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Landsberg. (JR) Im Interview mit Julia Zorn, ehemalige Nationalspielerin und inzwischen Nachwuchstrainerin beim HC Landsberg, haben wir ihr einige Fragen zu ihrer Karriere, zu... Julia Zorn, Ex-Nationalspielerin und inzwischen Nachwuchstrainerin beim HC Landsberg: „Sportliche Erfolge sind wichtig für die Wahrnehmung und Außendarstellung der Sportart Eishockey“

Julia Zorn von Team Deutschland – © DEB / Linda Maier

Landsberg. (JR) Im Interview mit Julia Zorn, ehemalige Nationalspielerin und inzwischen Nachwuchstrainerin beim HC Landsberg, haben wir ihr einige Fragen zu ihrer Karriere, zu Ihrer Zukunft und zum Deutschen Eishockey gestellt.

Eishockey-Magazin (EM) / Jörg Reich (JR): Hallo Frau Zorn, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Sie haben eine sehr erfolgreiche Karriere im Deutschen Eishockey gehabt. Wie geht es Ihnen nach dem Ende ihrer Spielerkarriere?

Julia Zorn: Mir geht es sehr gut und ich hab aktuell sehr viel zu tun.

E-M-J. R.: Die Zeit nach der Karriere ist für jeden Sportler nicht einfach. Wie ist Ihnen der Übergang von der Leistungssportlerin in das Leben ohne Leistungssport gelungen?

Julia Zorn: Der Übergang war nicht einfach, aber ich habe zum Glück ein tolles Umfeld, dass mich auf die Zeit nach dem Leistungssport vorbereitet hat. Somit kann ich sagen, dass es mir gut gelungen ist und ich aktuell sehr zufrieden bin. Nichts desto trotz gab es natürlich auch schwierige Phasen bei der Umstellung.

E-M-J. R.: Nach Ihrer aktiven Karriere haben Sie eine Aufgabe im Nachwuchs des HC Landsberg übernommen. Was genau sind Ihre Aufgaben im Nachwuchs des Oberligaclubs und in welchem Bereich sind Sie dort engagiert?

Julia Zorn: Ich bin dort hauptamtlich als einer von zwei Trainern fest angestellt. In meiner Verantwortung liegt hauptsächlich die U9, die U11 und die Laufschule. Außerdem leite ich das Athletik Training des gesamten Nachwuchs von der U7 bis zur U20.

E-M-J. R.: Der HC Landsberg tut sich aktuell in der Oberliga Süd sehr schwer und kämpft gegen den Abstieg aus der Oberliga Süd. In wie weit beeinflusst die Situation der Oberligamannschaft ihre Arbeit im Nachwuchs des HCL?

Julia Zorn: Natürlich bekommt man es mit, wenn es im Herrenteam in der Oberliga nicht so gut läuft, aber insgesamt ist meine Arbeit unabhängig davon. Ich denke aber auch, dass die Verantwortlichen alles dafür tun, dass auch das Oberligateam wieder erfolgreicher sein wird und der Klassenerhalt in der Oberliga Süd gelingen wird.

E-M-J. R.: Wie würden Sie aktuell die Nachwuchsarbeit beim HC Landsberg einstufen? In wie fern ist der Club aktuell sowohl qualitativ, als auch quantitativ mit Spielern in allen Altersklassen bestückt?

Julia Zorn: Wir haben alle Altersklassen besetzt, in der U 15 haben wir aktuell sogar zwei Teams am Start. Quantitativ kann man immer mehr Spieler haben, vor allem in der U 20 sind wir sehr dünn besetzt. Es gilt hier weiter dranzubleiben und sich im Wettbewerb mit anderen Sportarten attraktiv zu gestalten.

E-M-J. R.: Welchen Zulauf hat der Club in den ganz jungen Jahrgängen? Ist Eishockey in Landsberg aktuell eine Trendsport oder verläuft der Zulauf eher schleppend?

