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Mannheim (GK). In der deutschen Eishockey-Liga siegten die Iserlohn Roosters am Samstagabend verdient mit 5:2 (0:0/5:2/0:0) Toren in Mannheim. Damit wurden die Adler nach...
IEC Keeper Mathias Lange - © by Eishockey-Magazin (JB)

IEC Keeper Mathias Lange – © by Eishockey-Magazin (JB)

Mannheim (GK). In der deutschen Eishockey-Liga siegten die Iserlohn Roosters am Samstagabend verdient mit 5:2 (0:0/5:2/0:0) Toren in Mannheim. Damit wurden die Adler nach vier Siegen in Folge wieder auf den Boden der Realität zurück geholt.

 

Von Beginn an wirkten die Adler nicht hellwach und agierte zu kompliziert und zu pomadig. Es schien so, als glaubten die Mannheimer Kufencracks, nachdem sie bei Spitzenreiter Köln vor zwei Tagen gewonnen hatten, müssten sie den Tabellenvorletzten, die Iserlohn Roosters, nicht ernst nehmen und könnten diese so nebenbei besiegen. Dieser Hochmut wurde von den Sauerländern bitter bestraft. Iserlohn wollte den Sieg mehr und war bereiter, härter zu arbeiten und zu fighten. Die Roosters agierten schnörkellos, mit direktem Zug zum gegnerischen Tor und schossen aus allen Lagen. Zudem standen sie stabil in ihrer ansonsten nicht immer sattelfesten Abwehr. Chris Connolly erwies sich außerdem als echter Zugewinn für die Roosters, denn er markierte zwei Treffer.

Bei Mannheim kamen am Samstag zu der Harmlosigkeit der Stürmer haarsträubende Fehler und Leichtsinn in Abwehr. Ergänzt wurde dies alles durch einen Torwart Dennis Endras, der nicht seinen besten Tag hatte. Im letzten Abschnitt stand für ihn Felix Brückmann im Tor.
Lässt man das Match noch einmal Revue passieren, sticht natürlich das zweite Drittel heraus, als Iserlohn fünf Tore erzielte und damit die Weichen auf Richtung Sieg stellte, doch sollte man auch einen Blick auf den ersten Abschnitt werfen. Hier spielten die Adler bis zur zehnten Minute dreimal in Überzahl, ohne einen Treffer erzielen zu können. Damit bauten die Badener die Roosters natürlich erst auf. Erschreckend bei Mannheim nicht nur, dass man keine Tore in Überzahl schießt, sondern dass man auch regelmäßig noch welche bekommt. In meiner langen Zeit als Reporter habe noch nie ein Team gesehen, das so erfolglos in Überzahl spielt und dabei auch noch so viele Gegentor erhält. Obwohl es makaber klingt, aber es ist leider so, inzwischen sind die Zuschauer in Mannheim froh, wenn ihre Mannschaft nicht in Überzahl ran muss.
Stellt sich die Frage, wo stehen die Adler leistungsfähig? Sind sie ein Spitzenteam wie in Köln gezeigt oder doch nur ein Durchschnittsteam mit Tendenz zum Punktelieferant wie gegen Iserlohn? Keiner weiß dies so genau. Die Einschätzung fällt umso schwerer, wenn man auf die letzten zehn Partien schaut. Da gab es zunächst fünf Niederlagen in Serie, dann folgten vier Siege am Stück und nun wieder ein Niederlage gegegn einen Underdog. Es bleibt zu befürchten, dass die Achterbahnfahrt weitergeht. Auch deswegen, weil sich an den Kernproblemen nichts geändert hat. Die Überzahl der Adler ist grottenschlecht und viele Stürmer laufen ihrer Form meilenweit hinterher (z.B. Lehoux, Magowan). Wobei die heutigen Niederlage nicht an einzelnen Cracks festzumachen ist, sondern es ein kollektive Versagen war bzw. eine Leistungsverweigerung des gesamten Teams.

Zur Chronologie:
1.Drittel:

Mannheims Marc El-Sayed (vorne) im Blick von Iserlohns Richard Jares - © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheims Marc El-Sayed (vorne) im Blick von Iserlohns Richard Jares – © by Eishockey-Magazin (GK)

Die Adler mit druckvollem Beginn. Iserlohn war weitestgehend in die Defensive gedrängt. Dies aber in erster Linie, weil die Sauerländer Strafzeit auf Strafzeit kassierten. Nachdem knapp zehn Minuten gespielt waren, hatten schon drei Iserlohner auf dem Sünderbänkchen gesessen. Aber wie immer bei Mannheim in dieser Saison, sie brachten mit einem Mann mehr auf dem Eis überhaupt nichts auf die Reihe. Somit stand es nach eben jenen zehn Minuten immer noch 0:0 unentschieden. Im Anschluss konnten sich die Roosters aus der Umklammerung lösen und starteten seinerseits gefährliche Angriffe. Wobei die Adler das optisch dominierende Team blieben. Auffällig aber, die Blau-Weiß-Roten agierten zwar mit einem gefällig Angriffsspiel, aber wirklich gefährlich wurde es zu selten. Der Hauptgrund dafür, die Badener spielten zu kompliziert und es wurde zu wenig geschossen. Iserlohn hier gradliniger und direkter, mit mehr Zug zum Tor. Ein ums andere Mal musste nun Adler-Goalie Dennis Endras sein ganzes Können aufweisen, um einen Treffer zu verhindern. Drei Minuten vor Drittelende dann eine kleine Rauferei zwischen dem Mannheimer Ronny Arendt und dem Iserlohner Mike York, wofür beide jeweils für zwei Minuten hinaus mussten. Mit dem leistungsgerechten 0:0 ging es auch in die Kabinen.

