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Augsburg. (MS) Die Defensive der Augsburger Panther war im Derby gegen Namensvetter Ingolstadt vor eine besondere Herausforderung gestellt. Neben Bakos (Virusinfektion)  und Tölzer (Bandscheibenvorfall)...

Zweikampf zwischen Thomas Greilinger und Kyle Helms (rechts) – © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburg. (MS) Die Defensive der Augsburger Panther war im Derby gegen Namensvetter Ingolstadt vor eine besondere Herausforderung gestellt. Neben Bakos (Virusinfektion)  und Tölzer (Bandscheibenvorfall) fiel während des Matches (11. Minute, Knieverletzung) auch Forrest mit Verletzung aus. Und so stemmten sich die fünf verbliebenen Defensivspezialisten und ein in die Verteidiger zurück beorderter Peter Flache der gegnerischen Offensive entgegen. Die Donaustädter schlugen aus der Schwächung des Gegners Kapital und entführten mit einem deutlichen 3:6 (2:1/0:3/1:2) alle drei Punkte aus dem Curt-Frenzel-Stadion. Damit scheint die Erfolgswelle von Larry Mitchells Team bereits im wahrsten Sinne des Wortes die Kraft auszugehen.

Augsburg geht nach Videobeweis in Führung

Dank einer frühen Strafe (2. Spielminute) gegen die Gäste fanden die Fuggerstädter schnell ins Spiel und kamen durch Somma und Forrest zu ersten guten Chancen. Glück hatte Ehelechner im gegenüberliegenden Gehäuse, als Hager bei einem Konter in Unterzahl den Schuss zu hoch ansetzte (3.). Dann musste die Technik aushelfen. Der Videobeweis war gefragt als Janka im Gästetor den Puck nicht konnte, Zeiler nachstocherte und ein Verteidiger aus der Donaustadt per Hand klärte. Die Referees entschieden nach kurzem Studium der Aufnahme, die Rettungsaktion erfolgte erst hinter der Line und verkündeten folglich die Führung der Gastgeber (5.). Diese hielten darauf den Druck weiter aufrecht und lediglich erneut Hager scheiterte auf der Gegenseite knapp mit einem Nachschuss (6.). Anschließend spielte sich das Geschehen hauptsächlich in der Mittelzone ab, da es die Defensivspezialisten schafften die Befreiung aus der eigenen Zone schnell und ohne Schörkel zu gestalten. Ingolstadts auffälligster Spieler – auch in dieser Phase – blieb Patrick Hager, der zur Mitte des Startabschnittes wiederum zwei gute Gelegenheiten „liegen“ ließ. Erst fünf weitere Zeigerumdrehungen weiter, zu sehr neutralisierten sich die Angriffsreihen bis zu diesem Zeitpunkt, konnte Somma für Gefahr vor dem Tor vor Janka sorgen. Tja, bis Somma sich an der Bande des eigenen Drittels überrascht vom Verlauf des Pucks zeigte und Gawlik in Folge nur wenige Meter vor Ehelechner frei und erfolgreich zum Abschluss  kam (18.). Die Freude über diesen Ausgleich sollten die Anhänger der Schanzer jedoch nur genau 12 Sekunden genießen dürfen. „Im Gegenzug“ wandelt  Roloff einen gelassen vorgetragenen Angriff zur erneuten Führung für die Lechstädter um.

Angriffsbemühungen lange ohne Durchschlagskraft, dann drehen die Schanzer das Spiel

Nach wie vor wanderte der Puck sehenswert und schnell durch die beiden Angriffsreihen. Dies geschah, ohne zwingenden Druck auf das gegnerische Tor generieren zu können. So hatten die Torsteher keine Probleme die anfliegenden Hartgummischeiben zu entschärfen. Es fehlte irgendwie der wahre Esprit eines Spiels lokaler Konkurrenten. Erst in er 27. Spielminute hatten Bassen und Valery-Trabucco das 3:1 auf dem Schläger. Valery-Trabucco konnte das Zuspiel unmittelbar im Slot nicht unter Gordon hindurch spitzeln. Das sollte sich rächen. Völlig überraschend fiel der Ausgleich (29.) und es war als sinnbildlich anzusehen, dass dies durch ein Eigentor passierte. Augsburgs Kapitän Boyle lenkte das Spielgerät unglücklich an Ehelechner vorbei in das eigene Gehäuse. Dem Spiel hauchte es kurzzeitig mehr Leben ein, doch fehlte es vielen Aktionen an Genauigkeit. Als es dann präziser wurde fiel dann prompt ein weiteres Tor (39.). Ein schneller erster Pass von Hager aus der eigenen Zone schickte Greilinger auf die Reise. Obwohl dieser dabei von Draxinger von den Beinen geholt wurde, schob der Nationalstürmer den Puck Ehelechner zur erstmaligen Führung für die Gäste durch die Schoner. Eine Strafe gegen Gawlik brachte kurz vor dem Pausentee den AEV zurück ins Spiel. Zeiler scheiterte Sekundenbruchteile vor der Sirene  an Janka.

