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Iserlohn. (MK) Keine 30 Stunden nach der Trennung von Headcoach Greg Poss empfingen die Iserlohn Roosters die Straubing Tigers. Der „Neuanfang“ begann für die... Erster Heimsieg der Saison perfekt! Iserlohn Roosters senden ein Lebenszeichen aus dem Tabellenkeller

Taro Jentzsch verwandelt seinen Penalty gegen Hunter Miska – © Sportfoto-Sale (JB)

Iserlohn. (MK) Keine 30 Stunden nach der Trennung von Headcoach Greg Poss empfingen die Iserlohn Roosters die Straubing Tigers.

Der „Neuanfang“ begann für die Roosters zunächst durchaus vielversprechend. Zwar konnten die Sauerländer die erste Hinausstellung gegen Straubings Samuelsson nicht nutzen, aber bereits in der vierten Spielminute hatte der heimische Anhang Grund zu jubeln. Thomas nutzte einen Fehlpass der Tigers. Mit seinem platzierten Schuss fand er die Lücke zum 1:0. Das Powerplay, ohnehin eine der Roosters-Großbaustellen, blieb auch während Brunnhubers Strafe (9.) eher umständlich und zu harmlos. Wieder vollzählig traf Zengerle für die Gäste zum 1:1. Keeper Jenike konnte den Puck nur noch knapp hinter der Linie wegkratzen. Die nächste Iserlohner Hinausstellung gegen Eliot (15.) blieb nicht ohne Folgen. Per Direktschuss brachte Bradley seine Farben mit 1:2 in Führung. Bitter für die Gastgeber, dass wenig später Verteidiger Gormley nach einem Treffer im Gesicht blutend vom Eis musste. Mit der knappen Straubinger Führung ging es in die erste Pause.

Tim Bender: „Spielen mit mehr Energie“

In der Anfangsphase des zweiten Drittels hatten die Gäste mehr vom Spiel, agierten druckvoller und spielintelligenter. Allerdings verloren die Roosters, anders als in den letzten Wochen, nicht völlig die Balance. Eliot ergab sich in der 24. Minute eine gute Schusschance, die Tigers-Torsteher Miska aber vereitelte. Auf der anderen Seite war Jenike gegen Klein auf seinem Posten. Keineswegs unverdient gelang den Roosters in der 26. Minute der Ausgleich. Boland hatte seinen Gegenspieler ausgespielt, einfach mal aufs Tor geschossen und Sebok brauchte nur noch als Nutznießer den Abstauber einklinken. Eishockey kann doch so einfach sein. Beflügelt durch den Ausgleich folgte eine gute Phase der Gastgeber. Boland (29.) im Powerplay und Eliot (33.) scheiterten am guten Miska im Straubinger Gehäuse. Shinkaruk (37.) scheiterte ebenfalls am Tigers-Goalie und im direkten Gegenzug verhinderte Jenike gegen den agilen Fonstad den erneuten Rückstand.

„Wir spielen mit mehr Energie als in den letzten Spielen. Und dann steht es halt 2:2 statt 2:6“, so ein hoffnungsvoller Iserlohner Verteidiger Tim Bender in der Pause bei MagentaSport.

Roosters können Führung nicht ins Ziel bringen

Der Anfang des Schlussdrittels plätscherte ein wenig vor sich hin. Beide Teams neutralisierten sich und so ergaben sich kaum klare Torchancen auf beiden Seiten. Eliot (46.) und im Gegenzug der konterstarke Fonstad für die Tigers schafften es zumindest auf den Reporter-Notizzettel. Als auch die Kulisse endlich aufwachte kurbelten die Roosters ihr Spiel weiter an. Von der aufkommenden Hockey-Atmosphäre beflügelt gelang den Iserlohnern die erneute Führung, Bolands klugen Querpass verwertete letztendlich Dal Colle zum umjubelten 3:2. Eine Strafe gegen Ugbekile nutzten die Gäste aber zum erneuten Ausgleich durch Scott (52.). In der Schlussphase blieb das Match ausgeglichen mit Konterchancen auf beiden Seiten, die aber meistens souverän verteidigt wurden. Iserlohns Interimstrainer Beaulieu nahm 17 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit. Mit dem insgesamt leistungsgerechten 3:3 ging es in die Overtime.

