Westderby Roosters – Pinguine: Krefeld nimmt die Punkte mit, verliert aber Ehrhoff mit Verdacht auf Jochbeinbruch

Christian Ehrhoff schied verletzt aus – © by Eishockey-Magazin (GK)

Iserlohn. (MK) Nein, es war sicherlich keines der Spiele, welches für höchsten spielerischen Glanz sorgte. Dennoch boten Iserlohn und Krefeld am Freitagabend den 4079 Zuschauern ein packendes Westderby, welches vor allem läuferisch und kämpferisch zu überzeugen wusste. Aus Krefelder Sicht wurde der 2:4 Erfolg sicherlich mit der Verletzung von NHL Import Ehrhoff teuer bezahlt. Iserlohn tat sich über weite Strecken sehr schwer gegen die sehr kompakt und robust agierenden Pinguine. Das Schiedsrichtergespann Aumüller / Hascher sorgte auf beiden Seiten mehrfach für Verärgerung.

Beide Mannschaften starteten mit viel Offensivpower ins Spiel, ohne sich allerdings zunächst zwingende Torchancen zu erspielen. Hommel verpasste in der 6. Minute völlig freistehend ein Zuspiel von Bell. Danach kurzzeitig Chancen im Sekundentakt. Ardelan (6.), Wolf, Hock und Wörle für die Roosters, sowie Sonnenburg für Krefeld (alle 7.) verpassten den Führungstreffer. Einen Abspielfehler der Roosters-Defensive nutzte Vasiljevs in der 9. Minute zum 0:1, als er einfach mal abzog und platziert ins rechte Eck zur Gästeführung einnetzte. Iserlohn hatte danach bis zur ersten Pause gegen die Konterstarken Pinguine nicht mehr viel zu bieten. Zwei Überzahlsituationen nach Strafen gegen Pavlikovsky und Kretschmann verpufften völlig wirkungslos.

Im zweiten Drittel blieben die Pinguine das kompaktere und präziser spielende Team. Iserlohns Kampfgeist blieb aber unbeirrt. Pech hatten die Gastgeber, dass nachdem Wolf KEV Keeper Langkow schon ausgespielt hatte nur ins Leere passte. Giulianos Strafe (24.) blieb für die Roosters ohne Folgen. Blank für die Pinguine und Wörle mit einem Iserlohner Konter (28.) scheiterten an den bis dahin souveränen Torhütern. Ab Minute 34 rückten dann die Herren in den gestreiften Trikot in den Mittelpunkt. Bis dahin eher unauffällig agierend verhängte das Gespann Aumüller / Hascher bis zur 38. Minute sage und schreibe sechs Hinausstellungen. Während der Hinausstellung gegen Krefelds Verwey wurde Iserlohns Stürmer Bell am kurzen Pfosten stehend ganz klar von Vasiljevs am finalen Torschuss ins leere Toreck gehindert. Eine kurzzeitige doppelte Überzahl der Roosters wurde durch Hocks Strafe unterbrochen. Strafen gegen Wolf (IEC) und Meyers (KEV) in der 36. Minute folgten. Krefelds Torjäger Methot verpasste in der 37. Minute aus kurzer Distanz den zweiten Krefelder Treffer. Als Iserlohns Spielmacher York in der 38. Minute ebenfalls in höchst aussichtsreicher Position gefoult wurde, nutzten die Roosters die Gunst des Moments. Wolf legte ab zu Hock, der zum umjubelten 1:1 Pausenstand einschoss.

Das letzte Drittel sorgte schon nach 12 Sekunden für den nächsten Aufreger. Iserlohns Giuliano setzte hinter dem Krefelder Tor zu einem Check an, wobei sich Krefelds Ehrhoff verletzte. Das zumindest auf den ersten Blick stark überzogen wirkende Urteil der Referees: Matchstrafe gegen Giuliano!“  Ehrhoff schied mit einer Gesichtsverletzung aus. Die erste Diagnose lautete Verdacht auf Jochbeinbruch.

