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Düsseldorf. (MR) Das hat auch sportlichen Seltenheitswert: Die Düsseldorfer EG trat mit einem Mini-Etat und einem unbekannten, jungen Team in der höchsten deutschen Eishockeyliga...

Logo der Düsseldorfer EGDüsseldorf. (MR) Das hat auch sportlichen Seltenheitswert: Die Düsseldorfer EG trat mit einem Mini-Etat und einem unbekannten, jungen Team in der höchsten deutschen Eishockeyliga vor ein durchaus verwöhntes Publikum – und hat nicht ein Mal nach verlorenen Spielen Pfiffe geerntet, es wurden keine Spieler, kein Trainer oder Manager entlassen! Mit hartem Hockey, Kampf, Leidenschaft und Spaß hat die DEG die Herzen ihrer Fans erobert.

 

Die Voraussetzungen

Da nach dem Ausstieg von Hauptsponsor „Metro“ zum Ende der Vorjahressaison hier kein halbwegs adäquater Ersatz gefunden werden konnte – nach der Vernachlässigung der kleineren Sponsoren während dieser 10-Jahres-Ära fallen diese nun nicht gerade vom Himmel, musste die DEG um Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp und Manager Walter Köberle den Gürtel wahrhaft sehr eng schnallen, um mit einem sehr kleinen Etat eine Mannschaft aufzustellen. Es waren DEL-erfahrene Spieler wie Niki Mondt und Tino Boos zurückgeholt worden, die zusammen mit Daniel Kreutzer hier ihr Handwerk erlernt hatten. Zusammen mit dem dienstältesten Verteidiger an der Brehmstrasse, Marian Bazany, und Goalie Bobby Goepfert, der in der Vorsaison zum Publikumsliebling und starken Rückhalt geworden war, sollten sie ein Team von meist jungen Spielern führen. Köberle hatte versprochen, dass er ein hungriges, kämpferisches Team auf die Beine stellen wollte, das von der ersten bis zur letzten Minute alles geben würde, um so auch das Publikum wieder mitzureißen. Zwar stellte sich schnell heraus, dass die spielerische Klasse im Team etwas fehlte, doch sie machten es wie versprochen durch Kampf, Leidenschaft und Herzblut wieder wett. Mit Blick auf die Namen  hatte man schon von Beginn an das Gefühl, dass die DEG wohl am Tabellenende rangieren würde; die Testspiele allerdings machten Lust auf mehr und die Hoffnung, dass man vielleicht doch einen 10. Platz würde erreichen können.

Allerdings gab es bereits vor dem ersten Spiel den ersten Rückschlag, als nämlich der junge Center Colin Long aufgrund der Nachfolgen einer Gehirnerschütterung den medizinischen Test nicht bestehen konnte. Warum er dann aber doch in Düsseldorf blieb und offiziell im Trainerstab aushalf, hatte zu dem Zeitpunkt niemand verstanden. Als dann nach nur 2 Ligaspielen der quirlige Reihe-Eins-Center Michael Catenacci ebenfalls eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, von der er sich bis Februar nicht vollständig erholte, war dieses ein schwerer Rückschlag. Das Team musste – auch bedingt durch vor allem zu Beginn teilweise übermotivierte Kampfeinsätze – viele weitere Ausfälle ein- und wegstecken (es hagelte insgesamt 29 Spiele Sperre, was den Ruf des Teams natürlich schnell auf den eines „Rüpelteams“ und in die Richtung „Schlägertruppe“ rückte) und wurde oft mit Nachwuchsspielern aufgestockt, und Chefcoach Christian Brittig konnte nicht ein einziges Spiel auf einen kompletten Kader zurückgreifen. Im Herbst, als sich herauskristallisierte, dass Catenacci länger ausfällt, wurde Ashton Rome nachverpflichtet und damit die letzte Ausländerlizenz vergeben. Nach Weihnachten war dann Colin Long so fit, dass auch er endlich für das Team auflaufen konnte. Damit allerdings kam es ab und zu dazu, dass ein Spieler als überzähliger Ausländer auf der Tribüne Platz nehmen musste, also zumindest, wenn niemand verletzt, krank oder gesperrt war.

