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Hamburg. (EM) Es war wieder einmal einer dieser Tiefschläge, die das Hamburger Eishockey schon einige Male verkraften musste. Ende April stellten die Crocodiles Hamburg... Nach dem finanziellen Aus: Crocodiles planen mit einer punktuell verstärkten ehemaligen 1B Verbandsligamannschaft – Oberligateam zerstreut sich in alle Himmelsrichtungen

Torjubel Crocodiles – © Sportfoto-Sale (DR)

Hamburg. (EM) Es war wieder einmal einer dieser Tiefschläge, die das Hamburger Eishockey schon einige Male verkraften musste. Ende April stellten die Crocodiles Hamburg Insolvenzantrag.

Eishockey ist selbst in der drittklassigen Oberliga in einer Weltstadt wie Hamburg nicht finanzierbar. Der Rückzug der Hamburg Freezers, denen viele in der Hansesadt bis heute noch nachtrauern, liegt gerade einmal sieben Jahre zurück.

Rückblende Mai 2016: Hier wird das endgültige Aus der Hamburg Freezers verkündet


Wie an so vielen anderen Standorten in Deutschland, wird aber auch in Hamburg das Eishockey nicht völlig absterben. Die Crocodiles werden nach bisherigem Kenntnisstand eine Mannschaft in der Verbandsliga an den Start schicken. Die ehemalige 1B Mannschaft soll unter anderem durch Spieler ergänzt werden, die der U20 „entwachsen“ sind. Trainer wird Jacek Darowski (54), der seit 1990 im Hamburger Eishockey aktiv und bestens vernetzt ist. So spielte der Deutsch-Pole aktiv Eishockey von 1990 bis 2006 für den HSV, Rostock, Adendorf und die Crocodiles. Danach war er im Seniorenbereich, vor allem aber in fast allen gehobenen Altersklassen beim HSV und den Crocodiles als Trainer hinter der Bande aktiv.

Die Crocodiles werden in der Verbandsliga keinen Eintritt erheben, hoffen aber auf Spenden. Die U20 der Crocodiles soll weiter in der DNL III an den Start gehen.
Ein Fan-Stammtisch ist für Ende August geplant.

Unterdessen zerstreut sich das letztjährige Oberligateam immer mehr in alle Winde.
So hat Geschäftsführer Sven Gösch die reizvolle, Aufgaben als Trainer und sportlicher Leiter beim CE Timmendorf übernommen. Er kehrt also zu den Wurzeln seiner sportlichen Laufbahn zurück.

Nils Kapteinat – © Sportfoto-Sale (DR)


Von den Spielern haben Torhüter Nils Kapteinat (Heilbronn), die Verteidiger Philipp Hertel (Erfurt), Wiljami Kupiainen (Kiruna IF, HockeyEttan / SWE), Sebastian Moberg (Leipzig), Raik Rennert (Rostock), Jan Tramm (Rostock), sowie die Angreifer Tim Detig (Heilbronn), Ilja Fleischmann (Lausitzer Füchse), Niklas Jentsch (Heilbronn), Dominik Lascheit (Bietigheim), Luis Müller (Erfurt), Juuso Rajala (Herne), Harrison Reed (Erfurt), Maximilian Schaludek (Leipzig), Maximilian Spöttel (Tölzer Löwen), Daniel Visner (Lausitzer Füchse) und Thomas Zuravlev (Hamm).

Offiziell noch ohne neuen Klub sind die Goalies Kai Kristian und Lukas Usselmann, die Abwehrstrategen Louis Habel, Philip Kuschel, Dominic Steck, Yannis Walch, sowie die Stürmer Tobias Bruns und Adam Domogala.

Ein Großteil des Teams ist also schon bei neuen Klubs untergekommen. Bei einigen Spielern, die noch ohne Verein dastehen, dürfte die grundsätzliche Frage nach der Fortsetzung der Karriere neben dem Berufsalltag im Raum stehen. Mit Adam Domogala (30) ist aber auch noch ein erfahrener Stürmer zu haben, der mit 61 Scorerpunkten in 49 Partien nicht nur für Oberligisten eine gute Wahl wäre.

Und so sehr man auch den alten Spielern noch ein wenig nachtrauern wird, so sehr hat auch schon die „neue Zeitrechnung“ begonnen. Bei den Crocodiles plant man in der Verbandsliga mit 16 Partien und zwei Testspielen. Es beginnt halt alles sehr klein und bescheiden. Ob daraus langfristig doch noch einmal etwas Größeres entstehen kann, scheint in Hamburg nicht am Herzblut der Macher zu liegen. Das haben die vergangenen Jahrzehnte immer wieder sehr deutlich gezeigt. Die Rahmenbedingungen (Halle, Infrastruktur, Kosten) müssten sich in der Stadt grundsätzlich für den Eishockeysport oberhalb der Regionalliga erheblich verbessern.






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