Julia Zorn: Wir haben in der Laufschule sehr viele Kinder und der Zulauf dort ist gut. Aktuell sind es ca. 60 Kinder die in der Laufschule sind und die dann natürlich potentielle Nachwuchsspieler für die U 7 darstellen.

E-M-J. R.: Wie schaut es mit den Mädchen in Landsberg aus? Welchen Anteil an Mädchen gibt es in den Nachwuchsteams beim HC Landsberg?

Julia Zorn: Es sind je Altersklasse ein bis zwei Mädchen dabei und wir versuchen auch die Mädchen in die Teams einzubinden und zu fördern wie jeden männlichen Athleten. Meine persönliche Hoffnung ist es natürlich, dass es in der Zukunft noch mehr Mädels werden.

E-M-J. R.: Das Fraueneishockey in Deutschland hat in den vergangenen Jahren doch einige Rückschläge hinnehmen müssen. Erfahrene Spielerinnen wie Jennifer Harss oder Sie beendeten ihre Karrieren. Wie sehen Sie die Entwicklung im Deutschen Dameneishockey aktuell?

Julia Zorn: Insgesamt wurde in den vergangenen Jahren schon mehr gemacht und das Fraueneishockey in Zusammenarbeit mit dem Verband weiterentwickelt. Es wurde auch versucht den Übergang für junge Sportlerinnen nach dem Rücktritt einiger etablierter Spielerinnen im Gegensatz zu früher zu verbessern, um zu vermeiden, dass das Nationalteam in ein größeres Loch fällt. Aber natürlich sind sportliche Erfolge wichtig für die Wahrnehmung und Außendarstellung der Sportart Eishockey für Frauen. Eminent wichtig dafür war auch der Klassenerhalt im vergangenen Jahr.

Julia Zorn im Trikot der Nationalmannschaft – © DEB Media/PR City Press

E-M-J. R.: Was könnte oder müsste man tun, damit das Fraueneishockey in Deutschland einen Boom erleben würde? Tut der Verband genug, um das Eishockey speziell für Mädchen attraktiv zu machen?

Julia Zorn: Der Verband macht schon einiges dafür, aber natürlich ist immer mehr möglich. Letztendlich sind immer sportliche Erfolge auf internationalem Niveau wichtig, um sich als Sportart attraktiv zu machen. Dabei helfen sowohl Erfolge der Herrennationalmannschaft, als auch die der Frauen.

E-M-J. R.: Wie sind Sie zum Eishockey gekommen? Bei welchem Club haben Sie begonnen Eishockey zu spielen?

Julia Zorn: Mein Sandkastenfreund hat damals gespielt, dann hat es natürlich nicht lange gedauert, bis ich es auch ausprobieren wollte. In Germering habe ich dann mit dem Eishockey spielen begonnen und auch die Nachwuchsabteilungen in Landsberg und Peiting durchlaufen. Aber der Saison 2003 hatte ich eine Doppel-Lizenz für die Frauen Bundesliga.

E-M-J. R.: Wie sehen Sie die Entwicklung im Deutschen Eishockey generell?

Julia Zorn: In den vergangenen Jahren gab es einige beachtliche internationale Erfolge, die auf eine verbesserte Jugendarbeit zurückzuführen sind. Um daran anknüpfen zu können, muss man dranbleiben und dieses Niveau möglichst verbessern. Dies ist Aufgabe des Verbandes und der Landesverbände in Verbindung mit den Clubs.

E-M-J. R.: Wenn Sie sich für das Deutsche Eishockey etwas wünschen könnten, was wäre das?

Julia Zorn: Kontinuität, eine starke Jugendarbeit und den Einbau vieler junger Spieler und Spielerinnen in die Herren- bzw. Frauenteams. Dies würde eine kontinuierliche Entwicklung des Deutschen Eishockeys bedeuten und auf Dauer auch mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bringen.

E-M-J. R.: Frau Zorn, vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet haben!






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