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Berlin. (twl) Die deutsche Punkrock-Band „Die Toten Hosen“ hat vor ein paar Jahren eine tolle Mitgröl-Hymne geschrieben: „Das ist der Moment“. In dem Song... Eisbären im Finale! 4:2 Comeback-Sieg gegen Ingolstadt

Mirko Höfflin (unten, ERCI) und Ryan McKiernan (Eisbären) – © Marco Leipold/City-Press

Berlin. (twl) Die deutsche Punkrock-Band „Die Toten Hosen“ hat vor ein paar Jahren eine tolle Mitgröl-Hymne geschrieben: „Das ist der Moment“. In dem Song geht es darum, dass man die Zeit genießen soll („Das ist unser Tag, das ist unsere Zeit“) und sich immer an dem Moment erinnern wird („An dem du einmal hängst, wenn du irgendwann zurückdenkst“).

Das Team und die Fans der Eisbären erleben gerade diesen Moment. Nachdem die Berliner eine überragende Hauptrunde gespielt haben, bei der sie ihre Gruppe klar gewonnen haben, stehen sie jetzt – nach tollen Playoffs – verdient im Finale der Deutschen Meisterschaft. Jetzt fehlt nur noch ein letzter Schritt, um diesen „Moment“ mit dem Pokal zu krönen.

Im entscheidenden Halbfinale zu Hause gegen den ERC Ingolstadt gewannen die Eisbären gestern in einem engen Spiel nach einem 0:2 Rückstand noch mit 4:2 gegen die Schanzer. Nach der Niederlage im ersten Spiel drehten sie erneut die Serie (so wie gegen Iserlohn) und gewannen das 2. und das entscheidende 3.Spiel gegen die Ingolstädter.

Eisbär-Verteidiger Ryan McKiernan trifft erneut

Nach einem ausgeglichenen torlosen ersten Drittel gingen die Schanzer bei einem 5 gegen 3 -Powerplay durch Ex-Eisbär Louis-Marc Aubry (23:32 Minute) mit 0:1 in Führung. Die Berliner Simon Depres und Leo Pföderl schauten sich das Tor von der Strafbank aus an. Nach einem schweren Puckverlust der Hauptstädter im eigenen Drittel erzielte der Ingolstädter Ryan Kuffner (27:35) dann das 0:2.

Doch die Berliner gaben nach dem Rückstand erneut nicht auf. Die beiden Verteidiger John Ramage (30:58) und Ryan McKiernan (33:05) glichen für Berlin kurz danach wieder aus.
Gegen müde wirkende Ingolstädter erzielten dann Matt White (49:42) und Giovanni Fiore (57:42) die Treffer zum 4:2-Endstand .

Der Jubel war ausgelassen. Nach 2018 stehen die Berliner wieder im Finale der Deutschen Meisterschaft. Eisbär-Goalie Mathias Niederberger streckte seine Arme in die Luft und hüpfte vor Freude. Sein Team stürmte auf das Eis. Mit einer riesigen Spielertraube feierten die Eisbären den schwer erkämpften Sieg gegen die Ingolstädter.

Marcel Noebels lobt den Teamgeist

Der deutsche Nationalspieler Marcel Noebels schwärmte schon vor ein paar Tagen nach dem 3:2-Sieg der Berliner in Ingolstadt vom großen Zusammenhalt im Team. Er erklärte die Stärke der Eisbären in dieser Saison mit dem Eishockey-Begriff „pay the price“ (den Preis bezahlen). Damit meinte er, dass jeder Spieler in der Mannschaft alles fürs Team macht – egal, wie weh es auch tut. Sich in die Schüsse des Gegners schmeißen, um ein Tor zu verhindern. Um den Puck kämpfen, auch wenn man weiß, dass der Check des Gegners gleich weh tun wird. Kämpfen bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus.

Die Eisbären haben in den Playoffs bisher sehr ordentlich „eingezahlt“. Der Preis ist für sie jetzt das Finale der Deutschen Meisterschaft. Ob dann der Henkelpott dazukommt, das werden wir dann sehen.

Gegner im Finale werden die Grizzlys Wolfsburg sein, die überraschenderweise die Adler aus Mannheim ausgeschaltet haben. Das wird nicht einfach für die Hauptstädter. In der Hauptrunde haben die Berliner in vier Spielen viermal gegen Wolfsburg verloren! Das erste Spiel der best of three-Serie um die Deutsche Meisterschaft findet am Sonntag um 14:30 Uhr statt.