 

Der Saisonverlauf

Trainer Christian Brittig  - © by Eishockey-Magazin (DR)

Trainer Christian Brittig – © by Eishockey-Magazin (DR)

Der Kampf des Teams wurde selten belohnt, auch wenn die Ergebnisse meist knapp ausfielen. Zu oft aber gingen auch diese Spiele punktlos verloren, wobei es im ersten Saisondrittel so schien, als würde die Kraft für 60 Minuten fehlen, vor allem, wenn man „unterwegs“ viele Strafzeiten sammelte. So sprangen aus dem Auswärtsmarathon mit fünf Spielen in Folge auf fremdem Eis (Ende September / Anfang Oktober) gerade einmal 3 Punkte heraus, die jeweils durch ein Unentschieden nach 60 Minuten gesammelt wurden. Nach einer 0:4 Niederlage in Köln und einem 1:6 in Mannheim konnte man immerhin mit zwei Penaltysiegen zuhause gegen München und Berlin in die Deutschlandcup-Pause gehen. Es folgten knappe Niederlagen in Iserlohn, gegen Mannheim und Straubing, aber auch deutlichere wie das 0:5 in Ingolstadt, und um die Weihnachtszeit konnte man das gebetsmühlenartige „Mund abwischen“ und das Mantra des Trainers „ich kann dem Team keinen Vorwurf machen, wir haben gut gekämpft“ fast nicht mehr hören.

Das Jahr 2013 begann mit einem Heimmarathon von fünf Spielen, von denen die ersten vier siegreich absolviert wurden, was dann der DEG kurzfristig den kleinen Erfolg bescherte, in der 2013-Tabelle ganz oben zu stehen. Zur Länderspielpause im Februar konnte man Iserlohn mit 6:2 nach Hause schicken, in der Schlussphase der Saison wurde Mannheim mit 6:1 abgefertigt. Darauf folgte allerdings gegen Nürnberg mit dem 1:7 die höchste Niederlage der Saison. Trotzdem reisten ca. 600 Fans per Sonderzug nach Hamburg und feierten dort ihr Team, das nach einem 0:4 Rückstand noch auf 2:4 herankam. Böse Zungen mögen behaupten, dass es an der Kälte  draußen gelegen habe und der Erinnerung an den letzten Sonderzug, als man fast 60 Minuten am eisigen Bahnsteig in Nürnberg auf die Rückfahrt warten musste, doch die Düsseldorfer Fans in der O2-World in Hamburg feierten das Team noch 30 Minuten nach Spielende begeistert. Im letzten Heimspiel der Saison wurde auch der Erzrivale aus Köln deutlich abgefertigt (6:2), ehe sich nochmals ca. 400 (!) Fans zum letzten Saisonspiel nach Wolfsburg aufmachten, um auch hier ihr Team zu feiern, das sich wirklich in die Herzen der Fans gespielt hatte! Und das nicht nur mit netten Tanzeinlagen nach den zu seltenen Siegen. Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der ISS-Dome nur ein einziges Mal nahezu ausverkauft war und der Zuschauerschnitt mit knapp über 5000 erneut ein wenig niedriger war als in der Vorsaison.

 

Das Team

Tor

Bobby Goepfert #41 – Hielt oftmals sein Team mit Glanzparaden lange im Spiel, verletzte sich im letzten Saisonabschnitt und wirkte danach nicht mehr immer so sicher, wurde auch das eine oder andere Mal als überzähliger Ausländer geschont. Bobby hat als erster seinen Vertrag über die Saison hinaus verlängert.

Björn Linda #30 – Hatte während Goepferts Verletzung 2 oder 3  Starteinsätze, in denen er allerdings oftmals nicht ganz glücklich aussah und nicht restlos überzeugen konnte. Als Nr.-1-Goalie beim Kooperationspartner EV Duisburg ist er sicherlich besser aufgehoben.

