine enorme Qualität, wie man sie bisher wohl noch nie in der Noris erlebte. Mit Patrick Reimer verpflichteten die Ice Tigers den torgefährlichsten deutschen Stürmer der letzten Jahre aus Düsseldorf. Ebenfalls den Wechsel vom Rhein an die Pegnitz vollzogen Evan Kaufmann und Connor James. Gerade der läuferisch starke James passt perfekt in das System von Jeff Tomlinson, aber auch Kaufmann gehörte in Düsseldorf zu den beständigsten Stürmern. Mit Jason Jaspers verpflichteten die Ice Tigers einen echten Charakterspieler, der die vielen kleinen Dinge richtig macht und eine Sturmreihe führen kann, ohne dabei seine Aufgaben in der Defensive zu vernachlässigen.

Dazu gesellen sich mit Eric Chouinard, Dusan Frosch und Vitalij Aab drei Stürmer, die vor zwei Jahren die torgefährlichste Sturmreihe der Ice Tigers bildeten. Mit Yan Stastny verlängerte der beste Nürnberger Stürmer seinen Vertrag. Und auch mit Ryan Bayda muss wieder gerechnet werden. Nach langer Verletzungspause kehrte Bayda erst im Frühjahr nach Nürnberg zurück und gehört in guter körperlicher Verfassung sicher zu den komplettesten Spielern die Ice Tigers.

Patrick Reimer kam ebenfalls aus Düsseldorf nach Nürnberg – © by Eishockey-Magazin

Mit Steven Rupprich und Patrick Buzas kamen noch zwei junge deutsche Spieler nach Nürnberg, die in der vierten Reihe für die nötige Entlastung sorgen sollen. Während Rupprich in der Vorbereitung ungewohnt als Torschütze auf  sich aufmerksam machte, ist Buzas aufgrund seiner Qualität zu jeder Zeit eine Option für die ersten drei Reihen. Bleibt noch der junge Yasin Ehliz, der im Sommer sichtlich körperlich zugelegt hat und bereits in der abgelaufenen Saison ein belebendes Element im Spiel der Ice Tigers war.

Auf dem Papier stehen die Ice Tigers vor einer erfolgreichen Saison, Zweifel bleiben allerdings durchaus bestehen. So wird es sicher einige Zeit in Anspruch nehmen, ehe die Mannschaft das neue, offensive System von Jeff Tomlinson verinnerlicht hat. Dazu gilt es, im Sturm die Spieler bei Laune zu halten, wenn aufgrund der Konkurrenz die Eiszeiten für den ein oder anderen Spieler knapper ausfallen als gedacht. In der Abwehr haben die Ice Tigers sicher nicht die Qualität für die absolute DEL-Spitze, gerade Spieler wie Leask oder Butenschön haben ihre beste Zeit hinter sich, Schüle und Pollock gelten in der eigenen Zone als unsicher. Allerdings besitzen die Ice Tigers auch die finanziellen Mittel, hier nachzubessern. Auch die gestiegenen Erwartungen beim Anhang und bei Sponsoren lasten auf der neuen Mannschaft.Unterm Strich bleibt aber ein Kader, der den Anspruch hat, sich direkt für das Viertelfinale zu qualifizieren. Dann wird es auch wieder leichter fallen, eine Saison der Ice Tigers im Nachgang zu betrachten.

Lesen Sie am Mittwoch den Teamcheck der Iserlohn Roosters

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