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Iserlohn. (MK) Das ging schnell. Noch am zweiten Weihnachtsfeiertag stand der neue Iserlohner Assistenztrainer Johan Akerman im IHL (Italian Hockey League) Match des HC... Von Schweden über Italien in die DEL: Johan Akerman unterstützt ab sofort den Trainerstab der Iserlohn Roosters

Johan Akerman – © Sportfoto-Sale (MK)

Iserlohn. (MK) Das ging schnell. Noch am zweiten Weihnachtsfeiertag stand der neue Iserlohner Assistenztrainer Johan Akerman im IHL (Italian Hockey League) Match des HC Eppan gegen die Unterland Cavaliers (5:8) hinter der Bande.

Dann hieß es schnell Koffer packen und am Montagmorgen die Reise nach Iserlohn antreten, wo er in der Nacht auf Dienstag eintraf. Schon am Dienstagvormittag stand er erstmals mit den Roosters und seinen neuen Trainerkollegen Jamie Bartman und Headcoach Brad Tapper auf dem Eis. Natürlich gab es unter den Coaches einiges zu besprechen, um möglichst schnell die neue Aufgabe und die Philosophie zu verstehen.

Nach seiner ersten Einheit stand er den Medienvertretern für ein kurzes Gespräch zur Verfügung. Akerman sah vor allem viele positive Dinge nach dem für das Team erfolgreichen und zugleich aufregenden Erfolg in Düsseldorf. „Ich sehe jede Menge Potenzial in diesem Team“, so Akerman, dem der bisherige Saisonverlauf mit dem guten Start, den Coronafällen Ende Oktober und vielen Verletzungen in den letzten Wochen bekannt sind. Dennoch sehe er durchaus Potenzial für ein Top-6 Team, so der 49- jährige Schwede. Die Realität sei nun aber anders.

Trotz der Kürze der Zeit hat er bereits einiges an Videomaterial von seinem neuen Team gesehen. Das Spiel der Roosters in der Offensivzone zu analysieren und zu verbessern, sowie den Spielern entsprechendes Feedback zu geben wird unter anderem neben dem Powerplay seine Aufgabe sein. Apropos Spieler: Aus seinem neuen Team kennt er bereits drei Cracks aus der Vergangenheit. Zu seiner aktiven Zeit bei den Kölner Haien (2010 – 2012) waren Kapitän Torsten Ankert und Philip Riefers seine Mannschaftskameraden. Mit Joe Whitney arbeitete er in Linköping zwei Spielzeiten ebenfalls als Assistenztrainer zusammen. Danach folgte, etwas überraschend im letzten Sommer der Wechsel in die Italian Hockey League (IHL) zu den HC Eppan Pirates. Vom sportlichen Niveau vielleicht in etwa vergleichbar wie ein Wechsel von der DEL in die Regionalliga. Akerman erklärt, dass einer der Gründe für seinen Wechsel nach Italien die Corona-Pandemie war. Dadurch seien im europäischen Eishockey rund 50 Trainerstellen weggefallen. Viele Teams hätten von drei auf zwei Trainer reduzieren müssen. In Linköping hatte er ursprünglich noch einen Vertrag. Erst Ende Mai ließ man ihn dort ziehen. Durch einen Freund im italienischen Verband, der ihm von der Situation beim HC Eppan berichtete und um Hilfe bat, entstand der Kontakt und so kam es letztendlich zum Engagement in Südtirol. Im 15.000 Seelen-Ort konnte er allerdings auch keinen nachhaltigen sportlichen Aufschwung herbeiführen. Dennoch war man für seine Hilfe offenbar sehr dankbar. Einen Tag nach dem Anruf von Sportchef Christian Hommel waren mit dem HCE alle Modalitäten geklärt und dem Wechsel ins Sauerland stand nichts mehr im Wege. Um dem Klub die Möglichkeit zu geben einen neuen Coach zu finden, betreute Akerman das Team noch bis zum Spiel am letzten Sonntag.

Das mittelfristige Ziel von Johan Akerman ist es als Headcoach zu arbeiten. Acht Spielzeiten lang hat er in Linköping vom U18 Nachwuchstrainer bis hin zum Assistenztrainer und kurzzeitig auch Headcoach gearbeitet. Aber auch für die Erfahrung in Eppan ist er sehr dankbar. Er, so Akerman, sei sehr zuversichtlich eines Tages mit seiner Philosophie als Headcoach arbeiten zu können.
Die DEL hat er seit seinem Weggang aus Köln, wo er als Verteidiger im „zarten“ Alter von 39 Jahren noch Akzente setzte, nie aus den Augen verloren. Unterschiede zu seiner aktiven Zeit hat er schon ausgemacht. Die Spieler seien professioneller, das Tempo höher und die DEL sei eine sehr gut gecoachte Liga. Die deutschen Spieler sind aus seiner Sicht besser geworden und man könne zu vielen Importspielern kaum einen Unterschied erkennen.

Seine Meinung und seine Kenntnisse über das schwedische Eishockey sind in der Szene anerkannt. So hat beispielsweise Kölns Headcoach Uwe Krupp sich bei Akerman nach Spielern in der SHL (Swedisch Hockey League) erkundigt. Obendrein ist er offenbar durch seine Karrierestationen in Schweden, Norwegen, Russland (KHL), der Schweiz, Deutschland und Frankreich gut vernetzt.

In Iserlohn kann der Vater von zwei erwachsenen Söhnen aus erster Ehe glücklicherweise direkt ein Appartement beziehen. Seine Frau und sein siebenjähriger Sohn planen ebenfalls nach Iserlohn zu kommen.

Aus seiner Zeit bei den Haien kann er sich auch noch an Spiele am Seilersee erinnern. „Wir waren hier bei einem Vorbereitungsturnier im August oder September und es waren überall Fans rund um die Halle. Es war unglaublich hier zu spielen und es waren wirklich gute Spiele. Es war eine Party“, kommt der 49- jährige Ex-Verteidiger fast ins Schwärmen.

Ob er in der kommenden Saison auch in Iserlohn arbeiten wird? „Wir werden das herausfinden. Ich bin nun erst einmal hier, um dem Team zu helfen. Die nächste Zeit wird diese Frage beantworten, aber ich sehe großes Potenzial in dieser Gruppe“, sagt Akerman mit einem Lächeln.

Seine Feuertaufe neben Brad Tapper und Jamie Bartman steht bereits am Donnerstagabend in München an. Die Iserlohner Fans hoffen, dass er und das Team dann auch allen Grund zum Lächeln haben werden.

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