Den Torwartwechsel von Bobby Goepfert zu Felix Bick gab es zuletzt häufiger - © by Eishockey-Magazin (DR)

Den Torwartwechsel von Bobby Goepfert zu Felix Bick gab es zuletzt häufiger – © by Eishockey-Magazin (DR)

Felix Bick #31 – Konnte bei 11 Starteinsätzen 4 Siege festhalten, musste dabei auch zwei Male ein Penaltyschießen überstehen, und hat mit 91,3% die beste Fangquote der eingesetzten DEG-Goalies aufzuweisen. Hoffentlich bleibt er!

Patrick Klein #42 – Der Nachwuchsgoalie kam bei der DEG über den Platz auf der Bank nicht hinaus; er spielte hauptsächlich im DNL-Team und hat daher auch noch Zeit, sich zu entwickeln und bekommt sicherlich noch seine Chance.

 

Verteidigung

Alex Henry #5 – Konnte nicht ganz das einlösen, was er in der Vorbereitung versprochen hat, nicht ganz so schlagkräftig und präsent wie erhofft. In der Saisonfrühphase ausgebremst durch eine Sperre von 6 Spielen. Seine besten Spiele zeigte er mit Youngster Maik Klingsporn an seiner Seite. Alex hat ein Angebot der DEG vorliegen.

Marian Bazany #7 – Wie man ihn aus den vorherigen 7 Jahren kennt. Auch er blieb allerdings vom Verletzungspech nicht verschont und fehlte so viele Spiele wie nie vorher. Er traf nach drei Jahren Flaute erstmalig wieder ins Schwarze. Der dienstälteste Verteidiger verlässt die DEG.

Marc Zanetti #51 – Kam als „Bad Boy“, zeigte lange Zeit viele Unsicherheiten und brauchte eine Absicherung neben sich. Auch er erhielt eine lange Sperre nach einer unglücklichen Aktion gegen München. Seine Hammerschüsse von der Blauen Linie wiesen noch eine zu hohe Streuung auf, er hat aber Potential nach oben und wäre auch ein Kandidat zur Verlängerung.

Thomas Gödtel #55 – Der unter den Jungspunden etwas ältere Verteidiger aus der zweiten Liga bestach mit Reichweite und präzisem Schuss von der blauen Linie, wirkte wie Henry manchmal etwas unbeweglich. Gödtel sollte gehalten werden.

Maik Klingsporn #57 – Der 19-jährige wurde in der Saisonmitte vom Kooperationspartner Duisburg geholt, machte seinen Job ordentlich, muss aber körperlich noch zulegen, um in der DEL zu bestehen. Kam neben Alex Henry in 24 Spielen auf zwei Assistpunkte und weist mit -5 einen passablen Wert auf.

Jannik Woidtke #64 – Das Düsseldorfer Eigengewächs kehrte nach einem Jahr Bundesliga (zu früh) an den Rhein zurück, konnte aber noch nicht wirklich in der DEL überzeugen. Im ersten Saisondrittel fand er sich oft als 7. Verteidiger mit wenig Eiszeit auf der Bank wieder oder wurde als Stürmer der vierten Reihe eingesetzt. Woidtke verbrachte gut ein Drittel der Spielzeit mit Förderlizenz in der Oberliga bei den Füchsen Duisburg.

Bernhard Ebner  - © by Eishockey-Magazin (DR)

Bernhard Ebner – © by Eishockey-Magazin (DR)

Bernhard Ebner #67 – Einer der Glücksgriffe! Ebner kam mit dem gleichaltrigen Woidtke aus Kaufbeuren an den Rhein, avancierte zum verlässlichsten und punktbesten Verteidiger der DEG. Damit schaffte er den Sprung ins (erweiterte) Nationalteam und wurde zum Rookie des Jahres gekürt. Ebner bleibt ein weiteres Jahr in Düsseldorf.

Drew Paris #82 – Zu Saisonbeginn ein knallharter Verteidiger, der durch eine Verletzung ausgebremst wurde und danach eher mit angezogener Handbremse spielte. Schoss einige wichtige Tore. Der 24-jährige kann gerne bleiben.

