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Düsseldorf. (MR) Mit einem quasi last-minute-Treffer durch Routinier Mirko Lüdemann konnten die Kölner Haie vor 10.185 Zuschauern im 201. Derby den 100. Sieg beim...
Feuertaufe in der DEL: Benedict Roßberg - © by Eishockey-Magazin (DR)

Feuertaufe in der DEL: Benedict Roßberg – © by Eishockey-Magazin (DR)

Düsseldorf. (MR) Mit einem quasi last-minute-Treffer durch Routinier Mirko Lüdemann konnten die Kölner Haie vor 10.185 Zuschauern im 201. Derby den 100. Sieg beim Tabellenschlusslicht Düsseldorfer EG einfahren und so Revanche nehmen für die Heimniederlage im Jubiläumsderby. Dieser Saison-Zuschauerrekord brachte allerdings an Kassen und Einlass erhebliche Verzögerung, sodass das Spiel erst 10 Minuten später begann.

Das 201. Derby hatten sich sicher einige ganz anders vorgestellt – sollte doch das Spiel Tabellenletzter gegen Tabellenführer und Vizemeister eindeutig ausfallen und schnell entschieden sein. Und prompt begann die DEG mit einer sehr frühen Strafe. Doch der gebürtige Kölner Alex Preibisch machte hier schnell einen Strich durch die allzu frühe Rechnung und startete einen Konter, legte quer zum mitgelaufenen Daniel Fischbuch, und der Favorit lag früh durch einen Shorthander (!) hinten (3. Min.). Allerdings versäumten es die Domstädter in der Folge, konsequent auf den Ausgleich hinzuarbeiten. Zwar tauchten besonders Minard und Müller oft vor dem Tor auf, auch die zweite Reihe mit Robinson, Hagos und Ohmann blieb nicht ungefährlich, doch Düsseldorfs Verteidigung und Bobby Goepfert hielten, was zu halten war. Ein 1:0 zur Pause sah aus DEG-Sicht schon einmal vielversprechend aus, auch wenn die Haie optisch überlegen waren.

Auch im mittleren Abschnitt blieben die Gastgeber ihrer Linie treu – hinten sicher stehen und daraus den einen oder anderen Konter zu fahren. Einen solchen Konter startete Interimskapitän Ashton Rome, legte dann aber die Scheibe im Angriffsdrittel blind zurück – in die Kelle des Gegners. Routinier Mirko Lüdemann bedankte sich, bediente Marcel Müller, der Bobby Goepfert zum ersten Mal überwinden konnte (26.). Oberwasser für die einen oder Verwirrung bei den anderen? Gerade zwei Zeigerumdrehungen später zappelte die Scheibe jedenfalls ein weiteres Mal hinter Goepfert im Düsseldorfer Netz – bei viel Verkehr vor dem Tor fand das Spielgerät die Kelle von Rok Tičar am langen Pfosten und den Weg in die verwaiste Ecke (28.). Fischbuch – Preibisch versuchten, ihren ersten Treffer in einer weiteren (der insgesamt wenigen) Unterzahl zu wiederholen, Tjärnqvist und Robinson andererseits hatten ebenfalls beste Chancen, die Führung zu erhöhen. Doch dann wurde das Spiel unwichtig – Goalie Goepfert blieb auf dem Eis liegen, nach dem Schlagschuss von Robinson vom Puck am Kehlkopf getroffen! Als Back up saß der gerade 18jährige DNL-Goalie Benedict Roßberg auf der Bank (Stefan Ridderwall steht wie so viele auf der Verletztenliste), der am Vorabend noch mit dem DNL-Team auf dem Eis gestanden hatte. Es stand schnell fest, dass Goepfert nicht weiterspielen konnte, und Roßberg kam kalt auf das Eis und auch noch in Unterzahl! Während Goepfert im Spielertunnel erstversorgt wurde, ehe er ins Krankenhaus gefahren wurde, kämpfte sein Team auf dem Eis weiter. Mit vereinten Kräften gelang es, die Unterzahl zu überstehen.

