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Edmonton. (PM ÖEHV) Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam musste sich im zweiten Match der 46. IIHF World Junior Championships gegen Gastgeber Kanada in Edmonton mit... U20-WM: Klare 2:11-Niederlage gegen Gastgeber Kanada

Edmonton. (PM ÖEHV) Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam musste sich im zweiten Match der 46. IIHF World Junior Championships gegen Gastgeber Kanada in Edmonton mit 2:11 geschlagen geben.

Head Coach Marco Pewal hatte die Bedeutung dieses zweiten Spieles für Österreichs U20-Nationalteam schon im Vorfeld hervorgehoben: „Das ist einfach ein Highlight, man spielt bei einer WM in Kanada gegen Kanada, etwas Größeres gibt es nicht im Nachwuchseishockey!“

Der Gastgeber hatte jedoch mit der rot-weiß-roten Auswahl im Rogers Place in Edmonton vor rund 4.000 Fans – darunter auch ein paar United Fans Team Austria, besser bekannt als UFTA – von Beginn an kein Erbarmen. Owen Power und Co. zogen von der ersten Sekunde an das erwartet kanadische Powerhockey auf. Österreich startete mit Goalie Leon Sommer in die Partie. Der Linzer feierte sein World-Juniors-Debüt und musste sich einem wahren Schussfeuerwerk der Kanadier entgegenstellen.

Lange konnte die Defensive den rollenden Angriffen nicht standhalten, Johannes Tschurnig musste nach knapp viereinhalb gespielten Minuten wegen Hakens auf die Strafbank. Kent Johnson erzielte in der Überzahl das 1:0 für Kanada mit einem Onetimer-Hammer nach perfektem Zuspiel von Cole Perfetti und Owen Power (6.). Knapp eine Minute später klingelte es erneut im Kasten von Sommer, als Lukas Cormier den Puck zum 2:0 ins lange Eck sendete (7.). Immer wieder stand Österreichs Keeper im Mittelpunkt, zeigte einige tolle Saves. Gegen den satten Schuss vom rechten Bullykreis von Logan Stankoven zum 3:0 (9.) war Sommer erneut machtlos.

Goalie Leon Sommer stellt sich beim kanadischen Publikum vor

Dann sorgte Sommer für einen Super-Save mit der Fanghand gegen Connor Bedard, der Luca Erne mit einer starken Körpertäuschung aussteigen ließ und einen Schuss Richtung rechtes Kreuzeck abfeuerte. Sommer erntete für diese Abwehr Applaus vom kanadischen Publikum.

Wenig später begann die große Show von Bedard: In Überzahl verwertete der Center seinen eigenen Rebound, nachdem Österreichs Schlussmann den ersten Schuss aus kurzer Distanz noch sensationell mit dem Beinschoner abgewehrt hatte, zum 4:0 für die Ahornblätter (16.). Nur 71 Sekunden später tauchte Bedard wieder vor dem österreichischen Tor auf, spielte einen Doppelpass mit Will Cuylle und tippte den Puck aus kurzer Distanz zum 5:0 ein (17.). Die von Ex-Vienna-Capitals-Trainer Dave Cameron betreuten Kanadier hatten nach dem ersten Drittel 25 Schüsse auf das Tor von Sommer abgegeben, Österreich schaffte nur vereinzelt Entlastungsangriffe und sechs Schüsse auf das von Brett Brochu gehütete Tor.

Zu Beginn des zweiten Drittels änderte sich wenig an der Überlegenheit der Kanadier. Österreichs Cracks hielten mit einer kämpferischen Großleistung dagegen. Nach einem Bully kam Connor Bedard an die Scheibe, tanzte durch Österreichs Defensive und schlenzte den Puck zum 6:0 ins rechte Kreuzeck (27.). Ein lupenreiner Hattrick. Danach gönnte sich der Titelfavorit eine kleine Verschnaufpause, das ÖEHV-Team kam besser ins Spiel und konnte die Partie offener gestalten.

Lukas Necesany lässt Österreich jubeln

Gegen Ende des zweiten Abschnitts kam dann der große Auftritt von Lukas Necesany. Kanadas Keeper Brochu verlor bei einem Ausflug sein Gleichgewicht. Vinzenz Rohrer schnappte sich den Puck, passte scharf zur Mitte und Necesany schoss die Scheibe ins weit geöffnete Tor zum 1:6 aus rot-weiß-roter Sicht (40.). Damit endete der Mittelabschnitt mit einem 1:1-Unentschieden, ein kleiner, aber sehr schöner Teilerfolg für Österreichs U20-Cracks.

Im letzten Drittel setzten die Kanadier dort fort, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten. Sie erhöhten wieder das Tempo und kamen durch Cole Perfetti nach nur 27 Sekunden zum 7:1 (41.). Connor Bedard krönte seine Leistung mit seinem vierten Treffer zum 8:1 für Kanada (43.). Danach sorgte Mason McTavish mit einem Doppelschlag binnen 47 Sekunden für das 9:1 (45.) und 10:1 (46.). Knapp eine Minute später bezwang Mavrik Bourque Sommer zum letzten Mal (47.).

Österreich zeigte trotz der sich abzeichnenden hohen Niederlage Charakter, fightete bis zum Schluss und wurde mit dem zweiten Treffer belohnt. Leon Wallner und David Reinbacher brachten die Scheibe in Überzahl vor das kanadische Tor, Brochu konnte kurz abwehren und Mathias Böhm verwertete den Rebound zum 2:11 (53.).

