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Kaufbeuren. (JK) Gut zwei Wochen nach dem erfolgreichen Klassenerhalt, hat auch beim ESV Kaufbeuren längst die konkrete Planung für die kommende Saison begonnen.  Unser... Ãœber „alte Zöpfe“, Nachwuchsarbeit, Kooperationen, Sponsoren und altgediente Spieler – ESVK-Manager Michael Kreitl im Interview
Michael Kreitl - © by xl-foto - Harald Langer

Michael Kreitl – © by xl-foto – Harald Langer

Kaufbeuren. (JK) Gut zwei Wochen nach dem erfolgreichen Klassenerhalt, hat auch beim ESV Kaufbeuren längst die konkrete Planung für die kommende Saison begonnen. 

Unser Reporter Johannes Kellner hatte Gelegenheit mit ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl über die aktuelle Situation bei den Allgäuern zu sprechen.

 

Guten Tag Herr Kreitl, Herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt. Es war ein wichtiger Schritt. In der Zwischenzeit hat sich schon wieder viel getan. Sind die „alten Zöpfe“ schon abgeschnitten?

Nein, ich denke wir haben genug Abgänge verzeichnet. Wir sind auch in guten Gesprächen, dass wir den einen oder anderen noch behalten, daher denke ich, dass es soweit passt.

Sie haben bereits 2 Jugendspieler in die Mannschaft geholt, Pfaffengut und Wolter, folgen noch weitere aus der DNL-Mannschaft?

Ich meine, dass da schon noch ein paar dabei sind, die sich dann auch im Sommer bei uns zeigen können. So wie  ein Gutar oder ein Weingärtner, die jetzt gerade in der DNL gespielt haben. Wir werden im engen Kontakt sein und dann bekommen diese Jungs auch ihre Chance.

Es hat sich gezeigt, dass viele der jüngeren Eigengewächse weggegangen sind. Wie kann man der Entwicklung entgegenwirken?

Einerseits macht es uns stolz, wenn wir in Kaufbeuren eine so tolle Nachwuchsarbeit haben, dass auch andere Vereine hellhörig werden bei unseren Jungs. Andererseits wollen wir sie immer überzeugen, dass sie noch das eine oder andere Jahr bei uns spielen und sich sportlich weiterentwickeln. Natürlich, wenn einer sagt, er möchte mehr Geld verdienen, dann wird es schwierig diese Spieler länger an uns zu binden.

Wie kann der ESVK überzeugen, in Kaufbeuren zu bleiben?

Die wichtigste Komponente ist immer, dass er sich sportlich weiterentwickeln kann und dass er viel Eiszeit kriegt. Man müsste über 2/3-Jahresverträge für die jungen Spieler nachdenken. Worüber wir uns auch Gedanken machen werden. Aber letztendlich ist die wichtigste Sache, dass die Jungs verstehen, dass sie beim ESVK Eiszeit bekommen. Wenn sie dann gereift sind und ein finanzstärkerer Club oder ein DEL-Club sich meldet, dann werden wir es nicht verhindern, dass sie gehen.

Ein Schritt, der möglich wäre ist die Kooperation, was in der letzten Saison mit Ingolstadt für den ESVK sehr gut geklappt hat. Allerdings sind keine Kaufbeurer zum ERCI gekommen. Sehen sie Spieler, die den Schritt zum DEL-Kooperationspartner, womöglich nochmals Ingolstadt, schaffen können?

Wir sind mit Ingolstadt schon ziemlich weit, ich gehe davon aus, oder bin mir sicher, dass wir die Kooperation weiterführen. Es werden ein paar das Sommercamp in Ingolstadt wieder mitmachen. Ob sich einer darunter befindet, kann ich jetzt noch nicht beurteilen. Wir wollten einen Daniel Pfaffengut, der jetzt nach Ravensburg gegangen ist, in Abstimmung mit Jiri Ehrenberger näher heranführen. Er hat sich leider dagegen entschieden, sonst hätten wir ihn und Max Lukes in die DEL gebracht, weil diese beiden wirklich einen tollen Schritt gemacht haben.

