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Berlin. (EM/PM Preussen) Nun ist das amtlich, was viele Eishockeyfans in und um Berlin schon länger befürchtet haben: Der ECC Preussen Berlin zieht sich... Oberliga Nord wird zur Schrumpfliga! Preussen Berlin ziehen sich in die Regionalliga-Ost zurück

Jubeltraube ECC Preussen Berlin – © by Eh.-Mag. (DR)

Berlin. (EM/PM Preussen) Nun ist das amtlich, was viele Eishockeyfans in und um Berlin schon länger befürchtet haben: Der ECC Preussen Berlin zieht sich aus der Oberliga Nord zurück.

Nach den Harzer Falken hat es nun also den zweiten Klub „erwischt“. Bei den Füchsen Duisburg musste man ebenfalls nach dem Ausstieg von Kenston um den Fortbestand in der immerhin drithöchsten Liga lange Zeit bangen. Die Crocodiles Hamburg blieben nur Oberligist, weil sie ihre Planinsolvenz erfolgreich abschließen konnten und nun sogar schuldenfrei an den (Neu)start gehen können.

Die „Verluste“ in der Nordstaffel können trotz des Einstiegs des Krefelder EV nicht gänzlich aufgefangen werden. Wenn keine weiteren „bösen Ãœberraschungen“ folgen, dann wird es wohl auf eine 12er Liga hinauslaufen.

Warum die Preussen nun die Reißleine gezogen haben erklärte der Klub via Pressemiteilung, die wir nachfolgend 1:1 wiedergeben.

 

Preussen Berlin zieht sich in die Regionalliga Ost zurück

Über Wochen und Monate haben die Verantwortlichen des Vereins alles dafür getan, um am Spielbetrieb der Oberliga-Nord 2019/2020 teilnehmen zu können. Immer wieder wurden geforderte Unterlagen eingereicht, und immer wieder kam es Seitens des DEB zu widersprüchlichen Auskünften und Bescheiden. Das Ganze gipfelte dann in einer nachträglichen Auflage, mit der eine unbegründet hohe finanzielle Bürgschaft, in einem viel zu kurzen Zeitraum eingefordert wurde.

Sven Krey, „Man muss dazu sagen, dass diese Auflage rein technisch nicht zu bewerkstelligen war. Betrachtet man allein die gesetzliche Widerspruchsfrist von 7 Tagen, sind die 8 Tage vom 02.07. zum 12.07 sehr sportlich. Dazu kommt, dass jede Bürgschaft abgesichert werden muss, sprich man muss auch hier mind. 30% hinterlegen. Im Ganzen dauert ein solches Verfahren, in dem es um Summen über 10.000€ geht, üblicherweise 4 Wochen.
Es ist allerdings auch richtig, dass wir – geschuldet der letzten Jahre -die geforderten Unterlagen sehr „kleckerweise“ beigebracht haben. Die finanzielle Situation des ECC Preussen Berlin ist schlecht, aber gemessen an unserem Konzept und an den zukünftigen Kooperationspartnern hätten wir die Chance gehabt, den Verein neu aufzustellen.

Wir sanieren jetzt und spielen so lange Regionalliga bis wir uns auf ein sicheres finanzielles Fundament gestellt haben. Jeder überzählige Cent fließt sofort in den Nachwuchs und zu Firmen wie PUCKI, den Sanis und den vielen anderen, die uns vertraut haben und überhaupt den Laden hier weiter ermöglichen.

Ich bitte Euch alle, mir diese Entwicklung zu verzeihen! Ich kann für die Zukunft aber versprechen, dass wir uns nicht noch einmal in diese Situation bringen werden und versuchen mit aller Gewalt eine Oberliga zu stemmen. Schon gar nicht darf dies auf Kosten unseres wertvollen Nachwuchses geschehen! Der Verlust unserer U20 und die Nicht-Teilnahme am Spielbetrieb des DEB auch in der U17 treffen uns hart.