Jentzsch und Shinkaruk treffen im Penaltyschießen, Jenike stark

Zunächst ergaben sich in der Verlängerung mehr Iserlohner Abseitsstellungen als Torchancen. Sheehy und Bradley (63.) konnten ihre Konter für die Tigers nicht verwandeln. Jenike hielt das Remis bis zur Sirene für seine Roosters fest. Im nachfolgenden Penaltyschießen verwandelte Jentzsch und Shinkaruk für die Roosters, während Straubing mit allen Versuchen am starken Jenike scheiterte.

Heimsieg Balsam für die Iserlohner Seele, aber die Rote Laterne bleibt am Seilersee

Versöhnlich, dass die Iserlohner Anhänger nach dem ersten Sieg vor heimischer Kulisse ihr Team mit einer Ehrenrunde feierten. Balsam auf die Seele von Team und Fans, die aus der nach wie vor sehr prekären Situation nur gemeinsam einen Weg finden können. Nach all den bitteren Enttäuschungen der letzten Wochen du der Freistellung von Greg Poss hatten viele Anhänger das Match lange Zeit nur schweigend begleitet. Eine sehr überschaubare Menge forderte indes unentwegt „Hommel raus“, was nicht überall in dieser Vehemenz auf Zuspruch stieß. Gemeint war Iserlohns Sportchef Christian Hommel, den man als Schuldigen für die sportliche Misere ausgemacht hatte. Der erklärte vor dem Spiel bei MagentaSport, dass man bereits am Samstag ein Profil erstellt habe und erste Anfragen für die vakante Trainerstelle sondiere.

Und so bleibt unter dem Strich sicherlich auf allen Ebenen noch vieles aufzuarbeiten und zu verbessern. Die Mannschaft konnte am heutigen Nachmittag ordentlich Selbstvertrauen tanken. Die kommenden Aufgaben am Donnerstag daheim gegen Mannheim und am nächsten Sonntag in Wolfsburg werden sicherlich weitere Erkenntnisse darüber liefern, was diese Truppe im Stande ist zu leisten. Der verletzte Brandon Gormley wurde noch während des Spiels nach seinem Kopftreffer in eine Hagener Klinik gebracht. Trainer Pierre Beaulieu wollte nach dem Spiel noch keine Entwarnung für den Verteidiger geben, war aber optimistisch, dass die Verletzung nicht ganz so schlimm ist.

In der Tabelle bleiben die Sauerländer Letzter. Der direkte Konkurrent aus Düsseldorf konnte sein Heimspiel gegen Mannheim gewinnen. Typisch Abstiegskampf halt.

Die Traineranalysen zum Spiel





Statistik

Iserlohn: Jenike – Thomas, Ugbekile; Bender, Gormley; Eliot, Quaas; Broda – Boland, Sebok, Dal Colle; Jentzsch, Cornel, Shinkaruk; Ziegler, LeBlanc, Schiemenz; Rutkowski, Janhke, Elias
Straubing: Miska – Braun, Klein; Mattinen, Samuelsson; Lampl, Zimmermann; – Sheehy, Connolly, Brunnhuber; Zengerle, Samanski, Fonstad; Bradley, Scott, Müller; Brandl, Clarke, Schönberger
Tore: 1:0 (03:44) Thomas (Jentzsch/Ugbekile), 1:1 (08:36) Zengerle (Samanski/Fonstad), 1:2 (15:49) Bradley (Zengerle/Fonstad) 5-4PP, 2:2 (25:28) Sebok (Boland/Bender), 3:2 (47:43) Dal Colle (Boland/Eliot), 3:3 (51:47) Scott (Mattinen/Braun),
Strafen: 8 – 12
Zuschauer: 3320

Fotostrecke zum Spiel

Iserlohn Roosters - Straubing Tigers
© by Sporfoto-Sale 2022 (Jan Brüggemann)



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