Iserlohn. (MK) Der ERC Ingolstadt hat durch einen 5:4 Sieg nach Verlängerung in Iserlohn am Sonntagnachmittag zwei wichtige Zähler eingefahren und damit die Tabellenspitze... Trotz eines frühen 0:2 Rückstandes können die Iserlohn Roosters Spitzenreiter Ingolstadt noch einen Punkt abknöpfen – Das sagen die Trainer und Nationalverteidiger Colin Ugbekile zum Spiel

Wayne Simpson, Riley Sheen, Myles Powell und Kenny Agostino vom ERC Ingolstadt – © Bruno Dietrich / City-Press

Iserlohn. (MK) Der ERC Ingolstadt hat durch einen 5:4 Sieg nach Verlängerung in Iserlohn am Sonntagnachmittag zwei wichtige Zähler eingefahren und damit die Tabellenspitze verteidigt.
Für die Iserlohn Roosters bleibt damit nach diesem Wochenende im Schneckenrennen gegen den Abstieg zumindest ein Punkt auf der Habenseite.

Die Panther waren bereits am Donnerstag beim Schlusslicht in Düsseldorf mit einer 4:1 Niederlage ins neue Jahr gestolpert. Iserlohn war beim amtierenden Deutschen Meister in Berlin am Freitag nah an einer Überraschung, brachte sich im zweiten Drittel aber aufgrund zu vieler Strafen selbst um die Chance in der Hauptstadt etwas Zählbares mitzunehmen.
Personal: Bei den Roosters war Brandon Troock zurück im Lineup. Es fehlten der erkrankte Shane Gersich und Michael Dal Colle, sowie die Langzeitverletzten Lennard Nieleck und Johannes Huß.
Devin Williams hütete bei den Panthern erneut das Tor. Hübner, Ruopp, Girduckis, Hauf und Morales standen nicht im Lineup.

Torreiches Anfangsdrittel mit handfesten Auseinandersetzungen

Die Gäste erwischten einen Start nach Maß. Bereits nach 129 Sekunden hatte Nationalstürmer Stachowiak Iserlohns Goalie zum 0:1 bezwungen. Nach „blindem“ Zuspiel von Schmölz per Rückhand war Stachowiak im Rücken der IEC-Abwehr mutterseelenallein vor Torwart Jenike aufgetaucht und ließ diesem keine Abwehrchance. Nach einem harten Check gegen Junior Bußmann flogen an gleich mehreren Stellen die Fäuste. Im Endergebnis kassierten unter anderem die Faustkämpfer Wagner und Saffran eine fünfminütige Hinausstellung und die Gäste agierten fortan in Überzahl. Prompt erhöhten die Panther nach 32 Sekunden im Powerplay zum 0:2 durch Sheen, der aus dem rechten Bullykreis traf. Nach nicht einmal sieben Minuten hatten die Schützlinge von Headcoach French Gegner und Kulisse im Griff. Das allerdings nur für kurze Zeit, denn die Roosters holten zum Doppel-Gegenschlag aus: Zunächst verkürzte Ugbekile per Rückhand (8.) unter die Latte zum 1:2 Anschlusstreffer. Nur 22 Sekunden später düpierte Ziegler ERC-Goalie Williams aus der halblinken Position zum 2:2 Ausgleich. Und einmal auf den Geschmack des Toreschießens gekommen, gelang Cornel in der 11. Minute mit einem platzierten Handgelenkschuss in die lange Ecke sogar die erstmalige Iserlohner Führung zum 3:2. Das Spiel blieb intensiv und nicklig. Als Iserlohns Virtanen in der Schlussphase des Drittels eine Strafe wegen übertriebener Härte kassierte, schlug der Gast aus Bayern im Powerplay zum 3:3 Pausenstand erneut zu. Sheen brachte die Scheibe in den Slot, wo Agostino einstudiert die Kelle einfach mal reingehalten hatte.
„Wir müssen das Momentum von den drei Toren mitnehmen und ins zweite Drittel besser starten als ins erste Drittel“, erklärte Sven Ziegler nach der Pausensirene bei MagentaSport.

