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Halle. (MB) Wirft man folgende Komponenten in einen Raum: Über 4.000 Zuschauer, Tabellenführer gegen Tabellenzweiten, Stimmung in beiden Fanlagern, Halle, Leipzig. Es ergibt das...
Volle Hütte: 4.295 Zuschauer in der bestens besuchten Volksbank Arena - © by Ralf John

Volle Hütte: 4.295 Zuschauer in der bestens besuchten Volksbank Arena – © by Ralf John

Halle. (MB) Wirft man folgende Komponenten in einen Raum: Über 4.000 Zuschauer, Tabellenführer gegen Tabellenzweiten, Stimmung in beiden Fanlagern, Halle, Leipzig. Es ergibt das einzig wirkliche Spiel, in der Oberliga Ost, was für Halle noch wirklich attraktiv ist und gewisse Brisanz hat. Dabei waren die ersatzgeschwächten Leipziger (ohne Vrba, Lars Müller, Hadamik, Nighbert – dazu Breiter und Mikesz angeschlagen) wahrhaftig diesmal kein Gegner.

Die Saale Bulls gingen mächtig übermütig in das Spiel und gingen drauf wo es nur ging. Folgerichtig musste Thiede die erste Strafzeit absitzen. Angetrieben von den rund 600 mitgereisten Fans aus Leipzig, welche in den Auftaktminuten ein bisschen Heimspielatmosphäre durchblicken ließen, versuchten sich die IceFighters im Powerplay. Dieses war aber eher als Pustekuchen zu bezeichnen. Die Bulls ließen dann die Anfangshärte der ersten 2 Minuten weg und konzentrierten sich auf ihr Spiel. Der MEC wurde druckvoller und diktierte das Spiel, große Chancen waren trotzdem Mangelware und Nicolas Sievers war der gewohnt sichere Rückhalt. Es dauerte bis zum ersten Überzahlspiel für Halle eh wirklich was passierte. Ivan Kolozvary netzte in das rechte obere Toreck auf Vorlage von Sochan ein. Auch wenn dieses 1:0 sich etwas angekündigt hatte, es war ein Geschenk. Völlig unbedrängt schaffte es ein Verteidiger der Messestädter nicht den Puck raus zu schießen. Die Gäste fanden danach kaum den Weg zurück ins Spiel, waren meist in der Defensive beschäftigt. Das klappte auch gut bzw. diese hielt auch Stand bis zum 2:0 kurz vor der Drittelpause. Nach einem tiefen Pass kam Bigam an die Scheibe und spielte vor das Tor der Gäste, dort stand Kolozvary und mit einer Leichtigkeit schoss er den Puck durch die Beine von Sievers.

Das zweite Drittel hätte nicht einseitiger sein können. Kurz nach Wiederanpfiff vergab der Gast eine der wenigen hochkarätigen Chancen. Arthur Gross lief allein auf Haloschan zu, spielte zu Mikesz rüber und der setzte den Puck an den Pfosten! Ansonsten verbrachte Leipzig den Abschnitt teilweise zu Recht, teilweise aber auch zu Unrecht meist mit einem Mann weniger, da der Schiedsrichter eine sehr kleinliche Haltung und Linie besonders gegen die Gäste hatte bzw. fuhr. Ein richtiger Derbyfight mit körperbetontem Hockey konnte so nicht aufkommen. Die sonst in Überzahl so oft schwachen Hallenser belehrten mal alle Zuschauer eines Besseren. Es wurde die Formation ganz schnell gefunden, auf das Tor geschossen und auch Tore erzielt. Das schönste war das 3:0 durch Kai Schmitz. Ein toller Schlagschuss von der blauen Linie war es. Ein kleiner Makel war, nach einem kapitalen Abstimmungsfehler der Bulls-Abwehr, der 3:1 Anschluss in Unterzahl von Arthur Gross. Die Saale Bulls blieben selbstverständlich auch aufgrund der Strafenflut der Gäste dominant. Zwischenzeitlich hatte der MEC gefühlt Chancen für 2 Spiele. Teilweise haarsträubend wurden sie vergeben. Gleich 2-3 Mal hätten Angreifer von Halle nur noch einschieben brauchen, schafften es aber nicht. Trotzdem getroffen hatten sie auch noch. Für die Bulls erhöhten Kolozvary, Schön (Powerplay) und Schmitz (Powerplay) den Spielstand bis zur zweiten Pause auf 6:1.

