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Nürnberg. (STM.) Die Thomas Sabo Ice Tigers haben das erste Freiluftspiel in der DEL gewonnen. Beim Wintergame vor 50.000 begeisterten Zuschauern besiegten die Nürnberger...

DEL WintergameNürnberg. (STM.) Die Thomas Sabo Ice Tigers haben das erste Freiluftspiel in der DEL gewonnen. Beim Wintergame vor 50.000 begeisterten Zuschauern besiegten die Nürnberger die Eisbären Berlin am Ende verdient mit 4-3 (0-0; 1-1; 3-2) und betrieben kräftig Werbung für das Eishockey in Nürnberg.

Auch in Nürnberg ist es nicht anders als im Rest des Landes. Eishockey fristet das Schattendasein einer Randsportart. Vor einem Jahr hat sich mit Thomas Sabo ein Visionär aus Lauf auf den Weg gemacht, dies zumindest für einen Tag zu ändern. Am Anfang war es eine zaghafte Idee, die mit viel Herzblut und nach unzähligen Überstunden zu einer bisher im deutschen Eishockey einmaligen Veranstaltung wurde.

Binnen einer Woche waren über 20.000 Karten für das DEL Wintergame verkauft, am Ende kamen 50.000 Zuschauern ins Stadion Nürnberg und stellten somit einen Europarekord für ein Freiluftspiel auf und sorgten für einen würdigen Rahmen für dieses Event. Allein über 7000 Fans waren aus Berlin angereist, um ihrer Mannschaft lautstark den Rücken zu stärken, den besseren Start aber hatten ohne Zweifel die Thomas Sabo Ice Tigers.

Nach einem ersten zaghaften Versuch von Dusan Frosch (3.) musste Rob Zepp wenig später gegen Connor James in höchster Not klären (5.). Auch gegen den aufgerückten Tim Schüle war der Berliner Schlussmann zur Stelle (10.), der bei der größten Chance der Ice Tigers im ersten Drittel Glück hatte, dass Casey Borer genau auf den Oberkörper von Zepp zielte (18.). Nürnberg war die optisch überlegene Mannschaft, agierte vor dem Tor der Gäste aber nicht entschlossen genug.

Auch im Mitteldrittel hatten die Nürnberger zunächst die besseren Chancen. Patrick Reimer verzog knapp (22.), ehe die Eisbären besser in die Partie fanden. Die Ice Tigers hatten mit zunehmender Spielzeit Probleme mit den läuferisch starken Gästen aus der Hauptstadt. Aber wie schon in den letzten Wochen konnten sich die Nürnberger auf ihren Torhüter Tyler Weiman verlassen, der eine starke Partie ablieferte.  Mitten in die Drangperiode der Eisbären fiel dann der Führungstreffer für die Ice Tigers.

In Überzahl kam der Puck zu Connor James, der Rob Zepp aus kurzer Distanz überwand (33.). Nur wenige Sekunden später war Dusan Frosch auf dem Weg zum 2-0, vergab jedoch allein vor Zepp (34.). Richtig aufregend wurde es dann in den letzten Sekunden des zweiten Drittels. Nach einem Fehler von Olver an der blauen Linie kam Connor James in Unterzahl an den Puck, schoss aber bei seinem Alleingang über das Tor der Eisbären (40.). Besser machte es Florian Busch exakt zwei Sekunden vor Drittelende.

Nach einem Fehler von Nowak im Powerplay in der neutralen Zone kam Busch an den Puck und traf mit einem harten Handgelenksschuss genau unter die Latte zum nicht unverdienten 1-1 Ausgleich (40.). Auch im Schlussdrittel ging es munter weiter und wieder brachten sich die Ice Tigers durch individuelle Fehler um den Lohn ihrer Mühen. Zunächst traf Verteidiger Tim Schüle mit einem Schuss vom Bullykreis zur 2-1 Führung (43.), ehe ein unnötiger Puckverlust in der eigenen Zone den Eisbären den Ausgleich ermöglichte. Andre Rankel traf trocken zum 2-2.

