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Halle. (MB) Das dreißigste Duell zwischen den Saale Bulls und Schönheide stand auf dem Programm. Gleichzeitig war es ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, die...

Halle. (MB) Das dreißigste Duell zwischen den Saale Bulls und Schönheide stand auf dem Programm. Gleichzeitig war es ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, die sich schon im Wolfsbau, vor ein paar Wochen ein verbitterten Kampf lieferten. Auch wenn der Tabellenerste gegen das Team von der roten Laterne spielten, war es ein Fight auf Augenhöhe.

Die Saale Bulls waren von Beginn an die aktivere und drückendere Mannschaft, doch gegen die taktisch wieder einmal überragend eingestellten Wölfe fanden die Bulls kein probates Mittel. Selbst in Überzahlaktionen agierte Halle zu umständlich oder versuchte zu selten zu schießen. Der sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichter Jörg Edler griff immer sehr schnell durch und schickte sogar den Schönheider Top-Scorer Petr Kukla duschen. Die Bulls, welche klar bis dahin besser waren, schwommen in der ersten Unterzahlsituation sehr. Schönheide durfte aber besonders durch die kämpferische Einstellung öfters bluten und geriet zwischenzeitlich in doppelte Unterzahl. Endlich vermochten die halleschen Fans zu sagen, als Kai Schmitz unter Mithilfe des ansonsten überragenden agierenden Sebastian Modes zum 1:0 per Schlagschuss traf. Die Saale Bulls blieben zwar spielbestimmend, aber zu viel war es Stückwerk.

Der EHV Schönheide steckte nie auf und wurde zu Beginn des zweiten Drittel für das starke Powerplay-Spiel belohnt. David Seidl traf zum Ausgleich. Der Trainer, Norbert Pascha, hatte seine Jungs weiterhin gut eingestellt. Defensiv gut stehen, entscheidend stören und Nadelstiche setzen war sein Konzept. Halle war zweifellos druckvoller, aber die Konter der Wölfe hatten es in sich. Die größte Möglichkeit für den MEC hatte in Überzahl Martin Miklik als er den Puck in Richtung Dreiangel schoss. Halle kam nun zur besten Phase ihrerseits, vergaß aber schlichtweg die Tore zu machen. Die Wölfe glaubten immer mehr an die Sensation und scheiterten wohl deshalb an der eigenen Courage. Jegliche Chancen per Break in Unterzahl oder in zweifacher Überzahl zu Drittelende wurden ausgelassen. Mehrmals hatte der in der Schussstatistik klar unterlegene Underdog die Führung auf dem Schläger.

Im letzten Abschnitt wurde es zum Spiel der Doppelschläge. Auf Zuspiel von Alexander Zille brachte Martin Miklik die Hallenser nach gut 45 Minuten wieder in Front. Es kam sogar noch besser. Robin Slanina erhöhte kurz darauf in Überzahl per strammen Schlagschuss ins linke Toreck auf 3:1. Die Fans atmeten durch und waren sich nun sehr siegessicher. Aber der Fight war noch längst nicht beendet. Norbert Pascha zog ein perfekt gewählte Auszeit und brachte so sein Team zurück ins Spiel. Durch zum Teil dumme Strafen brachte der MEC sich selber ins Schwitzen. Das bessere Überzahlspiel am Abend sollte weiterhin sich durchsetzen. Erneut in doppelter Überzahl gab es einen haltbaren Gegentreffer zu sehen. Der sonst so gute und auch überzeugende Johnson ließ sich durch Mike Losch überwinden. Während noch durch die Lautsprecher „Wunder gibt es immer wieder“ zu bestaunen gab, witterten die Schönheider Morgenluft. Gut eine Minute später war der zweite Doppelschlag des Abends perfekt. Mit dem dritten Powerplay-Tor des Abends, welches Kevin Geier für die Gäste erzielte war das Spiel ausgeglichener mehr denn je. Halle verlor zusehends die Linie und war wenig druckvoll, der Gast war nun obenauf und wollte nach dieser Energieleistung einen Punkt mitnehmen. Dies gelang auch dem Tabellenschlusslicht eindrucksvoll.

In der folgenden Overtime passierte defakto nichts. Es kam so zu einem schon lange nicht mehr in Halle gesehenen Penaltyschießen, bei dem sich durch Kolozvary und Sochan der Favorit am Ende doch noch in der Lotterie durchwurschteln konnte.

Der MEC Halle 04 bleibt damit zu Hause ungeschlagen, aber verlor die komplett weiße Weste bei Heimspielen. Der EHV Schönheide, welcher definitiv stärker ist, als es der Tabellenplatz aussagt, war wieder am Rande des Sieges gegen den schier übermächtigen Gegner und zeigte, wie man dem Staffelfavoriten das Leben durch taktische Raffinesse schwer macht. Am Ende kann sich der EHV sogar ärgern, warum er nicht mehr mitgenommen hat. Der erste Sieg für den EHV 09 gegen Halle scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Für beide Teams geht es schon am Sonntag weiter. Halle tritt bei der Überraschungsmannschaft Jonsdorf an und versucht den Vorsprung auf F.A.S.S. Berlin wieder zu erhöhen. Dagegen will der EHV Schönheide die rote Laterne durch den ersten Heimsieg der Saison abgeben. Bei ähnlich starker Leistung sollte es gegen die angeschlagenen Preußen möglich sein!
Statistik:

Saale Bulls Halle – EHV Schönheide 4:3 n.P. (1:0 / 0:1 / 2:2/ 0:0/ 1:0)

Tore: 1:0 (14:40) Schmitz (Kolozvary, Sochan, PP2), 1:1 (23:12) Seidl (Losch, Heumann, PP1), 2:1 (44:35) Miklik (Zille, Thiede), 3:1 (46:43) Slanina (Rusch, Thiede, PP1), 3:2 (48:28) Losch (Seidl, Jenka, PP2), 3:3 (49:48) Geier (Losch, PP1), 4:3 Sochan (PS)

Strafminuten: Saale Bulls Halle: 20 + 10 (Veltwisch), EHV Schönheide: 24 + 10 (Glück) + Spieldauer (Kukla)

Schiedsrichter: Jörg Edler (HS), Martin Böhm, Mike Schmölling

Zuschauer: 754

Aufstellungen:

Saale Bulls Halle: Sochan Robin, Wunderlich Eric, Schön Michal, Rusch Alexander, Johnson James, Thiede Benjamin, Miklik Martin, Katzer Tim, Lupzig Daniel, Kolozvary Ivan, Haloschan Dustin, Zille Alexander, Bigam Troy, Köllner Christian, Slanina Robin, Veltwisch Max, Schmitz Kai, Ehrhardt Enrico

EHV Schönheide: Schenkel Bjorn, Heumann Christian, Preiß Patrick, Glück Kilian, Jenka Miroslav, Fischer Thorsten, Modes Sebastian, Quietzsch, Müller Christian, Löffler Marcus, Losch Mike, Geier Kevin, Michel Julius, Hered Dustin, Seidl David, Hähnlein Roy, Kukla Petr

 

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