Eine Frage, die nach der Saison immer im Raum steht, ist die nach einem Konzept für die neue Spielzeit. Was ist der Marschplan für die nächsten 1/2/3 Jahre?

Wir, also die GmbH und ich als sportlicher Leiter, haben ja vor einem Jahr angefangen, um Kontinuität reinzubringen und um konkurrenzfähig zu sein. In Teilen der Saison haben wir es geschafft, bis auf unsere Durstrecke Anfang des Jahres. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, wir waren in jedem Spiel bereit zu gewinnen und konkurrenzfähig. Es war bei keinem Spiel von vornherein klar, dass wir verlieren. Das war mit Sicherheit der erste Schritt, aber wir wollen nächstes Jahr noch kontinuierlicher spielen, damit wir den tollen Saisonstart bis Weihnachten retten, um ihn dann ins Ziel zu führen. Im neuen Stadion schauen wir, was sich ergeben wird. Auch mit dem Einbinden der jungen Leute. Wenn 3 gehen, kommen 3 Neue! Den Weg, den wir eingeschlagen haben, werden wir fortführen.

Das Allgäu steht für Sport und der ESVK ist als bekannteste, finanzkräftigste Mannschaft die Nummer 1, aber ein großer Werbeträger aus der Region hat sich noch nicht gefunden. Beispielsweise Almighurt, Allgäuer Latschenkieferöl oder Milkana werben mit dem Allgäu. Kann das nicht ein Anreiz sein mit dem ESV zu werben?

Den großen Hauptsponsor haben wir leider nicht. Die Struktur im Allgäu ist mittelständisch und wir haben nur ein, zwei ganz große Firmen in der Gegend, die nicht unser Hauptsponsor sind. Aber wir sind bemüht, auch auf dieser Basis etwas zu finden. Vielleicht tut sich ja schon etwas in der nächsten Zeit, so dass wir den einen oder anderen Sponsoren bekommen. Das würde uns natürlich sehr freuen.

Wenn es das Geld nicht allein kann, muss die Jugend es richten. In der Region gibt es viel Eishockey im Vergleich zu anderen. Wie arbeiten sie mit den anderen Clubs wie Landsberg, Buchloe, EC Peiting oder Füssen, etc.,  zusammen?

Wir sind ja bei den Kleinschülern deutscher Meister geworden. Bei den Knaben Vizemeister. Wir haben in der DNL eine gute Rolle gespielt. Deswegen sind auch viele Kinder aus der Umgebung bei uns. Wir können sie weiterführen und stehen im regen Kontakt mit den Vereinen, unser Nachwuchs stammt nicht nur aus Kaufbeuren, sondern aus der ganzen Gegend. Diejenigen, die sehr viel Potenzial haben, kommen zu uns. Die etwas schwächeren können zu den kleineren Clubs.

Wie kann Eishockey in Kaufbeuren mehr Anklang finden?

Wir brauchen Euphorie mit der ersten Mannschaft und mit dem neuen Stadion, so dass Leute kommen, die auch ihre Kinder mit zum Eishockey bringen. Wenn ich am Samstag die Eislaufschule sehe, da sind ganz viele Jungs und Mädels. Wir haben Menschen, die eine super Arbeit leisten. Wir haben eine tolle Basis, auch in den Schulen. In allen Ecken sind wir dran. Das wichtigste ist, dass ganz viele Schlittschuh laufen lernen, um eine erfolgreiche Jugend zu haben.

Haben sie im Konzept vorgesehen altgediente Spieler aus Kaufbeuren zurückzuholen, die den Sommer ihrer Karriere schon erlebt haben?

Ich habe für jeden Spieler, der nach Kaufbeuren kommen will, ein offenes Ohr. Die Lage ist so, dass alle Kaufbeurer wie Reimers, Furchner und so weiter die Topspieler in ihren Mannschaften sind. Somit stellt sich die Frage derzeit nicht, dass sie zurückkehren.

Vielen Dank, eine schöne Sommerpause und vielen Erfolg!

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