Zwei Stunden nach deutschem WM-Aus kam das NHL-Angebot für Wojciech Stachowiak: „Viel Zeit zum Nachdenken habe ich nicht gebraucht“
Aktuell Ticker 1AllgemeinAllgemein InternationalNationalmannschaftenNHLWM 2025 24. Mai 2025 Eishockey-Magazin 0


Wojciech Stachowiak von Team Deutschland – © Moritz Eden / City-Press
Herning / Stockholm. (PM MagentaSport) Der deutsche Nationalspieler Wojciech Stachowiak wechselt vom ERC Ingolstadt zu den Tampa Bay Lightning in die NHL.
Im exklusiven MagentaSport-Interview spricht der Angreifer über den Blitztransfer kurz nach dem deutschen Ausscheiden bei der WM: „Ich kann es selbst immer noch nicht glauben. Es war eine lange Reise und ist nach der WM ziemlich schnell passiert. Das Angebot kam 2 Stunden nach dem letzten Spiel gegen Dänemark. Innerhalb von ein, zwei Tagen war alles fertig und ich habe unterschrieben. Viel Zeit zum Nachdenken habe ich nicht gebraucht. Das Angebot kam, als ich gerade gepackt habe (um von der WM abzureisen). Es war ein bisschen komisch. Ich war wohl der Einzige, der nach dem Ausscheiden gut gelaunt war. Es gab viele Emotionen, als ich die Nachricht bekommen habe. (…) Ich durfte es niemandem sagen, deswegen haben es nicht so viele Leute bei der Nationalmannschaft erfahren. Ich werde mich bald aber wahrscheinlich mit ein paar Spielern in Kontakt setzen, um Tipps zu bekommen.
Der Nationalstürmer stand schon länger mit amerikanischen Klubs in Verbindung. Während der WM wurden die Verhandlungen mit seinem neuen Klub konkret: „Mit Tampa hatten wir schon seit 2 Jahren Kontakt, die waren immer schon dabei. Das Angebot kam jetzt erst. Während der WM habe ich meinen Agenten gesagt, dass sie die ganzen Gespräche führen sollen und ich mich aufs Eishockey fokussiere und meine beste Leistung aufs Eis bringe. Über Verträge und was auch immer sonst so passiert, wollte ich nach der WM reden. Es war dann nicht mehr lange nach der WM, dass die Gespräche angefangen haben. Es hat sie überzeugt, dass ich mich die letzten 3 Jahre gut entwickelt habe und mit jedem Jahr besser wurde. Es gab in Ingolstadt schon Gespräche, auch beim Deutschland Cup. Ich habe meinen Agenten immer gesagt: ‚Sagt mir bitte nicht, wenn die Scouts da sind, sodass ich mich nicht ablenken lasse.‘ Jetzt weiß ich, dass sie bei vielen Spielen da waren.“
Den Sommerurlaub wird Stachowiak nicht wie gewohnt bei seiner Familie in Polen verbringen, sondern sich komplett auf die Vorbereitung für die NHL konzentrieren. Von seinem Wechsel erfuhren seine Eltern auf kuriose Weise: „Ich habe sie um 2 Uhr nachts geweckt, als ich die Nachricht bekommen habe. Es war lustig, weil mein Dad da gerade noch eine Schlaftablette genommen hat. Er hat auch in den letzten 2, 3 Tagen nicht viel geschlafen. Für meine Eltern ist es genauso wie für mich eine riesige Ehre. Sie sind sehr stolz auf mich. Ich bin erst der 3. oder 4. gebürtige Pole, der es in die NHL schafft.“
Bei seinem Engagement in Tampa handelt es sich um einen „Entry Level Contract“ – einen Einjahresvertrag. Dennoch will sich Stachowiak dauerhaft in der nordamerikanischen Profiliga durchsetzen: „Ich finde die Spielweise von Tampa gut. Auch was sie in der Organisation machen und wie sie Spieler fördern, das finde ich überragend und hat für mich perfekt gepasst. Für die kleine Eisfläche habe ich die Schnelligkeit, dass ich mithalten kann. Es wird ein sehr harter Sommer, weil ich mit meiner besten Form auftreten will. Alles, was ich bisher gemacht habe, will ich im Sommer noch verbessern. Ich bin bereit, alles Mögliche zu tun, dass ich es ins Team schaffe. Wenn ich es nicht sofort schaffe, muss ich halt weiterkämpfen, um es später zu erreichen. Egal, was passiert: Ich werde nicht aufgeben.“
Stachowiak schwärmt: „Es wäre aber auch geil, ……“
Mitspieler mit großen Namen erwarten den 25-Jährigen bei den Tampa Bay Lightning. In der NHL würde er sich besonders über das Speed-Duell mit einem Topstar von den Edmonton Oilers freuen: „Es sind ein paar Top-Spieler (aus dem eigenen Team) da, von denen man viel lernen kann – ob das (Nikita Igorewitsch) Kutscherow ist, der die Liga jedes Jahr wegschießt, oder (Victor) Hedman in der Verteidigung. Von anderen Teams sind es auch die ganzen Stars von früher und jetzt. Es wäre mal geil, sich in der Schnelligkeit gegen Connor McDavid (Kapitän der Edmonton Oilers) zu messen. Das würde ich gerne mal ausprobieren. Es wäre aber auch geil, gegen die Deutschen zu spielen. Da würden wir Spaß haben.“
Das Interview mit Wojciech Stachowiak
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