50.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion Nürnberg sorgten für eine prächtige Kulisse und einen Zuschauerrekord in Europa - © by Eishockey-Magazin (MK)

50.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion Nürnberg sorgten für eine prächtige Kulisse und einen Zuschauerrekord in Europa – © by Eishockey-Magazin (MK)

 

Aber die Ice Tigers steckten den erneuten Ausgleich gut weg. Nach einem Zuspiel von Yan Stastny drückte Patrick Reimer den Puck aus spitzem Winkel zum 3-2 über die Linie (47.). Unter den 50.000 Zuschauern jubelten auch die 80 Fans von Patrick Reimer, die extra zu diesem Spiel mit einem Bus aus Reimers Heimatort Mindelheim angereist waren. Nach gespielten zehn Minuten wurden im Schlussdrittel die Seiten noch einmal gewechselt, am Spielstand änderte sich zunächst wenig.

Berlin bemühte sich um den Ausgleich, aber die Ice Tigers hielten die Gäste geschickt vom eigenen Tor weg und verlegten sich aufs Kontern. Einen solchen vollendete Jason Jaspers mit einem wuchtigen Direktschuss zum 4-2 (54.). Bereits zwei Minuten vor Spielende nahm Don Jackson seinen Torhüter vom Eis und wurde für seinen Mut belohnt. 47 Sekunden vor Spielende traf TJ Mulock zum 4-3 Anschlusstreffer. Aber die Ice Tigers rettete den knappen Vorsprung über die Zeit.

Viel Zeit zum Feiern bleibt den Nürnbergern nicht. Schon am morgigen Sonntag geht es für die Thomas Sabo Ice Tigers mit einem Heimspiel gegen die Adler Mannheim weiter. Spätestens dann wird Eishockey auch in Nürnberg wieder nur eine Randsportart sein.

Statistik:

Thomas Sabo Ice Tigers – Eisbären Berlin 4-3 (0:0/1:1/3:2)
Tore: 1-0 (32:42) James (Reinprecht, Stastny) PP1, 1-1 (39:57) Busch SH1, 2-1 (42:05) Schüle (Chouinard, Frosch), 2-2 (42:32) Rankel, 3-2 (46:19) Reimer (Stastny), 4-2 (53:47) Jaspers (Reinprecht, Bayda), 4-3 (59:13) TJ Mulock

Strafen: Nürnberg 6 min.  –  Berlin 6 min.
Schiedsrichter: Brüggemann, Piechaczek

Zuschauer: 50.000

Aufstellungen:
Thomas Sabo Ice Tigers: Weinman (Jenike) –  Pollock, Butenschön, Festerling; Leask, Nowak; Schüle –  Reimer, Stastny, James; Reinprecht, Jaspers, Bayda; Ehliz, Chouinard, Frosch; Aab, D. Weiß, Rupprich.

Eisbären  Berlin: Zepp (Elwing) –  Talbot, Hördler; C. Braun, Katic; Sharrow, Baxmann –  TJ Mulock, Christensen, Rankel; Tallackson, Olver, Busch; Arniel, Ty. Mulock, L. Braun; Schlenker, Bielke.

Three Stars:
+++ Patrick Reimer (1. Top-Star)
++ Connor James  (2. Top-Star)
+  Florian Busch (3. Top-Star)

Stimmen:

Bengt-Ake Gustafsson (Thomas Sabo Ice Tigers): „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg und den drei Punkten, auch wenn unser Spiel heute nicht perfekt war. Es waren sehr wichtige Punkte gegen eine Spitzenmannschaft. Wir müssen uns jetzt schon auf das Spiel gegen Mannheim konzentrieren und dort die kleinen Fehler abstellen.“

Don Jackson (Eisbären Berlin): „Es war heute ein toller Event und gute Werbung für das Eishockey. Wir waren im letzten Drittel etwas frustriert, da wir immer einem Rückstand hinterher laufen mussten. Wir haben heute gegen einen guten Gegner verloren.“

 

 

Hinweis in eigener Sache: Aufgrund der Tatsache, dass sich beim Wintergame sämtliche Fotografen mit Ausnahme der DEL Fotoagentur mit zwei äußerst bescheidenen  Fotografenplattformen auf der Haupttribüne zufrieden geben mussten, verzichten wir auf jegliches Fotomaterial vom Spielgeschehen auf dem Eis. Wir bitten um Verständnis.

 

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