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Bietigheim. (JR) Mit Lucas Flade wechselt ein Verteidiger des Jahrgangs 2001 aus der DEL2 von seinem Heimatverein Dresdner Eislöwen in die DEL zu den... Bietigheims Neuzugang Lucas Flade (21): „Jetzt fühle ich mich bereit, diesen Schritt zu gehen“

Lucas Flade – © Sportfoto-Sale SD

Bietigheim. (JR) Mit Lucas Flade wechselt ein Verteidiger des Jahrgangs 2001 aus der DEL2 von seinem Heimatverein Dresdner Eislöwen in die DEL zu den Bietigheim Steelers.

Wir haben dem ehemaligen Juniorennationalspieler zur abgelaufenen Saison und zu seiner Zukunft ein paar Fragen gestellt.

Eishockey-Magazin (EM) / Jörg Reich (JR): Hallo Herr Flade, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Zur Saison 2022/2023 wechseln Sie von den Dresdner Eislöwen zu den Bietigheim Steelers in die DEL. Was waren die Gründe dafür und was erwarten Sie sich von dem Wechsel in die DEL?
Lucas Flade: Ich habe nun schon drei Jahre in der DEL2 hinter mir. Ich bin ein ehrgeiziger Sportler mit großen Zielen und möchte gerne den nächsten Schritt in meiner Karriere machen.

E-M /J. R.: Sie haben schon mit sehr jungen Jahren bei den Eislöwen die Chance bekommen, bei den Profis zu spielen. Nun der Wechsel in die DEL, der richtige Zeitpunkt dafür?
Lucas Flade: Ich denke schon. In den letzten Jahren habe ich schon Einiges im Profigeschäft gelernt und viele Erfahrungen gesammelt. Jetzt fühle ich mich bereit, diesen Schritt zu gehen.

E-M /J. R.: Welches Ziel haben Sie im ersten Jahr in der DEL, welches Ziel langfristig?
Lucas Flade: Ich würde mich in meiner ersten DEL-Saison gerne für einen Platz im Team empfehlen und mir regelmäßige Einsatzzeiten erarbeiten. Dafür liegt noch Einiges vor mir, aber ich bin zuversichtlich, dass ich den Konkurrenzkampf in der DEL angehen kann. Langfristig würde ich mich gerne in der höchsten deutschen Spielklasse etablieren und mir Rang und Namen erarbeiten.

E-M /J. R.: Für Sie ist die U23-Regel in der DEL sicherlich ein Vorteil, um in die Liga zu kommen. Sollten die aktuellen Regelungen in den nächsten Jahren weiterhin Bestand haben, fallen Sie noch zwei Spielzeiten unter diese Regelung. Wie denken Sie darüber?
Lucas Flade: Das ist eine große Chance, die sich so für junge Spieler bietet. Zwei Jahre sind eine lange Zeit, die einem viele Fortschritte und Lernprozesse ermöglichen, was es hoffentlich einfacher macht in der Liga Fuß zu fassen.

E-M /J. R.: Für Spieler, die altersbedingt aus der U23-Regel herausfallen, ist es in der Regel sehr schwierig einen Anschlussvertrag in der DEL zu bekommen. Was denken Sie, mit welchen Fähigkeiten können Sie die Steelers oder ein anderes DEL-Team davon überzeugen, Ihnen auch nach dieser Zeit einen Vertrag in der DEL zu geben?
Lucas Flade: Ich denke, dass ich auf dem Eis vor allem durch meine harte und schlaue Defensivarbeit von Wert sein sollte. Durch meinen großen Fleiß und Einsatz bin ich in der Lage, in allen Bereichen des Spiels noch sehr viel dazuzulernen und somit auch in Zukunft meine anderen Fähigkeiten vielfältig einzusetzen, was Perspektiven bieten wird.

E-M /J. R.: Wie würden Sie sich als Spieler beschreiben? Wo liegen Ihre Stärken, worin können Sie sich ihrer Meinung nach noch am meisten verbessern?
Lucas Flade: Ich bin ein sehr disziplinierter und aufopferungsvoller Spieler, dessen Stärken vor allem in der Defensive und im taktischen Bereich liegen. Ich bin ein absoluter Teamplayer und stelle mich immer in den Dienst der Mannschaft. Jedoch kann ich mich gerade im offensiven Bereich des Spiels noch sehr viel verbessern und kreativer werden. Auch technisch muss ich noch an einigen Dingen feilen, um in der DEL mithalten zu können. Doch ich bin zuversichtlich, dass mir das in den nächsten Jahren gelingen wird.

E-M /J. R.: Sie haben nun drei Spielzeiten bei den Profis der Dresdner Eislöwen in der DEL2 absolviert. Wie würden Sie ihre persönliche Entwicklung in dieser Zeit beschreiben?
Lucas Flade: Ich habe mich an die Spielweise im Profibereich angepasst und mich gerade technisch und taktisch sehr gut entwickelt. Das Vertrauen, was ich in den Jahren erhielt, hat natürlich auch das eigene Selbstvertrauen gestärkt und die Kreativität gefördert. Außerdem bin ich an meinen Erfolgen und Rückschlägen gewachsen. Auch so etwas muss man als junger Spieler erst lernen.

