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Straubing. (PM) Die Gäubodenstädter erhalten ab 01.10.16 Verstärkung durch eine weitere Vollzeitkraft in der Geschäftsstelle: Der frühere Verteidiger Christian Retzer (von 2006 bis 2010... Straubing: Ein „guter alter Bekannter“ verstärkt das Geschäftsstellen-Team
Christian Retzer als Aktiver auf dem Eis - © by Media

Christian Retzer als Aktiver auf dem Eis – © by Media

Straubing. (PM) Die Gäubodenstädter erhalten ab 01.10.16 Verstärkung durch eine weitere Vollzeitkraft in der Geschäftsstelle: Der frühere Verteidiger Christian Retzer (von 2006 bis 2010 bei den Tigers) hat vor kurzem seinen Bachelor in Gesundheitsmanagement abgeschlossen und stellt sich nun einer neuen beruflichen Herausforderung.

Im Interview erklärt der 34-Jährige, was auf ihn zukommt und gibt Aufschluss über seine persönlichen Erwartungen:

Ist Dir der Abschied vom Spieler-Dasein schwer gefallen und woran denkst Du gerne zurück?
„Wem fällt das nicht schwer (lacht). Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt des Absprungs zu erwischen und der dürfte bei mir ganz gut passen. Schöne Erinnerungen habe ich an alle meine DEL-Stationen. In der ersten Liga ist die Stimmung und das professionelle Umfeld einfach top.“

Was ist Dir aus Deiner aktiven Zeit im Gäuboden besonders im Gedächtnis geblieben?
„Das erste DEL-Heimspiel gegen Ingolstadt. Hier haben wir 2:1 gewonnen. Cam Severson hat mit seinem entscheidenden Treffer die Halle in ein einziges Tollhaus verwandelt. Ebenfalls erwähnenswert ist aus dieser Saison ein Heimsieg gegen Köln. Die Gästefans sind mit einem Sonderzug angereist und haben, wie auch unsere Anhänger, ordentlich Gas gegeben.“

Bis ins Frühjahr 2016 warst Du für Deinen Heimatclub Deggendorf auf dem Eis. Wann und wie hast Du die Weichen für die Zeit nach der Karriere gestellt?
„Nach meiner Zeit in Straubing war ich noch eine Saison für die Landshut Cannibals aktiv und kehrte dann nach Deggendorf zurück. Nun war klar, dass ich parallel zum Hockey etwas für die Zeit nach dem Sport machen wollte. Erst habe ich ein Semester Maschinenbau studiert, aber das war nicht das Richtige für mich. Nach reiflicher Ãœberlegung habe ich mich schließlich für ein duales Fernstudium im Bereich Gesundheitsmanagement entschieden.“

Wie darf man sich den Einstieg sowie Ablauf des dualen Studiengangs vorstellen?
„Vorerst war es vonnöten, eine Ausbildung zu absolvieren, welche zur Branche passt. Hier habe ich im Rehazentrum Straubing optimale Bedingungen vorgefunden. Was den Ablauf des Fernstudiums betrifft, musste ich einmal im Monat nach München. Dort wurden Schwerpunktthemen festgelegt, Arbeitsthemen besprochen und Hausarbeiten ausgewertet bzw. analysiert. Der Rest lief von zu Hause aus ab.“

War Dir Gesundheit, insbesondere auch die Ernährung, schon immer wichtig bzw. warum ist die Wahl auf dieses Berufsfeld gefallen?
„Bei Sportlern liegt es nahe, in dem entsprechenden Bereich bleiben zu wollen. Ausschlaggebend war sicherlich die Vielfalt dieses Studiengangs bzw. dieser Fachrichtung. Ob nun Trainingslehre, Ernährung oder BWL. Es handelt sich um ein breit gefächertes Spektrum. Das war mir wichtig.“

Wie ist der (erneute) Kontakt mit den Tigers zustande gekommen?
„Da die Physio-Betreuung der Spieler über das Reha-Zentrum Straubing erfolgt, ist der Kontakt nie abgerissen. Vor gut zwei Monaten bin ich mit Gaby Sennebogen und Jason Dunham ins Gespräch gekommen. Es folgte die Bewerbung sowie weitere Gespräche und ich bin nun froh, dass es geklappt hat.“

Wenn Du die Tigers „von damals“ mit den heutigen Strukturen vergleichen müsstest…
„Da hat sich einiges getan. Die Präsenz wurde deutlich erhöht, die Organisation hat sich zur Marke entwickelt und wird immer mehr wahrgenommen. Bei allem Fortschritt geht der familiäre Charme aber nicht verloren. Das macht den Club aus und unterscheidet ihn von den Großstadtclubs.“

Welche Tätigkeiten kommen nun auf Dich zu?
„Vorrangig gilt es, das Office-Team zu unterstützen. Ob in den Bereichen Marketing, Spieltagsabwicklung usw. wird man sehen. Es gibt sicher viel zu tun und mir wird bestimmt nicht langweilig (lacht).“

Deine Erwartungen an die Aufgabe in der Geschäftsstelle?
„Große Erwartungen habe ich nicht. Ich will einen guten Job machen, viel lernen und mich bestmöglich einbringen. Es freut mich sehr, dass ich dem Sport verbunden bleiben kann, denn Eishockey ist seit meinem vierten Lebensjahr ein fester Bestandteil meines Alltags.“

Mit Jason Dunham ist ein weiterer Ex-Spieler für den Club tätig. Erhöht so etwas, selbstverständlich auch für Dich, die Identifikation mit der Aufgabe zusätzlich?
„Ja, auf alle Fälle. Der FC Bayern München lebt das ja seit Jahren vor (lacht). Straubing macht es ebenfalls genau richtig, denn wer bereits für den Club gespielt hat, der hat einfach einen ganz anderen Bezug dazu. Mittlerweile sehe ich mich zudem als Straubinger, weil ich seit 2006 hier lebe und mich sehr wohl fühle.“

Mit Deiner „Verpflichtung“ stellen sich die Tigers außerhalb der Eisfläche breiter auf. Haben in dieser Hinsicht kleinere Organisationen wie Straubing, Schwenningen oder auch Augsburg entscheidende Nachteile in Sachen finanzielle Mittel?
„Zum Glück kann man im Sport mit Geld nicht alles recht machen. Mit viel Ehrgeiz, Leidenschaft und einem gewissen familiären Umfeld ist einiges möglich. Dafür stehen auch die Straubing Tigers und geben jede Saison ihr bestes.“

Was kann das Team 2016/2017 erreichen?
„Noch ist sehr früh für eine fundierte Prognose. Der Start war schon mal ordentlich, darauf kann man aufbauen. Wir haben einen guten Kader – wenn alle Rädchen ineinander greifen, ist die Playoff-Qualifikation machbar. Und dann kann ja bekanntlich alles passieren.“

Daten zur Person Christian Retzer:
Alter: 34
Familienstand: verheiratet (1 Sohn)
358 DEL-Hautrundespiele und 18 in den Playoffs
41 Hauptrundenpartien sowie 6 Playoff-Spiele in Liga zwei
288 Oberligaeinsätze (Regular Season) und 20 Endrundenpartien

Bisherige Clubs: Deggendorfer EC (Stammverein), Kassel Huskies, Nürnberg Ice Tigers, Straubing Tigers, Landshut Cannibals, Deggendorf Fire bzw. Deggendorfer SC.

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