Tom Rowe: „Am Ende haben wir Herz und Moral bewiesen. “ – Nürnberg Ice Tigers feiern ersten Sieg der Saison
Aktuell Ticker 1AllgemeinNürnberg Ice TigersStraubing Tigers 18. September 2023 Eishockey-Magazin 1
Nürnberg. (STM) Einen wichtigen 5-3 Heimsieg feierten die Nürnberg Ice Tigers vor 3633 Zuschau-ern gegen die Straubing Tigers.
Bei sommerlichen Temperaturen spielten beide Teams munter nach vorne, agierten aber defensiv sorglos. Nach einem frühen 0-2 Rückstand drehten die Ice Ti-gers das Spiel und konnten sich am Ende über drei verdiente Punkte freuen. Die Tore erzielten Kechter, Fox, Gerad, Hede und Stoa.
Es war ein klassischer Fehlstart der Nürnberg Ice Tigers In die neue DEL-Saison. Bei der 1-5 Nie-derlage bei den Kölner Haien waren die Ice Tigers über weite Strecken chancenlos. Mit einem frü-hen Doppelschlag im ersten Drittel bekamen die Haie Spiel und Gegner in den Griff, im letzten Drit-tel gelang Daniel Schmölz immerhin mit dem Treffer zum 1-5 das erste Tor in dieser Saison.
Wiedergutmachung war also angesagt, im ersten Heimspiel gegen die Straubing Tigers, wollten die Nürnberger nicht ohne Punkte nach dem ersten Wochenende dastehen. Tom Rowe veränderte sein Team auf zwei Positionen, Leon Hungerecker bekam den Start im Tor und Max Kislinger er-setzte Dennis Lobach.
Was sich die Ice Tigers für diese Partie auch vorgenommen hatten, spätestens mit dem ersten Bul-ly würde alle guten Vorsätze über Bord geworfen. Nach wenigen Sekunden hatte Fonstad bereits die Gästeführung auf dem Schläger, keine zwei Minuten waren gespielt, da lagen die Ice Tigers schon 0-2 zurück. Marcel Müller (1.), und Mike Connolly (2.) bestraften die Unzulänglichkeiten der Nürnberger gnadenlos. Besonders das 0-2 trieb Tom Rowe die Zornesröte ins Gesicht, hatte doch Evan Barrett leichtfertig den Puck an Connolly verloren.
Im Anschluss gab Rowe Barratt und Gerard ein paar Wechsel Zeit, um über ihr sorgloses Defen-sivverhalten auf der Bank nachzudenken. Immerhin kamen die Ice Tigers zum Anschlusstreffer, Roman Kechter traf auf spitzem Winkel zum 1-2 (5.), Hunter Miska im Tor der Gäste hatte die kur-ze Ecke nicht zubekommen. Sicherheit verlieh der Treffer dem Spiel der Nürnberger aber nicht, immer wieder liefen die Ice Tigers in Konter der Gäste, die mit den sich bietenden Chancen auch etwas anzufangen wussten.
Cole Fonstad stellte den alten Abstand wieder her, Jack Dougherty hatte einen Abpraller von Hun-gerecker unglücklich ins eigene Tor befördert (6.). Wenn es etwas Positives im ersten Drittel gab, dann die Tatsache, dass Straubing die Partie nicht schon frühzeitig entschieden. Chancen dazu hatten sie mehr als genug. So aber kamen die Ice Tigers unter gütiger Mithilfe der Straubinger Ver-teidigung noch zum 2-3 Anschlusstreffer. Jake Ustorf gewann ein Laufduell, drei Straubinger über-sahen den völlig freien Dane Fox, der mühelos vollendete (18.).
So blieben die Ice Tigers in Schlagdistanz, überstanden zwei frühe Unterzahlsituationen im Mittel-drittel unbeschadet, auch weil ein wuchtiger Schuss von Mattinen nur am Pfosten landete (24.). Überhaupt war das Spiel jetzt wesentlich ausgeglichener, den Ice Tigers gelang es nun, die Fehler in der eigenen Defensive deutlich zu reduzieren und auch offensiv war mehr zu sehen, gerade von Evan Barrett und Charlie Gerard, der einen herrliches Zuspiel von Barrett ebenso gekonnt zum 3-3 vollendete (31.).
Und es kam nach besser für die Ice Tigers. Nach einer unübersichtlichen Situation nach einem Bul-ly vor Hunter Miska war es Niklas Hede, der am schnellsten reagierte und Puck zum 4-3 über die Linie stocherte (36.).
So gingen die Ice Tigers mit einer knappen Führung in das letzte Drittel, obwohl es lange Zeit nicht danach ausgesehen hatte. Straubing hatte das Spiel lange Zeit unter Kontrolle, verpasste es aber, aus den zahlreichen Chancen Kapital zu schlagen. Lange Zeit passierte wenig vor beiden Toren, ehe die Ice Tigers eine doppelte Überzahl nutzen konnten. Ryan Stoa wartete lange im kurzen Pfosten, ehe er den Puck über die Schulter von Hunter Miska hob (53.).
Straubing kam nach diesem Rückschlag nicht mehr in die Partie zurück. Früh ging Miska für einen sechsten Feldspieler vom Eis, aber irgendwie landete der Puck am Ende immer unter Leon Hunge-recker, der seinen Start mit einer starken Leistung rechtfertigte. „Leon hat uns lange im Spiel gehalten mit wirklich starken Paraden“, lobte anschließend auch Tom Rowe.
So fuhr da Team von Tom Pokel am Ende ohne Punkte nach Hause, auch weil man es nach der frühen Führung verpasste, das Spiel vorzeitig zu entscheiden und sich im Schlussdrittel in Person von Justin Scott das eine Foul zu viel leistete, das Ryan Stoa zum 5-3 nutzte. Wieder einmal mehr zeigten die Ice Tigers in der eigenen Halle eine starke Moral, glaubten an sich und kämpften sich nach einem Rückstand wieder ins Spiel.
„Wir haben heute vieles richtig gemacht, hatten viele Schüsse und haben viele Chancen erspielt, aber am Ende stehen wir ohne Punkte da. Arbeit und Einstellung meiner Mannschaft haben heute gestimmt, das Powerplay sah sehr gut aus, leider konnten wir hier keinen Treffer erzielen“, so das Fazit von Tom Pokel.
„Unser Start war ganz schlecht, wir mussten dringend einige Sachen korrigieren, war haben zu viele Konter zugelassen und zu viele Strafzeiten genommen. Am Ende haben wir Herz und Moral bewiesen. Ich bin sehr glücklich über die drei Punkte, aber gerade in der Defensive müssen wir weiter im Training arbeiten, das hat mir nicht gefallen“ so Tom Rowe nach Spielschluss.
Weiter geht es für die Ice Tigers am Freitag gegen den EHC München. Dann wird es sicherlich auch hoch emotional, wird doch an diesem Abend das Trikot von Patrick Reimer unter das Hallen-dach gezogen.