Taro Jentzsch bringt die Roosters wieder in Führung

Eine Strafe gegen Wagner (23.), nach heftigem Bandencheck gegen Broda, überstanden die Gäste schadlos. Im weiteren Verlauf arbeiteten sich beide Teams in zahlreichen Zweikämpfen aneinander ab. Eine ERC-Bankstrafe (29.) blieb trotz guter Chancen von Jentzsch und Cornel ebenfalls ohne Folgen für die Gäste. Der agile Sheen verpasste in der 35. Minute nur um Zentimeter die erneute Führung der Panther. Die Audi-Städter waren insgesamt das spielerisch etwas reifere Team, ließen aber auch häufig die letzte Passschärfe vermissen. Bodie (38.) fand aus der zentralen Position nicht die Lücke vor der vielbeinigen Iserlohner Abwehr. Auf der Gegenseite versuchte es Osburn mit einem Pass zu Jentzsch dessen schnell abgefeuerter Schuss zum 4:3 an Freund und Feind vorbei im Netz landete. So einfach kann Eishockey funktionieren. Iserlohn damit nach vierzig Minuten wieder vorne.

Taro Jentzsch von den Iserlohn Roosters – © Marco Leipold / City-Press


Sheen gleicht schnell aus, Ingolstadt in der Schlussphase bärenstark, aber Jenike hält den Punkt fest

Apropos einfaches Hockey: Nach exakt zwei Minuten im Schlussdrittel bediente Ellis aus dem eigenen Drittel ERC-Goalgetter Sheen mustergültig mit einem langen Pass und der ließ Jenike mit seinem harten Schuss ins linke Eck keine Chance. 4:4 und erneut alles wieder offen. Ärgerlich für die Panther, dass Breton (45.) nur die Latte traf und damit den erneuten Doppelschlag verpasste. Mit zwei riesigen Glanztaten (49.) gegen Sheen und Schmölz verhinderte Iserlohns Torsteher Jenike einen erneuten Rückstand seines Teams. Die French-Schützlinge wirkten griffiger in den Zweikämpfen und fixer im Spielaufbau gegen scheinbar schon leicht „pumpende“ Roosters. Keating (51.) und Preto (55.) scheiterten mit weiteren Gelegenheiten an Jenike. Auf der Gegenseite brachte Iserlohns Burke (56.) den Puck nicht im fast leeren ERC-Kasten unter. In den Schlussminuten herrschte im Iserlohner Drittel geradezu ein Belagerungszustand der Panther. Iserlohn wankte, fiel aber nicht und hatte sogar in den letzten Sekunden noch zwei Chancen durch Ziegler und Virtanen.

Agostino beendet das Spiel

Mi dem Spielstand von 4:4 ging es nach sechzig aufregenden Minuten in die Overtime. Iserlohn hatte zunächst viel Scheibenbesitz und wirkte sogar entschlossener. Ingolstadt aber nutzte durch Agostino seine Chance in der 64 Minute zum 4:5 Siegtreffer der Gäste. Nach Bretons Chip-Pass hatte der Ex-Düsseldorfer im Slot leichtes Spiel die Lücke zu nutzen. Somit gehen zwei Punkte auf das Konto der Panther und ein Punkt bleibt am Seilersee.