E-M /J. R.: Wie ist speziell die vergangene Saison für Sie gelaufen? Wie zufrieden waren Sie selbst damit?
Lucas Flade: Ich war sehr zufrieden mit meiner Form zu Beginn der Vorbereitung in Dresden. Dann kam leider eine unglückliche Verletzung in einem Vorbereitungsspiel, weshalb ich 8 Wochen ausfiel. Es war schwer wieder ins Spiel zu finden, gerade weil ich nicht mehr das Vertrauen bekam, dass ich vorher hatte. Somit war es schwer wieder zu alter Form zu finden, was ich aber, meiner Meinung nach , gegen Anfang Februar geschafft habe. Insgesamt war es eine sehr durchwachsene Saison, die ich mir anfangs ganz anders vorgestellt hatte. Trotzdem habe ich noch das Beste daraus gemacht.

E-M /J. R.: Für die Nachwuchsarbeit des ESC Dresden ist ihr Wechsel in die DEL sicherlich auch eine Empfehlung. Wie fiel die Reaktion im Club der Eislöwen und des ESC zu ihrem Wechsel nach Bietigheim aus?
Lucas Flade: Durchgehend positiv. Ich habe viele Nachrichten von Fans und Freunden bekommen, die mir alles Gute und viel Glück auf meinem weiteren Weg wünschen. Viele ehemalige Mannschaftskameraden und Trainer haben mir gratuliert und ihre Hilfe und Unterstützung für die Zukunft zugesichert, was mich sehr gefreut hat.

Dresdens Trainer Andreas Brockmann – © Eislöwen Media-PR


E-M /J. R.: Die Eislöwen mit Trainer Andreas Brockmann geben aktuell immer wieder jungen Spielern die Gelegenheit, sich in der DEL2 zu zeigen. Für junge Spieler sind die Eislöwen momentan eine gute Adresse. Würde Sie dem zustimmen?
Lucas Flade: Ja, es gibt immer wieder Spieler, die ihre Chance bekommen und nutzen. Das ist auch ganz klar das Konzept der Arbeit in Dresden. Es birgt viele Chance für Nachwuchsspieler, doch es gibt nichts geschenkt. Man muss seine Chance auch nutzen, sich beweisen, durchsetzen und sich das Vertrauen erarbeiten.

E-M /J. R.: Immer wieder bekommen auch Spieler aus dem eigenen Nachwuchs die Chance in den Profikader zu gelangen. Nach Ihnen kamen auch Bruno Riedl, Matej Mrazek und Ricardo Hendreschke zum Einsatz. Sehen Sie die Nachwuchsarbeit in Dresden auf einem guten Weg?
Lucas Flade: Dresden hat sich in den letzten 10 Jahren unglaublich entwickelt. Mittlerweile ist Dresden ein etablierter Standort im deutschen Nachwuchseishockey, was auf die unglaublichen Bemühungen zurückzuführen ist. Seit Jahren wird akribisch an immer besseren Bedingungen gearbeitet. Gerade der ESC Dresden als Stammverein der Eislöwen leistet grandiose Nachwuchsarbeit. Viele Verantwortliche, wie z.B. Thomas Barth, Niels Böttger und Robert Zimmermann haben seit Jahren unglaublich viel Herzblut und Zeit in die Entwicklung des Standortes gesteckt, was sich nun seit einigen Jahren auszahlt. Durch die Zusammenarbeit mit den Sportschulen in Dresden wird jungen Talenten der Weg in den Leistungssport geebnet, auf dem sie alle nötige Unterstützung erhalten. Auch ich habe davon profitiert und bin sehr dankbar, dass ich meine Ausbildung im Dresdner Nachwuchs durchlaufen konnte.

E-M /J. R.: Wie würden Sie als ehemaliger Juniorennationalspieler generell die Nachwuchsarbeit im Deutschen Eishockey im internationalen Vergleich einstufen?
Lucas Flade: Das deutsche Eishockey ist seit Jahren international im Kommen. Die Bemühungen des DEB und der Ligen haben sich mittlerweile schon ausgezahlt, was an der steigenden Anzahl weltweit großer deutscher Talente zu sehen ist. Trotzdem gilt es weiter daran zu arbeiten und sich auch Inputs aus den erfolgreichsten Eishockeyländern der Welt zu holen, um das deutsche Eishockey noch mehr zu entwickeln.

E-M /J. R.: Sind Sie Mitglied in der SVE und denken Sie, die SVE kann etwas bewirken, damit das Deutsche Eishockey sich in manchen Bereichen verbessern und weiterentwickeln kann?
Lucas Flade: Nein, ich bin noch kein Mitglied in der SVE, habe aber große Achtung vor ihrer Arbeit. Gerade mit Mitgliedern wie Moritz Müller, die schon lange und erfolgreich international Eishockey spielen und das Spiel und seine Probleme kennen, bin ich sehr zuversichtlich, dass sie viel bewirken kann.

E-M /J. R.: Herr Flade, vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet haben!
(Jörg Reich)

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