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Gesamtbilanz: Nach 17 von 52 Pflichtspielen belegen die Adler in der DEL-Tabelle Rang 3 punktgleich mit Nürnberg, das auf Rang zwei steht. Die Kölner...

Logo der Adler MannheimGesamtbilanz:

Nach 17 von 52 Pflichtspielen belegen die Adler in der DEL-Tabelle Rang 3 punktgleich mit Nürnberg, das auf Rang zwei steht. Die Kölner Haie führen die Tabelle mit 3 Punkten Vorsprung auf Mannheim und Nürnberg an. Damit sind die Adler im Soll und haben ihre bisherigen Ziele – rein auf den Tabellenplatz bezogen – erreicht. Dennoch bleibt Luft nach oben. Die Mannheimer erarbeiteten oder mühen sich eher zu Punkten, als dass sie glänzen und souverän siegen. Auffällig auch, gegen die zwei Top-Teams der Liga, Köln und Nürnberg, konnten die Adler noch nicht siegen, verloren meist deutlich.

Postiv:

Die Adler sind schwer auszurechnen, nahezu jede Sturmformation kann Tore schießen und tut dies auch: Von 50 Toren wurden 5 von Verteidigern erzielt und 45 von Stürmern. Bei den 45 Treffern der Angreifer gingen 13 auf den 1. Sturm, 14 auf den 2. Sturm, 9 auf den 3. Sturm und nochmals 9 Treffer auf den 4. Sturm. Angemerkt sei hier, dass manch ein Spieler in verschiedenen Formationen zum Einsatz kam, daher kann die Statistik der einzelnen Sturmreihen nicht zu 100 Prozent exakt sein. Eine der Schwachstellen der Adler wird dabei aber ebenfalls deutlich, die Verteidiger treffen kaum, nur Wagner (4) und Sifers (1) markierten bisher Tore.

Positiv auch, durch die Tiefe im Kader konnte die Ausfälle von vier Langzeitpatienten (Fischer, Hospelt, Magowan, Rheault) kompensiert werden.

Baustellen:

Hier ist in erster Linie die Chancenverwertung zu nennen. Die Adler brauchen einfach zu viele Gelegenheiten, um Tore zu erzielen. Bestes Beispiel ist hier die Heimpartei gegen Straubing am 1. November. Während Mannheim 39 Torschüsse abfeuerte und keinen Treffer erzielte, schoss Straubing nur 17 aufs Adler-Gehäuse mal, erzielte aber vier Tore. Und dieses Spiel war kein Ausnahme, sondern die mangelhafte Chancenverwertung zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison.

Die zweite große Schwachstelle ist die Überzahl der Mannheimer. Mit 14, 7 Prozent sind die Adler das zweitschlechteste Team der DEL. Hier muss dem Trainerstab dringend etwas einfallen, denn spätestens in den Play-Offs werden die Matches in den Über- und Unterzahlsituationen entschieden.

Taktik:

Insgesamt sind die Adler ziemlich ausrechenbar, sie spielen immer ihre „Stiefel runter“. Ãœberraschungsmomente und taktische Winkelzüge fehlen. Andere Teams, etwa Köln und Wolfsburg, sind hier variantenreicher.

Trainer:

Skeptischer Blick bei Adlercoach Harold Kreis - © by Eishockey-Magazin

Skeptischer Blick bei Adlercoach Harold Kreis – © by Eishockey-Magazin

Harold Kreis ist nicht mehr der unumstritten „König“ von Mannheim, er steht bei den Fans häufig in der Kritik. Allerdings scheint hier ein gesundes Mittelmaß zu fehlen. Wurde er früher als „Messias“ gefeiert, ist dies heute gerade umgekehrt und es wird ihm nahezu alles angelastet, was schief läuft. Wobei seine Aufgabe nicht leicht ist, aus einer Ansammlung von Stars und Individualisten ein Team zu formen, das an einem Strang zieht. Auch sind die Erwartungen in Mannheim riesengroß. Obwohl keiner offen darüber spricht, wird insgeheim der Meistertitel erwartet. Alles andere wird von vielen schon als Misserfolg gewertet. In solch einem Umfeld hat es jeder Coach schwer.

Psyche:

Dies ist eine Achillesferse der Mannheimer. Liegen die Adler wie gegen Köln oder Straubing zurück, fällt das Team häufig auseinander und gerät in Konfusion. Es fehlt hier die Ordnung auch Rückstände wegzustecken und zurückzuschlagen. Vermisst wird in solchen Situationen das Aufbäumen und das „Jetzt erst recht“ oder gar das „Wenn wir schon untergehen, dann nach großem Kampf.“ Die diesbezüglich wahre Bewährungsprobe kommt aber erst in den Play-Offs.

