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Rosenheim. (PM) Die beiden schwerstmöglichen Aufgaben überhaupt stehen für die Starbulls Rosenheim am Wochenende in der DEL 2 auf dem Programm. Während die Grün-Weißen... Hohe Hürden für die Starbulls
Starbulls Rosenheim Jubel

Starbulls Jubel – © by L. Schirmer

Rosenheim. (PM) Die beiden schwerstmöglichen Aufgaben überhaupt stehen für die Starbulls Rosenheim am Wochenende in der DEL 2 auf dem Programm. Während die Grün-Weißen morgen um 19:30 Uhr den unangefochtenen Tabellenführer Bietigheim Steelers im emilo-Stadion empfangen, geht die Reise am Sonntag zum Tabellenzweiten, den Frankfurter Löwen.

Gegen beide Gegner wäre ein Rosenheimer Sieg zweifellos als große Überraschung zu titulieren. Dass dies aber durchaus möglich ist, bewies die Mannschaft von Franz Steer beim 4:3-Heimsieg gegen Bietigheim am zweiten Adventswochenende. Allerdings muss die Mannschaft für eine erneute Sensation ein anderes Gesicht zeigen, als bei der klaren 0:4-Niederlage am Dienstag in Bayreuth.

„Vollschlaf beim ersten Gegentor, Vollschlaf beim zweiten Gegentor, Vollschlaf beim vierten Gegentor“, so kommentierte Franz Steer die drei Gegentore, die seine Mannschaft am Dienstag in Bayreuth in Unterzahl hinnehmen musste. Der Gegner hatte drei seiner insgesamt nur vier Überzahlsituationen in Treffer umgemünzt, wobei die aus kurzer Distanz abschließenden Torschützen jeweils völlig frei standen. „Unser Unterzahlspiel ist eigentlich nicht schlecht. Aber wenn unsere Verteidiger von irgendwelchen Dingen träumen und sich nicht an die vorgegebene Spielweise halten, dann sagt der Gegner natürlich danke“, so Franz Steer weiter, dessen Team in den eigenen, ebenfalls vier Überzahlsituationen in Oberfranken zu keiner nennenswerten Torchance kam – weil Bayreuths Box einfach „nur“ diszipliniert und konsequent stand. Dass die Starbulls am Dienstag ansonsten zwar auf Augenhöhe mit dem Gegner agierten, war letztlich ein Muster ohne Wert.

Dass es im Heimspiel gegen Bietigheim am Freitag aber erneut ganz besonders auf die „Specialteams“ ankommen wird, belegt ein Blick auf die Statistik: Die Steelers sind mit einer Quote von 24,3 Prozent nicht nur das erfolgreichste Überzahlteam, sondern mit der Top-Quote von 89,1 Prozent auch die effektivste Unterzahlmannschaft der Liga. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung der Mannschaft von Kevin Gaudet auf den Tabellenzweiten aus Frankfurt. Die Torbilanz ist mit 170 erzielten und lediglich 102 hingenommenen Toren überragend. Und dass die Steelers zuletzt zuhause gegen Kaufbeuren mit 1:2 verloren und am Dienstag beim abgeschlagenen Tabellenletzten in Crimmitschau einen Punkt abgeben und erst in der Verlängerung den 4:3-Siegtreffer erzielten, dürfte die Aufgabe für die Starbulls nicht leichter machen. Spiele gegen Rosenheim werden in Bietigheim immer ganz besonders gehypt, Siege gegen den „Lieblingsgegner“ ganz besonders goutiert – ein Erfolg am Freitag an der Mangfall, und alles wäre trotz der beiden zuletzt bescheidenen Auftritt wieder gut.

Die Steelers werden so komplett wie noch nie in dieser Spielzeit gegen die Starbulls antreten können – auch mit dem Liga-Topscorer der vergangenen Saison Justin Kelly, der seine schwere Gehirnerschütterung nun überwunden hat und seit vier Spielen wieder mit an Bord ist. Lediglich auf Markus Gleich (Gehirnerschütterung), Robin Just (Oberkörperverletzung) und eventuell auf David Wrigley (Leistenverletzung) muss Steelers-Coach Gaudet verzichten. Sollte Letzterer ausfallen, besteht zumindest nicht das Problem, dass ein Kontingentspieler zwangsweise auf die Tribüne verbannt werden muss. Derer haben die Steelers nämlich mit Wrigley, Shawn Weller, Justin Kelly, Matt McKnight und Marcel Rodman sogar fünf im Kader.

