Iserlohn. (MK) Es bleibt im Tabellenkeller der Deutschen Eishockey Liga extrem eng und spannend. Aktuell befinden sich die Iserlohn Roosters punktgleich mit dem Tabellen-Zwölften... Iserlohns John Broda: „Es wird brutal intensiv“ – Roosters stehen vor drei extrem wichtigen Spielen – Klubchef Brück sorgt im Netz für gemischte Gefühle bei den Fans

Die Spieler der Iserlohn Roosters feiern das Tor zum 2:1 – © Bruno Dietrich / City-Press



Iserlohn. (MK) Es bleibt im Tabellenkeller der Deutschen Eishockey Liga extrem eng und spannend.

Aktuell befinden sich die Iserlohn Roosters punktgleich mit dem Tabellen-Zwölften aus Augsburg auf dem vorletzten Platz mit einem Zähler Vorsprung vor dem Westrivalen Düsseldorfer EG.

Mit der Wochenend-Ausbeute von drei Punkten kann man in Iserlohn leben, es wäre aber mehr möglich gewesen. Nach dem 4:2 Heimsieg am Freitag gegen Wolfsburg verpassten die Sauerländer gestern in München einen Punktgewinn nur knapp. Zwei Überzahltore der Münchner sorgten für einen 2:0 Rückstand nach 33 Minuten. Erst im Schlussdrittel gelang mit etwas mehr Offensivpower der Anschlusstreffer durch John Broda (52.).

John Broda: „Es wird brutal intensiv“ – Frank Fischöder: „Zu viele dumme Strafzeiten“

Trainer Frank Fischöder von den Iserlohn Roosters bei der Pressekonferenz – © Bruno Dietrich / City-Press


Iserlohns Torschütze trauerte bei MagentaSport dem knapp verpassten Punkt etwas hinterher: Wir haben erst im letzten Drittel angefangen vernünftig Eishockey zu spielen. Am Ende wurde es nochmal knapp. Mit ein bisschen Glück hätten wir noch das 2:2 geschossen und vielleicht noch den Punkt hier aus München entführt.“ Über den spannenden Abstiegskampf sagte Iserlohns Nummer #22. „Es wird brutal intensiv. Wir spielen nochmal gegen Augsburg kurz vor Neujahr. Das wird ein 6-Punkte-Spiel und da müssen wir genauso spielen, wie hier im letzten Drittel.“

Frank Fischöder, Interims-Assistenztrainer der Roosters, erklärte auf der Pressekonferenz für den verhinderten Headcoach Doug Shedden: „In den ersten zehn Minuten hatten wir Schwierigkeiten zu justieren, sind zweimal kalt erwischt worden. Danach haben wir es etwas besser gemacht. Im zweiten Drittel haben wir einfach zu viele dumme Strafzeiten gezogen. Das ist das, was wir definitiv nicht wollten. Wir wollten mit fünf Mann auf dem Eis stehen und so lange wie möglich das Spiel eng halten. Im letzten Drittel haben die Jungs alles auf das Eis geschmissen, was ging. Wir haben hart gearbeitet. Es hat dann letzten Endes nicht gereicht, aber ich bin sehr stolz darauf, wie sich die Mannschaft da präsentiert hat.“

