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Bozen. (PM) Der HCB Südtirol hat am Sonntag, 13. April ein Stück Eishockeygeschichte geschrieben. Die Foxes setzten sich im fünften und entscheidenden EBEL-Finale 3:2...

David Laliberte (mitte) versucht sich gegen zwei Salzburger durchzusetzen - © by GEPA Pictures, Red Bull Media

David Laliberte (mitte) versucht sich gegen zwei Salzburger durchzusetzen – © by GEPA Pictures, Red Bull Media

Bozen. (PM) Der HCB Südtirol hat am Sonntag, 13. April ein Stück Eishockeygeschichte geschrieben. Die Foxes setzten sich im fünften und entscheidenden EBEL-Finale 3:2 nach Verlängerung gegen den EHC Red Bull Salzburg durch. Den Siegtreffer für den 19-fachen italienischen Meister erzielte Ziga Pance, nachdem Jaroslav Hübl die Bozner mit unzähligen Glanzparaden zuvor im Spiel gehalten hatte. Der HCB Südtirol ist der erste Liganeuling und der erste internationale Klub, der die 18 Kilogramm schwere EBEL-Trophäe gewinnen konnte. Sie wird nun ein Jahr lang südlich der Alpen im Trophäenschrank stehen.

 

Der HCB Südtirol musste im alles entscheidenden Finale gegen den EHC Red Bull Salzburg auf Hannes Oberdörfer verzichten, der am Montag am Schulterblatt operiert wird. Seinen Platz nahm Enrico Miglioranzi ein. Bei den „Bullen“ fehlte Matthew Keith. In der Anfangsphase begegneten sich beide Teams noch auf Augenhöhe. Nach einem Fehler von Esposito probierte es Kristler aus kurzer Distanz, doch Hübl war auf dem Posten (3.). Kristler musste nur Sekunden später verletzt vom Eis, sollte aber gegen Mitte des ersten Drittels wieder zurückkehren, ehe er sich danach nochmal verletzte und abermals in die Kabinen verabschiedete.

 

In der vierten Minute hatte Brückler mit einem Tomassoni-Hammer mehr Mühe als ihm lieb war. Dieser Schuss war wohl so etwas wie ein Weckruf für die Salzburger, die danach das Heft in die Hand nahmen und die Foxes über weite Strecken im eigenen Drittel einschnürten. Das hatte auch damit zu tun, dass der HCB Südtirol insgesamt vier Zeitstrafen aufgebrummt (Gander, Nicoletti, Lalibertè und Strömberg) bekam. Drei Mal überstanden die Weiß-Roten das Unterzahlspiel im ersten Drittel zwar schadlos, aber schon beim ersten Überzahlspiel zu Gunten der Hausherren erzielte Meckler die Führung (10.29). Er stand nach einem Fahey-Schuss goldrichtig und staubte ab.

 

 

Salzburg brennt ein Offensiv-Feuerwerk ab

 

Aber schon vor der verdienten Führung hatten die Bullen Chancen im Minutentakt vergeben und auch danach ließ die Jackson-Truppe mehrere Möglichkeiten liegen. Einmal hatte der tapfer kämpfende Hübl auch das nötige Quäntchen Glück, nämlich als Motzko die Querlatte traf (13.). Die gefährlichste Aktion der Talferstädter ereignete sich noch vor dem Führungstreffer der Salzburger, als Strömberg an einer scharfen Hereingabe von Charlebois nur um Zentimeter vorbeischrammte.

 

Nach der ersten Pause kamen die Gäste aus Südtirol wesentlich besser ins Spiel und ließen vor Hübls Gehäuse nur mehr sehr wenig zu. Auch in der Offensive kombinierten die Foxes nun munter drauf los und nach Schüssen von Zisser (23.), bzw. Sharp (25./in Unterzahl) durften sich die Bozner über den Ausgleich freuen. Im Powerplay (Fahey saß in der Kühlbox) ließ Pichè mit seinem 13. Saisontor Brückler im Tor der Salzburger keine Chance (26.27). Die Freude der Foxes währte aber gerade einmal zweieinhalb Minuten. Als Charlebois draußen schmorte, zog Fahey ab, der Schuss wurde noch leicht von einem Bozner Spieler abgefälscht (28.57) und es stand 2:1 für Salzburg.