Zaungast: Pantherstürmer Sean O´Connor – © by Eishockey-Magazin (RS)

Geht Augsburg die Luft aus?

Nachdem Augsburg die verbleibenden 90 Sekunden eines Powerplays ungenutzt ließ, konnten die Gäste ihrerseits nicht widerstehen  und bauten die Führung auf einen Zwei-Tore-Vorsprung aus. Hambly überwand den Neuzugang im Augsburger Tor mit einem sehenswerten Schlenzer aus der Halbdistanz auf dessen Fanghandseite. Im Zusammenspiel versuchten Werner und Draxinger sich am Anschlusstreffer. Der Schläger des Verteidigers zeigte ungünstiger Weise genau beim Schussversuch seine Sollbruchstelle (46.). Die Gastgeber zeigten Kampfgeist und tauchten nun selbst in Unterzahl (48.) durch Bassen und Helms gefährlich vor Gordon auf. Auf der Gegenseite hatte Bouck die Entscheidung auf dem Schläger, in letzter Sekunde entschärfte ein Schoner der Verteidigung die Situation. Ein derart rettender Ausrüstungsgegenstand fehlte in der 53. Spielminute. Ross verwandelte die Hereingabe von Laliberte direkt zum 2:5. Erneut zeigte Roloff Vollstreckerqualitäten, verkürzte 62 Sekunden später und versprach dem eigenen Anhang so nonverbal eine heiße Schlussphase. Das Versprechen nahm er zwei Minuten darauf durch eine unnötige Strafzeit wieder zurück. Kaum vollständig nahm Mitchell Ehelechner aus dem Tor und beorderte einen weiteren Stürmer aufs Eis. Ohne Erfolg. Sechs Sekunden vor Ende machte Ross mit dem sechsten Treffer ins leere Tor das Debakel für Augsburg perfekt.

Stimmen zum Spiel:
Rich Chernomaz (Ingolstadt): Wir waren im ersten Drittel zu passiv, nicht gut genug und haben bei den Toren individuelle  Fehler gemacht. Im Mitteldrittel war es besser und wir haben wichtige Turnovers gemacht. Bei Augsburg fehlten dann drei Verteidiger, dadurch war es für uns im Schlussabschnitt etwas leichter.
Larry Mitchell (Augsburg):
Ich bin selten nach einer Niederlage stolz auf mein Team. Heute ist so ein Tag. Wir hatten heute in vielen Situationen einfach Pech. Nach wenigen Minuten schied Forrest verletzt aus, das erste Tor von Ingolstadt wurde von einem Bandenfehler begünstigt und den zweiten Ausgleich haben wir für sie gemacht. Die Reaktion des Teams hat mich gefreut, deshalb bin ich stolz. Der Sieg für Ingolstadt ist verdient. Die Diagnose zu Forrest ist unerfreulich. Warten wir die morgige Untersuchung ab.
Steffen Tölzer (Augsburg): Klar ist das unheimlich schwer, wenn man von der Tribüne sehen muss, wie ein weiterer Kollege verletzt vom Eis muss. Aber das Team hat toll gekämpft und am Ende ging leider die Kraft aus. Für das Spiel in Düsseldorf sind die Optionen klar. Wir brauchen mindestens 6 Verteidiger.

Statistik
Augsburger Panther – Ingolstadt Panther 3:6 (2:1/0:3/1:2)
Tore: 1:0 (4:20) Zeiler (Draxinger/Bassen); 1:1 (17:28) Gawlik (Motzko/Bouck);  2:1 (17:40) Roloff (Thang/Boyle); 2:2 (28:35) Bouck (Ficenec/Motzko); 2:3 (38:46) Greilinger (Hager/Periard); 2:4 (42:14) Hambly (Motzko/Hahn); 2:5 (52:34) Ross (Laliberte) 3:5 (53:36) Roloff; 3:6 (59:54) Motzko (Hahn) 6-5 EN

Strafen: Augsburg 4  –  Ingolstadt 8 + 10 Gawlik
Torschüsse: Augsburg 27 – Ingolstadt 33
Zuschauer: 4.833 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Jablukov / Schukies

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Ehelechner  (Conti) – Boyle, Draxinger; Forrest, Brown; Seifert, Flache; Kindl; – Bassen, Zeiler, Trabucco; Thang, Roloff, Somma; MacArthur, Werner, Trevelyan; Schnitzer, Helms, Schäffler.

Ingolstadt Panther: Janka (Gordon) – Likens, Periard; Ficenec, Hambly; Weller, Dinger; Heid – Laliberte, Ross, Hager; Greilinger, Hahn, Barta; Motzko, Gawlik, Bouck; Oblinger, Boucher, Sparre

Three Stars:
***  Roloff (Augsburg)
**  Motzko (Ingolstadt)
* Bouck (Ingolstadt)

 

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