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Egal ob NHL, NFL oder NBA: In den USA legal auf Sportereignisse zu wetten, ist in einem Großteil der Staaten nicht möglich. Die Gründe...
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Egal ob NHL, NFL oder NBA: In den USA legal auf Sportereignisse zu wetten, ist in einem Großteil der Staaten nicht möglich.

Die Gründe dafür sind vielfältig, allerdings möglicherweise nicht nur zum Vorteil der Sportart.

Fehlender Konkurrenzdruck unter den Vereinen

Amerikanische Ligen konkurrieren nicht mit einer anderen vergleichbaren Liga. Während im europäischen Fußball die internationalen Begegnungen als Höhepunkt verstanden werden und sich die Vereine einem dauerhaften Konkurrenzdruck ausgesetzt sind, ist dies in den USA nicht der Fall. Würde ein deutscher Verein auf die Einnahme aus Lizensierungen für Fußballwetten verzichten, würde er im internationalen Vergleich wirtschaftlich und daraufhin auch sportlich zurückfallen, weil alle anderen Vereine auf diese Einnahmen zurückgreifen können. Dadurch, dass in den USA kein regelmäßiger internationaler Vergleich stattfindet, sind die amerikanischen Sportvereine wesentlich weniger unter Druck und können auf Sportwetten verzichten.

Angst um die Integrität des Sports

Sportwetten führen seit jeher dazu, dass Spiele durch Bestechung manipuliert werden. Würden Sportwetten legalisiert werden, wäre es wesentlich leichter, auf diese Art und Weise auf Sportereignisse gewinnbringend Einfluss zu nehmen. Die großen amerikanischen Sportligen wehren sich deswegen auch aus Angst vor den möglichen Konsequenzen gegen die Legalisierung von Sportwetten. Allerdings sind auch in den USA Vorfälle bekannt, in denen versucht worden ist, durch Bestechung Einfluss auf das Spielergebnis zu nehmen – allerdings wurden die Wetten an sich hier illegal ausgeführt. Dadurch, dass es keine ausreichenden kontrollierenden Instanzen gibt, ist die Fairness unter Umständen sogar noch gefährdeter.

Fehlende Akzeptanz in Bevölkerung und Politik

Sportwetten werden vom konservativen Flügel gerne in einem Atemzug mit Sodom und Gomorrha genannt. Nach dieser Denkweise sind sie genauso moralisch verwerflich wie Abtreibungen oder die Homo-Ehe. Natürlich ist auch ein nicht unbedingt kleiner Teil der amerikanischen Gesellschaft der gleichen Meinung. Gerade um den Bible-Belt herum gilt es als fast unmöglich, dass Sportwetten mit dem Rückhalt der Bevölkerung gefördert und legalisiert werden. In den letzten Jahren geht der Trend in den USA ohnehin eher in Richtung Eindämmung von Internet-Glücksspiel als zu einer Öffnung des Marktes.

Tatsächlich boomen Sportwetten in den USA

In Nevada, einem der wenigen Staaten, in denen Sportwetten erlaubt sind, boomt das Geschäft. Einnahmen von 2,8 Milliarden Dollar im Jahr 2012 stehen geschätzten 380 Milliarden durch illegale Wetten gegenüber. Illegale Sportwetten werden immer beliebter und sind Teil der amerikanischen Gesellschaft. Tatsächlich fehlen geeignete Instanzen und Behörden, die in der Lage sind, das immer größer werdende Geschäft einzudämmen, weil es sich schon lange professionalisiert hat. Die Argumente gegen die Legalisierung von Sportwetten sind also nur Augenwischerei, solange die USA nicht tatsächlich effektiv gegen illegale Anbieter vorgehen. Der wesentliche Unterschied bei einer Legalisierung wäre also, dass Vereine und Staat durch Mehreinnahmen profitieren könnten. Letzterer könnte diese nutzen, um Präventivprogramme gegen Spielsucht ins Leben zu rufen und Manipulationen zu verhindern.

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