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Halle. (MB) Ein spektakuläres Spiel vor einer Kulisse von über 2.500 Zuschauern hatte die Oberliga Ost in Halle an der Saale zu bieten. Die...

Halle. (MB) Ein spektakuläres Spiel vor einer Kulisse von über 2.500 Zuschauern hatte die Oberliga Ost in Halle an der Saale zu bieten. Die Saale Bulls Halle, welche zuvor nur gegen eben jenen gestrigen Gegner überhaupt Punkte gelassen hatten, wollten die Tabellenspitze im Duell Erster gegen Zweiter ausbauen und hatten somit die Akademiker von F.A.S.S. Berlin zum zweiten Saisonduell eingeladen. Es sollte das bis dato beste Spiel der gesamten Oberliga Ost in der Saison 2012/2013 sein!

Die Berliner kamen trotz der großen Anzahl von Zuschauern unbeeindruckt aus der Kabine. Die Saale Bulls bzw. die Fans mussten schnell erkennen, warum vor rund 4 Wochen die Hallenser erst im Penaltyschießen gewonnen hatten. Ohne Respekt und mit viel Elan in Richtung hallesches Tor gingen die Gäste zu Werke. Auch deshalb griff der wiedergenesene Kai Schmitz schnell zur aufmunternden Strafe. Die Bulls konnten sich bis dahin besonders bei ihrem Goalie James Johnson bedanken das es noch 0:0 stand. Kaum waren die Bulls wieder komplett, kam es zum ersten sehenswerten Angriff der Hallenser. Troy Bigam bewies große Übersicht, als er den auf links freistehenden Daniel Sevo sah. Dieser zog eiskalt und trocken von der blauen Linie in Richtung rechtes oberes Eck ab. Der Berliner Torhüter Christian Krüger schaute bedröppelt hinterher und sah die Scheibe im Tor einschlagen. Der Spielverlauf wurde auf den Kopf gestellt. Die 1:0 Führung gab den Bullen nur bedingt Sicherheit. Mehrmals gab es Abspielfehler und Stockfehler zu sehen. F.A.S.S. Berlin spielte weiter offensives erfrischendes Eishockey und brachte den Tabellenführer somit ins Schwitzen. Trotz das dieses Drittel etwas mehr in Hand der Gäste war, welche gefälliger zusammen spielten, fehlten die Tore bei den Akademikern. Die Saale Bulls dagegen bewiesen erstmals in der Saison ihre Effektivität. Als eine Aktion geklärt schien, erkämpfte sich die erste Reihe im Angriffsdrittel den Puck. Ivan Kolovary seinen Schuss konnte der Gäste-Goalie noch parieren, aber Troy Bigam setzte nach und traf. Mit dem 2:0 ging es in die Pause.

Auch im Mittelabschnitt kam der Gast kämpferisch aus der Kabine. Erneut musste James Johnson sein Können in beeindruckender Manier zeigen. Fast prompt konnte auch Halle die starke Chancenverwertung an dem Abend erneut beweisen. Daniel Sevo war es vorbehalten per strammen Schlagschuss das 3:0 zu erzielen. Aufgrund der freien Sicht vom gegnerischen Goalie schien das Gegentor haltbar zu sein. Zum ersten Mal machte sich beim Tabellenzweiten Ernüchterung breit, als der Klassen-Primus in Form von Robin Sochan auf 4:0 stellte. Dieser zwischenzeitliche 4-Tore-Vorsprung spiegelte die Spielanteile nicht komplett wieder. Das 4:1 Anschlusstor von Thomas Supis in Überzahl, nachdem ein Schuss abgefälscht worden war von Maximilian Faber, war längst überfällig. Knapp 2 Minuten später lief ein Berliner frei in Richtung von Johnson, aber die Latte verhinderte das schnelle und nicht unverdiente 4:2. Die Mannen um Coach Chris Lee trauerten ihren zahlreichen Chancen und Möglichkeiten in der Folgezeit hinterher. Nach 2 Dritteln führte der MEC in einem eigentlich spielerisch ausgeglichenen Spiel mit 4:1 doch recht deutlich.

