Ulm: Spiel mit toller Moral gedreht und drei hart erarbeitete Auswärtspunkte in Geretsried gesichert
VfE Ulm/Neu-Ulm 2. Dezember 2024 Eishockey-Magazin 0


Martin Pdesva – © Sportfotograf Willpics4U
Ulm. (PM Devils) Ein hart erarbeiteten Auswärts-Dreier fahren die Devils in Geretsried ein – und das mit krankheitsbedingt dezimierten Kader und in Spiel 1 nach Beendigung der Zusammenarbeit mit Ex-Trainer Martin Jainz.
An der Bande steht ein Spieler: Felix Anwander tauschte kurzerhand seine Schlittschuhe gegen die Taktiktafel und stand aufgrund der kurzfristigen Ausfälle des geplanten Interims-Trainerteams Niemz und Meißner an der Bande.
Doch der couragierte Auftritt forderte von den Ulmern viel Laufbereitschaft ab: in einem sehr schnellen Spiel agieren beide Teams auf Augenhöhe. Die RiverRats gehen vor Geretsrieder Heimpublikum zunächst in der 14. Spielminute in Führung, dann gelingt Louis Herbrik für die Devils kurz vor Drittelende der verdiente Ausgleich zum 1:1 Pausenstand.
Genau so offensiv und mit vielen guten Torchancen agierten beide Mannschaften im Mittelabschnitt: beide Torhüter zeichnen sich als starker Rückhalt Ihres Teams aus und haben ordentlich zu tun. Goalie Maximilian Güssbacher auf Devils-Seite wird dann doch noch bezwungen und muss nach einem starken Konter und Holzes Schuss hinter sich greifen. Damit erarbeitet sich der Gastgeber eine knappe Führung zur Pause.
Im Schlussdrittel setzt Interimscoach Felix Anwander alles auf die Sieg-Karte, stellt nochmals die Reihen um und das Team setzt auf volle Offensive. Mit Erfolg, denn Julian Tischendorf gelingt in der 54. Minute der sehenswerte Ausgleichstreffer. Nur eine knappe Minute später verwandelt Yannick Kischer dann zur 2:3 -Führung, die nicht mehr aus der Hand gegeben wird. Die RiverRats werfen alles in die Waagschale und nehmen Ihren Torwart zugunsten eines weiteren Spielers vom Eis, doch die Mannschaft der Devils arbeitet gut zusammen und rettet letztendlich die hart erarbeitete, dünne Führung über die Zeit – und liegt sich nach der Schlusssirene in den Armen.
Die rund 20 mitgereisten Fans feiern noch minutenlang ausgelassen mit dem Team und auch Spieler-Trainer Felix Anwander zollt der Leistung seiner Mannschaftskameraden größten Respekt: „Das war eine Frage des Team-Willens – die Jungs haben heute alles gegeben und sich belohnt.“
ESC River Rats Geretsried vs. Devils Ulm/Neu-Ulm 2:3 (1:1 | 1:0 | 0:2)
Hatte viel zu tun, um sein Tor sauber zu halten: Devils-Goalie Maximilian Güssbacher (#30)
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Spektakel zu Hause gegen die Löwen Waldkraiburgs endet für Devils leider ohne Punkte

Maximilian Güßbacher – © Sportfotograf Willpics4U
Am Sonntagabend gab es in der Neu-Ulmer Eissporthalle am Donaubad für die Zuschauer und Fans des schnellsten Mannschaftssports der Welt beste Unterhaltung: eine Achterbahnfahrt der Fan-Gefühle bot die Begegnung der Devils gegen die aktuell Drittplatzierten der Tabelle und Überraschungsmannschaft der Saison, der Waldkraiburger Löwen, zu erleben.