In der Drittelpause durfte sich der Leipziger Back-up Erik Reukauf warm machen. Die Messe war gelesen, das Spiel schon längst entschieden. Also hieß es Schadensbegrenzung betreiben, zeitgleich aber auch Kräfte schonen für die wichtigen Spiele im Kampf um Platz 2. Der Schiedsrichter sowohl auch die Bulls beteiligten sich dabei. Halle spielte nicht mehr mit voller Kraft und Schiri Edler pfiff nun auch nicht mehr jede Kleinigkeit ab. Die Bulls schraubten das Ergebnis durch Daniel Lupzig, welcher in Überzahl per Rückhandschuss den liegenden Reukauf überwand, und Troy Bigam per Doppelschlag innerhalb von 2 Minuten auf 8:1 hoch. Die Fans der Saale Bulls waren sichtlich angetan und in Ektase. Den Schlusspunkt bei immerhin 10 gefallenen Toren, wovon alle von Hallensern bzw. Ex-Hallensern erzielt worden waren, setzte dann noch mal der Gast. Jedrzej Kasperczyk bereitete noch mal seinen Fans eine Freude und erzielte beim 8:2 Endstand einen der beiden „Ehrentreffer“. Trauriger Höhepunkt war die Verletzung von Sebastian Alt, welcher ins Krankenhaus gefahren werden musste. Inzwischen ist aber schon Entwarnung gekommen, es ist nichts Schlimmeres passiert!

Der MEC Halle 04 ist und bleibt damit ungeschlagen daheim, wird wenn alles glatt läuft bis zur Zwischenrunde diesen Heimnimbus auch nicht verlieren und ist bei nun 19 Punkten Vorsprung, bei einem Spiel mehr, schon sicherer Meister. Den Saale Bulls fehlen nur noch 6 Siege nach 60 Minuten um auch die letzten Theoretiker davon zu überzeugen. Die Revanche für die 5:1 Schlappe in Leipzig ist eindrucksvoll geglückt. Um die Fans aber richtig positiv zu stimmen, muss die Mannschaft auch in Taucha am 19.01.2013 mal bestehen. Die IceFighters Leipzig haben wacker gekämpft. Es war ohne die fast komplette 1. Reihe, welche gefehlt hatte, einfach nicht mehr drin. Solch Aderlass verkraftet kaum eine Mannschaft. Einen Rekord konnten die Leipziger aber dennoch aufstellen, in der Oberliga Ost waren noch nie mehr als 500 Fans auswärts irgendwo angereist! Bereits am Sonntag geht es für beide Teams weiter. Während in Halle das Schaulaufen gegen Preussen Berlin weitergeht, kämpfen die IceFighters um eminent wichtige Punkte gegen die Black Dragons aus Erfurt, denn auf Verfolger F.A.S.S. Berlin beträgt der Vorsprung nur noch einen Zähler!

 

Statistik:

Saale Bulls Halle – IceFighters Leipzig 8:2 (2:0 / 4:1 / 2:1)

Tore: 1:0 (11:51) Kolozvary (Sochan, Bigam, PP1), 2:0 (18:13) Kolozvary (Bigam, Slanina), 3:0 (24:30) Schmitz (Sochan, Slanina, PP1), 3:1 (27:00) Gross (Mikesz, UZ1), 4:1 (35:01) Kolozvary (Thiede, Schmitz) 5:1 (37:10) Schön (Miklik, Wunderlich, PP1), 6:1 (37:56) Schmitz (Sochan, Slanina, PP1), 7:1 (48:03) Lupzig (Masek, Wunderlich, PP1), 8:1 (50:01) Bigam (Slanina, Schmitz), 8:2 (55:38) Kasperczyk (Müller, Eichelkraut)

Strafen: Saale Bulls Halle: 10 Minuten, IceFighters Leipzig: 18 Minuten

Schiedsrichter: Jörg Edler (HS)

Zuschauer: 4.295

Aufstellungen:

Saale Bulls Halle: Sochan Robin, Wunderlich Eric, Masek Ervin, Johnson James, Thiede Benjamin, Miklik Martin, Katzer Tim, Lupzig Daniel, Lemmer Arthur, Kolozvary Ivan, Haloschan Dustin, Sevo Daniel, Zille Alexander, Bigam Troy, Köllner Christian, Slanina Robin, Schön Michal, Schmitz Kai, Ehrhardt Enrico

IceFighters Leipzig: Kasperczyk Jedrzej, Ullmann Florian, Müller Jens, Dörner Dennis, Martin Damian, Wagner Julian, Reukauf Erik, Breiter Sören, Sievers Nicolas, Alt Sebastian, Hrach Petr, Mikesz Jiri, König Marcel, Beringschmidt Marcus, Gross Arthur, Eichelkraut Florian, Grund Emanuel

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