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München. (EM) Der DEB hat den Zweitligaklubs, die sich für eine DEL II ausgesprochen haben und nicht für eine „DEB Liga“ gemeldet haben am...
Heilbronns Manager Ernst Rupp - © by Eishockey-Magazin (MK)

Heilbronns Manager Ernst Rupp – © by Eishockey-Magazin (MK)

München. (EM) Der DEB hat den Zweitligaklubs, die sich für eine DEL II ausgesprochen haben und nicht für eine „DEB Liga“ gemeldet haben am Mittwoch die kalte Schulter gezeigt. Mittlerweile haben die „abtrünnigen“ Klubs in einer gemeinsamen ESBG Pressemitteilung erklärt notfalls den gerichtlichen Weg einzuschlagen (wir berichteten).
Die Reaktionen sind auch am Tag nach dem Nein des DEB eher rar. Wir haben dennoch einige Stimmen zum Thema aufgefangen.

Heilbronns Manager Ernst Rupp wird in der Heilbronner Stimme wie folgt zitiert: „Das ändert nichts. Der DEB kann und will zehn große Eishockey-Standorte in Deutschland nicht kaputtmachen. Irgendwann wird der Verband zum Wohle des deutschen Eishockey verhandeln müssen.“

Hauke Hasselbring (Geschäftsführer, Fischtown Pinguins) äußerte sich gegenüber der Nordsee Zeitung: „Nicht zu spielen ist keine Option. Unser Standpunkt bleibt. Wir wollen nicht in einer DEB-Liga spielen.“

Wilhelm Graue, Vorstandsmitglied der Starbulls Rosenheim wird auf Rosenheim24.de so zitiert: „Die DEB-Reaktion war zu erwarten und legt für alle Beobachter und Beteiligten einmal mehr ein beredtes Zeugnis dafür ab, dass der DEB weder Willens noch in der Lage ist, sich den aktuellen Themen des deutschen Eishockeys zu stellen, diese anzupacken und zu lösen. Wir sind der Ãœberzeugung, dass der Verband laut Satzung und Spielordnung einen Kooperationsvertrag mit der ESBG bzw. uns abschließen muss.“

Und auch aus der DEL kommen besorgte Stimmen.
Lothar Sigl (Hauptgesellschafter der Augsburger Panther) äußerte sich gegenüber der Augsburger Allgemeinen: „Es kann nicht sein, dass deutsche Traditionsstandorte wie Rosenheim und Landshut oder auch Klubs wie Bietigheim oder Heilbronn von der Landkarte verschwinden. Das letzte Wort ist zwar noch nicht gesprochen, aber für den deutschen Eishockey-Sport ist es ein Rückschlag“.

EHC Manager Charly Fliegauf   .- © by Eishockey-Magazin (RH)

EHC Manager Charly Fliegauf .- © by Eishockey-Magazin (RH)

Wolfsburgs Manager Charly Fliegauf sagte den Wolfsburger Nachrichten: „Der DEB befürchtet bloß einen Machtverlust. Sein Kerngeschäft ist das Nationalteam, nicht die Liga. Der DEB versucht, mit diesem Ultimatum den Druck zu erhöhen. Man wird sehen, wie geschlossen sich nun die Clubs der 2. Liga präsentieren. Um Änderungen durchzusetzen, dürfen sie jetzt nicht umfallen. Wir durchlebten das gleiche Prozedere. Jeder weiß, wie es ausging.“

Der ESV Kaufbeuren, der neben dem SC Riessersee als Zweitligist für die DEB Liga gemeldet hatte, gab gestern folgende Stellungnahme ab:
Der ESV Kaufbeuren e.V. geht damit, wie schon vermeldet, dem Risiko aus dem Weg, die z.b. notwendigen Unterlagen für eine Spielberechtigung für in- und ausländische Spieler oder keine Berechtigung für einen Spielbetrieb in einer offiziellen Liga oder Durchführung eines offiziellen Spieles zu erhalten.
Der ESV Kaufbeuren möchte nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass er sich nicht beim DEB melden kann und gleichzeitig neuer Gesellschafter einer neu gegründeten Gesellschaft (DEL II) wird oder sich um einen Spielbetrieb unter dem Dach der ESBG bewirbt. Beide Gesellschaften oder vielleicht noch weitere neu hinzukommende, können keinen gültigen Kooperationsvertrag vorweisen. Was dadurch bedeutet, dass Clubs, die sich nicht beim DEB gemeldet haben, keinen Spielbetrieb für die Saison 2013/2014 garantieren können. Der ESV Kaufbeuren e.V. geht damit, wie schon vermeldet, dem Risiko aus dem Weg, die notwendigen Unterlagen für eine Spielberechtigung für in- und ausländische Spieler oder keine Berechtigung für einen Spielbetrieb in einer offiziellen Liga oder Durchführung eines offiziellen Spieles zu erhalten.
Sollte sich doch noch die Möglichkeit ergeben, einen Spielbetrieb „2. Bundesliga“ (in Kooperation mit dem DEB) für die kommende Saison 2013/2014 zu starten, wird der ESVK in dieser Liga spielen.

 

Das diesjährige Eishockey-Sommertheater ist also in vollem Gang. Ein Ende ist derzeit noch nicht absehbar. Schon gar nicht, wenn tatsächlich noch die Gerichte entscheiden müssen. Zum Wohle des deutschen Eishockeys und nicht zuletzt auch der Fans an den betroffenen Standorten in Bietigheim, Landshut, Crimmitschau, Dresden, Weißwasser, Ravensburg, Bremerhaven, Heilbronn und Rosenheim sollten sich alle Parteien schnellstmöglich wieder an einen Tisch setzen. Es kann auch nicht im Interesse des DEB sein gleich mehrere Traditionsstandorte wirtschaftlich vor die Hunde gehen zu lassen. Niemand kann wirklich glauben, dass der DEB Plan die zukünftige zweite Bundesliga aus  Oberligisten zusammenzustellen aufgeht. Diverse Oberligisten würden vermutlich schon die erste Saison in einer Profiliga wirtschaftlich nur schwer meistern können. In jedem Fall heißt es auch nach den letzten Mitteilungen von DEB und ESBG zum Leidwesen aller Eishockeyfans: Fortsetzung folgt!

 

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