Schiedsrichter Alfred Hascher sorgte gemeinsam mit dem Kollegen Roland Aumüller für einige umstrittene Hinausstellungen – © by Eishockey-Magazin (RH)

Krefeld danach sichtlich geschockt und nicht mehr so präsent, wie zuvor. Das fünfminütige Powerplay der Pinguine überstanden die Roosters unbeschadet. Danach bot sich den Roosters selbst in Überzahl (Strafe Courchane) die Chance zur Führung, aber York, Bell und Ardelan vergaben. Einen stark von Wolf vorgetragenen Konter über rechts verwertete York in der 49. Minute zum 2:1. Während einer weiteren doppelten Überzahl konnten die Sauerläner den Sack nicht endgültig zumachen. Insgesamt agierten die Roosters hier wieder einmal zu statisch. Eine Auseinandersetzung zwischen Wolf und Meyers sorgte kurz darauf einmal mehr für Platz auf dem Eis. Krefeld hatte sich noch längst nicht aufgegeben und als Wörle in der 55. Minute auf der Iserlohner Strafbank Platz nehmen musste, stachen die Pinguine erneut zu. Aus der halblinken Position traf Methot zum 2:2 Ausgleich. Und es kam noch besser für die Gäste. Nur 57 Sekunden später vollendete Blank einen Krefelder Konter zum 2:3. Damit war das Spiel wieder gedreht. Auch die letzten Maßnahmen der Roosters durch die Herausnahme des Torhüters für einen sechsten Feldspieler, sowie die Auszeit halfen am Ende nicht mehr. Krefeld setzte seinem Spiel durch Voakes´ Treffer zum 2:4 sogar noch die Krone auf.

Unter dem Strich nahm das abgeklärtere Team an diesem Abend die Punkte mit. Trotzdem enttäuschten die Roosters keineswegs. Kämpferisch bot das Team einmal mehr eine überzeugende Vorstellung. Am Sontag reisen die Roosters nun nach Nürnberg, ehe es am kommenden Freitag nach Hamburg geht. Das nächste Heimspiel bestreiten die Sauerländer erst wieder am Sonntag in einer Woche gegen Ingolstadt. Wie lange „Kämpfer“ Jeff Giuliano gesperrt fehlt, wird sich erst Anfang der Woche entscheiden. Nach den letzten Entscheidungen des DEL-Disziplinarausschuss muss man aber auf alles gefasst sein.

Krefeld empfängt am Sonntag die Freezers in KönigPalast.

Am Rande der Bande

+++ Seit einigen Tagen ist an der Seitenwand der Eissporthalle am Seilersee der Schriftzug „Eiswerk“ zu lesen. Ob damit die Namensrechte an der Puckhöhle verkauft wurden, ist bislang zumindest ncht offiziell verkündet worden.

+++ Iserlohns Verteidiger Lasse Kopitz absolvierte gegen Krefeld sein 600. DEL Spiel. Herzlichen Glückwunsch!

+++ Krefelds verletzt ausgeschiedener NHL Import Christian Ehrhoff bestritt am Seilersee sein 200. DEL Match.

+++ Iserlohns Verteidiger Derek Peltier musste gegen Krefeld erneut aus gesundheitlichen Gründen passen. Er wird auch die Reise nach Nürnberg nicht mit antreten.

Iserlohn Roosters – Krefeld Pinguine 2:4 (0:1/1:0/1:3)

Tore: 0:1 (08:35) Vasiljevs (Robar/Pavlikovsky), 1:1 (37:19) Hock (York/Wolf) 5:4PP, 2:1 (48:10) York (Wolf/Danielsmeier), 2:2 (55:11) Méthot (Courchaine/Voakes) 5:4PP, 2:3 (56:08) Blank (Vasiljevs/Meyers), 2:4 (59:46) Voakes ENG

Strafen: Iserlohn 42 – KEV 34

Schiedsrichter:  Roland Aumüller, Alfred Hascher

Zuschauer: 4076

Roosters: Caron – Rogers, Ardelan; Tomassoni, Peltier; Danielsmeier, Kopitz, Orendorz – York, Wolf, Giuliano; Hock, Tepper, Wörle; Bell, Stuart, Hommel; Fischhaber, Holzmann.

Krefeld: Langkow – Hanusch, Ehrhoff; Pavlikovsky, Milo; Robar, Akdag – Méthot, Courchaine, Verwey; Driendl, Vasiljevs; Blank; Schymainski, Voakes, Ostwald; Kretschmann, Sonnenburg, Klöpper, Meyers.

Three Stars

+++ York

++ Vasiljevs

+ Langkow

Stimmen nach dem Spiel