Tendenz:

Kurz vor der Länderspielpause gerieten die Adler nach der Heimniederlage gegen Köln (25.Oktober) in eine Minikrise. Zwar siegten die Badener gegen Kellerkinder wie Düsseldorf und Schwenningen doch läuft es momentan nicht rund. Doch andererseits kommt kein Team ohne Delle durch die Saison. Und steht ein Team wie Mannheim, trotz Krise und Verletzungspech, auf Rang 3, stimmt es im Kader.

Ausblick

Viel wird davon abhängen wann die verletzten Cracks (Rheault, Hospelt, Fischer) zurückkommen und wie sie dann in Form sind. Ein weiterer Faktor wird sein, ob Magowan, Ullmann und Lehoux zu ihrer Form finden. Sollten die genannten sechs Cracks Normalform erreichen, dürfte der Weg zum Titel nur über Mannheim führen. Bleiben die Adler auf jetzigem Niveau, dürfte im Halbfinale Schluss sein.

Einzelkritik

Torhüter:

Denis Endras  - © by Eishockey-Magazin (EF)

Denis Endras – © by Eishockey-Magazin (EF)

Dennis Endras:

Die Nummer 1 im Tor der Mannheimer Adler war im bisherigen Saisonverlauf teilweise verletzt, sodass er nur zehn Pflichtspiele absolvieren konnte. Hier zeigte er gute, aber keine überragenden Leistungen.

Felix Brückmann:

Die Nummer 2 stand bei sieben Partien im Tor und unterstrich mit starken Matches, dass er eigentlich kein Ersatz-Goalie sondern ein nahezu gleichwertiger Torsteher ist.

Verteidiger:

Mike Vernace

Ãœber den Neuzugang im Defensivbereich wird am meisten diskutiert und an seinen Qualitäten scheiden sich etwas die Geister. Der Kandier hat sich schnell an die größeren Eisflächen gewöhnt und ist eine Verstärkung für das Team. Allerdings konnte er seine Qualitäten als Offensivverteidiger – weswegen man ihn geholt hat – noch nicht unter Beweis stellen. Es fehlt noch die ganz große Ãœbersicht und das geschickte Verteilen des Pucks, gerade auch bei Ãœberzahl. Auch hat er noch kein Tor erzielt.

Steve Wagner:

Er spielt ein starke Saison. Ihm kommt es zugute, dass der Erwartungsdruck bezüglich der Spielmacher- und Offensivqualitäten nicht mehr so hoch ist wie in der vergangen Saison. Kann wieder sein Ding spielen.

Jame Sifers:

Überzeugt mit harten, kompromisslosem Spiel in der Defensive. Ein Stütze der Abwehr und des gesamten Teams.

Denis Reul:

Eine überzeugende plus/minus Statistik mit plus 7. Damit ist er in dieser Wertung stärkster Adler-Verteidiger. Er gab auch schon sieben Vorlagen zu Toren. Generell leidet sein Spiel aber etwas darunter, dass er nicht mehr diese harten, krachenden Checks fährt.

Nico Goc:

Stark in der Defensive, ist dort Mister Zuverlässig. In der Offensive weniger aktiv, dies ist nicht so sein Ding.

Florian Kettemer:

Nicht mehr ganz so überzeugend wie zum Ende der letzten Saison, als er bester Adler-Verteidiger war. Dennoch ein solide Leistung.

Dominik Bittner:

Solide und gut, aber nicht mehr so spektakulär wie in der letzten Spielzeit, als er der Shootingstar im Adler-Dress war.

Christopher Fischer:

Aufgrund der Knieverletzung bestritt er noch keine Partie. Alle hoffen, das er nach der Länderspielpause im November noch seine ersten Matches bestreiten kann. Trainiert bereits mit dem Team.


Stürmer:

Jochen Hecht:

Jochen Hecht  - © by Eishockey-Magazin (GK)

Jochen Hecht – © by Eishockey-Magazin (GK)

Er wurde als Star eingekauft und erfüllt alle Erwartungen. Ist mit 14 Punkten (5 Toren / 9 Vorlagen) Top-Skorer der Adler. Er erzielt damit in jedem Match einen Punkt. Mehr kann man nicht erwarten. Er ist auch der kopf und Lenker im 1. Sturm und verleiht den Adler mit toller Übersicht eine große Gefährlichkeit.

Christoph Ullmann:

Ist mit 11 Skorerpunkten auf Rang drei in dieser Kategorie. Dennoch fehlt der Glanz und Genialität von vor zwei Jahren. Ist mehr Mitläufer als Lenker. Noch Potential nach oben, aber im Soll.