Eric Stephan #3 – Der 19-jährige aus dem eignen DNL-Team kam als Ergänzungsspieler auf drei Einsätze, er braucht natürlich noch Entwicklungszeit.

 

Sturm

Diego Hofland #6 – der gebürtige Rotterdamer konnte auch im vierten Profijahr im DEL-Team nicht überzeugen. Wurde zwischen der dritten und – selten vorhandenen – vierten Reihe, sowie dem Oberligateam EV Duisburg hin- und hergeschoben.

Tino Boos #9 – Der 38-jährige Routinier kehrte zu seinen Wurzeln zurück; er konnte nicht zeigen, was er noch drauf hat, da er frühzeitig verletzungsbedingt nur noch auf der Tribüne Platz nahm.

Colin Long #11 – Dass bei dem Mini-Etat der DEG dieser Stürmer am Rhein gehalten wurde, obwohl er seine schwere Gehirnerschütterung nicht vollständig auskuriert hatte, hielten viele für überflüssig und unverständlich. Als der 23-jährige dann Ende Dezember fit und schmerzfrei war und als 11. Ausländer lizensiert wurde, zahlte er das Vertrauen zurück und spielte sich in den verbleibenden 15 Spielen mit Übersicht und Spielwitz in die Herzen und die Scorerlisten – er erzielte in jedem Spiel mindestens einen Punkt! Es bleibt abzuwarten, ob er diese Quote auch über eine komplette Saison halten kann – Long hat gerade seinen Kontrakt verlängert.

Niki Mondt #17 – Der Rückkehrer und Assistenzkapitän zeigte immer vorbildlichen Einsatz und Kampf, leitete mit Übersicht die jungen Spieler der 3. oder 4. Reihe. Auch Mondt bleibt ein weiteres Jahr in Düsseldorf.

Marco Habermann #19 – Der junge Stürmer kam ebenfalls aus Kaufbeuren, konnte aber in nur 11 Spielen noch nicht überzeugen. Wurde zwischenzeitlich nach Duisburg abgestellt. Ihn warfen Rückenprobleme und ein erst im Dezember diagnostizierter Diabetes zurück. Stand zum Ende der Saison wieder im Training. Er könnte durchaus eine zweite Chance bekommen.

Manuel Strodel #20 – Durfte in der vergangenen Saison noch DNL spielen, kam über Duisburg in den Seniorenbereich und bestritt in dieser Saison 25 Spiele für die DEG, ehe ihm eine Schulterverletzung ein früheres Saisonende bereitete. Strodel kann sich in der kommenden Saison weiter bewähren

Justin Bostrom #21 – Der US-Amerikaner war zunächst auf Probe in Düsseldorf, sein Verbleib über die Testspiele hinaus erwiesen sich als gewinnbringend – mit seinen Sturmpartnern Ridderwall und Turnbull das punktbeste Trio der aktuellen Mannschaft. Bostrom hat aus dieser Reihe zwar die wenigsten Punkte gesammelt aber auch die wenigsten Strafen.

Jubelt Calle Ridderwall auch in Zukunft im DEG Trikot? © by Eishockey-Magazin (DR)

Jubelt Calle Ridderwall auch in Zukunft im DEG Trikot? © by Eishockey-Magazin (DR)

Calle Ridderwall #22 – Der Schwede kam, sah und siegte. Zwar hatte er mit dem Begrüßungsgeschenk etwas Probleme – das Billy-Regal des großen schwedischen Möbelhauses ließ sich vor Publikum auf der Straße nicht wirklich aufbauen – auch mit den deutschen Schiedsrichtern und deren Regelauslegung kam er lange Zeit nicht wirklich klar, doch schaffte es der Blondschopf, neben Strafzeiten (und Strafzetteln) auch noch die meisten Scorerpunkte zu sammeln – und zwar nicht nur teamintern sondern ligaweit! Ridderwall kann jetzt aus mehreren Angeboten wählen, ob er dann wirklich in Düsseldorf bleibt, wird sich herausstellen.

