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Es war ein regelrechter Eishockey-Krimi. In einer spannenden und leidenschaftlichen Begegnung vor 647 Zuschauerinnen und Zuschauern im Grefrather EisSport & EventPark bezwangen die Blau-Gelben... Derby-Krimi – Grefrath Phoenix erzwingt 4:2-Erfolg gegen die Kobras

© Grefrather EG Media/PR

Es war ein regelrechter Eishockey-Krimi. In einer spannenden und leidenschaftlichen Begegnung vor 647 Zuschauerinnen und Zuschauern im Grefrather EisSport & EventPark bezwangen die Blau-Gelben am Freitagabend den ERV Dinslakener Kobras mit 4:2 (1:0,0:1,3:1) und bleiben damit Tabellenführer der Landesliga.

Auch im Eishockey-Sport gibt es Tage, da läuft es einfach nicht rund, die eingeübten Mechanismen greifen nicht, das viel besagte „Scheibenglück“ will sich einfach nicht einstellen. Dann ist es wichtig auf altbewährte Tugenden, wie Geduld und Leidenschaft zurückzugreifen. Beide waren auch gefragt im niederrheinischen Nachbarschafts-Duell, denn der Phoenix tat sich lange Zeit schwer, sein sonst so effektives Offensivspiel gegen die Dinslakener Gäste aufzuziehen.

Zwar gelang es dem Team von der Niers in der 6. Minute sehenswert durch Brian Westerkamp in Führung zu gehen, in der Folge stockte jedoch der sonst so geschmeidig laufende Grefrather Angriffsmotor. War es der Drucksituation geschuldet, es als Tabellenführer vor erneut großer Heim-Kulisse besonders gut machen zu wollen oder die Gesichts-Verletzung von Stürmer Roby Haazen, welcher in der 11. Spielminute stark blutend in der Kabine behandelt werden musste? – Die GEG verlor irgendwie den Faden und agierte in der Folge oft verunsichert und in der Offensive zu wenig zwingend. So blieb es bei der knappen 1:0-Führung zu ersten Pause.

Auch im zweiten Drittel gelang es dem Phoenix nur selten spielerische Akzente zu setzen. Zwar nahmen die Blau-Gelben den Kampf um Raum und Scheibe an, viele Angriffsbemühungen blieben jedoch Stückwerk oder scheiterten am gut aufgelegten Dinslakener Schlussmann Marvin Frenzel. Immerhin konnte Roby Haazen in neuem Jersey wieder mitmischen.

Die Kobras, welche ihrerseits im Rennen um den für die Playoffs so wichtigen vierten Tabellenplatz unbedingt gewinnen mussten, witterten zunehmend ihre Chance gegen den nach wie vor etwas verunsichert wirkenden Spitzenreiter. Die Folge war der nicht unverdiente Ausgleich zum 1:1 durch Lias Töbel in der 26. Minute, welcher bis zur zweiten Pause Bestand haben sollte.

Weil sich beide Teams keinen Zentimeter Eis schenkten, wurde das Spiel im Schlussdrittel zunehmend dramatischer. Ganz Derby eben. Zudem wurde es zunehmend hitziger, auch weil das Schiedsrichter-Duo nicht in jeder Situation auf der Höhe des Geschehens schien, beispielsweise als wie im ersten Drittel bei der Verletzung von Roby Haazen nun ein Check gegen Michal Cychowski im Kopf- und Nackenbereich gänzlich ungeahndet blieb. Ein Tumult vor dem Dinslakener Tor in der 50. Minute brachte Grefraths Tim Schröder, sowie Dinslakens Sebastian Bürgers jeweils eine 5 Minuten-Strafe ein. Es war der Beginn einer hitzigen und umkämpften Schlussphase.

