NHL Teamcheck San Jose Sharks: Kalifornier haben sich gezielt verstärkt

San Jose. (DH) Als die letzte Saison in der ersten Play-Off-Runde nach Spiel fünf gegen St.Louis ein jehes Ende fand war die Ernüchterung in Kalifornien groß. Wieder einmal hat es nicht zum Finaleinzug gereicht. Nach zwei Halbfinal-Teilnahmen in den letzten beiden Jahren hatte man sich große Hoffnungen gemacht, doch gegen die defensivstarken Blues fand man einfach kein Mittel. Die Leistungsträger der regulären Saison, Patrick Marleau und Joe Pavelski, erzielten nicht einen einzigen Scorerpunkt, und das Penalty-Killing war einfach unterirdisch (Rang 29 in der Liga).

General Manager Doug Wilson reagierte im Sommer und verkündete stolz die Verpflichtung von Larry Robinson als neuen Assistant-Coach, der das Defensivspiel, insbesondere das Penalty-Killing verbessern helfen soll. Robinson konnte in den letzten Jahren in diesem Bereich sehr erfolgreich für die New Jersey Devils arbeiten. Die neu verpflichteten Adam Burish (Dallas) und Brad Stuart (Detroit) haben gerade in den Unterzahl-Situationen im letzten Jahr viel Eiszeit erhalten und ihren Wert in den Specialteams unterstrichen.

Logan Couture soll die zweite Reihe führen – © by Media

Im Sturm hofft man auf einen wieder völlig genesenen Martin Havlat, der verletzungsbedingt nur auf 39 Spiele kam und, obwohl nie schmerzfrei, noch 27 Scorerpunkte erzielte. Er soll die Powerreihe neben Joe Thornton und Patrick Marleau bilden. Die zweite Reihe wird angeführt von Center Logan Couture (23), der in seiner zweiten vollen Saison erneut überzeugen konnte und auf 65 Scorerpunkte kam. Joe Pavelski und Ryan Clowe sind die designierten Flügel neben Couture, wobei Clowe seine schlechteste Saison der letzten vier Spielzeiten ablieferte. Sollte Clowe erneut nicht an seine Bestleistungen anknüpfen können wird es eng in einem nicht sehr tief besetzten Kader der Sharks. Denn auch der aus Colorado gekommene T.J. Galiardi hatte nach seinem Wechsel restlos enttäuscht. War er bei den Av`s noch eine feste Größe, so erzielte er in 14 Spielen mit San Jose nur einen Treffer, in den Play-Offs ging er gar leer aus. Die dritte Reihe führt Michal Handzus an, doch auch die Produktion des 35-jährigen Slowaken sank auf zuletzt nur noch magere 24 Scorerpunkte.

Insgesamt fehlt den Sharks die nötige Tiefe im Sturm, um ein ernsthafter Titelaspirant zu sein, denn durch die guten Platzierungen der Vorjahre und diverser Transfergeschäfte konnten man im Draft auch kaum talentierte Nachwuchsspieler erhalten, die die offensichtlichen Lücken schon in diesem Jahr füllen könnten.In der Verteidigung ist man auf dem Papier ungleich besser besetzt. Durch die Verpflichtung von Stuart hat man nun auch die nötige Tiefe um Ausfälle zu kompensieren. Die erste Reihe bilden weiterhin Marc-Eduard Vlasic und Dan Boyle. Stuart wird an der Seite des im letzten Jahr aus Minnesota gekommenen Brett Burns spielen. Vom offensivstarken Burns darf man eine deutliche Leistungssteigerung durch die Defensivabdeckung durch Stuart erwarten. Talent Justin Braun konnte in seiner ersten vollen Saison überzeugen und dürfte die dritte Reihe neben Douglas Murray oder Jason Demers bilden.

Zwischen den Pfosten bleibt alles beim Alten. Antti Niemi spielte eine gute, aber nicht überragende Saison, nach Top-Leistungen folgten immer wieder auch unsichere Aktionen des Finnen. Thomas Greiss scheint endgültig als Backup integriert, kam nach 16 Einsätzen in 2010/11 nun auf 19 Einsätze mit einer ordentlichen Fangquote von 91,5%.

Kann Thomas Greiss seine Einsätze weiter steigern? – © by Media

Fazit

Die Defizite der letzten Spielzeit wurden erkannt. Das Defensivverhalten in Unterzahl sollte sich in dieser Spielzeit deutlich verbessern. Insgesamt fehlt jedoch die Kadertiefe im Sturm um Leistungsschwankungen oder Ausfälle wichtiger Spieler zu kompensieren. Die Sharks gehören wieder zu den besseren Teams im Westen, für den ganz großen Wurf wird es aber auch diesmal nicht reichen.

Prognose: Rang 5-7 in der Western Conference

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