Daniel Kreutzer #23 – Der „Schon-immer-DEG-und-noch-immer-Kapitän“ kommt allmählich in die Jahre. Hängt sich zwar immer vorbildlich rein, kann aber seine mangelnde Geschwindigkeit oft nur noch per Foul ausgleichen. Das Resultat waren dann zwei längere Sperren. Trotzdem ist er intern an Nr. 4. Nicht jeder, aber doch manch einer kann sich die DEG der nächsten Saison auch ohne ihn vorstellen.

Andreas Martinsen #24 – Der norwegische Nationalspieler hatte seine Licht- und Schattenseiten. In guten Spielen war er fast nicht von der Scheibe zu trennen, hat noch eine zu große Streuung und kam nur auf 6 Treffer. Da ist mehr drin! Hat als einer von nur drei (3!) Spielern ausnahmslos alle 52 Spiele absolviert. Über seinen Verbleib ist noch nichts bekannt.

Alexander Preibisch #29 – Der gebürtige Kölner hat sich auch schnell in die Herzen der Fans gespielt – ja geht das denn? Aber hier ist das Stichwort „schnell“ – Preibisch ist der mit dem eingebauten Turbo. Stand eigentlich in Duisburg im Kader, wurde frühzeitig in die DEL berufen und konnte hier schnell 40 Spiele absolvieren. Seine Ausbeute von 7 Punkten ist ausbaufähig, seine schlechte -17 eher dem Einsatz in der 3. und 4. (Checking-)Line geschuldet.

Ashton Rome #44 – Als die Spätverpflichtung für den verletzten Catenacci im Herbst zur DEG stieß, lernte der bullige Kanadier direkt die deutsche Regelauslegung kennen – sein erstes Spiel war bereits im zweiten Wechsel beendet. Nach der Sperre bestritt er 32 weitere Spiele, in denen er große Präsenz zeigte, die Jungen beschützte und sich auch mit gebrochenem Finger in den Dienst der Mannschaft stellte. Nebenbei war er auch noch für manchen Treffer und ebenso viele Vorlagen verantwortlich. Auch er bleibt in Düsseldorf.

Travis Turnbull #71 – Der Mann, der ein eigenes Plakat bekam, der ständig mit den Linesmen am Bully aneinander geriet, der Penaltys sicher verwandelte und sonst gerne am richtigen Ort den Schläger reinhielt, um die Vorlagen seiner Kollegen abzufälschen. „Bull“, wie die Fans ihn rufen, machte ansonsten auch gerne den Vortänzer nach einem Sieg neben Goepfert und Zanetti. Eigentlich sollte die ganze Reihe gehalten werden…

Daniel Fischbuch #77 – Auch er ein Mann aus dem Nachwuchs. Nachdem der heute 19-jährige in der Vorsaison in fünf Spielen DEL-Luft hatte schnuppern dürfen, kam er in dieser Saison auf 28 Einsätze. Auch er muss noch etwas zulegen und Erfahrung sammeln, um in der DEL bestehen zu können. Den nächsten Schritt hat er getan und bleibt der DEG für ein weiteres Jahr erhalten.

Henry Martens #79 – Einer der wenigen im Team, die bereits DEL-Erfahrung hatten. Doch der 25-jährige kam über die Rolle eines Ergänzungsspielers nicht hinaus, ist allerdings sowohl im Sturm als auch in der Verteidigung einsetzbar.

Michael Catenacci #96 – Das war anders gedacht! Catenacci hatte bereits in den Vorbereitungsspielen als kleiner Wirbelwind viel Spaß gemacht und sollte eigentlich mit Kreutzer und Martinsen die erste Sturmformation bilden. Bekanntlich kam alles ganz anders, und Catenacci musste sich nach nur zwei Spieltagen mehr mit Kopfschmerzen als mit Training herum plagen. Er wurde Spiel um Spiel mit trauriger Miene auf der Tribüne gesehen. Das Foul an ihm blieb übrigens ohne die in der ersten Saisonhälfte etwas ins Kraut schießenden Nachverhandlungen und Sperren, da es dummerweise bei der Heimmannschaft in München kein Bildmaterial zu diesem Tathergang gab. Catenacci gab im Februar auf und bat um Vertragsauflösung. Wir wünschen ihm baldige Genesung!

