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Leipzig. (IJ) Manfred >Mannix< Wolf wurde am 26. März 1957 im kanadischen Aurora (Ontario) als Sohn eines deutschen Auswanderers geboren. Als echter Kanadier –...
Leipzigs Trainer Manfred "Mannix" Wolf - © by Eishockey-Magazin (DR)

Leipzigs Trainer Manfred „Mannix“ Wolf – © by Eishockey-Magazin (DR)

Leipzig. (IJ) Manfred >Mannix< Wolf wurde am 26. März 1957 im kanadischen Aurora (Ontario) als Sohn eines deutschen Auswanderers geboren. Als echter Kanadier – allerdings mit deutschen Wurzeln – fing er schon sehr früh an den Pucks auf den zahlreichen, im Winter zugefrorenen, Seen nachzujagen.

 

Als dann Heinz Weisenbach auf die Idee kam, deutschstämmige kanadische Eishockeyspieler in die deutsche Bundesliga zu holen, sah Wolf Jr. seine Chance und folgte dem Lockruf Mannheims. Er wurde `Deutscher Meister´{1980 mit Mannheim & 1990 mit Düsseldorf}, Nationalspieler {Olympiateilnehmer ´84 & ´88, ein Canada Cup sowie sieben Weltmeisterschaften} und war ein sehr begehrter Spieler in der deutschen Eishockeylandschaft. 1998 beendete er bei den Aliens Ratingen endgültig seine großartige Karriere. Doch er und seine große Erfahrung blieben dem deutschen Eishockey erhalten, denn er schlug den Weg des Trainers ein. Auf Frankfurt folgten Ratingen, Crimmitschau und die Niederlande (Geleen & Nationalmannschaft). Ab Januar 2012 wurde er langfristig an die `Ice Fighter Leipzig´ gebunden – als Projektleiter eines Fünf-Jahres-Plans an dessen Ende der Aufstieg stehen soll!

 

Mannix Wolf, Sie kamen als sogenannter Deutsch-Kanadier 1978 nach Deutschland – wie lief das ab? Sie wurden deutscher Meister, sogar deutscher Nationalspieler!

Es war schon eine großartige Erfahrung, die ich in meinem Leben gemacht habe. Damals holte mich Heinz Weisenbach mit noch anderen deutschstämmigen kanadischen Eishockeyspielern nach Mannheim. Ich sah es als Chance an, zu sehen ob ich auf Profi-Level Eishockey spielen könnte, um dann später in Nordamerika Fuß zu fassen. Aber alles kommt anders als gedacht! Ich hatte Erfolg, wurde dann relativ schnell Nationalspieler – das hat mich natürlich selbstverständlich stolz gemacht, denn es war eine große Ehre für Deutschland die Schlittschuhe schnüren zu dürfen. In Mannheim beim ERC lief es sehr gut und auch meine weiteren Stationen in Düsseldorf und Frankfurt haben mir auch sehr viel Freude bereitet. Ja, und so habe ich meine ursprünglichen Pläne über den Haufen geworfen – und bin immer noch hier. Nach meiner aktiven Karriere wollte ich dem Sport unbedingt treu bleiben und meine gesammelten Erfahrungen als Trainer an andere Spieler weiterzugeben.

Nach einigen Trainerstellen in unterklassigen Vereinen, u.a. in den Niederlanden (auch Nationalmannschaft), sind Sie jetzt bei dem ambitionierten Ost-Oberligisten >Icefighters< Leipzig gelandet. Dort haben Sie einen Fünf-Jahres-Plan als Vorgabe?

Der von uns aufgestellte Plan gibt vor, dass wir innerhalb von fünf Jahren in die DEL 2 aufsteigen wollen. Wir geben kein bestimmtes Jahr vor, sondern haben uns den Zeitraum von fünf Jahren gesetzt, in dem wir das Eishockey, das Stadion, die Fans, das Sponsoring, halt alles, um Eishockey in Leipzig zu etablieren, weiterentwickeln wollen. Ich muss aber auch sagen, dass ich sehr stolz auf unsere Fans und Sponsoren bin, die das Stadion (Zelt und Container) selber kreiert haben. Diese einmalige Leistung zeigt auch, was für ein Potential der Eishockeysport dort hat!

Was sagen Sie zur Oberliga als Gesamtes?

Ich finde nicht gut, dass die Oberliga geteilt ist.  Dass es vier Gruppen, Ost, West, Nord und Süd gibt, ist nicht gut. Der Süden hat einen sehr guten, klassischen Aufbau über Jahre hinweg und das funktioniert auch. Das ist sehr gut für das deutsche Eishockey – finde ich! Wir sehen es jetzt in dieser Endrunde, dass die Akteure am meisten profitieren, wenn das Eishockey auf höherem Niveau ist, so wie es im Moment der Fall ist. Die besten Teams aus dem Norden müssten sich uns anschließen, dann hätten wir eine gute Oberliga mit 12 – 14 Mannschaften, was dann auch zur Folge hätte, dass der Unterbau, die Regionalliga, auch stärker wäre! Für mich ist das der einzige Weg!

Manfred (links) und Sohn David Wolf - © by privat

Manfred (links) und Sohn David Wolf – © by privat

 Also müsste in diesem Jahr ein Team aus dem Süden aufsteigen?

Das möchte ich nicht sagen, klar, der Süden spielt sehr gutes Eishockey, hat ein gutes Konzept! Aber auch wir haben in der Vergangenheit schon gegen Teams aus dem Süden der Oberliga gespielt und dabei sehr gut ausgesehen. Wir wissen, dass wir durchaus in der Lage sind, jedes Oberligateam zu ärgern. Schaffen wir es, uns unter den ersten beiden unserer Endrunde zu qualifizieren, müssen wir gegen einen der ersten beiden aus dem Norden antreten. Sollten wir uns gegen den Nordvertreter durchsetzen, werden wir ja sehen, wie wir gegen den Gewinner aus dem Süden abschneiden werden – aber das ist noch ferne Zukunftsmusik. Die nächste Aufgabe ist immer die schwerste!

Viel Glück und Erfolg!

Der 31.1.2015 machte den Vater und Trainer Mannix Wolf besonders stolz: Sein Sohn David, bis zum Ende der Saison 13/14 bei den DEL Freezers aktiv, absolvierte sein erstes NHL Spiel für die Calgary Flames (gegen Edmonton)! „Er hat erreicht, was mir verwehrt geblieben ist – er ist NHL-Spieler! … Ja, wir telefonieren oder skypen relativ häufig. … Ab und zu fragt er auch schon mal nach Ratschlägen und Tipps, was früher undenkbar war (lacht)!“

(Ivo Jaschick)

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