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Iserlohn. (MK) War das schon der „Gamechanger“ für die Iserlohn Roosters? Oder war der 7:3 Derbysieg gegen die coronabedingt ersatzgeschwächten Kölner Haie nur eine... Nach dem Derby ist vor dem Derby: Iserlohns Cornel schnürt Dreierpack gegen Köln – Dienstag nächstes Derby gegen die DEG – Klartext von Klubchef Brück

Das Team der Roosters – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) War das schon der „Gamechanger“ für die Iserlohn Roosters? Oder war der 7:3 Derbysieg gegen die coronabedingt ersatzgeschwächten Kölner Haie nur eine Eintagsfliege? Diese Frage haben sich wohl viele der 2188 Zuschauer nach dem Spiel am Sonntagabend gestellt.

Nach zuletzt acht Niederlagen aus den letzten neun Spielen ging es für die Sauerländer fast schon um mehr, als nur darum den Hebel umzulegen und den Kontakt zu den Playoff-Rängen zu halten. Köln kam mit der Empfehlung von elf Siegen aus den letzten zwölf Begegnungen und reichlich Selbstvertrauen an den Seilersee.

Im Anfangsdrittel deutete vieles darauf hin, dass es ein, wie von Kölns Headcoach Uwe Krupp erwartet enges und hart umkämpftes Spiel werden würde. Uviras Führungstreffer (19.) für die Haie fand nach Videobeweis seine berechtigte Anerkennung und bestätigte wieder einmal, dass die Iserlohner im Anfangsdrittel in dieser Saison nach wie vor ihre Probleme haben. Das änderte sich aber im zweiten Abschnitt. Innerhalb von weniger als fünf Minuten drehten die Gastgeber das Spiel. Der dreifache Torschütze Cornel und Acolatse benötigten zwischen der 26.- und 30. Spielminute exakt 4:45 Minuten, um den Rückstand in eine komfortable 4:1 Führung zu drehen. Kölns Trainer Uwe Krupp nahm danach seine Auszeit. Die Haie stabilisierten sich in der Folgezeit, mussten aber in der 36. Minute noch das 5:1 durch Broda hinnehmen. Entschieden war das Match aber damit noch nicht. Als Iserlohns Jentzsch in der 45. Minute eine Strafe kassierte benötigten die Haie acht Sekunden, um durch den in der Not zum Verteidiger umgewandelten Oblinger auf 5:2 zu verkürzen. Iserlohn beantwortete das Kölner Hoffnungssignal mit dem 6:2 durch Aubin in der 48. Minute. Marcel Müllers Anschlusstreffer zum 6:3 in der 57. Minute kam für die Domstädter zu spät. Das „Sahnehäubchen“ aus Iserlohner Sicht besorgte Bailey 71 Sekunden vor Spielende mit seinem Schuss ins verwaiste Kölner Tor zum 7:3 Endstand.

Köln hat durch die Niederlage den Sprung unter die Top-4 verpasst und rangiert auf Platz fünf in der Tabelle. Die Roosters könnten als aktuell Elfter mit einem Derbysieg am Dienstag (19:30 Uhr) im Nachholspiel gegen Düsseldorf zur DEG aufschließen.

Am heutigen Montag hat das Team der Sauerländer trainingsfrei. Definitiv noch nicht im Kader wird am Dienstag Topscorer Kris Foucault stehen. Eugen Alanov, der dann auf seine Ex-Kollegen trifft, sprach nach dem Spiel von einem Sechs-Punkte-Spiel.

Alle Stimmen zum Spiel und einen ausführlichen Ausblick auf das Derby am Dienstag gegen Düsseldorf im nachfolgenden Video.

Stimmen und Ausblick zum Spiel gegen die DEG

Statistik:
Iserlohn Roosters РK̦lner Haie 7:3
Tore:
0:1 (18:11) Uvira (Bires/Olver), 1:1 (25:10) Cornel (O’Connor/Acolatse), 2:1 (26:41) Cornel, 3:1 (29:29) Acolatse (O’Connor/Cornel), 4:1 (29:55) Cornel (Schilkey), 5:1 (35:08) Broda (Acolatse/O’Connor), 5:2 (44:40) Oblinger (Edwards) 6-4PP, 6:2 (47:36) Aubin (Ankert), 6:3 (56:02) Ma. Müller (Edwards/Matsumoto) 6-4PP, 7:3 (58:49) Bailey ENG

Schiedsrichter: Iwert/McFarlane
Strafen: Roosters 8 – Haie 2
Zuschauer: 2188

Iserlohn Roosters: Jenike – Ankert, Labrie; Riefers, Sezemsky; Acolatse, O‘Connor, Rausch – Schilkey, Cornel, Whitney; Aubin, Adam, Broda; Bailey, Ewanyk, Alanov; Ziegler, Jentzsch, Raedeke
Kölner Haie: Pogge – Edwards, Senhenn; Roach, Zerressen; Oblinger, Ugbekile – Dumont, Sill, Üffing; Müller, Olver, Kammerer, Ferraro, Matsumoto, Barinka; Bires, Uvira

Klartext von Iserlohns Klubchef Wolfgang Brück

Wolfgang Brück

Wolfgang Brück – © by Sportfoto-Sale (MK)

Iserlohns geschäftsführender Gesellschafter Wolfgang Brück, der zugleich auch Aufsichtsratsmitglied in der DEL ist, äußerte sich am Rande des Spiels bei Magenta Sport zur aktuellen Situation in der Liga.

