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Unglückliche Niederlage beim Spitzenreiter Unglückliche Niederlage beim Spitzenreiter
Dinslaken. (PM Kobras) Es fällt niemandem leicht, über dieses Spiel zu berichten, wenn man einerseits zur Kobra – Familie gehört, andererseits sich selbst unbedingte... Unglückliche Niederlage beim Spitzenreiter

Dinslaken. (PM Kobras) Es fällt niemandem leicht, über dieses Spiel zu berichten, wenn man einerseits zur Kobra – Familie gehört, andererseits sich selbst unbedingte Neutralität auferlegt hat. Dies ist ein Versuch, genau dieses einzuhalten. Es ist aber durchaus verständlich, wenn man diverse Dinge auf des Gegners Seite anders wahrgenommen hat.

Beim gestrigen Auswärtsspiel lieferten die Kobras ersatzgeschwächt die mit Abstand beste Saisonleistung ab und standen am Ende bei der 5:6 – Niederlage beim Spitzenreiter EG Diez – Limburg doch mit leeren Händen da.

Rund zwei Stunden früher als beim Spiel in Neuwied machte sich der Mannschaftsbus auf den Weg, obwohl das erste Bully eine halbe Stunde später als bei den Bären sein sollte. Dementsprechend früh war man beim Gegner angekommen und hatte ausreichend Zeit, sich zu akklimatisieren und Beine und den Kopf wieder frei zu bekommen. Und dies sollte sich im Verlaufe des Spieles auch auszahlen.
Milan Vanek musste erneut seine Reihen umstellen, denn neben den Langzeitverletzten Kristof Kelsch und Pascal Behlau fehlten gestern Abend auch noch Benni Hüsken, Marvin Linse, Tim Cornelißen und Tommy Kuntu-Blankson krankheitsbedingt.
Doch was der Rest der Mannschaft aufs Eis brachte, hatte in dieser Saison noch keiner gesehen. Nicht nur kämpferisch stark, sondern auch mit sehr guten spielerischen Elementen ausgestattet schaffte man es beinahe, den hochdotierten Tabellenführer in die Knie zu zwingen. Lediglich die Tatsache, dass der Unparteiische den gesamten Spielraum der Regelauslegung nutzte, wurde den Kobras zum Verhängnis. Mal hielt er sich ganz eng ans Regelwerk, mal ließ er strafwürdige Situationen großzügig laufen; damit hatten die Giftschlangen deutlich mehr Mühe als das Team von Frank Petrozza. Dementsprechend groß war die Enttäuschung auf der Heimfahrt; allerdings nur bei der Mannschaft. Die mitgereisten Fans hatten jedenfalls ein furioses Spiel ihres Teams gesehen, auch wenn ihnen an diesem Abend ein verdienter Punktgewinn nicht vergönnt war.

Die Partie hatte noch gar nicht richtig angefangen, als sich Petr Macaj nach einem vermeintlichen Bandencheck in der Kühlbox wiederfand. Die clever spielenden Rockets nutzen die erste Überzahlsituation und gingen mit 1:0 in Führung. Doch die Kobras blieben davon unbeeindruckt und fanden im weiteren Verlauf des Drittels immer besser in die Partie. Von der Mitte des ersten Spielabschnitts bis zum Ende der Begegnung standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber. Dabei hatten die Hausherren die etwas bessere Spielanlage, die Gäste machten dies durch aufopferungsvollen Kampf und einem Marvin Frenzel in Gala-Form wieder wett. Aber auch im Spiel nach vorne zeigten sich die Dinslakener deutlich verbessert gegenüber den vorangegangenen Begegnungen.
Und so war es auch nicht verwunderlich, als sich in der 10. Spielminute Jesse Parker den Puck in der neutralen Zone schnappte und nach seinem Alleingang die schwarze Hartgummischeibe an Jan Guryca vorbei ins Netz zum leistungsgerechten Spielstand von 1:1 schob.
Eine weitere Überzahlsituation bescherte den Hausherren allerdings die erneute Führung. Erneut hieß der Torschütze Tobias Schwab. Als dann James Hill 45 Sekunden vor Drittelende nach schön herausgespielter Kombination den 3:1 – Zwischenstand herstellte, glaubten viele, dass sich der Favorit nun endgültig durchsetzen würde.

