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Mannheim (gk). Die Mannheimer Adler hatten zum Saisonauftakt der Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Aufsteiger aus Schwenningen zu Gast. In einem dramatischen Match, das...
Turbulente Szene vor dem SERC Tor von Dimitri Pätzold mit Mannheims Christoph Ullmann - © by Eishockey-Magazin (GK)

Turbulente Szene vor dem SERC Tor von Dimitri Pätzold mit Mannheims Christoph Ullmann – © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheim (gk). Die Mannheimer Adler hatten zum Saisonauftakt der Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Aufsteiger aus Schwenningen zu Gast. In einem dramatischen Match, das bis zur letzten Sekunden Hochspannung pur bot, setzten sich die Adler letztlich verdient, wenn auch glücklich mit 2:1 (1:0/1:1/0:0) Toren durch.

Die Mannheimer erwischten einen Auftakt nach Maß. Bereits nach 20 Sekunden versenkte Nationalstürmer Christoph Ullmann den Puck zur 1:0 Führung im Schwenninger Gehäuse. Auch in der Folge blieben die Adler das eindeutig dominierende Team. Besonders ins Auge stach dabei die neu formierte 1. Sturmreihe mit Martin Buchwieser, Christoph Ullmann und Jochen Hecht. Nachdem der erste Angriffschwung etwas verpufft war, konnten sich die Wild Wings nach etwa zehn Minuten langsam aus der Umklammerung lösen und sich ihrerseits Chancen erarbeiten, ohne dass die Überlegenheit der Adler verloren ging.

In der 14. Minute hatte Steve Wagner dann frei vor dem Schwenninger Tor die Chance zu 2:0, doch verpasste er knapp. Nur drei Minuten später vergab Christoph Ullman aus günstiger Position. Dann konnte Mannheim zunächst mit 5:4, dann mit 5:3 Feldspielern agieren und es brannte lichterloh vor dem Schwenninger Gehäuse, doch Dimitri Pätzold parierte glänzend und so blieb es bei der 1:0 Führung für Mannheim.

Zu Beginn des zweiten Drittels agierte Mannheim immer noch mit einem Mann mehr, was Steven Wagner in der 21. Minute nutzte und das 2:0 markierte. Jetzt schien alles für den Favoriten aus der Quadratestadt wie am Schnürchen zu laufen und die Cracks im blau-weiß roten Dress wurden unachtsam und glaubten das Match bereits gewonnen zu haben. Und dies war der große Fehler, denn im gleichen Maße wie Mannheim das Kämpfen einstellte, erwachte Schwenningen zu neuem Leben. Als die Adler ab der 32. Minute in Überzahl agierten, wurde der Puck leichtfertig vertändelt und Daniel Hacker erzielte in der 33. Minute den 1:2 Anschlusstreffer. Nun kippte das Match vollends. Während Mannheim teilweise wie ein wilder Hühnerhaufen durcheinander lief, machte Schwenningen mächtig Druck und erkämpfte sich eine hochkarätige Chance nach der anderen. Den Adlern gelang es jedoch die knappe 2:1 Führung in die Pause zu retten.

Der letzte Abschnitt bot den 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena ein hoch dramatischen Match, bis zur letzten Sekunde. Die Mannheimer besannen sich auf ihre kämpferischen Fähigkeiten und nahmen das Heft des Handelns wieder in die Hand und dominierten die Partie. Schwenningen blieb aber mit seinen Kontern und der giftigen Spielweise brandgefährlich.

Drei Minuten vor Schluss erhielt Schwenningen wegen zu vieler Spieler auf dem Eis ein Zweiminutenstrafe und musste in Unterzahl agieren. Jetzt brannte es lichterloh vor Dimitri Pätzold und ein Treffer lag in der Luft. Besonders die Reihe mit Frank Mauer, Yannic Lehoux und Matthias Plachta spielte die Abwehrformation der Wild Wings schwindlig. Schon mehrmals glaubten die Zuschauer den Puck im Netz, doch die kleine Hartgummischeibe wollte einfach nicht über die Linie gehen und so blieb es bei der knappen Führung. In der letzten Spielminute setzten die Wild Wings dann alles auf eine Karte und nahmen ihren Torhüter heraus, sodass sie mit sechs Feldspielern agierten. Und die Rechung schien aufzugehen, denn wenige Sekunden vor Spielende jubelten die Schwenninger, da der Puck im Mannheimer Gehäuse lag. Doch konnte der Treffer wegen hohen Stocks keine Anerkennung finden. Somit blieb es beim knappen und glücklichen, aber letztlich verdienten Mannheimer Sieg.

Nach dem Schlusspfiff tickten dann zahlreiche der rund 2.000 Schwenninger Fans aus und warfen Gegenstände vom Oberrang auf die Zuschauer im Unterrang. Es kam zu sehr unschönen Szenen und heftigen Auseinandersetzungen mit Ordnungskräften und der Polizei.

Als Fazit bleibt festzuhalten, während die Cracks der Schwenninger Wings ihre DEL-Tauglichkeit unter Beweis stellten und eine Bereicherung der Liga sind, kann man dies von einigen Fans leider nicht sagen. Hier sollte die DEL rasch eingreifen.

Auf der Pressekonferenz gratulierte Schwenningens Co-Trainer Stephan Mair den Adlern zu einem verdienten Sieg, äußerte sich aber stolz über sein Team, das sich mit Kampf und Leidenschaft in Mannheim teuer verkauft hätte.

Adler-Coach Harold Kreis sprach von einem guten Beginn, doch sei nach dem Anschlusstreffer der Wild Wings der Faden etwas gerissen. Es gäbe noch einiges im Team zu verbessern. Doch müsse man auch sehen, dass Schwenningen frei aufspielen konnten, da es beim großen Favoriten nichts zu verlieren hatte. Dem stimmte Stephan Mair zu und ergänzte, die wichtigen Spiel für sein Team seien Partien gegen Straubing, Iserlohn oder Krefeld, die man gewinnen müsse. Und dort würde man dann auch unter Druck stehen.

Bei den Adlern fehlten verletzungsbedingt gleich vier Akteure. Dies waren Verteidiger Christoph Fischer sowie die Stürmer Ken Magowan, Kai Hospelt und Jon Rheault. Einen guten Eindruck bei den Adlern hinterließ Youngster Alexander Ackermann, der wie schon in der European Trophy zum Einsatz kam.

Mannheim : Schwenningen 2:1 (1:0/1:1/0:0)

Tore: 1:0 (00:20) Ullmann (Hecht/Buchwieser)– EQ; 2:0 (20:31) Wagner (Lehoux/Mauer) – PP1; 2:1 (32:39) Hacker (Goc) – SH1

Strafen: Mannheim 12 Min – Schwennigen 18

Torschüsse: Mannheim 50 – Schwennigen 29

Schiedsrichter: Jablukov /Krawinkel

Zuschauer: 13.600 (ausverkauft)

Aufstellungen:

Mannheim: Endras (Brückmann) – Sifers, Wagner, Reul, Vernace, Bittner, Kettemer, Goc – BUchwieser, Ullmann, Hecht, Mauer, Lehoux, Plachta, Seidenberg, Arendt, Höflin, Kink, Arendt, Ackermann, El-Sayed, Kircher

Schwenningen: Pätzold (Steinhauer)- Goc, Wilhelm, Granath, Wishart, Borzecki, Dück – Ramsay, Beechy, Petersen, Pielmeier, Rodman, Hacker, Schlager, Green, Jonson, Gelke, Mackay, Sacher

Three Stars:

*** Hecht (Adler)

** Pätzold (Wings)

* Plachta (Adler)

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