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Iserlohn. (MK) Ein Blick zurück ist nicht immer angenehm. So ist es auch den Spielern der Iserlohn Roosters in dieser Woche ergangen. Sie mussten... Roosters behalten gegen den ERC Ingolstadt zwei Punkte in Iserlohn – Sauerländer holen Verteidigertalent zurück – Greg Poss äußert sich zu seinem Trainerteam

Kaspars Daugavins (Mitte links) gegen Tye McGinn (Mitte rechts) – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Ein Blick zurück ist nicht immer angenehm. So ist es auch den Spielern der Iserlohn Roosters in dieser Woche ergangen. Sie mussten mit der blamablen 6:4 Niederlage in Bietigheim in die kurze Länderspielpause gehen und durften diese zu Wochenbeginn erst einmal aufarbeiten.

Headcoach Greg Poss, der seinen Vertrag am Seilersee um zwei weitere Jahre verlängert hat, kündigte im Vorfeld des Spiels am Sonntag gegen Ingolstadt an, dass er Umstellungen vornehmen wird und eine deutliche Reaktion seines Teams erwartet. Mit einem Punkt Rückstand auf Rang zehn und einem Polster von 19 Zählern auf den vorletzten Platz, befinden sich die Poss-Schützlinge mitten im Kampf um die Playoffs.

Umstellungen bei den Roosters, Acolatse doch nicht dabei

Bis auf die Langzeitverletzten Kris Foucault und Yannick Proske konnte das Iserlohner Trainerteam auf den kompletten Kader zurückgreifen. Sena Acolatse, der zuletzt überzählig auf der Tribüne saß, musste sich allerdings weiter gedulden. Lediglich Umstellungen in den Formationen sollten den Spielern eine Bewährungschance ermöglichen. Kaspars Daugavins, der in Bietigheim schon im letzten Drittel nicht mehr eingesetzt wurde, gehörte ebenso zum Line-Up. Im Tor schenkte man heute Hannibal Weitzmann das Vertrauen.

Mit dem ERC Ingolstadt kam am Sonntag ein Team in die Waldstadt, das in dieser Saison definitiv keine „Laufkundschaft“ ist. Unter dem vor der Saison neu verpflichteten Headcoach Mark French haben sich die Panther schon jetzt unter den Top-4 der Liga festgespielt. Nun wollen die Schanzer in den restlichen zehn Partien ihre gute Ausgangsposition festigen. Die guten Leistungen schlagen sich auch in den Einzelstatistiken der Liga wieder. Goalie Michael Garteig ist aktuell der Torhüter mit dem besten Gegentorschnitt. Die Verteidiger Mat Bodie (+27) und Leon Hüttl (+21 – 100. DEL-Spiel in Iserlohn) weisen Topwerte in der +/- Statistik auf. Im Angriff sind die Panther insgesamt qualitativ sehr breit aufgestellt und damit nur schwer ausrechenbar.

Auf beiden Seiten gibt es Akteure mit einer Vergangenheit beim Gegner. Der verletzte Kris Foucault trug schon den Panther auf dem Trikot. Auf Ingolstädter Seite haben Co-Trainer Brad Tapper, Torhüter Kevin Reich, Louis Brune und Marko Friedrich eine Iserlohner Vergangenheit. Die Iserlohner Spatzen pfeifen seit Wochen von den Dächern, dass Torhüter Kevin Reich seine Zelte zur kommenden Saison in Iserlohn wieder aufschlagen wird.

Im bisherigen Saisonverlauf kreuzten beide Teams schon drei Mal die Kellen. In Ingolstadt gelang den Panthern ein 5:2 Sieg und den Roosters ein 2:1 Sieg. Am Seilersee traf man zuletzt am 1. November aufeinander. Ingolstadt gewann damals mit Kevin Reich im Tor mit 4:1.

Im Video: Greg Poss bleibt Headcoach





Intensives Spiel, starke Torhüter und eiskalte Roosters im Penaltyschießen

Am heutigen Sonntag stand Reich erneut zwischen den Pfosten. Zum Duell der vermeintlichen Roosters-Goalies 23/24 zwischen Jenike und Reich kam es also nicht. In einer stets spannenden und intensiv geführten Partie setzten sich die Roosters am Ende im Penaltyschießen knapp mit 2:1 durch.

3944 Zuschauer boten einmal mehr eine stimmungsvolle Kulisse. Im ersten Drittel waren hochkarätige Chancen zunächst aber eher Mangelware. Dafür wurde auf beiden Seiten aber hart gearbeitet und auch nicht vor Faustkämpfen wie zwischen Raedeke und Bodie (13.) zurückgeschreckt.

