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Rosenheim. (PM) Die Starbulls Rosenheim haben das Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars am 39. Spieltag der DEL 2 mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen. Die... Starbulls Rosenheim drehen 0:3-Rückstand in 4:3-Sieg

Rosenheim. (PM) Die Starbulls Rosenheim haben das Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars am 39. Spieltag der DEL 2 mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen.

Starbulls Rosenheim Jubel

Starbulls Jubel – © by L. Schirmer

Die Grün-Weißen hatten dabei einen frühen Schockmoment mit dem Ausfall von Kapitän Peter Lindlbauer nach nicht einmal eineinhalb gespielten Minuten zu verdauen. Doch die Mannschaft von Franz Steer ließ sich selbst von einem 0:3-Rückstand Mitte des zweiten Drittels nicht entmutigen und begeisterte die 2.010 Zuschauer im emilo-Stadion mit einer erfolgreichen Aufholjagd. Den verdienten Siegtreffer erzwang in der Verlängerung der junge Yannick Wenzel nach einer beherzten Einzelleistung.

Bei den Starbulls fehlten nach wie vor die von Verletzungen noch immer nicht genesenen Stürmer Michael Baindl und Simon Fischhaber sowie Verteidiger Michael Rohner. Auf Ravensburger Seite war man gespannt auf Spiel eins nach dem personellen Paukenschlag vom Dienstag, der ja das abrupte Ende von Adriano und Fabio Carciola im Dress der Oberschwaben bedeutete. Dafür feierten die Neuzugänge Jesse Mychan und Philipp Schlager Premiere im Team der Towerstars. Schlager stürmte in einer Reihe mit Max Brandl und Hans Detsch, Mychan sollte mit Topscorer Mathieu Tousignant und Norman Hauner den „Paradesturm“ der Blau-Roten an diesem Freitagabend im Rosenheimer emiloStadion bilden. Im Ravensburger Tor stand diesmal nicht Jonas Langmann, sondern Jimmy Hertel.

Die Partie war keine eineinhalb Minuten alt, da ruhte sie auch schon wieder – und zwar für über zehn Minuten. Rosenheims Peter Lindlbauer hatte Ravensburgs Goldhelmträger Tousignat in der Mitte der Rosenheimer Zone heftig gecheckt und beide Akteure lagen regungslos auf dem Eis. Tousignat musste schließlich sichtlich benommen in die Kabine und sollte nicht mehr zurückkommen; der offenbar längere Zeit bewusstlose Lindlbauer blutete aus dem Mund, musste mit der Trage aus dem Stadion und sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Hauptschiedsrichter Dominic Erdle ahndete Lindlbauers Check mit einer großen Strafe. Und die ob der noch gar nicht einordbaren Verletzung ihres Kapitäns offensichtlich schockierten Starbulls gewährten der bis dato schlechtesten Powerplaymannschaft der Liga schon nach 32 Sekunden das erste und bereits nach 18 weiteren Sekunden das zweite Überzahltor. Zunächst traf der Ex-Rosenheimer Norman Hauner durch die Beine von Torwart Timo Herden, dem die Sicht verstellt war, dann drückte Max Brandl ein Zuspiel von Neuzugang Mychan ein – 0:2 nach zwei Minuten und acht Sekunden. Doch die Hausherren fingen sich, gewährten den Gästen aus Oberschwaben in den weiteren gut vier Überzahlminuten kaum noch klare Einschussmöglichkeiten und versuchten danach, selbst die Initiative zu übernehmen. Zu Torchancen kamen die Grün-Weißen aber noch nicht, und auch eine über eine Minute lange Phase mit zwei Spielern mehr auf dem Eis blieb ungenutzt. Erst in der Schlussphase des ersten Spielabschnitts hatten erst Tyler Scofield (16.) und schließlich Tyler McNeely nennenswerte Chancen zum Anschlusstreffer, bei denen Gästeekeeper Hertel aber jeweils souverän zur Stelle war.