Zwei freie Tage, dann warten Frankfurt, Augsburg und die DEG

Bis zum ersten Weihnachtsfeiertag hat die Iserlohner Mannschaft nun zwei freie Tage. Der Spielplan im Eishockey sieht nur wenig Zeit für weihnachtliche Besinnlichkeit vor.
Danach folgen noch fünf Spiele bis zum 5. Januar, die es allesamt in sich haben. In den kommenden drei Spielen treffen die Roosters auf Teams, gegen die man zwingend punkten muss, um im Abstiegskampf weiterhin genug Luft zum Atmen zu haben. Schon am zweiten Weihnachtsfeiertag steht das schwere Auswärtsspiel bei den Löwen Frankfurt (19:15 Uhr) an. Die Hessen haben zuletzt wieder aufsteigende Form gezeigt. Nach sechs Niederlagen am Stück gewannen die Schützlinge von Headcoach Tom Rowe mit 3:2 in Berlin, kassierten gestern aber in Wolfsburg mit 4:1 die nächste Niederlage. Der Ausfall von Stürmer Dominik Bokk, der schon länger mit den Kölner Haien für die nächste Saison in Verbindung gebracht wird, schmerzt die Hessen sehr und kann derzeit kaum kompensiert werden. Mit vier Punkten Rückstand auf den zehnten Playoff-Platz (Nürnberg) könnten die Mainstädter ohne Trendwende auch nochmal tiefer in den Abstiegsstrudel rutschen.
Zwei Tage später erwarten dann die Iserlohn Roosters die Augsburger Panther zum nächsten Abstiegs-Kracher am Seilersee. Wiederum nur zwei Tage später am 30. Dezember kommt dann die Düsseldorfer EG ins Sauerland. Beide Spieler sind bereits restlos ausverkauft. Gegen die direkten Konkurrenten sind Punkte, möglichst in voller Anzahl für die Iserlohner mehr als wünschenswert.

Headcoach Doug Shedden kann bis auf den verletzten Lennard Nieleck aus dem Vollen schöpfen. Eine ganz wichtige Erkenntnis des zurückliegenden Wochenendes ist sicherlich auch, dass man mit Hendrik Hane einen zweiten Torhüter hat, der mehr als nur Dauer-Backup von Vielspieler Andreas Jenike sein kann. Gegen Wolfsburg und in München wusste der gebürtige Düsseldorfer jedenfalls zu überzeigen. Und auch Verteidiger Zach Osburn konnte zwischenzeitlich in der ungewohnten Rolle im Angriff gefallen.

Am ersten Wochenende des neuen Jahres 2025 treffen die Sauerländer dann auf zwei Spitzenteams. Zunächst in Berlin (03.01.) und dann daheim gegen den aktuellen Branchenführer ERC Ingolstadt (05.01.).

Ehrung für langjährigen Iserlohner Top-Torjäger Michael Wolf in München


In München gab es für die Iserlohn Roosters auch ein Wiedersehen mit Ex-Kapitän Michael Wolf. Der gebürtige Füssener war neun Jahre für die Roosters in der DEL höchst erfolgreich am Puck. 2014 zog es ihn zum EHC Red Bull München, wo er drei deutsche Meisterschaften feiern konnte. Gestern wurde in München sein Trikot mit der #13 feierlich mit allen Ehren unter das Hallendach gezogen. (wir berichteten)

Frank Fischöder bedankte sich auf der Pressekonferenz dafür, dass man Teil dieser würdigen Zeremonie sein durfte. Red Bull bedankte sich wiederum für die Geduld und die Unterstützung der Roosters, um der Ehrung einen würdigen Rahmen zu geben. Allerdings sorgte der verzögerte Spielbeginn bei den Aktiven auch für etwas kalte Beine.

Nicht erst seit Bekanntwerden, dass die Red Bulls im Heimspiel gegen Wolfs langjährigen Klub die Ehrung planen, gab es auch reichlich kritische Stimmen im Fanlager der Roosters. Schon lange hegen viele Anhänger der Iserlohn Roosters den Wunsch, dass ihre ehemaligen Idole Mike York (04/05 und von 2011 – 2016 in Iserlohn aktiv), Wolfs kongenialer Sturmpartner Robert Hock (2006 – 2013) und eben Michael Wolf (2005 – 2014) in Iserlohn geehrt werden und ihre Trikotnummer nicht mehr vergeben werden. Bislang kam es aber bei keinem der drei einstigen Helden dazu, was für viel Unverständnis bei der Iserlohner Anhängerschaft sorgte. Zumindest im Fall von Mike York wurden in der Vergangenheit immer wieder Terminprobleme angeführt, da York in der NCAA für die Lake Superior State Univ. als Associate Coach arbeitet. Ob es bei „Hand & Handschuh“, wie man einst das Duo Hock & Wolf in Iserlohn bezeichnete, ein Interesse an einer solchen Ehrung gibt ist nicht bekannt. In der Vergangenheit haben sie zumindest an der einen oder anderen Jubiläumsfeier teilgenommen. Michael Wolf wurde von der Stadt Iserlohn bereits im Jahr 2013 mit der Duisberg Plakette, der höchsten Auszeichnung der Stadt Iserlohn für einen Sportler, feierlich ausgezeichnet.