Pewal: „Wir haben Österreich teilweise sehr gut präsentiert“

Nach der Schlusssirene zog Head Coach Marco Pewal trotz der hohen Niederlage die positiven Erkenntnisse aus dem Spiel: „Wir haben gewusst, dass Kanada hier der Favorit ist und es war das schwierige Spiel, dass wir uns erwartet haben. Aber ich glaube, wir können teilweise auf dieser Leistung aufbauen. Wir haben das zweite Drittel 1:1 gespielt. Wir haben erstmals eine zweistellige Zahl an Torschüssen geschafft, haben über 20 Schüsse gehabt. Auf diesen kleinen Sachen müssen wir aufbauen. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und ich glaube, wir haben Österreich teilweise sehr gut präsentiert.“

Zum Spieler des Abends von Team Austria wurde Stürmer Vinzenz Rohrer gewählt. Der Vorarlberger sah wie der Teamchef vor allem die guten Aspekte der Partie: „Wenn man gegen so viele starke Gegner spielt, sollte man das Positive sehen. Wir können sicher das zweite Drittel mitnehmen. Wir haben 1:1 gegen Kanada gespielt, was eigentlich wirklich unglaublich ist. Wir müssen auf den positiven Dingen aufbauen. Wir haben jetzt noch Tschechien und dann Deutschland als Gegner. Wenn wir das performen können, bin ich der Meinung, haben wir gute Chancen, zu gewinnen.“
Das nächste Spiel von Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam findet am Donnerstag, 30. Dezember 2021 um 22:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (14:30 Uhr Ortszeit) gegen Tschechien statt und wird live auf ORF Sport+ übertragen.

Ergebnis WM-Spiel
Österreich vs. Kanada 2:11 (0:5,1:1,1:5)

Mi., 29. Dezember, 01:00 Uhr MEZ (Di., 28. Dezember 2021, 17:00 Uhr Ortszeit)
Torschützen Österreich: Lukas Necesany (40.), Mathias Böhm (53./PP)
Torschützen Kanada: Kent Johnson (6./PP), Lukas Cormier (7.), Logan Stankoven (9.), Connor Bedard (16./PP, 17., 27., 43.), Cole Perfetti (41.), Mason McTavish (45., 46.), Mavrik Bourque (47.)

Senna Peeters und Leon Wallner zurück aus Quarantäne

Der positive Coronavirus-Fall in Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam vor zwei Tagen erwies sich als Verdachtsfall. Zwei weitere PCR-Tests des Spielers fielen negativ aus, womit er und sein Zimmerkollege für das heutige Spiel gegen Kanada einsatzberechtigt sind. Nach der Entscheidung, dass es im heurigen Jahr aufgrund der COVID 19-Pandemie erneut keinen Absteiger geben wird, entschied der IIHF nun die Relegationsspiele komplett zu streichen. Für die jeweils Gruppenletzten endet damit die U20 WM am 31. Dezember.

Für das heutige Duell mit Gastgeber und Mitfavorit Kanada steht Head Coach Marco Pewal der gesamte Kader zur Verfügung. Nach zwei negativen PCR-Tests des zuvor positiv getesteten Spielers, darf dieser, wie auch sein Zimmerkollege, aus der Quarantäne zurückkehren. Sämtliche weitere PCR-Tests des gesamten Nationalteams und Betreuerstabs fielen ebenfalls negativ aus.
Senna Peeters und Leon Wallner kommen damit heute Nacht zu ihrem Debut bei der diesjährigen U20 WM und das gegen niemand geringeren als den amtierenden Rekordsieger. 18 Mal hängten sich die Ahornblätter Gold bei einer U20 WM um. Nachdem im Vorjahr die USA in Edmonton triumphierten, soll heuer ein „Heimsieg“ her. Kanada zählt gemeinsam mit den USA, Russland, Finnland und Schweden zu den großen Turnierfavoriten.

Wie schon gegen Finnland, erwartet Marco Pewal, dass vor allem die Verteidigung und Torhüter Sebastian Wraneschitz, der am gestrigen Abend zum Best Player in Österreichs Team gewählt wurde, gefordert sein werden. „Es wird gegen Kanada nicht leichter“, schickte der Head Coach nach dem Finnland-Spiel voraus.

IIHF streicht Relegation

Kurz vor Start der IIHF World Junior Championships 2022 entschied der IIHF, dass es wie im Vorjahr keinen Absteiger aus der Top Division geben wird. Österreich wird sich damit auch im kommenden Jahr mit den besten Nationen der Welt messen. Da die U20 WM Division IA bereits im Dezember ausgetragen wurde, bei der Belarus als Sieger und somit Aufsteiger in die Top Division hervorging, wird die nächstjährige WM mit elf statt zehn Nationen ausgetragen.

ÖEHV Sportdirektor Herren und Head of Delegation Roger Bader erklärte die Entscheidung: „Man möchte damit vermeiden, dass es durch covidbedingte Ausfälle von Spielern zu einer Wettbewerbsverzerrung kommt. Es freut uns, dass wir durch diese Entscheidung auch nächstes Jahr wieder in der Top Division antreten, wollen aber bei dieser WM beweisen, dass wir sportlich dazu gehören. Wir wollen spielen und den Klassenerhalt aus eigenen Stücken schaffen.“

Der IIHF hat aufgrund dieser Entscheidung kürzlich bekannt gebeben, dass keine Relegation gespielt wird. Für die jeweils Gruppenletzten nach der Vorrunde endet somit die U20 WM am 31. Dezember.

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