Die Starbulls Rosenheim blieben auch nach der ersten Pause das engagiertere Team, das stetig versuchte über den Kampf ins Spiel zu kommen, während Ravensburg eher nach den spielerischen Lösungen suchte. Eine solche führte zur guten Chance des freigespielten Neuzugangs Mychan, der aber an StarbullsTorwart Herden scheiterte (23.). Im Gegenzug rettete Hertel gegen Greg Classen, bevor eine Inkonsequenz der Rosenheimer Defensive hinter dem eigene Tor gar das 0:3 einleitete. Daniel Schwamberger bediente Jonas Schlenker im Slot, Timo Herden konnte die Scheibe noch an den Pfosten lenken, doch Ivan Rachunek war zur Stelle und staubte ab (25.). Doch die Antwort der Starbulls ließ nur 22 Sekunden auf sich warten. Schnörkellos gespielt kam das Hartgummi über Christoph Gottwald und Manuel Edfelder zu Cameron Burt und der traf aus der Halbdistanz per Flachschuss ins kurze Eck zum 1:3 (25.). Nachdem der von McNeely bediente Scofield an einem weiteren Rosenheimer Torerfolg nur knapp vorbeischrammte (27.), war es Stephan Kronthaler, dem der Anschlusstreffer zum 2:3 gelang (29.). Der Verteidiger staubte ab, nachdem Gästekeeper Hertel einen Handgelenkschuss von Classen zwar spektakulär mit der Fanghand aus der Luft holte, die Scheibe aber nicht festhalten konnte. In der 32. Minute rettete Hertel erneut – und diesmal sicher – gegen Classen, der nach einer erfolglos zu Ende gegangenen Ravensburger Überzahlsituation alleine auf ihn zufahren konnte. Eine gute Minute später musste Hertel aber erneut hinter sich greifen nachdem die Grün-Weißen eine gute Überzahlkombination über Maximilian Vollmayer und McNeely erfolgreich abschlossen. Cameron Burt traf mit einem satten Schlagschuss aus dem linken Anspielkreis unter die Latte zum verdienten 3:3-Ausgleichstreffer (33.). Erst jetzt traten auch die Oberschwaben wieder offensiv in Erscheinung, doch die besseren Tormöglichkeiten lagen weiterhin auf Rosenheimer Seite. Christian Neuert und Joseph Lewis scheiterten aber jeweils an Torwart Hertel.

Nicht mehr ganz so spektakulär und chancenreich, aber nach wie vor mit erkennbaren Rosenheimer Vorteilen im Engagement und Abschluss, zeigte sich das dritte Drittel. Zunächst hatten aber Hauner (43.) und Daniel Schwamberger (45.) einen Treffer für Ravensburg auf dem Schläger, ehe Joseph Lewis frei auf den Gästekeeper zufahrend nur zweiter Sieger blieb (46.). Es folgte ein bemerkenswertes Rosenheimer Überzahlspiel, bei dem über die gesamten zwei Minuten die identische grün-weiße Formation den Gästen keine Luft zum Atmen ließ. Doch der heute glücklose Scofield scheiterte bei seinen Abschlüssen ebenso wie Burt und Vollmayer – und dann brach McNeely auch noch der Schläger, als die Scheibe einschussbereit vor ihm lag. Classen (51.), der einen Abpraller über die Latte schoss, und Kronthaler (52.), dessen Nachschuss aus der Luft von Gästekeeper Hertel akrobatisch entschärft wurde, hätten die Hausherren erstmals in Führung bringen können. Danach konnten sich die Oberschwaben aber wieder befreien. Klare Chancen zu einem DreiPunkte-Sieg gab es fortan weder hüben, noch drüben. Die Verlängerung musste also über die Vergabe eines Zusatzpunktes entscheiden. Und den sicherte schließlich Youngster Yannick Wenzel den Starbulls Rosenheim mit einer beherzten Einzelleistung nach 62:09 Spielminuten. Von der linken Seite mit unwiderstehlichem Antritt vor das Ravensburger Tor fahrend, lobbte er die Scheibe an den Innenpfosten und Torwart Hertel schob sie bedrängt von Dominik Daxlbergers Schläger über die eigene Torlinie. Gästetrainer Anton Krinner analysierte nach der Partie, dass die Starbulls den Siegtreffer verdient hatten: „In der Verlängerung hatten sie mehr Energie und Zug zum Tor als wir. Kompliment, dass sie nach dem 3:0 zurückgekommen sind. Aber 3:0 ist ein ganz gefährlicher Spielstand; man wiegt sich in Sicherheit, aber man ist es nicht. Aber das ist das Schöne am Eishockey, das so etwas möglich ist – ein anderes Mal dann vielleicht wieder für uns. Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich aber insgesamt zufrieden und kann ihr keinen Vorwurf machen. Das war ein großer Fortschritt zum letzten Wochenende und eine gute Leistung, auf die man aufbauen kann. Wir wollten eine gute Performance bieten und etwas mitnehmen, das haben wir geschafft. Matthieu Tousignant geht es den Umständen entsprechend gut, Peter Lindlbauer wünschen wir alles Gute für eine schnelle Genesung. In solchen Momenten merkt man, dass es wichtigere Dinge gibt als Eishockey.“

Starbulls Rosenheim -Trainer Franz Steer freute sich vor allem über das Zustandekommen des Siegtores: „Ich hab Yannick Wenzel gesagt, geh auf das Eis und such einfach den Weg zum Tor, Du bist schnell und kannst das. Er hat mich angeschaut wie ein Auto – und dann das Tor gemacht. Die Mannschaft war nach der Szene gleich zu Beginn natürlich schockiert und hat deshalb zwei leichte Gegentore gewährt. Aber ich hab den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie für Peter Lindlbauer spielen sollen. Und sie haben unheimlich hart und läuferisch gut gearbeitet. Und wir haben jetzt mit vier AußenstürmerPaaren endlich die Energie im Spiel, die uns zuvor manchmal gefehlt hat. Peter Lindlbauer war auf der Fahrt ins Krankenhaus sehr benommen, Genaueres wissen wir noch nicht“

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