Tabelle / Ausblick

In der Tabelle haben die Panther mit einem mehr absolvierten Spiel einen Zähler Vorsprung auf Verfolger Berlin. Im Tabellenkeller rangieren die Iserlohn Roosters auf dem vorletzten Tabellenplatz. Punktgleich (31) mit den Augsburger Panthern und drei Zähler vor dem Letzten aus Düsseldorf. Allerdings haben die Sauerländer ein Spiel mehr gegenüber Augsburg und zwei Spiele mehr gegenüber der DEG schon absolviert. Viel enger und spannender kann es kaum zugehen.
Nach der Terminhatz rund um Weihnachten und Neujahr kehrt die Liga nun wieder zum gewohnten Spielrhythmus zurück. Am kommenden Freitag erwarten die Iserlohn Roosters die Nürnberg Ice Tigers am Seilersee. Zwei Tage später ist das Shedden-Team in Straubing gefordert.
Ingolstadts Mannschaftsbus kann am kommenden Wochenende in der Garage bleiben. Es stehen die Heimspiele gegen Augsburg und Köln auf dem Programm.
Iserlohner Fans werden am Mittwoch sicherlich auch mit Interesse das Nachholspiel der Augsburger Panther gegen Bremerhaven verfolgen.

WC-Aktion: Fanbeauftragte ergreifen für vorerst zwei Spiele Hygienemaßnahmen

Das Thema unsaubere Toiletten ist fast so alt, wie die Eissporthalle am Seilersee. Nun scheint aber ein neues Maß der Zumutbarkeit überschritten worden zu sein. In der jüngeren Vergangenheit sollen die Toiletten nach einem Heimspiel gar nicht gereinigt worden sein und sich zum nächsten Heimspiel in einem unzumutbaren Zustand befunden haben.
Nun haben die Iserlohner Fanbeauftragten die Initiative ergriffen und wollen für zwei Heimspiele (heute gegen Ingolstadt und gegen Mannheim am 17.01.) für mehr Hygiene auf den Toiletten sorgen. So sollen durch die Fanbeauftragten Seifenspender aufgestellt und Papier aufgefüllt werden. Außerdem will man Sorge dafür tragen, dass genügend Ersatzmaterial für Nachschub vorhanden ist. Und das übrigens auf eigene Kosten laut einem Beitrag der Fanbeauftragten in den sozialen Netzwerken. Gleichzeitig wird an alle appelliert, die Toiletten sauber und benutzbar zu hinterlassen. Ein Vorgang, der eigentlich – eine gute Kinderstube vorausgesetzt – ganz normal sein sollte, aber gerade während Großveranstaltungen oftmals eine Ausnahme ist. Man darf gespannt sein, ob sich die schon lange unhaltbaren Zustände nun bessern.
Bereits am Mittag hatte im Vorfeld des Spiels eine Sichtung der Toiletten durch die Fanbeauftragten ergeben, dass bei der Grundreinigung nachgebessert werden musste.

Das sagen die Trainer und Colin Ugbekile zum Spiel





Statistik
Tore:
0:1 (02:09) Stachowiak (Schmölz/Breton), 0:2 (06:38) Sheen (Breton) 5-4PP, 1:2 (07:51) Ugbekile (Boland), 2:2 (08:13) Ziegler (Ugbekile/Jentzsch), 3:2 (10:36) Cornel (Ziegler), 3:3 (19:14) Agostino (Sheen/Powell), 4:3 (38:15) Jentzsch (Osburn/Cornel), 4:4 (42:00) Sheen (Ellis), 4:5 (63:24) Agostino (Breton)
Strafen: je 11
Schüsse: 26 – 37
Schiedsrichter: Huber, Kohlmüller (Treitl, Ponomarjow)
Zuschauer: 4.603
Iserlohn Roosters: Jenike – Gormley, Ugbekile; Labrie, Osburn; Dietz, Jobke; Quaas – Burke, Boland, Troock; Broda, Virtanen, Alberg; Ziegler, Cornel, Jentzsch; Saffran, Rutkowski, Buschmann
Ingolstadt: Williams – Rosa-Preto, Wagner; Breton, Ellis; Bodie, Hüttl; – Keating, Pietta, P. Krauß; Dunham, Bertrand, J. Krauß; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Agostino, Powell, Simpson

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