© by Eishockey-Magazin (DR)

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Und Roßberg trieb die Gäste auch im Schlussabschnitt teils zur Verzweiflung. Zwar bekam er viele Schüsse frontal auf den Körper, doch er hielt sie alle fest, ließ so gut wie keinen Abpraller zu! Trotz aggressiver Befreiung Kölns in eigener Unterzahl und entsprechend vielen Neuaufbauten der DEG konnte doch noch ein Powerplay aufgezogen und erfolgreich abgeschlossen werden. Für den Ausgleich verantwortlich zeichnete Düsseldorfs Topscorer der letzten Spiele Niki Mondt, der Zanettis Bandenrückpraller irgendwie über die Linie mogelte (48.). Unter den 9000 rot-gelben Fans kam Hoffnung auf – sollte hier und heute doch noch etwas gehen? Ein Punktgewinn schien in erreichbarer Nähe. Die Haie erhöhten den Druck, Minard, Hagos, Müller, Tičar, Tripp kamen aber zu keinem Erfolgserlebnis. Auf der anderen Seite lag Danny aus den Birken auf der Linie und auf der Scheibe. Das Schiedsrichtergespann befragte die Aufzeichnungen, jedoch sahen sie keinen Puck, der die Linie im Kölner Tor überquert hatte (55.). Wenig später befreite Bernhard Ebner über die Bande – zu wörtlich genommen, eine Strafzeit zur Unzeit für die Gastgeber. Doch es kam schlimmer. 70 Sekunden später rauschte Zanetti mit seinem Gegenspieler im Laufduell gemeinsam in der Rundung an die Bande, was ihm eine 2+10 Strafe einbrachte – und nach dem Spiel eine lautstarke Standpauke vom Coach. Die doppelte Überzahl überstanden die Landeshauptstädter, nicht aber die restlichen Minuten. Lüdemann mogelte sich an den freien Pfosten, bekam die Scheibe durch den Slot gespielt und hatte keine Mühe, in die freie Ecke einzuschieben zum umjubelten Siegtreffer für Köln (59.). Goalie Roßberg verließ sein Gehäuse zwar frühzeitig vor der letzten Sirene, doch es wollte auf der anderen Seite kein weiterer Treffer mehr gelingen in der kurzen verbleibenden Zeit.

Weiter geht es für beide Teams bereits am Dienstag, wenn die Haie in der Hauptstadt zu einer Neuauflage des letztjährigen Play Off Finales antreten. Die DEG empfängt zuhause die „Roten Bullen“ aus München um Ex-DEG-Goalie Jochen Reimer. Auch wenn Bobby Goepfert bereits am späten Abend noch aus dem Krankenhaus entlassen worden ist, ist sein Einsatz am Dienstag sicherlich noch nicht sicher.

Das Spiel Düsseldorfer EG – Kölner Haie 2:3 (1:0 / 0:2 / 1:1)

Tore: 1:0 (2:19) Fischbuch (Preibisch, Zanetti) 4-5; 1:1 (25:47) Marcel Müller (Lüdemann); 1:2 (27:49) Tičar (Lüdemann, Riefers); 2:2 (47:20) Mondt (Bostrom, Zanetti); 2:3 (58:19) Lüdemann (Tičar, Ankert) 5-4

Schüsse: 16:43 (5:16 / 5:14 / 6:13)

Strafen: DEG – 8 + Diszi Zanetti; KEC – 6

Schiedsrichter: Carsten Lenhart / Daniel Piechaczek

Zuschauer: 10.185

Es spielten: DEG – Bobby Goepfert (ab 30. Benedict Roßberg) – Drew Paris, Marc Zanetti;  Andrew Hotham, Jonas Noske; Bernhard Ebner, Maik Klingsporn – Dominik Daxlberger, Ashton Rome, Justin Bostrom; Manuel Strodel, Daniel Fischbuch, Alex Preibisch; Jari Neugebauer, Niki Mondt, Fabian Calovi, Eric Stephan

KEC – Danny Aus den Birken (Youri Ziffzer) – Ales Kranjc, Mirko Lüdemann; Torsten Ankert, Björn Krupp; Pascal Zerressen, Daniel Tjärnqvist; Maik Blankart – Chris Minard, Andreas Falk, Marcel Müller; Nathan Robinson, Yared Hagos, Marcel Ohmann; John Tripp, Alexander Weiß, Philip Gogulla; Philip Riefers, Rok Tičar, Daniel Schmölz

Best Players:

***  Mirko Lüdemann (KEC)

** Benedict Roßberg (DEG)

* Daniel Schmölz (KEC)

 
Stimmen nach dem Spiel

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