…. Über die wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Beschränkungen

„Wir leben hier in Iserlohn nicht auf einer Insel. Leider Gottes haben sich nicht genügend Leute impfen lassen. Das ist sehr schade, weil wir dann das ganze Theater jetzt nicht in diesem Ausmaß hätten. Wir alle leiden jetzt darunter. Wenn das länger anhält, dann ist es sicherlich auch wieder eine Existenzfrage.“
„Im letzten Jahr haben wir gezeigt, dass wir in der DEL einen ganz guten Job gemacht haben. Wir haben Regularien gefunden, sodass wir versuchen auch in solchen Zeiten, die wir in der Form vielleicht alle nicht erwartet haben, versuchen über die Runden zu kommen. Wir haben jetzt erst einmal den Lockdown mit den zum Teil ja auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Einschränkungen. Wenn es in den Januar/ Februar hinein geht, dann reden wir in wirtschaftliche Hinsicht schon von einer sehr starken Schieflage. Dann wäre es natürlich sehr schön, wenn wie in den Jahren zuvor in der Pandemie der Staat und die Länder sagen, wir greifen Euch unter die Arme, weil das ist natürlich dann existenziell für die Klubs.“

…. Über mögliche staatliche Hilfen

„Wir wissen ja, dass ein gewisser Topf zur Verfügung gestellt wurde, der jetzt zum 31.12.2021 ausläuft. Aus diesem Topf sind, so glaube ich zu wissen, noch nicht einmal 50% abgegriffen worden. Wir haben jetzt ja seit Kurzem eine neue Bundesregierung. Ich denke, dass die auch weiß, was die Stunde geschlagen hat. Unter anderem auch im Sport. Deswegen sehe ich es durchaus positiv, wenn man mit den Leuten entsprechend spricht, damit diese Mittel wie in den Jahren zuvor auch zur Verfügung gestellt werden.“

…. Über Belastungen, Wettbewerbsfähigkeit und Spielverlegungen

„Erstmal spreche ich für meinen Standort hier. Wir waren ja der erste oder zweite Verein, der extrem gebeutelt wurde. Wir haben innerhalb von sieben tagen vier Spiele mit 13 oder 14 Spielern gemacht. Das ist ein Thema, das wir sicherlich in der Liga nochmal dauerhaft diskutieren müssen, weil die Regelung mit 10+2 im Grunde ehrlicherweise gesagt mit Sport nichts mehr zu tun hat. Man tut den Spielern keinen Gefallen. Wenn man sich mit den Spielern unterhält, dann geht es nicht nur darum diese zwei Wochen in Quarantäne zu überstehen, sondern der Körper ist auch sehr stark belastet. Das hat auf Dauer auch Folgen von der Belastungsfähigkeit. Das heißt, man muss sicherlich vier bis sechs Wochen rechnen, bevor ein Spieler wieder spielen kann. Dann finde ich es schon eine Benachteiligung für Klubs wie uns, wo Du dann ehrlicherweise nur noch abgeschlachtet wirst. Das hat ja auch mit Wettbewerb nichts mehr zu tun. Das sind Themen, wo wir in Zukunft aufpassen müssen. Was ich auch nicht ganz lustig finde, ist dieses sehr viele tauschen von Spielen aktuell. Wir haben ja zwei, drei Klubs aus dem Süden, die jetzt schon vier oder fünf Heimspiele getauscht haben. Auch da muss man sich ja irgendwann die Frage stellen: Ist das das richtige Instrument? Auch gerade unter der Prämisse Wettbewerbsfähigkeit. Natürlich kann man sagen, dass die beiden beteiligten Klubs damit einverstanden sind. Das kann aber natürlich auch dazu führen, dass hinten raus der eine oder andere Klubs solch einen Grund ablehnen wird, weil er sich sagt: Dann spiele ich lieber gegen so eine dezimierte Truppe. Und das ist dann nur noch von Wohlwollen abhängig. Ich denke auch die Fans wollen keine Tabelle sehen, wo eine Mannschaft zehn oder zwölf Spiele weniger hat und diese dann möglicherweise in der Olympiapause nachholt. Wir müssen aufpassen, dass da etwas nicht ins Ungleichgewicht kommt. Auf der anderen Seite: Welche Instrumente haben wir noch? Natürlich versuchen wir den Spielplan erstmal durchzubekommen. Wir wissen ja nicht wie lange Corona anhält. Auch wenn ich hier heute nur 2000 Zuschauer habe: Wir wollen erstmal spielen, Und das ist das, was die Spieler ehrlicherweise auch sagen. Es bringt überhaupt nichts hintenraus dann wieder drei, vier, fünf Spiele innerhalb von acht Tagen zu machen. So wie wir es im letzten Jahr ja teilweise auch schon hatten. Von daher versuchen wir erstmal den Spielplan und nicht zu Lasten der Spieler aufrecht zu halten.“

… Aussetzung von Abstieg

„Wir haben eigentlich alle zwei bis drei Tage Meetings und besprechen die Lösungsmöglichkeiten. Sicherlich wäre es jetzt das Einfachste erstmal danach zu rufen. Das hilft aber jetzt nicht erstmal den Spielbetrieb aufrecht zu halten. Die große Frage ist: Was können wir tun, um den Spielbetrieb ohne große Wettbewerbsverzerrung aufrecht zu erhalten? Die zweite Frage, die man sich dann irgendwann stellen muss, ist: Hat das dann aus den gerade angesprochenen Gründen überhaupt noch etwas mit sportlichem Wettbewerb zu tun? Oder weil zum Schluss gar nicht mehr sichergestellt ist, dass es wirklich ein Wettbewerb ist. Aber das sind Themen, die wir ja erstmal intern besprechen wollen und nicht erstmal nach außen kommunizieren.“

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