Im letzten Drittel machten die Saale Bulls kurzen Prozess. Die Gäste, welche weiterhin nicht aufsteckten, mussten aus dem Gewühl das entscheidende 5:1 Tor der Bulls von Ivan Kolozvary schlucken. Die Gegenwehr, der definitiv nicht 4 Tore schlechteren Hauptstädtern war nun gebrochen. Das Spiel wurde in der weiteren Spielzeit immer ruppiger. Auch deshalb, weil die nun unzufriedenen Gäste sauer waren, ihre teilweise bessere Spielweise bzw. die hochkarätigen Chancen an dem Abend nicht auf dem Protokoll wiederzugeben. Die Akademiker waren sichtlich angefressen und konnten nicht mehr so diszipliniert wie in den Durchgängen davor sich von der Strafbank fern halten. Nicht anders war  zu erklären, dass Berlin manchmal Spieler verabschieden musste. Halle drängte nun selber auf das 6:1, aber die Effektivität ließ dann etwas zu wünschen übrig. Mehrmals scheiterte man knapp am zwischenzeitlich durchdrehenden Christian Krüger. In den letzten beiden Spielminuten kam es knüppeldick für die Gastgeber, welche sich der härteren Gangart leider anpassten. Die Bulls gerieten durch Strafen von Michal Schön und Christian Köllner sogar in doppelte Unterzahl und vergaßen dann die Zeit einfach runterlaufen zu lassen. Nicht anders kann man sich die Aktion von Daniel Sevo erklären, welcher sich durch eine berechtigte Matchstrafe selber zum Aussetzen im Derby gegen Leipzig verdonnerte. Das Spiel jedoch ging mit 5:1 an Halle!

Die Saale Bulls haben durch den Erfolg die Tabellenführung weiter ausgebaut. Der MEC Halle 04 thront nach 9 Siegen in Serie mit 13 Punkten vor den nun punktgleichen Berlinern und Erfurtern. Die Akademiker können wirklich stolz auf ihr Spiel sein. Man hielt stark beim Klassenprimus mit, zeigte ebenso tolles Eishockey, aber wer die Tore nicht macht, kann nicht gewinnen oder etwas zählbares herausholen. Auch deshalb war das Ergebnis so deutlich. Der Kampf hinter Halle geht im Übrigen fleißig weiter. Bereits am Sonntag kann F.A.S.S. Berlin wieder alleiniger Tabellenzweiter werden. In Schlagdistanz sind die IceFighters Leipzig, welche am Sonntag zum ersten Mitteldeutschen Derby in Taucha überhaupt einladen. Es ist gespannt anzusehen, ob die Bulls auch dort an ihren eigenen Nerven, wie in den Jahren zuvor, scheitern!

Statistik:

Saale Bulls Halle – F.A.S.S. Berlin 5:1 (2:0 / 2:1 / 1:0)

Tore: 1:0 (05:28) Sevo (Bigam), 2:0 (18:18) Bigam (Kolozvary, Slanina), 3:0 (24:48) Sevo (Thiede, Miklik), 4:0 (29:38) Sochan (Kolozvary, Slanina), 4:1 (33:43) Supis (Faber, Czajka, PP1), 5:1 (43:05) Kolozvary (Slanina, Köllner)

Strafen: Saale Bulls Halle: 16 Minuten + Matchstrafe Sevo, F.A.S.S. Berlin: 12 Minuten

Schiedsrichter: Emanuel Pupello (HS), Alexander Mänicke, Martin Böhm

Zuschauer: 2.711

Aufstellungen:

Saale Bulls Halle: Robin Sochan, Wunderlich Eric, Schön Michal, Johnson James, Thiede Benjamin, Miklik Martin, Katzer Tim, Lupzig Daniel, Lemmer Arthur, Kolozvary Ivan, Haloschan Dustin, Sevo Daniel, Zille Alexander, Bigam Troy, Köllner Christian, Slanina Robin, Veltwisch Max, Schmitz, Kai, Ehrhardt Enrico

F.A.S.S. Berlin: Haase Henry, Trivellato Alex, Gerstung Jonas, Demidov Ilya, Schlenker Vincent, Ludwig Justin, Supis Thomas, Czajka Patrick, Gries Christian, Seelisch Jan-Hendrik, Patrzek Fabio, Krüger Christian, Leers Christian-Alexander, Kabitzky Christoph, Koslowski John, Ziegler Sven, Schlenker Jonas, Faber Maximilian, Scholz Christopher, Schrörs Justin

 

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