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Nürnberg. (JR) Marcel Kurth spielte in der abgelaufenen Saison für die Nürnberg Ice Tigers in der DEL. Der aus dem Nachwuchs des Schwenninger ERC... Im Interview: Stürmer Marcel Kurth über die Saison in Nürnberg, seine Zukunft und über das Abschneiden des DEB-Teams bei der WM

Marcel Kurth (vorne) klatscht nach seinem Treffer an der Bank ab. – © ISPFD

Nürnberg. (JR) Marcel Kurth spielte in der abgelaufenen Saison für die Nürnberg Ice Tigers in der DEL.

Der aus dem Nachwuchs des Schwenninger ERC stammende Stürmer hat im Nachwuchs auch die Ausbildung der Jungadler Mannheim genossen. Nach insgesamt fünf Spielzeiten bei seinem Heimatverein Schwenninger Wild Wings wechselte er zur Saison 2020/2021 nach Nürnberg. Die vergangene Saison bei den Ice Tigers lief leider für den Club und auch für ihn nicht wie gewünscht. Wir haben ein paar Fragen zu ihm persönlich und seiner Zukunft, sowie zum Deutschen Eishockey allgemein gestellt.

Eishockey-Magazin (EM) / Jörg Reich (JR): Hallo Herr Kurth, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Die Saison 2020/2021 ist zu Ende. Für die Nürnberg Ice Tigers lief es sicherlich nicht wie erhofft. Insgesamt war es wohl eine enttäuschende Saison für den Club, aber auch für Sie persönlich?
Marcel Kurth: Wie sie sagen, die Saison lief nicht wie erwartet für die Nürnberg Ice Tigers, aber auch für mich. Wenn man einen so schlechten Start in die Saison hat, wie wir es als Team hatten, wird es natürlich extrem schwer seine Ziele zu erreichen. Trotz allem haben wir, als es dann gegen den Norden ging, ein wenig zu unserem Spiel gefunden und konnten noch einige Punkte einfahren. Leider kam dies viel zu spät.

E-M / JR: Sie sind vor der Saison von den Schwenninger Wild Wings zu den Nürnberg Ice Tigers gegangen. Wie würden Sie die abgelaufene Saison aus Ihrer persönlichen Sicht beschreiben? Was lief gut, was lief weniger gut?
Marcel Kurth: Ich denke, ich habe mich trotz allem nochmal weiterentwickeln können. Unter anderem habe ich auf einer neuen Position spielen dürfen, was mir sicherlich für die Zukunft weiterhelfen wird. Leider habe ich mehrere Verletzungen während dieser Saison gehabt. Dann hat natürlich der verkürzte Spielplan es noch schwieriger gemacht, richtig in den Rhythmus zu kommen.

E-M / JR: Die Nürnberg Ice Tigers gaben vor einiger Zeit bekannt, dass Sie für die Saison 2021/2022 keinen neuen Vertrag bei den Franken erhalten werden. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgenommen?
Marcel Kurth: Diese Entscheidung wurde von beiden Seiten ganz offen kommuniziert. Ich bin dem Verein dankbar für die Chance und wünsche den Ice Tgers für die Zukunft alles Gute.

E-M / JR: In der DEL werden zur Saison 2021/2022 die Stellen für U 23-Spieler auf dem Spielbericht um eine von zwei auf drei erhöht. Die Anzahl der erlaubten Stellen für Kontingentspieler bleibt unverändert, so dass es für Deutsche Spieler über 23 Jahren erschwert wird, einen Vertrag in der Liga zu bekommen. Wie stehen Sie zu dieser Regelung?
Marcel Kurth: Natürlich macht es die Regel für die 24 jährigen und älter nicht einfach, wenn es immer mehr junge geben wird, die herangezogen werden müssen. Trotz allem denke ich, dass wenn man seine Leistung bringt, sicherlich irgendwo unterkommen kann. Allerdings müsste man das mit den Kontingentstellen vielleicht dann auch nochmal überdenken, um die Liga dann auf lange Sicht einfach mit deutschen Spielern noch besser zu machen.

Marcel Kurth im Wild Wings Trikot – © Sportfoto-Sale (JB)

E-M / JR: Eine Konsequenz dieser angepassten U 23-Regel dürfte sein, dass deutsche Spieler über 23 Jahre keinen Vertrag mehr in der DEL bekommen? Erwarten Sie auch, dass dadurch viele deutsche Spieler über 23 Jahren aus der DEL in die DEL 2 wechseln?
Marcel Kurth: Das wird wahrscheinlich der Fall sein. Aber grade nach letzter Saison hat es einem aufgezeigt, dass Eishockey nicht alles ist und man sich auch um seine Zukunft Gedanken machen sollte.

E-M / JR: Es ist sicherlich schwer nachvollziehbar, weshalb die Clubs der DEL bisher nicht bereit sind im Zuge der Erhöhung der U 23-Lizenzen die Anzahl der Kontingentstellen zu reduzieren. Sehen Sie das auch so und können Sie es sich erklären, warum die Clubs scheinbar nicht mehr auf Deutsche Spieler setzen wollen?
Marcel Kurth: Es haben in der Vergangenheit jetzt schon einige Teams versucht, nur leider ohne wirklichen Erfolg. Ich denke wenn das vielleicht ein wenig anders gelaufen wäre, wäre sicherlich der Funke auf den Rest der Liga übergesprungen.

E-M / JR: Mit der Gründung der Spielervereinigung SVE gibt es einen Zusammenschluss der Spieler in Deutschland. Sind Sie auch Mitglied der SVE? Sollte die SVE nicht noch mehr die Interessen der deutschen Spieler gegenüber der Liga vertreten und vor allem jetzt beim Thema Kontingentstellen mit Nachdruck auf eine Reduzierung drängen?
Marcel Kurth: Ich bin auch Mitglied der SVE. Und ich denke, dass wir da noch relativ am Anfang stehen, sich das aber in naher Zukunft ändern wird und die SVE noch aktiver in der Öffentlichkeit wird.

E-M / JR: Sie sind inzwischen 27 Jahr alt. Die letzten beiden Spielzeiten liefen für Sie persönlich sicherlich nicht nach Wunsch. Werden wir in der Spielzeit 2021/2022 einen verbesserten und widererstarkten Marcel Kurth erleben?
Marcel Kurth: Man möchte sich immer verbessern, gerade nach zwei solchen Spielzeiten.

E-M / JR: Haben Sie bereits einen neuen Club gefunden oder sind Sie aktuell noch auf der Suche? Werden Sie in der Saison 2021/2022 weiterhin in der DEL spielen oder werden sie eventuell zu einem Club in die DEL 2 wechseln?
Marcel Kurth: Noch bin ich auf der Suche, aber es laufen Gespräche und ich hoffe und denke, dass sich da in den nächsten paar Wochen etwas tun wird.

E-M / JR: Die deutsche Nationalmannschaft hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt. Was trauen Sie dem Team bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Lettland zu? Was denken Sie, wird die Nationalmannschaft auch in den nächsten Jahren international eine gute Rolle spielen?
Marcel Kurth: Man sieht ganz klar, dass Deutschland immer weiter nach vorne rückt. Das freut mich für den deutschen Eishockeysport. Und ich glaube man kann sagen, dass dieses Jahr absolut alles möglich ist. Gerade nach den ersten drei Spielen. Ich drücke den Jungs die Daumen. Vielleicht gibt es ja ein zweites Pyeongchang nur mit Happy End!

E-M / JR: Herr Kurth, vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet haben!

(Jörg Reich)

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