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Buchloe (cd) Was war das für ein verrücktes Spiel? In der Heimbegegnung mit dem EHC 80 Nürnberg führten die Buchloer Pirates nach dem ersten...

Buchloe (cd) Was war das für ein verrücktes Spiel? In der Heimbegegnung mit dem EHC 80 Nürnberg führten die Buchloer Pirates nach dem ersten Drittel schon 4:1, verspielten den Vorsprung aber und lagen acht Minuten vor Schluss mit 5:6 hinten, ehe Marc Weigant exakt eine Minute vor Schluss, als Buchloes Torwart Sebastian Reisinger seinen Kasten für einen sechsten Feldspieler verlassen hatte, noch der Ausgleich gelang. Peter Westerkamp sicherte im Anschluss mit einem verwandelten Penalty den zweiten Punkt zum 7:6 Endstand (4:1, 1:3, 1:2). Auch wenn die Piraten nach dem Rückstand doch noch als Sieger das Eis verlassen konnten, offenbarten Schlussdrittel und anschließendes Penaltyschießen doch, dass zurzeit etwas „der Wurm drin ist“.

 

„Einige Spieler haben sich nicht an unser vereinbartes Konzept gehalten“, sagte Trainer Bohdan Kozacka später in der Pressekonferenz, ohne Namen zu nennen. Deshalb habe er eine Maßnahme ergreifen müssen. In der turbulenten Schlussphase hatte der Bandenchef seine Leistungsträger Peter Westerkamp und Daniel Huhn nicht mehr eingesetzt. Kurioserweise war es letztlich aber ausgerechnet Westerkamp, der mit seinem Penaltytor die Partie entschied. Zuvor hatten zwölf Schützen vergeben. Nürnbergs Patrick Hörl traf nur den Pfosten. Alle anderen Penaltys waren schlecht ausgeführt. Beim allerletzten Versuch von Dominik Budny stand Reisinger wiederum der Pfosten zu Hilfe. Auch Huhn hatte seinen Penalty verwandelt – dies allerdings schon in der 31. Minute, als er zum 5:3 Zwischenstand traf. Zu dieser Zeit gelang es den Buchloern noch, Nürnberger Tore stets mit einem Gegentreffer zu beantworten. Danach verloren sie immer mehr den Faden, verzettelten sich in Einzelaktionen und ermöglichten den Franken ihre Aufholjagd.

 

Schon vor dem Spiel musste Kozacka mit heftigen Unbillen kämpfen und den mit Krankheit angeschlagenen Torwart Stefan Horneber und Verteidiger Sven Curmann wegen Adduktorenproblemen ersetzen. Oliver Braun rückte in die Abwehr, Christian Warkus stürmte dafür an der Seite von Patrick Weigant und Tobias Kastenmeier und trug anstelle Curmanns das „C“ auf der Brust. Trotz dieser Ad-hoc-Umstellungen erwischten die Buchloer einen perfekten Start: Westerkamp verwertete einen Querpass von Marc Weigant schon in der 2. Minute zum 1:0. Patrick Weigant und Mathias Strodel erhöhten bis zur 8. Minute auf 3:0. Durch einen Puckverlust im Mitteldrittel kam Nürnbergs Johannes Beck zum Anschlusstreffer (18.). Patrick Weigant konterte aber im Überzahlspiel postwendend mit dem 4:1 (19.).

 

Die Nürnberger sammelten im Startdrittel zu viele Strafzeiten. Im Mittelabschnitt besannen sie sich, dafür saßen nun – bedingt auch durch Konzessionsentscheidungen des Schiedsrichters – verstärkt Buchloer in der Kühlbox. Hörl (24.) und Kevin Altmann (29.) brachten den EHC in Überzahl auf 3:4 heran. Die EHCler mussten dann das Penaltytor von Huhn, der selbst von hinten gefoult worden war, hinnehmen (31.).Danach traf Tucker Braund wiederum zum 4:5 (37.): Auch hier, als der Kanadier einen Schuss unhaltbar abfälschte, hatten die Nürnberger einen Mann mehr auf dem Eis.

 

Im Schlussdrittel handelten sich die Piraten zwar keine Strafzeit mehr ein, es gelang ihnen aber nicht mehr, das Heft in die Hand zu nehmen. Stattdessen drehten die Nürnberger durch Tore von Hörl (47.) und Peter-Michael Hahn (52.) – jeweils nach schnellen Vorstößen – die Partie auf ihre Seite. Beim 5:6 machte Reisinger, der ansonsten bei den Gegentoren nichts ausrichten konnte, keine gute Figur, denn der Winkel war für Hahn schon sehr spitz. Für die Buchloer nahm das verkorkste Match gerade noch eine gute Wendung: In der vorletzten Spielminute rettete Marc Weigant nur sechs Sekunden, nachdem Kozacka Reisinger aus dem Tor genommen hatte, sein Team ins Penaltyschießen.

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