Im Mittelabschnitt legten beide Teams auch in Richtung gegnerisches Tor den Vorwärtsgang ein. Ingolstadt durfte als erstes jubeln. Labrie vertändelte die Scheibe in der Ecke, von da aus landete sie über Friedrich an der blauen Linie bei Jobke, der abzog und zum 0:1 (26.) traf. Weitzmann war dabei die Sicht etwas genommen. Iserlohns Antwort ließ nicht lange auf sich warten. 100 Sekunden später jubelte Poirier über den 1:1 Ausgleich. Es war fast eine Kopie des ERC Führungstreffers, denn auch Poirier traf von der blauen Linie aus zentraler Position. Die Gastgeber mit Oberwasser danach, aber Brown (28.), Rech (30.), Bailey (35.), Poirier (36.) und Daugavins (40.) scheiterten allesamt, während bei den Panthern lediglich Höfflin und Ronning (beide 34.) mit ihren Schüssen den Sprung ins Reporter-Notizbuch schafften.

Auch im Schlussdrittel lagen die großen Chancen mehr auf Seiten der Roosters. Reich & Co. konnten von Rech (44.) und vor allem Bailey, der gleich drei Hochkaräter zwischen der 46. Und 50. Minute ausließ, nicht bezwungen werden. Eine Strafe gegen ERC-Kapitän Wagner (57.) veranlasste Iserlohns Headcoach Poss dazu seine Auszeit zu nehmen. Das Powerplay gestalteten seine Mannen aber insgesamt zu kompliziert. Ronning hätte für den ERC in den letzten Sekunden noch die Entscheidung herbeiführen können, scheitere aber. Somit ging es in die Overtime, die alles andere als langweilig verlief. Pietta verpasste früh die Entscheidung für die Panther. Poiriers Strafe spielten die Schanzer geduldig im Powerplay herunter, schwächten sich dann aber durch Ronnings Hinausstellung wieder selbst. Unfassbar, wie Iserlohns Schlussmann Weitzmann sich in den letzten Sekunden gegen die Niederlage wehrte. Mit fünf bombastischen Paraden (u. a. gegen Stachowiak, Storm) binnen weniger Sekunden rettete er sein Team ins Penaltyschießen.

Im Shootout hatten dann die Roosters, getragen von Weitzmanns pushenden Paraden, mehr Zielwasser intus. Daugavins und Poirier verwandelten, während Feser und Storm für Ingolstadt scheiterten. Somit blieben zwei Punkte am Seilersee. Die Roosters bleiben somit unabhängig von den Partien der Konkurrenten im heißen Playoff-Rennen.

Das sagen die Trainer zum Spiel





Maxim Rausch kehrt zurück, Lob für Daugavins

In der kommenden Woche werden die Iserlohn Roosters noch eine Ergänzung in ihrem Kader erhalten. Der zu Saisonbeginn in die DEL2 zu den Eispiraten Crimmitschau ausgeliehene Verteidiger Maxim Rausch (19) wird zu den Roosters zurückkehren. In Crimmitschau entwickelte sich Rausch zu einer festen Größe in der Abwehr. Einen Treffer und sechs Beihilfen konnte er für die Westsachsen in bislang 38 Partien beisteuern. Greg Poss kennt Rausch noch nicht und will ihn zunächst im Training anschauen. Gleichzeitig ist sich der Headcoach aber sicher, dass er jeden Spieler seines Kaders noch brauchen wird, wenn sein Team nun mit der gleichen Intensität wie gegen Ingolstadt zu Werke geht. Diesbezüglich lobte er explizit auch Kaspars Daugavins. „Den Daugavins von heute brauchen wir nun in jedem Spiel, so der US-Amerikaner. Zufrieden war Poss auch damit, dass er seine vier Formationen durchgehend einsetzen konnte, um genügend Kraftreserven für die noch acht ausstehenden Partien in der Hauptrunde zu haben.

Fast unbemerkt erklärte Iserlohns Headcoach während der Pressekonferenz, dass das aktuelle Trainerteam auch in der kommenden Saison bleibt. (siehe Video mit den Trainerstimmen)

Am Dienstag in Mannheim – Wiedersehen mit Lean Bergmann?

Im Hauptrunden-Endspurt geht es für beide Teams Schlag auf Schlag weiter. Die Iserlohn Roosters reisen am Dienstag zum Top-Team der Adler Mannheim, die sich heute in Straubing mit 3:2 nach Verlängerung durchsetzen konnten. In Mannheim könnte es erstmals zum sportlichen Wiedersehen mit Lean Bergmann kommen, der sich kurz vor dem Ende seiner Leihe von Mannheim zu den Roosters verletzt hatte und nun ausgerechnet gegen seinen Ausbildungsverein sein Comeback feiern könnte. Wo Bergmann in der kommenden Saison seine Schlittschuhe schnüren wird, ist aktuell noch offen. In Iserlohn wäre man einer Rückkehr nicht abgeneigt. Am kommenden Wochenende folgt das Heimspiel-Doppel gegen den direkten Playoff-Konkurrenten Nürnberg am Freitag und gegen die Straubing Tigers am Sonntag. Ingolstadt empfängt als nächstes am Dienstag die Kölner Haie und am Freitag die Düsseldorfer EG.

Fotostrecke zum Spiel

Iserlohn Roosters - ERC Ingolstadt
© Sportfoto-Sale (Jan Brüggemann)



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