Wahnsinn! Ingolstadt dreht Spiel bei den Iserlohn Roosters mit fünf Toren im letzten Drittel – Doug Shedden: „Haben im dritten von vier Spielen einen Weg gefunden eine Führung nicht über die Zeit zu bringen“
Aktuell Ticker 1AllgemeinERC IngolstadtIserlohn Roosters 29. September 2024 Eishockey-Magazin 0
Iserlohn. (MK) Tabellenletzter, noch kein Sieg nach vier Spielen und mit durchschnittlich fünf Gegentreffern eine der löchrigsten Verteidigungen der Liga. So stellt sich die Situation der Iserlohn Roosters nach der 3:5 Heimniederlage am Sonntag gegen den ERC Ingolstadt dar.
Nach der Rettung auf dem allerletzten Meter in der Vorsaison, klingeln am Iserlohner Seilersee schon leise die Alarmglocken, noch aber will niemand laut von einem Fehlstart in die noch sehr junge Saison sprechen Mit den Liga-Schwergewichten München und Berlin am vergangenen Wochenende und an diesem Wochenende mit den Top-6 Kandidaten Wolfsburg und Ingolstadt hatten die Schützlinge von Headcoach Doug Shedden sicherlich kein leichtes Auftaktprogramm.
Seit Tagen kursieren Gerüchte, dass man in der Iserlohner Schaltzentrale über die Verpflichtung eines weiteren Verteidigers nachdenkt, um die Wackel-Abwehr zu stabilisieren. Bislang gibt es aber weder eine heiße Spur bezüglich eines weiteren Neuzugangs.
Personell konnten die Sauerländer gegen die Panther wieder auf Verteidiger Zach Osburn zurückgreifen.
Spannendes, aber torloses Anfangsdrittel
Beide Mannschaften starteten durchaus schwungvoll ins erste Drittel. Powell und Agostino (6.) für die Gäste und das Iserlohner Duo Gersich / Jentzsch hatten die ersten Chancen im Spiel. Zieglers Strafe (13.) überstanden die Roosters unbeschadet. Agostinos Direktschuss konnte Iserlohns Goalie Jenike entschärfen. In der Schlussphase traf Iserlohns Virtanen in der 16. Minute nur das Außennetz und in der Schlussminute scheiterte er mit einem Konter. Das torlose Unentschieden ging insgesamt nach dem ersten Drittel in Ordnung.
Gersich bringt die Roosters in die Spur
Nach 80 Sekunden im Mittelabschnitt konnten die Gastgeber erstmals jubeln. Gersichs schöne Vorarbeit per Rückhand brachte Kapitän Labrie zum 1:0 über die Linie. Die Roosters setzten weiter nach und erneut traf Gersich (29.) zum 2:0. Auch nach dem Powerbreak setzten die Shedden-Schützlinge ihre Drangphase fort. Nur der nächste Treffer wollte noch nicht fallen. Cornel (34.) und Troock per Alleingang (38.) scheiterten noch, aber 71 Sekunden vor der Pausensirene traf Boland zum 3:0, nachdem Dal Colle die Scheibe druckvoll vor den Kasten von Ingolstadts Keeper Garteig gebracht hatte.
Ingolstadt mit einem Wahnsinns-Comeback
Wer dachte, dass Iserlohn den eigentlich beruhigenden Vorsprung souverän ins Ziel bringen würde, der sah sich im Schlussdrittel schnell getäuscht. Nur 55 Sekunden waren gespielt, als Stachowiak mit einer Energieleistung den Anschlusstreffer herstellte. Wen ein ungutes Gefühl unter den heimischen Anhängern bekam, der sah sich spätestens nach Agostinos Tor (46.) zum 3:2 bestätigt. Eine Strafe gegen Ex-Panther Jobke brachte die Gäste in Überzahl und prompt gelang Powell der 3:3 Ausgleich (49.). Troocks Check an Simpson wurde zurecht mit fünf Strafminuten nach Videocheck geahndet. Ingolstadt zog sein Powerplay im Stile einer Topmannschaft durch und schaffte durch Sheens Tor zum3:4 (51.) aus spitzem Winkel die erstmalige Führung. Iserlohn versuchte wieder vollzählig in der Schlussphase noch einmal alles. Jenike verließ frühzeitig seinen Kasten für einen weiteren Feldspieler, aber erneut Powell machte mit dem Empty-Net-Goal 38 Sekunden vor dem Ende für die Gäste den Sack zu.
Roosters haben im dritten von vier Spielen im letzten Drittel das Nachsehen, nun Letzter
Die Enttäuschung nach dem späten Gegentreffer am Freitag in Wolfsburg und dem mageren Schlussdrittel nun gegen Ingolstadt wirft sicherlich Fragen auf, die es intern zu beantworten gilt. Nimmt man das Spiel gegen München dazu, dann haben die Iserlohner in drei Spielen im Schlussdrittel Punkte noch aus der Hand gegeben. Die Enttäuschung bei Fans und Aktiven der Roosters war nach der Niederlage deutlich zu sehen. Ingolstadt unterstreicht mit zehn Punkten aus vier Spielen, dass man sie in dieser Saison wieder unter den Top-6 Teams erwarten kann.
In der Tabelle haben die Iserlohn Roosters nun die Rote Laterne inne, Ingolstadt steht auf der Pole Position eins.
Augsburg und Frankfurt warten auf Iserlohn, Ingolstadt am Mittwoch in Schwenningen
Schon am kommenden Mittwoch geht es für die Roosters in Augsburg weiter, zwei Tage später erwarten die Iserlohner mit den Löwen Frankfurt den nächsten Gegner auf Augenhöhe, ehe man in einer Woche in Bremerhaven erwartet wird.
Der ERC Ingolstadt reist nach Schwenningen und empfängt am Freitag Düsseldorf.
Stimmen zum Spiel
Statistik
Tore: 1:0 (21:20) Labrie (Gersich/Ziegler ), 2:0 (28:18) Gersich (Ziegler/Jentzsch), 3:0 Boland (38:49) (Dal Colle/Troock) 5-4 PP, 3:1 (40:55) Stachowiak (Schmölz ), 3:2 (45:13) Agostino (Ellis/Wagner), 3:3 (48:39) Powell (Simpson/Sheen) 5-4PP, 3:4 Sheen (50:15) Sheen (Breton/Simpson) 5-4PP, 3:5 (59:22) Powell (Agostino) ENG
Schiedsrichter: Hoppe; Iwert
Strafen: IEC 15, ING 6
Zuschauer: 4339
Iserlohn: Jenike – Dietz, Ugbekile; Labrie, Huss; Jobke, Osburn; Nieleck – Dal Colle, Cornel, Boland; Ziegler, Gersich; Jentzsch; Virtanen, Burke, Troock; Rutkowski, Saffran, Alberg
Ingolstadt: Garteig – Bodie, Hüttl; Breton, Ellis; Hübner, Wagner; J. Krauss – Sheen, Pietta, Girduckis; Agostino, Powell, Simpson; Schmölz, Stachowiak, Bertrand; Dunham, P. Krauss, Nijenhuis
No comments so far.
Be first to leave comment below.