Liebe Fans, macht die Derbys bitte zu dem was sie sind, lasst es krachen und helft uns, damit wir sportlich wieder hochkommen.“

Simon Braun, „Dieses Lizenzverfahren war sehr langwierig und mit vielen Hürden belegt. Gerne hätten wir an der Oberliga teilgenommen; die Jungs waren richtig heiß darauf, was sich im Training bislang auch widerspiegelte. Ebenso sind wir davon überzeugt, mit unserem sportlichen Konzept, ein Ausbildungsverein in der Oberliga zu sein, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Immerhin wurde die Oberliga mal als Ausbildungsliga für junge Eishockeytalente gegründet, was aber in Anbetracht der festzustellenden Entwicklung in Frage zu stellen ist, verfolgt man das spielerische Wettrüsten der Top-Vereine.
Daher mussten wir als Verantwortliche die Gesamtsituation um diese Lizenz betrachten und auf Grund der uns vermittelten Widersprüche, haben wir uns dazu entschieden die Preussen Berlin aus der Oberliga zurückzuziehen und den Spielbetrieb in der Regionalliga aufzunehmen.
Somit haben wir die Möglichkeit den Verein zu sanieren und auf einem soliden Fundament weiter aufzubauen. Dabei werden wir natürlich an unserem sportlichen Konzept festhalten und als Ausbildungsverein jungen Talenten eine Möglichkeit bieten, professionell zu trainieren und gutes Eishockey zu spielen, um dann zu gegebener Zeit wieder den Weg in die Oberliga zu bestreiten.“

Damit ist die Ära ECC Preussen Berlin in der Oberliga nach 4 Jahren vorerst beendet. Eine Entwicklung, die uns nachdenklich stimmt, erschüttert und die wir bedauern. Wir haben uns in diesem Zusammenhang redaktionell mit der Entwicklung des DEB und des nationalen Eishockeys auseinandergesetzt und müssen aus unserer Auffassung klare Widersprüche zur Satzung und selbst auferlegten Programmen des DEB feststellen.

Heißt es doch im §3 – Zweck – Absatz 1 der Satzung: „Zweck des DEB ist die allgemeine Pflege des Eishockey-Sports, insbesondere die Förderung des nationalenEishockeysport (…)“.

Ebenso heißt es im Programm „POWERPLAY26“unter Punkt 3:
– DEL/DEL2 sukzessive Erhöhung der Nachwuchsauflagen
– Adäquate Entwicklung deutscher Spieler
– Möglichkeit zur Verringerung der Anzahl ausländischer Spieler
– Weg vom ergebnisorientierten Denken, Fokus auf Entwicklung der Spieler
– Technik vor Taktik 
– Qualität vor Quantität

All diese Punkte verfolgen die Preussen mit ihrem sportlichen Konzept und all diese Punkte waren auch die grundsätzliche Zielsetzung der Oberliga, als diese gegründet wurde. Somit müssen die Fragen erlaubt sein: Ist die Oberliga tatsächlich noch die Liga als welche sie gegründet wurde, betrachtet man das schon angesprochene, spielerische Wettrüsten und die Teilnahme einer ausländischen Mannschaft am Spielbetrieb?! Und wird der DEB seiner eigenen Zielsetzungen gerecht?

Wie auch immer, die Preussen Berlin haben die Reißleine gezogen und nutzen nun die Zeit in der Regionalliga, um sich nachhaltig zu stabilisieren, strukturell wie spielerisch. Wir danken an dieser Stelle den bislang verpflichteten Spielern, dass sie den nun eingeschlagenen Weg mit uns gehen. Wir danken den Sponsoren, die auch in der Regionalliga an unserer Seite stehen und wir danken Euch Fans, die immer hinter uns standen und denen, die auch weiter uns den Rücken stärken.

Präsidium/Vorstand des ECC Preussen Berlin e.V.

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