Dabei starteten die Devils gut und mit viel Zug zum Tor in die erwartet enge Partie: so gehen die Devils durch Louis Herbriks Tor in der 12. Spielminute in Führung und nutzen durch starke Vorarbeit Ihrer Spieler Podesva und Synek einen kurzen Moment der Zuordnungs-Unsicherheit der Gäste aus. Doch die zeigen sich vom Treffer absolut unbeeindruckt und kombinieren sehenswert nur zwei Minuten später in einem schnellen Spielzug, sodass Sramek nur noch geschickt den Schläger im Torraum der Devils an den Puck bringen muss, um Devils-Goalie Güssbacher im Tor zu bezwingen. Das Spiel auf Augenhöhe nahm kurz vor Drittelende erneut Fahrt auf, als wiederum den Devils in eigener Überzahl der verdiente Powerplay-Treffer zum 2:1 gelingt. Doch die wenigen verbleibenden Schlusssekunden gehören den Gästen, die im direkten Konter geschickt die Unaufmerksamkeit der Neu-Ulmer Defensive ausnutzen und hauchdünn vor Ende des ersten Durchgangs den Puck zum erneuten Ausgleich treffen. Mit einem leistungsgerechten 2:2 geht es für beide Teams zum Durchatmen in die erste Spielunterbrechung.
Im Mittelabschnitt starten die Gäste nach Maß: nur 54 Sekunden brauchte es, bis die Löwen zur Führung treffen. Mehr noch: die Devils verloren ein ums andere Mal den Zugriff aufs Spielgeschehen und agierten fehlerbehaftet, was der Gegner eiskalt zum Ausbau der Führung auf 2:4 ausnutzte. Als eine weitere schöne Kombination wiederholten Erfolg für die Löwen brachte, mühten sich die Devils um Schadensbegrenzung und versuchten Ihrerseits wieder mehr Zugriff aufs Spiel zu nehmen. Mit drei Toren Rückstand standen die Vorzeichen für das Schlussdrittel ungünstig…
Die Kabinenansprache und die veränderte Reihenzusammenstellung der Devils im Schlussabschnitt verfehlte Ihre Wirkung nicht: die Ulmer stemmten sich im letzten Drittel der vermeintlichen Niederlage entgegen. Spätestens als der von Valentin Dér hervorragend bediente Martin Podesva in der 51 Minute für die Devils traf, war das Spiel wieder offen. Mehr noch: mit Bohumil „Bobby“ Slaviceks Doppelpack Innerhalb 60 Sekunden hielt es keinen Devils-Anhänger mehr auf den Sitzen. Das 5:5 sollte jedoch bis Spielende nicht reichen – die abgeklärt agierenden Gäste nutzen Ihr Überzahlspiel geschickt und Nico Vogl setzte mit seinem 5:6 den Schlusstreffer zugunsten der Gäste an diesem nervenaufreibenden Eishockey-Abend.
„Die Mannschaft hat in dieser turbulenten Woche Moral bewiesen und sich stark zurück gekämpft“, resümierte Übergangs-Trainer Felix Anwander, der zusammen mit Teamkollege und Kapitän Simon Klingler die laufenden Trainings geleitet hatte. „Leider hat es nicht zum Sieg gereicht – den hätten wir, gerade zu Hause, gern auch für unseren ehemaligen Headcoach Martin Jainz eingefahren, bei dem wir uns für die vergangenen zwei Jahre bedanken wollen“. Und führt weiter aus: „Das Team hat gemeinsam mit der Vorstandschef die Entscheidung gefällt, dass eine Veränderung an der Bande jetzt zur richtigen Zeit kommt. Wir vertrauen der Vorstandschaft, arbeiten eng zusammen – und werden voraussichtlich am Dienstag erfahren, wer uns künftig als Nachfolger trainiert“.
Dass die Gespräche kurz vor dem Abschluss stehen, bestätigte auch der erste Vorstand Tobias Höhnlein noch am Abend. Es hätten sich, zum Teil sogar selbstständig, eine Handvoll Kandidaten angeboten, man habe sich aber recht schnell im Vorstandskreis auf einen Kandidaten als Favoriten festgelegen können. Die Gespräche am Wochenende verliefen hierzu sehr positiv: „Wir sind optimistisch, bereits zum Anfang der neuen Woche die Vertragsunterzeichnung verkünden und die Personalie des neuen Trainers vorstellen zu können“, so Höhnlein.
DEVILS Ulm/Neu-Ulm vs. EHC Waldkraiburg Löwen
5:6 (2:2 | 0:3 | 3:1)
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