 

 

Bozen nach der Pause immer stärker

 

Beide Teams begegneten sich nun mit offenem Visier und es gab Chancen hüben wie drüben, wobei die Südtiroler in diesem zweiten Spielabschnitt die besseren Möglichkeiten hatten, zum Beispiel mit Schüssen von Santorelli und Strömberg. Und wieder im Powerplay, dieses Mal sogar in doppelter Überzahl (Brophey und Trattnig out), schlug die Pokel-Truppe zu. Dieses Mal netzte Sharp ein, der nach einem Santorelli-Schuss den Puck aus kürzester Distanz über die Linie drückte. Es war der neunte Playoff-Treffer für den Center der ersten Linie. In der Schlussphase des zweiten Drittels dann wieder die Mozartstädter mit mehr Spielanteilen, aber Schüsse von Roe und Latusa flogen an Hübls Kasten vorbei.

 

 

Hübl ist Bozens Lebensversicherung

 

Im Schlussdrittel war zunächst Bozen die aktivere Mannschaft und unterband das Spiel der Salzburger schon in deren Drittel. So richtig klare Torchancen ergaben sich für die Foxes aber nicht. Die besten Gelegenheiten hatte dann aber Salzburg und zwar in den letzten sechs Minuten, als die Hausherren immer stärker wurden und auf den Siegtreffer drückten. So vergab Motzko alleinstehend vor Hübl zwei Möglichkeiten (55.). Dann hämmerte Trattnig den Puck an die Querlatte, bevor Latusa nach einem Alleingang an Hübl hängenblieb. Nun nahm Pokel ein Timeout, um den Rhythmus der Salzburger zu brechen.

 

1.19 Minuten vor Schluss musste Matthias Trattnig zur Notbremse greifen und Strömberg aufhalten. Der Salzburger Kapitän bekam eine Zwei-Minuten-Strafe. Nun nahm auch Don Jackson eine Auszeit und das erfolgreich, denn der HCB konnte das Powerplay nicht nutzen. Es blieb beim 2:2, damit ging es in die Verlängerung.

 

 

Ziga Pance schießt den HCB Südtirol ins Paradies

 

Dort konnten die Weiß-Roten 41 Sekunden mit einem Mann mehr agieren. Doch diese kurze Überzahlsituation brachte nichts ein. Danach vergaben die Salzburger mehrere Hochkaräter, und zwar mit Raffl, Hofer, Nödl und Meckler. Nach diesem Sturm der Mozartstädter zog Pichè aus der Distanz ab, ehe Bernard eine Möglichkeit hatte. Beide Chancen brachten nichts ein. Danach vergab Ziga Pance eine Zwei-gegen-Eins-Situation, indem sein Pass nicht zum mitgelaufenen Spieler kam. Doch diesen Fehler werden ihm alle Fans und sein Coach Tom Pokel zwei Minuten später verziehen haben, als er aus dem Nichts den 3:2-Siegtreffer erzielte. Nach 71.27 Minuten war der Meistertitel kurz vor 21 Uhr in trockene Tücher gewickelt. Ein historischer Erfolg für den HCB, für die Stadt Bozen, für Südtirol und das heimische Eishockey.

 

 

EHC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol 2:3 n.V. (1:0, 1:2, 0:0, 0:1)

 

EHC Red Bull Salzburg: Brückler (Gracnar), Mühlstein-Milam, Heinrich-Fahey, Trattnig-Fahey, Pallestrang-Brucker; Roe-Meckler-Kristler, Komarek-Raffl-Latusa, Brophey-Cullen-Motzko, Nödl-Hofer-Brucker.

Coach: Don Jackson

 

HCB Südtirol: Hübl (Hell), Egger-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Charlebois-Miglioranzi; Sharp-Strömberg-Santorelli, Whitfield-Pance-Lalibertè, Schofield-Insam-John Esposito, Bernard-Gander-Zisser, Angelo Esposito

Coach: Tom Pokel

 

Schiedsrichter: Gebei, Warschaw (Hribar, Rakovic)

 

Tore: 1:0 Dave Meckler (10.29/PP), 1:1 Sebastien Pichè (26.27/PP), 2:1 Brian Fahey (28.57/PP), 2:2 MacGregor Sharp (34.26/PP2), 2:3 Ziga Pance (71.27)

 

Zuschauer: 3200 (ausverkauft)

 


Endstand in der Serie (Best of five):
2:3 (1:6, 2:4, 7:2, 5:3, 2:3 n.V.)

Der HCB Südtirol gewinnt die EBEL!

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