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Eishockey-Gehälter im Vergleich: Wo steht der Kufensport? Eishockey-Gehälter im Vergleich: Wo steht der Kufensport?
Anzeige Eishockey ist in Deutschland keine Nischendisziplin mehr, von einem Sport für die Massen kann jedoch nicht die Rede sein. Das wird durch den... Eishockey-Gehälter im Vergleich: Wo steht der Kufensport?
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Eishockey ist in Deutschland keine Nischendisziplin mehr, von einem Sport für die Massen kann jedoch nicht die Rede sein. Das wird durch den internationalen Gehaltsvergleich umso deutlicher.

 

Leon Draisaitl: Der bestbezahlte deutsche Eishockey-Spieler

Für deutsche NHL-Fans sind die Edmonton Oilers ein Team im Blickpunkt. Dort spielt nämlich Leon Draisaitl, der nicht nur „ein weiterer deutscher NHL-Spieler“ ist, sondern ein Talent, das sein Superstar-Potenzial auszuschöpfen scheint. Der 23-Jährige wurde kürzlich ins NHL-Allstar-Team berufen; eine Ehre, die es für deutsche Spieler seit 19 Jahren nicht mehr gab.

Und das ist noch lange nicht alles, denn auch beim Thema Geld dringt Draisaitl in illustre Sphären vor. Sein aktueller Vertrag, den er im Sommer 2017 unterschrieb, bringt ihm 68 Millionen US-Dollar über insgesamt acht Jahre. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 8,5 Millionen US-Dollar. Die Frage nach einem Brot-und-Butter-Beruf nach der Karriere stellt sich damit nicht mehr.

In den Gefilden des amerikanischen Profi-Sports sind solche Summen keine Seltenheit. Der vielleicht bekannteste Spieler Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins) lässt sich 10 bis 12 Millionen US-Dollar pro Jahr überweisen, in ähnlichen Dimensionen bewegen sich Zach Parise (Minnesota Wild) und Ryan Suter (Minnesota Wild). Als Top-Verdiener der aktuellen Saison gilt John Tavares von den Toronto Maple Leafs mit rund 16 Millionen US-Dollar jährlich. Nicht zu vergessen ist, dass es sich dabei lediglich um das Gehalt seitens des Vereins handelt. Werbeeinnahmen und Sponsoren-Verträge bringen weiteres Geld ein, das Gesamteinkommen ist also deutlich höher.

Wo steht die NHL im Vergleich mit NBA und Co.?

Doch trotz der enormen Kommerzialisierung der NHL bleiben die Verhältnisse in der schnellsten Liga der Welt verglichen mit anderen US-Ligen noch recht moderat. Als Vergleich bieten sich sowohl die Basketball-Liga NBA und die Football-Liga NFL an. In der NBA sind die ohnehin schon extremen Gehälter durch eine Anhebung des Salary Caps geradezu explodiert, Superstars wie LeBron James (Los Angeles Lakers), Stephen Curry (Golden State Warriors) und Chris Paul (Houston Rockets) verdienen weit über 30 Millionen US-Dollar jährlich. Aufgrund des noch höheren Interesses sind außerdem die Nebeneinkünfte größer. Selbst eher durchschnittliche Spieler werden häufig mit 15 oder 20 Millionen US-Dollar bezahlt, als Folge ist die NBA die lukrativste Sport-Liga der Welt.

© istock.com/Montreal_

In der Spitze kann sich auch die NFL sehen lassen. Dort stehen Quarterbacks traditionell an der Spitze der Nahrungskette, Gehälter von 20 oder 30 Millionen US-Dollar jährlich sind in der Superstar-Riege mit Namen wie Tom Brady alltäglich. Das Gesamtsystem NFL ist allerdings deutlich härter als in anderen Ligen, da es sich bei den Gehältern nicht um garantierte Summen handelt. Mit Verletzungspech oder sportlichem Misserfolg bleibt vielen Spielern plötzlich nur ein Bruchteil übrig, was für viel Kritik sorgt.

Deutsche DEL im Vergleich weit abgeschlagen

Gestandene NHL-Stars brauchen sich also nicht ungerecht behandelt zu fühlen. Dies gilt besonders im weltweiten Vergleich mit anderen Eishockey-Ligen. Hier liegt die NHL nämlich mit großem Abstand vorne. In der deutschen DEL streichen Spitzenverdiener ungefähr 300.000 Euro jährlich ein, dabei ist jedoch zu bedenken, dass Deutschland nicht das führende Eishockey-Land nach den USA und Kanada ist. Dieser Platz gebührt Russland, wo die landeseigene Liga KHL mit so attraktiven Gehältern lockt, dass nicht mehr alle russischen Top-Spieler den Sprung nach Amerika schaffen müssen, um mehr als ordentlich zu verdienen. Andere europäische Ligen können da nicht mithalten.

©istock.com/vm

Im Eishockey an sich steckt somit viel Geld, wie auch die Popularität in der Sportwetten-Szene beweist. Dort herrscht auch an deutschen Spieltagen reges Treiben, allerdings ist die kritische Menge an Fans hierzulande noch nicht erreicht, sodass es an lukrativen TV-Verträgen fehlt. Große Fernsehübertragungen wären allerdings nötig, um den Wert für Sponsoren zu steigern – ein Teufelskreis, der durch das Geld in der russischen KHL noch verstärkt wird.

Es bleibt festzuhalten, dass Eishockey längst ein Millionen-Business ist, nur eben nicht in Deutschland. Ob sich dies eines Tages ändert, bleibt abzuwarten, da die Kluft zwischen reichen Ligen und ihrem Gegenteil tendenziell eher größer wird. Selbst der Hype nach dem sensationellen Olympia-Silber der Nationalmannschaft in Südkorea 2018 konnte bislang keine nachhaltigen Effekte schaffen, auch wenn einige Spieler dadurch den Sprung in die NHL schafften. Für die DHL selbst ist das kein Gewinn, ganz im Gegenteil, da die Dichte echter Stars als Folge sogar noch abnimmt. Zu verübeln ist das den Spielern keinesfalls, da der Gehaltssprung in Übersee derart groß ist, dass die Entscheidung nur logisch ist.

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