Ganz anders sieht es personell leider im Moment bei den Starbulls aus. Peter Lindlbauer, Simon Heidenreich, Simon Fischhaber, Michael Rohner, Thomas Reichel, Tyler McNeely und Michael Baindl fehlten zuletzt, und Starbulls-Coach Franz Steer ging von dieser Ausfallliste auch für das anstehende Wochenende aus. Lediglich bei McNeely, Reichel und eventuell Baindl gibts es noch leise Hoffnungen auf ein eventuelles Comeback. Weil die DNL-Mannschaft erst am Sonntag wieder ins Spielgeschehen eingreift, stehen gegen Bietigheim aber erneut Veit Wieczorek, Valentin Hein und Florian Krumpe für das DEL 2-Team zur Verfügung.

Die drei Youngster verdienten sich als vierte Sturmreihe in den letzten drei Partien ein Lob von Trainer Franz Steer, wie übrigens auch die dritte Sturmreihe mit Leopold Tausch, Yannick Wenzel und Andreas Nowak. Unter ihren Möglichkeiten agierten dagegen zuletzt die ersten beiden Offensivformationen. „Natürlich fehlen da wichtige Stützen und natürlich ist da der ein oder andere Spieler jetzt platt“, sagt Franz Steer, dem angesichts der vielen Ausfälle aber die Hände gebunden sind. Der Starbulls-Coach sprach nach dem Spiel in Bayreuth aber auch Klartext: „Von ein paar Spielern war ich richtig enttäuscht. Die einfachen Dinge nicht richtig machen, nur Zuzuschauen, anstatt den Nachschuss zu suchen und dann immer gleich Entschuldigungen und Ausreden suchen, das geht einfach nicht“. Von dem ein oder anderen Spieler erwartet der Trainer deshalb auch und gerade in den Spielen gegen die hochkarätigen Gegner an diesem Wochenende eine Reaktion.

Während die Starbulls gegen Bietigheim zumindest das erste Heimspiel am 2. Dezember siegreich gestalten konnten – beim 4:3-Erfolg trafen Tyler Scofield (2), Tyler McNeely und der wieder abgewanderte Krys Kolanos – sieht die bisherige Saisonbilanz gegen Sonntagsgegner Frankfurt ohne jeden Punkt ganz düster aus. Zuhause gab es zwei Niederlagen (2:3 und 1:4), auswärts gar die höchste Pleite in dieser Saison (2:8). Und diesmal sind die ersatzgeschwächten Starbulls gegen die Startruppe aus der Bankenmetropole einmal mehr krasser Außenseiter, wenngleich sich die „Diva vom Main“ zuletzt durchaus launisch präsentierte. Nach Pleiten gegen die Lausitzer Füchse (3:5), in Heilbronn (2:4) und in Dresden (3:4 nach Verlängerung) – zwischendurch schoss man Crimmitschau mit 10:4 aus der Halle – ist die Chance auf Platz eins nach der Hauptrunde wohl endgültig weg. Sieben Spieltage vor Ultimo beträgt der Rückstand auf Leader Bietigheim zehn Punkte.
Allein um die Stimmung unter den Fans und in der lokalen Presse nicht kippen zu lassen und den zweiten Platz nicht zu gefährden – Lokalrivale Kassel lauert mit nur noch drei Punkten Rückstand – ist für die Hessen ein Sieg gegen Rosenheim natürlich Pflicht. Die Ausfallliste ist kurz bis leer, neben Nick Mazzolini (bestritt nach Hüft-Operation noch kein Saisonspiel) fehlt lediglich Backup-Goalie Florian Proske (Muskelfaserriss). Mit Keegan Asmundson von den Tulsa Oilers (ECHL) haben die Hessen allerdings kurz vor Transferschluss einen weiteren Torwart in den Kader geholt, wobei dieser aber natürlich nur aufgeboten werden kann, wenn dafür einer der Kontingent-Feldspieler C.J. Stretch, Matthew Pistilli, Patrick Jarrett und Matt Tomassoni pausiert. Ferner haben die Löwen Verteidiger Nico Oprée, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte, wieder reaktiviert und mit einem Standby-Vertrag ausgestattet.

Das Spiel der Starbulls in Frankfurt beginnt am Sonntag um 18:30 Uhr und wird live im Internet übertragen, ebenso wie das Heimspiel am Freitag gegen Bietigheim (Spielbeginn 19:30 Uhr). Die Livestreams sind jeweils zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buch- und abrufbar. Eintrittskarten für das Heimspiel am Freitag sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr sowie ab 17 Uhr geöffnet.

Sowohl gegen Frankfurt, als auch gegen Bietigheim, könnte es an diesem Wochenende übrigens der letzte Vergleich mit den Starbulls für längere Zeit sein. Beide Standorte haben zum Stichtermin in dieser Woche die Bürgschaft von 100.000 Euro hinterlegt, um bei freiwerden eines Platzes in der DEL für die kommende Spielzeit am Lizenzierungsverfahren für die höchste deutsche Eishockeyspielklasse teilnehmen zu dürfen.

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