Doch die Giftschlangen waren nicht rund 200 km gefahren, um so leicht die Flinte ins Korn zu werfen.
Eine Überzahlsituation brachte sie auch ergebnistechnisch wieder in die Spur zurück. Philipp Heffler hatte den Puck im gegnerischen Drittel schon fast verloren und setzte nach dessen Rückeroberung einen strammen Schuss Richtung Guryca ab. Dieser konnte den Puck nur zu seiner rechten Seite abwehren. Aber dort stand Dinslakens Torjäger Martin Beneš, der dies in Abstaubermanier in der 23. Spielminute für sich und sein Team nutzte.
Ähnlich auch der Ausgleichstreffer für die Gäste knapp drei Minuten später, allerdings bei voller numerischer Spielstärke beider Teams. Nach einem Schuss von Jesse Parker musste sich Guryca liegend strecken und der Puck prallte wieder nach vorn. Philipp Heffler stand goldrichtig und konnte die Scheibe über Guryca zum 3:3 – Ausgleich einschlenzen.

Im Schlussabschnitt waren beide Mannschaften ebenbürtig, sodass erneut die Überzahlsituationen den Ausschlag gaben. Es begann mit einem Schlagschuss von der blauen Linie von Kevin Lavallee in der 27. Minute bei einfacher Überzahl. Doch die Gäste waren nun mittendrin in der Partie und wollten sich keineswegs geschlagen geben. Und sie kamen zurück, als Martin Beneš in seiner unnachahmlichen Art auf das gegnerische Gehäuse zulief und einen satten Schuss in den linken oberen Winkel absetzte. Neuer Spielstand: 4:4.
Im Anschluss bot sich mehrfach für die Dinslakener die Gelegenheit in Führung zu gehen, doch gute Defensivarbeit der Gastgeber und etwas fehlendes Scheibenglück bei den Gästen verhinderte dies.
Und eine alte Weisheit besagt sinngemäß: Wer vorne das Tor nicht macht, wird im Anschluss bestraft. So geschehen in Person von Tobias Schwab, der in der 38. Spielminute seinen dritten Treffer an diesem Abend zur erneuten Führung erzielte.
Doch noch waren die Gäste nicht geschlagen. Denn knapp 3 Minuten vor dem Ende nutzten sie eine Powerplaysituation, um den Spielstand erneut zu egalisieren. Philipp Heffler hatte erneut ins Schwarze getroffen.
Jetzt bangten die Kobra-Fans auf der Tribüne mit ihrem Team, ein im Vorfeld der Partie nicht für möglich gehaltenen Punkt mit nach Dinslaken nehmen zu können. Doch nur knapp 2 Minuten vor Spielende hielt sich der Unparteiische mal wieder eng ans Regelwerk und schickte wie zu Beginn Unglücksrabe Petr Macaj auf die Strafbank. Die Hausherren nutzten die numerische Überzahl erneut und James Hill erzielte 69 Sekunden vor der Schlusssirene den 6:5 – Endstand. Zwar versuchte Coach Vanek noch einmal, durch Einsatz eines sechsten Feldspielers den Ausgleich zu erzielen, doch die Rockets brachten diese schwierige Situation routiniert über die Zeit.

Auch wenn die Trauer über die Niederlage überwog, die Kobras konnten durchaus erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen. Sie hatten über die gesamte Spielzeit eine bravouröse Leistung abgeliefert und sollten diese als Basis für die nächsten Begegnungen verwenden. Dann werden sie noch einige Gegner überraschen.

Die nächsten Gelegenheiten dazu haben die Dinslakener am kommenden Freitag, wenn sie bei den Ratinger Ice Aliens zu Gast sind und am Sonntag, wenn sich die Hammer Eisbären erstmalig in dieser Spielzeit in der Schlangengrube vorstellen.

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