Grefrath wollte nun die Entscheidung herbeiführen und machte jetzt gehörig Druck. Dinslaken lauerte auf Konter und hatte durchaus die Möglichkeit, mit einem „Lucky Punch“ die Partie auf den Kopf zu stellen. Phoenix-Routinier Matthias Holzki’s Schuss landete nur am Pfosten (51.), auf der Gegenseite parierte Leon Jessler wenig später einen Versuch der Kobras aus kurzer Distanz. Es herrschte Dramatik pur im Grefrather Eis-Oval. Entsprechend groß war der Jubel auf dem Eis und den Zuschauerrängen, als Marlon Alves de Lima nach kunstvollem Zuspiel von Brian Westerkamp doch noch das erlösende 2:1 erzielte (54.). Nun war der Tor-Bann gebrochen und das Dinslakener Abwehr-Bollwerk geknackt, denn Dennis Lüdke legte 47 Sekunden später das 3:1 nach. Es sollte noch nicht die Endscheidung des Abends sein, denn nur Sekunden später zappelte die Scheibe abermals, diesmal jedoch auf Grefrather Seite im Netz (Pierre Klein, 55.).

Spätestens jetzt hielt es die Fans nicht mehr auf ihren Sitzen, erlebten sie doch einen Eishockey-Krimi, dessen Drehbuch man kaum dramatischer hätte schreiben können. Jetzt waren es die Kobras, die alles in die Waagschale warfen, um auch noch den Ausgleich zu erzielen. Schließlich kam es zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Dinslakens Nils Cleven und Grefraths Kai Weber, nachdem dieser seinen Goalie Leon Jessler bei einem Angriff all zu sehr bedrängt sah und sich den Dinslakener Angreifer vorknöpfte. Während Cleven für 2 Minuten auf die Strafbank wanderte, war für Weber mit 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig Feierabend (56.).

Die Gäste ließen nun nichts unversucht und brachten für Torhüter Marvin Frenzel einen zusätzlichen Feldspieler. Dies jedoch ohne Erfolg. Scheiterte Roby Haazen in der Schlussminute einzig noch am Gestänge des Dinslakener Tores, so machte Michal Cychowski Sekunden später mit seinem Empty-Net-Goal zum 4:2 schließlich alles klar.

Auf dem Eis, wie auf den Rängen herrschte nach der Schlusssirene große Freude und Erleichterung pur, gerade weil beim Favoriten über weite Strecken spielerisch wenig zusammen lief, man dafür aber kämpferisch zu bezeugen wusste. „Heute war es ein Sieg des Willens“, so GEG-Trainer Joschua Schmitz nach dem dramatischen Derby-Erfolg. Schmitz weiter: „Nach Roby’s Verletzung und den vielen Unterbrechungen waren wir aus dem Tritt geraten und haben insbesondere im zweiten Drittel kein gutes Spiel gemacht. Dazu kommt der Umstand, dass du als klarer Favorit in so einem Spiel praktisch nur verlieren und schlecht aussehen kannst. Das hat uns irgendwie verunsichert. Die Mannschaft hat aber immer gekämpft und unbedingt dagegen gehalten, so dass wir die Entscheidung am Ende doch noch erzwungen haben. Das war ein erkämpfter und verdienter Sieg“.

Mit dem 4:2-Erfolg kann die GEG ihre Tabellenführung verteidigen. Bevor Anfang Februar die Play-Offs beginnen, kommt es nun am kommenden Freitag, 26.01. (20:00 Uhr) im Grefrather EisSport & EventPark zum alles entscheidenden Endspiel um Platz eins. Dann entscheidet sich gegen Verfolger ESV Grizzlys Bergkamen, wer mit der bestmöglichen Ausgangsposition in die heiße Phase Saison starten darf.

Die Begegnung:
Grefrath Phoenix vs. ERV Dinslakener Kobras 4:2 (1:0,0:1,3:1)
Die Tore:
1:0 (6.) Westerkamp (Alves de Lima/Cychowski)
1:1 (26.) Töbel (Szafranek)
2:1 (54.) Alves de Lima (Cychowski/Westerkamp)
3:1 (55.) Lüdke (Stasch/Bergmann)
3:2 (55.) Klein (Schroll/Porsch)
4:2 (60.) Cychowski (-) ENG
Strafen: Grefrath 14 + Spieldauer (Weber), Dinslaken 9
Zuschauer: 647





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