Während der Live-Übertragung des Spiels wurde berichtet, dass mit Klubchef Wolfgang Brück, Prokurist Bernd Schutzeigel und Ex-Mitspieler Colin Danielsmeier auch drei Wegbegleiter aus Iserlohn vor Ort sind. Für eine solche Ehrung ist das sicherlich nicht unüblich und auch durchaus angemessen. Ein regelrechter Shitstorm entfachte sich in Windeseile im Netz unter den IEC-Fans, als Bilder von der Zeremonie die Runde machten, auf denen Wolfgang Brück im Red Bull Trikot während der Feierlichkeit auf dem Eis zu sehen ist.
Wer allerdings genau hingeschaut hat, wird gesehen haben, dass viele im Spalier das selbe Red Bull Trikot mit dem Namen Wolf und der #13 aus Wertschätzung trugen, die ebenfalls keinerlei Red Bull Vergangenheit haben.

Wolfgang Brück (8. von links) nahm an der Ehrung von Michael Wolf
auf dem Eis teil – © Bruno Dietrich / City-Press


Franz-David Fritzmeier wird wieder ein Rooster

Franz-David Fritzmeier – © ISPFD


Eine weitere schon länger angekündigte Neubesetzung im sportlichen Bereich haben die Iserlohn Roosters am heutigen Montag öffentlich gemacht.
Franz-David Fritzmeier (44) und von 2003 – 2005 Spieler in Iserlohn wird ab Januar den Posten des Sportdirektors bekleiden. In seiner neuen Funktion wird der 44-Jährige in enger Abstimmung mit dem Manager Sport, Axel Müffeler und Headcoach Doug Shedden zusammenarbeiten. (siehe auch Bericht dazu)
In der Szene gilt der gebürtige Benediktbeurer als gut vernetzt.

Der Eishockeysport liegt der Familie Fritzmeier ohnehin im Blut. Sein Papa Franz Fritzmeier sen. war als Spieler in Bad Tölz aktiv und arbeitete ebenfalls später erfolgreich als Trainer und Sportdirektor. Bruder Thomas Fritzmeier (41) war ebenfalls in der DEL und DEL2 aktiv,
Nach über zwanzig Jahren schließt sich in der Waldstadt Iserlohn also wieder ein Kreis für Franz-David Fritzmeier.

Statistik zum Spiel in München
Tore:
1:0 (31:30) Eisenschmid (Hirose/Blum) 5-4PP, 2:0 (32:26) Blum (Eisenschmid/DeSousa) 5-4PP, 2:1 (51:50) Broda (Burke)
Schiedsrichter: MacFarlane; Janssen
Strafen: 8 – 6
Zuschauer: 10751

Iserlohn Roosters: Hane; Jenike – Labrie, Huss; Ugbekile, Gormley; Dietz, Jobke – Ziegler, Cornel, Jentzsch; Dal Colle, Gersich, Boland; Burke, Virtanen, Osburn; Saffran, Brunner, Broda
EHC Red Bull München: Niederberger; Wolf – Abeltshauser, Blum; Butcher, Lancaster; Johansson, Bittner; Weber – Hirose, DeSousa, Ehliz; Krämmer, Kastner, Daubner; Rieder; Eder, Oswald; Varejcka, Heigl, Eisenschmid

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