Jon Rheault:

Der Pechvogel der Adler. Konnte nur sechs Spiel absolvieren. War zu Beginn der Saison noch verletzt von der European Trophy. Machte dann sechs Matches, bevor es ihn in Straubing schwer erwischte. Er brach sich den Unterkiefer mehrfach. In seinen sechs Spielen zeigte er aber seine Klasse, war schnell, torgefährlich (4 Tore/ 4 Vorlagen) und hatte ein sehr gutes Auge für den Nebenmann. Besonders ihm war es zu verdanken, dass die Adler in diesen sechs Matches in Sachen Torgefährlichkeit deutlich zulegten waren. Er trainiert bereits wieder mit dem Team, sein Einsatz am Freitag in Berlin scheint möglich.

Simon Gamache:

Wurde erst im Laufe der Saison verpflichtet und absolvierte daher bisher nur zwölf Spiele. Seine Spielweise ist nicht spektakulär und auffällig, aber unheimlich effizient. Er schoss bisher vier Tore und gab acht Vorlagen, skorte damit statistisch in jeder Partie, die er bestritt.

Marcus Kink:

Dre Kapitän ist mit sieben Treffern Top-Torjäger der Adler. Damit nicht nur als Arbeiter erfolgreich, sondern eben auch als Goalgetter. Kink ist auch ein Führungsspieler neben dem Eis. Inzwischen schon so etwas wie Mr. Adler. Bisher eine tolle Saison.

Martin Buchwieser:

Kam aus München als Torjäger. Diesbezüglich überzeugte er in Mannheim mit drei Toren noch nicht. Arbeitet viel und zeigt körperliche Präsenz auf dem Eis. Er leidet sicher darunter, dass er ständig in andern Angriffsformationen zum Einsatz kommt.

Mirko Höfflin:

Der Senkrechtstarter der Saison. Spielt inzwischen im 1.Sturm neben Hecht und Ullmann. Er ist schnell, rotzfrech, spielt aggressiv und rackert unermüdlich. Die ganz herausragende, positive Ãœberraschung der Saison. Er könnte ein ganz „Großer“ werden.

Matthias Plachta:

Er bildete bei der European Trophy mit Frank Mauer und Yanick Lehoux die gefährlichste Angriffsformation. Seit dem DEL-Start aber mit Ladehemmung. Bisher nicht seine Spielzeit. Kassiert zudem zu viele unnötigen Strafzeiten. Muss aus seinen Chancen mehr Tore machen.

Frank Mauer:

Er ist schnell, er ist torgefährlich, aber er macht viel zu wenig daraus. Braucht zu viele Gelegenheiten, um zu treffen. Wohl einer der besten Schlittschuhläufer im Team, muss aber an seiner Effizienz arbeiten. Tore brauchen nicht immer traumhaft schön sein müssen, sondern der Puck muss einfach über die Linie gehen.

Yanick Lehoux:

Bisher die große Enttäuschung im Sturm. Er hat fast totale Ladehemmung. Traf zwar am am letzten Spieltag zweimal gegen die DEG und verbesserte damit seine Bilanz auf drei Tore, dennoch kam von dem Supertechniker bisher zu wenig. Muss lernen auch zu rackern und zu kämpfen, wenn es mal nicht so läuft.

Marc El-Sayed:

Eine positive Entdeckung des Jahres. Für ihn gilt ähnliches wie für Marcus Kink. Auch El-Sayed ist jahrelang als solider Arbeiter bekannt, nun punktet er sogar fleißig.

Ken Magowan:

Der Kandier verletzte sich in der European Trophy und konnte bisher nur fünf Partien absolvieren. Ist noch nicht der „Alte“. Hoffentlich platzt nach der Länderspielpause der Knoten.

Kai Hospelt:

Der Nationalspieler verletzte sich bei der European Trophy und fällt noch längere Zeit aus, auch wenn er bereits wieder mit dem Team trainiert, aber noch mit dem roten Trikot.

Alexander Ackermann:

Der Nachwuchsspieler kam nur in fünf Partien zu Saisonstart zum Einsatz, als es viele Verletzte gab. Kommt jetzt mit einer Förderlizenz bei den Heilbronn Falken in der 2. Liga zum Einsatz.

Ronny Arendt:

Der „Indianer“ schlecht hin im Team. Doch häufig nur als solch einer verkannt. Belegt aber in der plus/minus Statistik mit plus den 9 den Top-Platz. Zudem hat er bereits fünf Tore geschossen, drei vorbereitet und saß keine (!) Minute auf der Strafbank. Einer der Top-Spieler im bisherigen Saisonisonverlauf.

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