Hier wieder die best of three (diesmal +2):
1. Eisbären-Goalie Mathias Niederberger hielt in den entscheidenden Situationen die wichtigen Schüsse. Der deutsche Nationaltorhüter ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg der Berliner in dieser Saison. Er bekam auch nach dem Spiel ein Extra-Lob vom Berliner Trainer Serge Aubin.
2. Die Berliner Moral. Immer wieder lagen die Eisbären in den Spielen und in der Serie zurück – sowohl gegen Iserlohn als auch gegen Ingolstadt. Sie kamen immer wieder zurück. Die Comeback-Qualitäten der Hauptstädter waren auf jeden Fall schon meisterlich.
3. Der Berliner Verteidiger Ryan McKiernan schoss in den Playoffs bereits sechs Tore, sein Teamkollege Matt White netzte siebenmal ein. Die beiden spielen sehr starke Playoffs für die Eisbären und machen den Unterschied.
4. Ingolstadt hat eine tolle Saison gespielt. Es war sehr knapp in Berlin. Spieler wie Matthew Bodie (toi (Eiszeit) 28:50 Minuten) oder Morgans Ellis (toi 25:45) haben viel Eiszeit in den Spielen gehabt. Am Schluss haben vielleicht etwas die Körner gefehlt. Die Spieler des ERC wirkten gestern im letzten Drittel auch etwas müde. Herauszuheben ist auf jeden Fall Goalie Michael Garteig, der in der Saison zu den besten Torhütern in der DEL gehörte und spektakulär hielt.
5. Diesmal kein best, sondern ein worst. Wie grandios wären die Playoffs mit den Berlinern Fans in der Halle gewesen. Der Jubel wäre jetzt beim 4:2-Sieg gegen Ingolstadt gigantisch gewesen. Diese Emotionen fehlen sehr. Man kann nur hoffen, dass in der nächsten Saison wieder Zuschauer in die Halle können. Denn das macht Eishockey (auch) aus.

(L-R) John Ramage (Berlin), Mathew Bodie (ERC) und Linienrichter Nikolaj Ponomarjow – © Marco Leipold/City-Press

Stimmen zum Spiel

Serge Aubin: „Respekt an Ingolstadt, es war eine sehr harte Serie. Anfangs haben wir uns heute schwergetan, die beiden Treffer zum Ausgleich haben uns aber wieder das notwendige Selbstvertrauen gegeben und Mathias Niederberger hat uns im Spiel gehalten. Die Führung haben wir dann gut verwaltet und das 4:2 hat uns schlussendlich die nötige Ruhe gebracht. Unser Unterzahlspiel war heute sehr gut. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Ich hoffe, dass die Widrigkeiten, denen wir bisher in den Playoffs ausgesetzt waren, uns noch besser fürs Finale machen.“

John Ramage: „Das war eine unglaublich enge Serie, die auch anders hätte ausgehen können. Unsere größte Stärke ist es, dass wir nie aufhören, an uns zu glauben. Auch nicht heute, als wir mit zwei Toren im Rückstand lagen. Mathias Niederberger hat uns mit einigen außergewöhnlichen Paraden im Spiel gehalten. Es freut mich, dass ich uns mit meinem ersten Saisontor wieder ins Spiel gebracht habe. Mit dem Ausgleich von Ryan McKiernan hat unser Spiel dann Fahrt aufgenommen. Egal, gegen wen wir im Finale spielen werden. Die Endspielserie wird eine Herausforderung. Wir müssen uns über die gesamte Spieldauer an unseren Spielplan halten.“

Endergebnis: Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt 4:2 (0:0, 2:2, 2:0)
Aufstellungen
Eisbären Berlin:
Niederberger (Ancicka) – Müller, Ramage (A); Després, McKiernan; Hördler (C), Wissmann (A); Mik – Boychuk, Olver, Tuomie; Noebels, Reichel, Pföderl; White, Zengerle, Foucault; Labrie, Streu, Fiore – Trainer: Serge Aubin
ERC Ingolstadt: Garteig (Daws) – Wagner, Marshall; Bodie, Ellis; Quaas, Schütz; Pruden – Höfflin, Wohlgemuth, Storm; Kuffner, Aubry, Simpson; Feser, Soramies, Palmu; Detsch, Henriquez Morales, Stachowiak – Trainer: Doug Shedden

Tore:
0:1 – 23:32 – Aubry (Storm, Kuffner) – EQ
0:2 – 27:35 – Kuffner (Simpson) – EQ
1:2 – 30:58 – Ramage (Noebels) – EQ
2:2 – 33:05 – McKiernan (Zengerle, Després) – EQ
3:2 – 49:42 – White (Boychuk, Ramage) – EQ
4:2 – 57:42 – Fiore (Després, Boychuk) – EQ

Strafen:
Eisbären Berlin: 12 (0, 8, 4) Minuten
ERC Ingolstadt: 10 (4, 6, 0) Minuten
Schiedsrichter:
Hauptschiedsrichter: Aleksi Rantala, Marian Rohatsch
Linienrichter: Jonas Merten, Nikolaj Ponomarjow

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