2.Drittel:
Was sich gegen Ende des ersten Drittels schon abzeichnet, setzte sich im zweiten Abschnitt fort. Iserlohn bekam Oberwasser und übernahm mehr und mehr die Initiative. Bereits nach 20 Sekunden klingelte es im Adler-Gehäuse und Mike York hatte für Iserlohn zum 1:0 getroffen. Nur zwei Minuten später stellte Mirko Höffin für Mannheim zwar den Ausgleich her, doch insgesamt wirkten die Roosters wacher, williger und torgefährlicher. Besonders aber, sie spielten pfeilschnell und suchten den Abschluss, während die Adler sehr pomadig und leichtsinnig agierten. Die logische Konsequenz des Iserlohner Übergewichts, die Tore zum 2:1 in der 31. Minute durch Tyson Mulock und zum 3:1 durch Chris Connolly in der 32. Minute. Nun waren die Adler für einige Minuten restlos konfus und nichts lief bei den Blau-Weiß-Roten mehr zusammen. Es drohte gar der totale Untergang, Iserlohn feuert nun aus allen Lagen. Dann aber als eine Art Rettungsanker der 2:3 Anschlusstreffer durch Frank Mauer in der 35. Minute. Nun erwachten die Adler von einer Sekunde auf die anderen, machten Druck und dominierten kurzzeitig das Match. Doch mitten in diese Drangphase hinein die kalte Dusche, denn Colten Teubert traf mit einem haltbaren Schuss zum 4:2 für die Sauerländer. Und als Chris Connolly in der 37. Minute gar zum 5:2 für Iserlohn einschoss, war mehr als die Vorentscheidung in der Partie gefallen.

3. Drittel:

Mannheims Yanick Lehoux (links) und Ex-Adler Alex Foster beim Bully - © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheims Yanick Lehoux (links) und Ex-Adler Alex Foster beim Bully – © by Eishockey-Magazin (GK)

Der letzte Abschnitt war belangloses Schaulaufen. Iserlohn verwaltete das Resultat und Mannheim fand kein Mittel, um zum Torerfolg zu kommen, weder in Überzahl noch bei 5:5 Feldspieler. Das Match endet schließlich mit dem 5:2 für Iserlohn.

Pressekonfernz:
Iserlohns Coach Jari Pasanen sah in der stabilen Abwehr sowie dem starken Unterzahlspiel den Schlüssel zum Erfolg. Er sagte, nachdem Iserlohn in Hamburg in der Defensive schlecht gestanden habe, sei es heute geglückt die Adler in den entscheidenden Momenten zu stören. Und da die Offensive der Roosters ohnehin stark sei, habe man verdient in Mannheim gewonnen.
Adler-Coach Harold Kreis war stocksauer und sagte, es sei ein grottenschlechtes Spiel seines Teams gewesen, das nicht bereit gewesen wäre, zu kämpfen. Die Mannschaft, so Kreis weiter, sei anscheint auch nicht richtig auf das Match eingestellt gewesen, ohne allerdings zu läutern, wie er dies genau meinte. Harold Kreis ließ auch kein Jammern und keine Wehwehchen als Entschuldigung für den schlechten Auftritt seines Teams gelten.

Ausblick: Am Montag dem 30.Dezember spielen die Adler Zuhause gegen Wolfburg und am 3. Januar müssen sie in Krefeld antreten, ehe am 5. Januar Red Bull München in der SAP-Arena vorstellig wird. Verletzt sind weiterhin die Verteidiger Steve Wagner und Dennis Reul.Der Einsatz von Ullmann und Hecht ist offen.
Bleibt die Frage, ob Coach Harold Kreis seinen in Überzahl erfolglosen Stars in Zukunft im Powerplay weiterhin bedingungslos die Stange hält oder ob er endlich auch mal die „Jungen Wilden“ wie Höfflin und El-Sayed bei 5:4 Feldspielern ranlässt.

Mannheim : Iserlohn 2:5 (0:0/2:5/0:0)
Tore:
0:1 (20:20) York (Wolf/Raedke) РEQ; 1:1 (22:16) H̦fflin (Sifers) РEQ; 1:2 (30:01) Mulock (Sertich) РEQ; 1:3 (31:44) Connolly РSH1; 2:3 (34:37) Mauer (Hecht/Sifers) РEQ; 2:4 (36:36) Teubert (York) РEQ; 2:5 (39:27) Connolly (Sertzich) РEQ

Torschüsse: Mannheim 34 (13/10/11) – Iserlohn 28 (10/11/7)
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Jablukov / Vogl

Aufstellungen:
Mannheim:
Endras (Brückmann) – Sifers, Bittner, Kettemer, Vernace, Fischer, Goc – Hecht, Hospelt, Mauer, Lehoux, Plachta, Buchwieser, Rheault, Kink, Gamache, Höfflin, El-Sayed, Arendt, Magowan
Iserlohn: Lange ( Schroth) РKopitz, Jares, Teubert, Guliano, Brennan, Raymond, G̦dtel РRaedke, York, Wolf, Mulock, Sertich, Connolly, Macek, Fischhaber, Orendorz, Frosch, Foster, Hommel

Three Stars:
*** Connolly (Roosters)
** Wolf (Roosters)
*York (Roosters)

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