Die Nachwuchsspieler Cornelius Krämer #90 und Jari Neugebauer #91 kamen zu einem bzw. drei Einsätzen, ebenfalls aus dem DEG-Nachwuchs kommen Fabio Pfohl, Tobias Schlipper und Stephan Fröhlich, wobei letztere nur lizensiert waren, jedoch nie gespielt haben. Diese fünf Spieler waren in der DNL spielberechtigt, spielten teilweise auch oder überwiegend in Duisburg in der Oberliga. Sie könnten aber ins Team wachsen.

 

Ausblick

Das Team hat soviel bewegt in Düsseldorf, bei den Fans, dass Manager Walter Köberle „am liebsten alle Spieler behalten“ möchte. Dann stellt sich allerdings die Frage, ob man sich einfach nur darauf verlassen möchte, dass man in der kommenden Saison von Verletzungen, Krankheit und übermäßigen Strafen verschont bleibt. Denn wie sonst sollte dieses Team in der kommenden Saison wirklich besser abschneiden? Es hat sich schließlich gezeigt – abgesehen vom vielleicht teilweise limitierten Talent – dass die vielen Jungspunde oftmals noch nicht die Routine haben und die Übersicht, dass sie alleine es reißen könnten. Andererseits bringen die „Oldies“ zwar vielleicht noch den Willen und den Einsatz mit, an der Leistung, die sie (noch) abrufen können, fehlt es aber inzwischen.

DEG Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp und die DEG müssen nach wie vor viel Geduld aufbringen bis der Etat gestemmt ist - © by Eishockey-Magazin (DR)

DEG Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp und die DEG müssen nach wie vor viel Geduld aufbringen bis der Etat gestemmt ist – © by Eishockey-Magazin (DR)

Ein anderer, noch wichtigerer Punkt ist allerdings die Tatsache, dass noch immer niemand  zu 100% sagen kann oder will, dass der Finanzplan für die nächste Saison steht. Zwar hörte sich die Ansprache von Elmar Schmellenkamp vor dem letzten Heimspiel – im Gegensatz zu all dem Gejammer und Betteln in den vergangenen zwei Jahren – durchaus positiv an, wenn er verkündet ‚Schritt 1 sei getan, Schritt 2 vor dem Abschluss und Schritt 3 zum Greifen nahe‘. Wer jedoch die Investoren aus Russland und Fernost sein sollen und in welcher Größenordnung, darüber gibt es bis dato keine verlässlichen Angaben. Es wird aber auf jeden Fall mit Hochdruck am Etat und am neuen Team gebastelt. Warten wir es ab, ob es für die DEG weitergeht in der DEL und ob die nächste Saison mehr bringt als ein Abo im Tabellenkeller.

Ein weiteres Augenmerk wird sicher auch wieder auf die dann möglicherweise erneut geänderten Regelauslegungsverfahrensanweisungen für die vielen Schiedsrichter der DEL zu richten sein und ob diese (Schiedsrichter) im Sommer brav an den Fortbildungslehrgängen teilgenommen und auch etwas davon behalten haben. Vielleicht haben sich ja nach diesem Jahr Praxis ein paar der Kollegen im gestreiften Dress für die Seite des Schiedsrichterwesens ohne Schlittschuhe entschieden, denn vieles wurde in der abgelaufenen Saison ja im Nachhinein und eben ohne Schlittschuhe am Monitor (anders) entschieden…. Nach der Saison ist vor der Saison, daher am Ende eine Bitte an die Liga und den DEB: schickt uns nicht „mehr (4 statt 3) Schiedsrichter“, schickt uns „besser ausgebildete“ und auf den Ernst des Lebens bzw. auf dem Eis vorbereitete Schiedsrichter und Linesmen und werft vor allem nicht hinterher ständig deren Urteile um!

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